Die Gesellschaft der Räume

Die Gesellschaft der Räume von Traska,  Georg
Um 1300 kam es in Italien etwa zeitgleich zu revolutionären Umbrüchen in Malerei und Literatur. Die sozial- und institutionsgeschichtlichen Bezugspunkte der Schwesterkünste überschnitten sich. Dennoch wurden die spezifischen Repräsentationsformen – der Kernbereich, in dem die Kunst- und Literaturwissenschaften die großen Innovationen bei Dante, Boccaccio, Giotto oder Ambrogio Lorenzetti festmachen – vorwiegend getrennt untersucht. Die Arbeit stellt die Erneuerungsprozesse der italienischen Malerei und Literatur in einen gemeinsamen Rahmen, indem sie sich auf Prozesse der „Raumbildung“ konzentriert: von sozialen und institutionellen Räumen einerseits und von schriftlich und bildlich dargestellten Räumen andererseits. Die neuen sozialräumlichen Formationen, um die es dabei geht, entstanden im Zusammen-hang der Bettelorden (der Franziskaner und Dominikaner) und der mittel- und norditalienischen Kommunalstädte. Die untersuchten Literaturgattungen sind Hagiographie und Stadtchronistik. Hinsichtlich der Malerei steht der Franziskuszyklus in der Oberkirche von San Francesco in Assisi, in dem hagiographischer und städtischer Diskurs miteinander verknüpft sind, im Zentrum. Der Vergleich, in den Malerei und Literatur treten, ist ein struktureller. Es geht nicht primär um inhaltliche oder motivische Bezüge, noch um Einflussnahme nach der einen oder anderen Richtung, sondern um parallele Formen der Wirklichkeitskonstruktion, die sich aus der gemeinsamen kulturellen Zugehörigkeit ergeben. Bild- und Texträume werden als „Handlungsräume“ beschrieben. Dieses Konzept geht über jenes von „Erzählräumen“ insofern hinaus, als für die dargestellten Räume eine positive und historisch spezifische Beziehung zu außerbildlichen Räumen – zu sozialen Räumen – in Anspruch genommen wird. Als eigengesetzliche Konstruktionen verleihen die Bild- und Texträume den sozialräumlichen Formationen, die an sich – ihrer dynamischen und magmatischen Natur nach – kaum fassbar sind, eine kommunizierbare Gestalt und werden für ein Kollektiv zu sinnlichen Gegenständen. Für die dargestellten Räume impliziert dieser Wirklichkeitsbezug wiederum, dass ihnen eine qualitative Eigenart und Selbständigkeit innerhalb der Bilderzählung eignet. Sie schaffen um die manifeste Erzählung eine Sphäre des möglichen Anderen und erlauben, dass die Einmaligkeit des tatsächlichen Handlungsverlaufes in ihrer Kontingenz erscheint – mit entsprechenden Konsequenzen für die Anthropologie der Heiligen (in den Legenden) und für die Politik der republikanischen Stadtstaaten (in der Chronistik).
Aktualisiert: 2019-03-15
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Hermann Leopoldi, Hersch Kohn

Hermann Leopoldi, Hersch Kohn von Lind,  Christoph, Traska,  Georg
Der Künstler Hermann Leopoldi war einer der begabtesten und meist gefeierten Komponisten, Pianisten, Sänger und - wie er sich selbst nannte - 'Klavierhumoristen' des Wiener Liedes sowie des deutschsprachigen Schlagers der 1920er bis 1950er Jahre. Kurz vor dem endgültigen Durchbruch Anfang der 1920er Jahre änderte er seinen Nachnamen von Kohn auf den Künstlernamen seines Vaters: Leopoldi. Das Besondere an dieser Publikation ist die Aufarbeitung des Nachlasses des Künstlers. Zahlreiche, bislang unbekannte Dokumente eröffnen neue und interessante Blickwinkel auf den Wiener Volkssänger. Leopoldis Lebensgeschichte wird entlang seiner Lieder erzählt, nachzuhören auf der beiliegenden Musik-CD. Seine Texte, vordergründig meist leicht und fröhlich, sind voll Witz, Ironie, manchmal berührend und zart, dann wieder deftig-derb. In jedem Fall sind sie aber eine hervorragende Quelle der Mentalitätsgeschichte. Er schuf so bekannte Lieder wie 'Schön is so ein Ringlspiel' aber auch den im Konzentarionslager geschriebenen 'Buchenwald-Marsch' und politische Lieder wie 'Die Novaks aus Prag' (über ExilantInnen-Schicksale) oder 'An der schönen roten Donau' (über die sowjetische Besatzung und den politischen Opportunismus der ÖsterreicherInnen). Hermann Leopoldi kehrte nach dem Exil in Amerika nach Österreich zurück. Ab März 2012 präsentiert die Wienbibliothek im Rathaus eine Ausstellung zu Hermann Leopoldi.
Aktualisiert: 2023-01-02
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Jüdisches Vereinswesen in Österreich im 19. und 20. Jahrhundert

Jüdisches Vereinswesen in Österreich im 19. und 20. Jahrhundert von Adunka,  Evelyn, Lamprecht,  Gerald, Traska,  Georg
Umbruch und Transformation können als die bestimmenden Konstanten jüdischer Geschichte in Österreich im 19. und 20. Jahrhundert bezeichnet werden. Bürgerliche Emanzipation, Assimilation, Akkulturation und Säkularisation hatten auch fundamentale Auswirkungen auf die heterogenen Identitäten von Jüdinnen und Juden und stellten diese massiv in Frage. Mit den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Umbrüchen änderten sich auch die Räume jüdischer Vergemeinschaftung. Waren traditionell die Synagogen die wichtigsten Orte der Gemeinden, vervielfältigten und diversifizierten sich ab dem 19. Jahrhundert die Räume, Strukturen und Bestrebungen jüdischer Selbstbestimmung und Organisation. Der vorliegende Band beschreibt diese heterogenen Räume, die vor allem innerhalb der jüdischen Vereinslandschaft entstanden. Mit Beiträgen von: Evelyn Adunka, Rainer Amstädter, Gabriele Anderl, Brigitte Dalinger, Tamara Ehs, Omer Hakim, Angelika M. Hausenbichl, Dieter J. Hecht, Michael John, Gerald Lamprecht, Elisabeth Malleier, Matthias Marschik, Marcus G. Patka, Verena Pawlowsky und Georg Traska.
Aktualisiert: 2020-05-01
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Die Gesellschaft der Räume

Die Gesellschaft der Räume von Traska,  Georg
Um 1300 kam es in Italien etwa zeitgleich zu revolutionären Umbrüchen in Malerei und Literatur. Die sozial- und institutionsgeschichtlichen Bezugspunkte der Schwesterkünste überschnitten sich. Dennoch wurden die spezifischen Repräsentationsformen – der Kernbereich, in dem die Kunst- und Literaturwissenschaften die großen Innovationen bei Dante, Boccaccio, Giotto oder Ambrogio Lorenzetti festmachen – vorwiegend getrennt untersucht. Die Arbeit stellt die Erneuerungsprozesse der italienischen Malerei und Literatur in einen gemeinsamen Rahmen, indem sie sich auf Prozesse der „Raumbildung“ konzentriert: von sozialen und institutionellen Räumen einerseits und von schriftlich und bildlich dargestellten Räumen andererseits. Die neuen sozialräumlichen Formationen, um die es dabei geht, entstanden im Zusammen-hang der Bettelorden (der Franziskaner und Dominikaner) und der mittel- und norditalienischen Kommunalstädte. Die untersuchten Literaturgattungen sind Hagiographie und Stadtchronistik. Hinsichtlich der Malerei steht der Franziskuszyklus in der Oberkirche von San Francesco in Assisi, in dem hagiographischer und städtischer Diskurs miteinander verknüpft sind, im Zentrum. Der Vergleich, in den Malerei und Literatur treten, ist ein struktureller. Es geht nicht primär um inhaltliche oder motivische Bezüge, noch um Einflussnahme nach der einen oder anderen Richtung, sondern um parallele Formen der Wirklichkeitskonstruktion, die sich aus der gemeinsamen kulturellen Zugehörigkeit ergeben. Bild- und Texträume werden als „Handlungsräume“ beschrieben. Dieses Konzept geht über jenes von „Erzählräumen“ insofern hinaus, als für die dargestellten Räume eine positive und historisch spezifische Beziehung zu außerbildlichen Räumen – zu sozialen Räumen – in Anspruch genommen wird. Als eigengesetzliche Konstruktionen verleihen die Bild- und Texträume den sozialräumlichen Formationen, die an sich – ihrer dynamischen und magmatischen Natur nach – kaum fassbar sind, eine kommunizierbare Gestalt und werden für ein Kollektiv zu sinnlichen Gegenständen. Für die dargestellten Räume impliziert dieser Wirklichkeitsbezug wiederum, dass ihnen eine qualitative Eigenart und Selbständigkeit innerhalb der Bilderzählung eignet. Sie schaffen um die manifeste Erzählung eine Sphäre des möglichen Anderen und erlauben, dass die Einmaligkeit des tatsächlichen Handlungsverlaufes in ihrer Kontingenz erscheint – mit entsprechenden Konsequenzen für die Anthropologie der Heiligen (in den Legenden) und für die Politik der republikanischen Stadtstaaten (in der Chronistik).
Aktualisiert: 2023-01-26
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