Von Bergen und Bäumen, Blumen und Wolken

Von Bergen und Bäumen, Blumen und Wolken von Feinig,  Willibald, Fenkart,  Annemarie
Der Bäcker Gottlieb Nuderscher aus Altach, 1904–1995, war auch Maler. Er hat sich von Jugend an bis ins Greisenalter den Landschaften des Rheintals und anderer Regionen zwischen Bodensee und Südtirol ausgesetzt — in allen Jahreszeiten, mit dem Malbrett auf den Knien. Sein Werk umfasst gut dreitausend Aquarelle. Es sind sorgfältige, oft mit ergreifender Kunst verdichtete Protokolle dessen, was die Natur unter freiem Himmel zu sagen hat — oder hätte. In der Monografie „Von Bergen und Bäumen, Blumen und Wolken“ macht der Vorarlberger Schriftsteller Willibald Feinig das Werk dieses Laien, ein Fragezeichen am Rand der lokalen Kunstgeschichte, zum ersten Mal publik. Ein Textbeitrag von Annemarie Fenkart, einer Tochter Nuderschers, gewährt weitere Einblicke in sein Leben.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Margit Krismer – Immer das Gleiche

Margit Krismer – Immer das Gleiche von Feinig,  Willibald, Krismer,  Margit
[…] Auf Bestellung, sagt Margit Krismer beim Gespräch im Garten hinter dem Sechzigerjahrehaus am Rand des Dorfs und des Rieds, durch den Rhein vom Alpstein getrennt, mache sie auch Landschaften oder Portraits, natürlich. Sonst jedoch male sie immer das Gleiche, sie könne tun, wie sie wolle, es würden immer – Gärten. Gärten in der Tat, Bilder, wie organisch gewachsen, die, ob man will oder nicht, an die Vielfalt von Gärten erinnern – mehr an Poussin freilich als an Versailles. Ein Garten Eden nach dem anderen, Gärten der Freude und Gärten mit allen möglichen Gewittern, Gewächs und Getier, in allerlei Licht. Manche wird das erinnern an Max Weiler. Aber dessen Paradiese liegen hinter sieben Bergen, hinter dem Arlberg jedenfalls – bei Krismer gibt es Farbe nicht, genauer gesagt: Für sie wäre Buntheit Ablenkung, Irreführung. Vor jedem Malgang – buchstäblich: die Malerin geht um die Papierflächen herum, seien sie riesig oder winzig – zerreibt sie Tusche wie eine Asiatin, rührt sie an und trägt die ‚encre de Chine‘ mehr oder weniger verdünnt auf. Mit Pinseln, zu denen nicht wenige der behaarten Tiere beigetragen haben, die miteinander im Paradies blöken und schreien. Manchmal kommt eine Farbe zu solch differenzierter Schwärze, manchmal Deckweiß – und Öl. Dieses lässt das Papier – Bezirke des Gartens – auf eine Weise transparent werden, die an die ahnungssatten, mit immer gleichen, oft so ärmlichen Worten umschriebenen transzendentalen Erfahrungen von Mystiker*innen gemahnen. Farbe ist bei Krismer etwas äußerst Seltenes, kommt meist nur in Buntstiftstrichen vor. Als wollte sie sich erinnern, dass sie mit der bunten, veräußerlichten Welt abgeschlossen hat, dass sie wie in einem anderen Raum ist, wenn sie malt. […] (, „Notizen zur Malerei Margit Krismers“)
Aktualisiert: 2022-11-15
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Der Vorübergang

Der Vorübergang von Feinig,  Willibald
Haltet mich für verrückt, wenn ihr wollt, aber ich habe keinen Augenblick gezweifelt, dass der Meister lebt. Nur gestaunt habe ich, mich gefreut. Auch jetzt staune ich. Es war still. Die Rauchsäule stieg aus dem weißen Tempel hinter uns. Die Soldaten kamen näher. Ich verstehe dich, sagte Mutter. Und was haben die Männer gesagt? fragte Vater. Verrücktes Weibergeschwätz, antwortete Maryam. Im besetzten Israel war der Tempelberg fast ausgebaut – ein Wunderwerk der Antike. Man spricht längst nicht mehr Iwrit, sondern Aramäisch, als Jeschua – Jesus – nach kurzem Prozess hingerichtet wird. Der Vorarlberger Autor Willibald Feinig achtet auf solche Umstände und erzählt das vermeintlich bekannte Ostergeschehen neu aus der Perspektive einer Frau, die als Kind Pas’cha, Vorübergang, wie jedes Jahr mit der Familie in Jerusalem verbracht hat. So lässt er »die Geschichte wie nie gehört erfahren« (Marianne Gronemeyer), »so, dass auch der Zweifel seine Würde behält« (Norbert Loacker). „Der Vorübergang“ entstand während der Osterquarantäne 2020 und erscheint im Februar 2021 im Verlag Bibliothek der Provinz zusammen mit drei anderen Erzählungen: „Glöckel“ (über die Gründung einer Reformschule in den Trümmern der k. u. k. Monarchie), „Hinter dem Kreuzberg“ (über Abschied und zugleich Einandernäherkommen eines Schweizer Managerpaars im Hochgebirge) und „Ero“ über die illegale Landung afrikanischer Flüchtlinge an einem Mittelmeerbadestrand.
Aktualisiert: 2021-03-11
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Kein Stern stört den Andern.

Kein Stern stört den Andern. von Burtscher,  Otmar, Dünser,  Kathrin, Feinig,  Willibald, Plangg,  Elfriede
[Anlass dieser Publikation ist die Ausstellung im Museum Großes Walsertal in Sonntag, Vlbg., 2020/21.] Otmar Burtscher (1894–1966), dessen Eltern Walser waren und in das Rheintal auswanderten, hat sein Leben im Stickerei-Dorf Altach verbracht. Er musste einrücken und erlitt im Winter 1917 am Monte Grappa einen Kopfschuss. Durch diese Verletzung wurde aus ihm der Sonderling vom Ortsrand, der sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hielt. Burtscher war nicht nur Gespött der Dorfjugend, sondern auf seine Art auch ein Denker, der eine Philosophie des Einander-Gelten-Lassens entwickelte und ein «kulturelles» (Burtscher) Leben in Hochachtung vor der unerschöpfliche Energiequelle der Sonne führte, lang vor den Umwelt- und anderen Krisen unserer Tage. Über das Kulissenmalen für das Dorftheater fand er offenbar den Weg zum Malen. Als eine Art Henri Rousseau Westösterreichs, ohne Anleitung und Ausbildung, malte er Landschaften nach Postkarten und komponierte Heiligenbilder und phantastische Blumen-Portraits. In den Sechzigerjahren von einigen Galeristen, Künstlern und Kunstinteressierten gefördert, blieb Otmar Burtscher ein Geheimtipp. Die erste selbstständige Publikation über ihn enthält neben Reproduktionen eine Hinführung zu Leben und Werk, Beiträge von Kathrin Dünser und Elfriede Plangg und Texte von Burtscher selbst.
Aktualisiert: 2021-02-27
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Bagatellen

Bagatellen von Feinig,  Willibald
Unwahrscheinlich, daß der Weg von Kleingradenegg herab damals schon Spitzkehren mitten im Hang machte. Die Janitscharen werden, als sie das Kirchlein nicht zum Brennen brachten (Steinschindeln), die Wasserlinie entlang geritten sein und Hafenberg angezündet haben, das Matthäus Merlan auf der Karte des ducatus Carinthiae anno Domini sechzehnhundertundnochetwas als Burg verzeichnet, wie Dietrichstein. (War er nie in der Gegend? Kein Verlaß, selbst auf renommierte Geographen und Historiker, auch Dehio, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Kärnten, neubearbeitet 1976, läßt den Bauerntag 1478 in Ossiach stattfinden, dabei kamen die Aufständischen wie jeder Kärntner mindestensläutengehörthat im Weiler Vassach zusammen.) An der Felskante, von wo der Weg schräg durch den Wald hinab zur Rogg führt, könnte sie Photius gesehen haben. Vielleicht war es das lautlose wiederholte Abtauchen von Pferdeleibern in seinem Augenwinkel und etwas Buntes zwischen den Eichen/Buchen (Fichtenmonokulturen gab's in den Tallagen nicht). Etwas, das den Mönch an den Rhythmus der Bewegungen hinter den Zinnen von Rumeli Kisarö erinnerte, an die blitzenden Stäbe mit den Roßhaarschwänzen, an den Ponton über das Goldene Horn, an den 29. Mai 1453. Vielleicht war es auch eine plötzliche, geballte, schwarzweiße Rauchsäule über Hafenberg, die ihn die Hand ans Beutelbuch legen und stehenbleiben ließ. Oder ein übereilter Vogel, der stutzig machte. Jedenfalls an der Stelle, wo die Schlucht sich weitet. Neben, sagen wir, einem runden Meilenstein mit hervortretenden weißen Quarzadern und den gerade noch erahnbaren Buchstaben MP. In der Ebene, die dort beginnt, auf dem Boden, rinnt das Wasser nicht weniger schnell, aber leiser (Krebswasser). Auf den sauren (damals) Wiesen lassen wir Schotter und Geröll herumliegen, vom letzten Dauerregen oder von einem der tage- und nächtelangen brüllenden Gewitter, wie sie sich in den Kesseln des Nockgebirges verfangen. Heuer war die Esche über den Fensterrand gewachsen. Bei Photios' Einzug in den Turm wird sie ein Busch auf dem Grabenrand gewesen sein. Mitte September 1454 waren die Stallungen frisch gedeckt gewesen (Stroh?). Am Hang vis-à-vis, zwischen den Obstbäumen, auf denen sich gerade die Schwalben lärmend zusammenrotteten, hatte der kleine Grieche damals zwei Huben mit hohem Dach und weißen Mörtelfugen gezählt. Jetzt waren drei Keuschen dazugekommen, alles weder dem Bamberger Ambthof ze Veldtkirchen noch dem Abt von Ossiach noch dem Dietrichsteiner pflichtige, armselige Freibäuerlein, ein Gemisch aus deutschem und slawischem Dialekt sprechend, der ihn an seine vergessene Muttersprache erinnerte. Welches war das Heuschreckenjahr? 1477? Der Himmel schnatterte, über die kahlgefressenen Felder kam der Bote des Bundes. Ungarn wie Türken waren die Duorzner bis jetzt entgangen. Der Wind dreht. Einen Moment lang ist das Toben der Rogg in der Mühlschlucht zu hören – zumindest der hört es, der weiß, daß der Bach am Fuß der Felswände über Wehre und durch Schleusen hindurch muß. Photius hört es. Er ist auf dem Rückweg von der Steyerburg, ist den Mühlweg gegangen wie immer. Er hat mit dem gestrengen Ritter Christoff von Halleck (wie er elf Jahre später auf seiner Grabplatte genannt wird) Johannes gelesen. Schnell muß der Türkenpfennig her, sonst nützt er nichts.
Aktualisiert: 2020-07-15
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Von Bergen und Bäumen, Blumen und Wolken

Von Bergen und Bäumen, Blumen und Wolken von Feinig,  Willibald, Fenkart,  Annemarie
Der Bäcker Gottlieb Nuderscher aus Altach, 1904–1995, war auch Maler. Er hat sich von Jugend an bis ins Greisenalter den Landschaften des Rheintals und anderer Regionen zwischen Bodensee und Südtirol ausgesetzt — in allen Jahreszeiten, mit dem Malbrett auf den Knien. Sein Werk umfasst gut dreitausend Aquarelle. Es sind sorgfältige, oft mit ergreifender Kunst verdichtete Protokolle dessen, was die Natur unter freiem Himmel zu sagen hat — oder hätte. In der Monografie „Von Bergen und Bäumen, Blumen und Wolken“ macht der Vorarlberger Schriftsteller Willibald Feinig das Werk dieses Laien, ein Fragezeichen am Rand der lokalen Kunstgeschichte, zum ersten Mal publik. Ein Textbeitrag von Annemarie Fenkart, einer Tochter Nuderschers, gewährt weitere Einblicke in sein Leben.
Aktualisiert: 2018-07-13
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Nikolaus Walter

Nikolaus Walter von Feinig,  Willibald, Holzer,  Anton, Nikolaus,  Walter, Zuckriegel,  Margit, Zudrell,  Petra
Das Werk von Nikolaus Walter (*1945) ist Resultat vieler Begegnungen mit Menschen und Landschaften. Seit 1966 entstehen seine Foto- grafien auf Entdeckungsreisen zu den 'Un-Orten' dieser Welt und im Kontakt mit Außenseitern der Gesellschaft. Die Ergebnisse zeugen von einer besonderen Gabe des Künstlers: Er nimmt den Menschen Bilder ab, ohne sie bloßzustellen. Den Künstler leitet ein großes Gespür für die Geschichten von Menschen und Orten am Rand der Gesellschaft. Sein wacher Blick erkennt den richtigen Moment, aus dem sich seine Bildgeschichten erst entwickeln können. Drei Essays beleuchten Walters Werk aus verschiedenen Blickwinkeln. Anton Holzer findet einen fotohistorischen Zugang, während Margit Zuckriegl sich der 'intuitiven Soziologie' des Künstlers widmet. Der literari- sche Beitrag des Wegbegleiters Willibald Feinig schließlich nähert sich dem Schaffen Walters in einem Porträt des Künstlers, das den dialogischen Charakter seines Werks betont. Der Katalog begleitet eine Retrospektive und versammelt rund 250 Fotografien aus sämtlichen Werkphasen.
Aktualisiert: 2020-03-21
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Vergessener Gesandter

Vergessener Gesandter von Feinig,  Willibald, Walter,  Nikolaus
Ein kluges und berührendes Buch zu einem der wichtigsten Kirchenreformer im 20. Jahrhundert: Papst Johannes XXIII. Mit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962 gab Papst Johannes XXIII. den Anstoß zur Erneuerung der katholischen Kirche. Alles andere als reformsüchtig, spürte er, dass die Zeit gekommen war, "das Evangelium besser zu verstehen" und die kirchliche Praxis entsprechend zu erneuern. Auch seine Enzykliken, in denen er sich für soziale Gerechtigkeit, Weltfrieden und Abrüstung einsetzte, gelten als wichtiger Beitrag zur Kirchenreform. Willibald Feinig spürt in diesem Vademecum dem Phänomen Johannes XXIII. nach.
Aktualisiert: 2022-12-23
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