Naturphilosophie

Naturphilosophie von Hofer,  Michael, Langthaler,  Rudolf
Es sind vor allem die Entwicklungen bzw. die beeindruckenden Ergebnisse der modernen Kosmologie, der modernen Physik und der zeitgenössischen Biologie, die über die engeren Fachgrenzen hinaus auch auf grundlegende Fragestellungen führen, die jedoch nicht innerhalb dieser Fachwissenschaften selbst hinreichend zu beantworten sind. Diese Probleme sind zum Teil wissenschaftstheoretischer Natur, sofern sie die Grundlagen und Begrifflichkeiten bzw. Methodenprobleme der jeweiligen Wissenschaften betreffen;gleichwohl weisen die leitenden Themen dieser modernen Wissenschaften auch auf Problemstellungen, die traditionellerweise dem Gebiet der Naturphilosophie zuzuordnen sind. Die unter solchen Vorzeichen gestellten Fragen etwa nach dem Wesen der „Materie“, „Raum und Zeit“, „Kausalität und Zufall“, „Was ist ein Naturgesetz?“ „Was ist Leben?“ bzw. die Bestimmung des Anorganischen“, „Evolution und Teleologie“, der Unterschied zwischen „Natürlichem“ und „Artefakten“ (und daran geknüpfte biotechnologische Anschlussfragen) – und nicht zuletzt das vielverhandelte Thema „Konstruktivismus und Realität“ – sind lediglich besonders prominente Beispiele hierfür.Indes berühren die einschlägigen Fragestellungen auch das Verhältnis zwischen den modernen Naturwissenschaften und der Philosophie selbst – zumal mit den Entwicklungen der modernen Naturwissenschaften mitunter ja auch der Anspruch verbunden ist, die traditionellerweise zwar der Philosophie zugeordneten Themen nunmehr in diesen (bzw. durch diese) Wissenschaften überhaupt zu beerben und sie so von „wissenschaftsferner Spekulation“ und Ballast zu befreien. Auf solche Weise stellen die Entwicklungen der modernen Naturwissenschaften und daran geknüpfte Ansprüche zweifellos auch eine besondere Herausforderung für die Naturphilosophie dar, die in der Tradition der europäischen Philosophie stets eine bedeutsame und selbständige philosophische Disziplin dargestellt hat.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Spiritus sive Consuetudo

Spiritus sive Consuetudo von Puzic,  Maik
Dass der Mensch qua Erziehung, Bildung und Gewöhnung eine ‚zweite’ bzw. ‚andere’ Natur ausprägen könne oder vielmehr müsse, um den Anforderungen und Normen der Gemeinschaft zu entsprechen, ist eine Vorstellung, die bis auf die Theoriebildungen der klassischen Antike zurückreicht. Spätestens seit Cicero erlangt die Formel ‚zweite Natur’ dann eine semantische Erweiterung, indem sie nicht mehr nur zur näheren Bestimmung der inneren (Um-)Bildungsprozesse von Individuen, sondern darüber hinaus auch der Ergebnisse/Objektivationen menschlichen, die äußere Natur formierenden Tuns (Arbeit) herangezogen wird. Es ist die fundamentale Einsicht in die schier unendliche Ausprägungsdynamik und Plastizität der menschlichen wie außermenschlichen Natur, die Hegels Überlegungen zum Begriff der zweiten Natur durchgängig bestimmt und trägt. Der Begriff der zweiten Natur begegnet uns in Hegels Werk nur vereinzelt, aber wo er auftaucht, ist er von systematisch entscheidender Bedeutung – so etwa im Übergang zwischen Natur (Irreflexivität) und Geist (Reflexivität) im Rahmen seiner anthropologischen Reflexionen zur Wirkungs- und Funktionsweise der Gewohnheit in der Enzyklopädie oder im Übergang von der „Moralität“ (subjektiver Geist) zur „Sittlichkeit“ (objektiver Geist) im Rahmen seiner rechtsphilosophischen Überlegungen. Hegel unterscheidet mithin zwi-schen einer subjektiven Dimension ‚zweiter Natur’ (die innere Konstitution des Individuums als das Ergebnis eines Bildungs- und Sozialisationsprozesses) und einer objektiven Dimension ‚zweiter Natur’ (die Welt des Sozialen und deren Regeln, Gesetze und Institutionen). Damit schafft Hegel nicht nur Platz für beide Bedeutungen, sondern er vereinigt sie zudem – wenn auch nicht explizit – in einer dialektischen Konzeption, deren Rekonstruktion sich diese Studie zum Ziel gesetzt hat.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Naturphilosophie

Naturphilosophie von Hofer,  Michael, Langthaler,  Rudolf
Es sind vor allem die Entwicklungen bzw. die beeindruckenden Ergebnisse der modernen Kosmologie, der modernen Physik und der zeitgenössischen Biologie, die über die engeren Fachgrenzen hinaus auch auf grundlegende Fragestellungen führen, die jedoch nicht innerhalb dieser Fachwissenschaften selbst hinreichend zu beantworten sind. Diese Probleme sind zum Teil wissenschaftstheoretischer Natur, sofern sie die Grundlagen und Begrifflichkeiten bzw. Methodenprobleme der jeweiligen Wissenschaften betreffen; gleichwohl weisen die leitenden Themen dieser modernen Wissenschaften auch auf Problemstellungen, die traditionellerweise dem Gebiet der Naturphilosophie zuzuordnen sind. Die unter solchen Vorzeichen gestellten Fragen etwa nach dem Wesen der „Materie“, „Raum und Zeit“, „Kausalität und Zufall“, „Was ist ein Naturgesetz? „Was ist Leben?“ bzw. die Bestimmung des Anorganischen, „Evolution und Teleologie“, der Unterschied zwischen „Natürlichem“ und „Artefakten“ (und daran geknüpfte biotechnologische Anschlussfragen) – und nicht zuletzt das vielverhandelte Thema „Konstruktivismus und Realität“ - sind lediglich besonders prominente Beispiele hierfür. Indes berühren die einschlägigen Fragestellungen auch das Verhältnis zwischen den modernen Naturwissenschaften und der Philosophie selbst – zumal mit den Entwicklungen der modernen Naturwissenschaften mitunter ja auch der Anspruch verbunden ist, die traditionellerweise zwar der Philosophie zugeordneten Themen nunmehr in diesen (bzw. durch diese) Wissenschaften überhaupt zu beerben und sie so von „wissenschaftsferner Spekulation“ und Ballast zu befreien. Auf solche Weise stellen die Entwicklungen der modernen Naturwissenschaften und daran geknüpfte Ansprüche zweifellos auch eine besondere Herausforderung für die Naturphilosophie dar, die in der Tradition der europäischen Philosophie stets eine bedeutsame und selbständige philosophische Disziplin dargestellt hat. Derart geraten – direkt und indirekt – gleichermaßen traditionelle Konzeptionen der Naturphilosophie auf den Prüfstand und müssen sich somit fragen lassen, ob ihre Themen und Thesen für das Gespräch mit den modernen Naturwissenschaften überhaupt noch Relevanz für sich beanspruchen können oder nicht vielmehr durch die rasante Entwicklung vollends obsolet geworden sind, d.h. ihre Konzeptionen deshalb auch lediglich – und bestenfalls – von philosophie- bzw. wissenschaftshistorischem Interesse sind. Moderne Naturphilosophie muss deshalb zeigen können, was sie zum besseren Verständnis der Sachprobleme beizutragen vermag; darüber hinaus hat sie wohl nach wie vor die kritische Aufgabe, aus methodischen Gründen ausgeblendete Problemaspekte und damit verbundene Einseitigkeiten bzw. Reduktionismen der Naturwissenschaften – aber auch offene und verdeckte Probleme – sichtbar zu machen; darüber hinaus sollte dabei wohl auch der Nachweis erbracht werden, was diesbezüglich die in der Tradition der Philosophie maßgebend gewordenen naturphilosophischen Konzeptionen aktuell und richtungsweisend leisten können. Die diesem Schwerpunktthema „Naturphilosophie“ in diesem Bandes gewidmeten Abhandlungen versuchen dazu in unterschiedlichen Problemakzentuierungen – freilich lediglich auf exemplarische Weise – einen kleinen Beitrag zu leisten.
Aktualisiert: 2020-04-20
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Natur und Geist

Natur und Geist von Neuser,  Wolfgang, Stekeler-Weithofer,  Primin
D. Wandschneider: Zur Seinsweise phänomenaler Wahrnehmung - in Hegelscher Perspektive – R. Wahsner: Das Prinzip der neueren Philosophie. Denken - Sein, Geist - Natur – D. Unger: Der Streit zwischen Schelling und Hegel um eine dialektische Versöhnung des Gegensatzes von Geist und Natur – N. Psarros: Time and Freedom – W. Lenski: Der Grund der Bewegung. Natur und Naturphilosophie bei Hegel – M. Wetzel: Der Status der Seele in Hegels „Philosophie des subjektiven Geistes“ unter besonderer Beachtung von Psychoanalyse und Psychiatrie – C. Krijnen: Freiheit als ursprüngliche Einheit der Vernunft. Hegels begriffslogische Lösung eines Kantischen Problems – P. Stekeler-Weithofer: Vom Selbstgewahrsein zur Selbstbestimmung. Aristoteles und Hegel zu einer sinnkritischen Anthropologie des Selbstbewusstseins – P. Heuer: Der Geist von der Natur – A. Reichold: Mindreading als Actionreading: Fremdzuschreibungen psychischer Prädikate im Kontext von Handlungszuschreibungen – S. Lange: Hegel und Forschungsprogramme – E. Barbagallo: Leib, tierisches Selbst und Umwelt. Eine naturphilosophische Genealogie – W. Neuser: Geist und Natur. Begriffskonzeptionen im Kontext selbstbegründender Wissenskonzepte – S. Büttner-von Stülpnagel: Keine Lösung - Nirgends. Welche Metaphysik impliziert Hegels Reformulierung des Leib-Seele-Problems? – S. Roterberg: Sprachphilosophie der Embryogenese
Aktualisiert: 2023-01-16
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