Monotheismus und Kosmotheismus

Monotheismus und Kosmotheismus von Assmann,  Jan
Heute wird die altägyptische Religion als Polytheismus eingestuft, mit vollem Recht natürlich, wenn man an die Fülle der Göttergestalten denkt, die uns hier entgegentritt. Zu fragen ist allerdings, was mit einer solchen Bezeichnung eigentlich gesagt ist. Sie erhält ihren Sinn nur in der Gegenüberstellung mit dem Monotheismus, dem Typus einer Religion also, die nur einem einzigen Gott gilt und die daher programmatisch auf der Einheit und Einzigkeit Gottes besteht. Zwar ist ‚Monotheismus‘ kein antiker Begriff, sondern wird erst im 17. Jh. geprägt, aber er kann doch zumindest von da an als Selbstdefinition der unter diesem Begriff zusammengefaßten Religionen gelten. Kein Polytheismus definiert sich jedoch über Ablehnung von Einheit und Affirmation von Vielheit. So etwas gibt es nur im metaphorischen Gebrauch des Begriffs. Das trifft aber auf die altägyptische Religion nicht zu, und vermutlich verhält es sich bei anderen Polytheismen ganz ähnlich. Die Vielheit ist hier kein Thema, so wie in monotheistischen Religionen die Einheit und Einzigkeit ein Thema ist. Ganz im Gegenteil: in altägyptischen Texten stoßen wir vielmehr immer wieder auf eine emphatische Thematisierung von Einheit. Der Gedanke der Einheit, das „Denken des Einen“, um Beierwaltes’ treffende Formel aufzugreifen, spielt in den religiösen Texten der alten Ägypter eine zentrale und ständig wachsende Rolle.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Das Unbehagen am Monotheismus

Das Unbehagen am Monotheismus von Thonhauser,  Johannes
Ist der eine Gott der Juden, Moslems und Christen ein gewalttätiger Gott? Ist der Polytheismus „bekömmlicher“ als der Monotheismus? Sind die Juden letzten Endes gar selbst schuld an der Katastrophe des Holocaust? Und was hat das alles mit Moses und Ägypten zu tun? Um diese provokanten Fragen ist in den letzten Jahren eine Debatte entbrannt, die sich bereits weit über die Grenzen der Theologie hinaus bewegt hat. Es sind die Thesen des Ägyptologen und Religionswissenschafters Jan Assmann, die für Empörung und Kritik sorgen. Die Unterscheidung von wahr und falsch in der Religion, also von dem einen wahren Gott und den vielen falschen Göttern, habe als revolutionäre Wende in der Religionsgeschichte unser Weltbild nachhaltig verändert, so seine zentrale These. Einerseits resultiere aus ihr ein nicht mehr rückgängig machbarer „Fortschritt in der Geistigkeit“, andererseits sei sie aber auch Ursprung religiöser Ausgrenzung, Intoleranz und Gewalt. Die Behauptung von Letzterem hat Assmann unzählige Kritiken, Einwände und Vorwürfe aus verschiedensten wissenschaftlichen Fachbereichen beschert. Seine Stellungnahmen konnten den Disput nicht befrieden und so entwickelte sich eine lebhafte und mitunter leidenschaftliche Auseinandersetzung. „Das Unbehagen am Monotheismus“ widmet sich dieser Debatte mit ihren hochaktuellen Fragestellungen, um deren Antworten weiter gerungen wird. Johannes Thonhauser gelingt es, die mittlerweile ausufernde Diskussion in einen Rahmen zu bringen, Positionen und Gegenpositionen nachvollziehbar darzustellen und auf ihren gesellschaftlichen Kontext hin zu beleuchten.
Aktualisiert: 2020-02-21
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Die Gewalt des einen Gottes

Die Gewalt des einen Gottes von Schieder,  Rolf
Die Fronten zwischen Befürwortern der These, dass monotheistische Religionen notwendig gewaltbereit seine und deren Gegner schienen bis vor kurzem so verhärtet zu sein, dass mit Neuigkeiten aus dieser religionstheoretischen Kampfzone nicht gerechnet werden konnte. Doch nun gibt es Neuigkeiten zu vermelden. Es ist Bewegung in die Debattenlage gekommen. So erscheint es dem Monotheismuskritiker Peter Sloterdijk nicht mehr sinnvoll, das Gewaltproblem weiterhin vorrangig an einem religionstheoretischen Konstrukt namens >Monotheismus< festzumachen. Jan Assman weist seinerseits nachdrücklich darauf hin, dass ein eindimensionaler, monistischer Kosmotheismus ebenso problematisch sei wie ein eindimensionaler Monotheismus. Kritiker der Monotheismuskritiker konzedieren, dass das Sinai-Narrativ nicht nur für das Judentum, sondern auch für die religiöse und politische Kultur der westlichen Welt prägend geblieben ist. Das revolutionäre Potential des biblischen Gottes kann schwerlich geleugnet werden. Es gehört zu den bemerkenswerten Stärken der hier dokumentierten Monotheismusdebatte, dass die Autorinnen und Autoren über Fächer- und Konfessionsgrenzen hinweg aufeinander hörten und gerade dadurch ihre Position profilieren konnten.
Aktualisiert: 2020-03-05
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