Erweckung als heimatliche Erfahrung

Erweckung als heimatliche Erfahrung von Platte,  Bastian
„Gerettet sein gibt Rettersinn!“ - Unter dieser Prämisse schlossen sich im 19. und 20 Jahrhundert zahlreiche Anhänger der Minden-Ravensberger Erweckungsbewegung der Barmer Mission an und gründeten, als Angehörige einer krisenhaften ländlichen Gesellschaft, in ihren Einsatzgebieten in Deutsch-Südwestafrika und Indonesien eigene Gemeinden nach heimischem Vorbild. Die vorliegende Arbeit folgt dem Prinzip der entangled history und geht dabei der Frage nach, in welchen Lebensbereichen und in welchem Ausmaß das konservativ-traditionelle und pietistische Milieu ihrer Heimat die Missionare in ihrem Vorgehen in den Missionsgebieten beeinflusste und welche Rückwirkungen sich aus der Mission für die ostwestfälische Gesellschaft ergaben. Ausgehend vom zentralen Wert der christlichen Familie übertrugen die Missionare nicht nur die Lebensweise ihres ehemaligen dörflichen Umfelds sowie Methoden der heimischen Inneren Mission auf ihre indigenen Gemeinden, sondern ordneten ihre Tätigkeit - in relativer Distanz zum deutschen Kolonialnationalismus und europäischer Kulturhegemonie - weitestgehend ihrem pietistischen Menschenbild unter, das in den Heimatgemeinden ebenso wie in der Mission vorrangig zwischen Heiden und Erweckten unterschied. Innerhalb der Heimatgemeinden dienten demgegenüber die Berichte ihrer Missionare den Erweckungsgemeinden zur Disziplinierung ihrer eigenen Mitglieder angesichts der befürchteten fortschreitenden Säkularisierung der Gesellschaft.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Ein Missionarsleben

Ein Missionarsleben von Gäbler,  Ulrich
Voll Zuversicht trat Hermann Gäbler in die Leipziger Mission ein und brachte rückhaltlos ein Vierteljahrhundert lang all seine Kraft in diese Lebensarbeit ein, an deren ungebrochenem Erfolg er zuletzt aber Zweifel hatte. Gäbler blieb stets seiner pietistischen und kleinbäuerlich-dörflichen Herkunft treu. Darauf aufbauend entwickelte er eine eigenständige missionarische Praxis, die er innerhalb des bürgerlichen und lutherisch-konfessionalistischen Milieus der Missionsgesellschaft bewahrte. So verschärfte er die Bedingungen zum Taufempfang. Statt auf der bloßen Kenntnis lutherischer Glaubenslehren zu bestehen, verlangte er die Teilnahme am gottesdienstlichen Leben und die Übernahme von christlicher Sitte und Moral. Im Gegenzug suchte er die missliche Lage der Landbevölkerung durch die Anlage von Brunnen und den Bau von Wegen zu verbessern. Die Missionsleitung schätzte seine Einsatzbereitschaft und tolerierte seine abweichenden Auffassungen, aber Gäbler blieb ein Außenseiter. Die Biographie zeichnet ein faszinierendes Bild vom täglichen Leben eines Missionars und seiner Familie, zugleich spiegelt sich in ihr die Geschichte der protestantischen Weltmission ebenso wie die der kolonialen Herrschaft in Indien bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs. [A Missionary Life. Hermann Gäbler and the Leipzig Mission in South India (1891–1916)] Full of confidence, Hermann Gäbler entered the Leipzig Mission and gave for a quarter of a century his best and unreserved efforts to this life’s work, of whose unbroken success he lately doubted. Gäbler always remained faithful to his pietistic and peasant village origins. Building on that, he developed a missionary practice of his own, which he safeguarded within the middle-class Lutheran contexts of the mission. So he introduced stricter conditions for receiving baptism. The knowledge of Lutheran doctrines was not sufficient, he demanded participation in worship life and the acceptance of Christian customs and morals. But he also tried to improve the living conditions of the rural population by building wells and roads. The Mission leaders estimated his commitment and tolerated his dissenting views, but he always remained an outsider. The biography gives a fascinating picture of the daily life of an missionary and his family and the background of Protestant and colonial history in India up to the First World War.
Aktualisiert: 2022-04-01
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Ein Missionarsleben

Ein Missionarsleben von Gäbler,  Ulrich
Voll Zuversicht trat Hermann Gäbler in die Leipziger Mission ein und brachte rückhaltlos ein Vierteljahrhundert lang all seine Kraft in diese Lebensarbeit ein, an deren ungebrochenem Erfolg er zuletzt aber Zweifel hatte. Gäbler blieb stets seiner pietistischen und kleinbäuerlich-dörflichen Herkunft treu. Darauf aufbauend entwickelte er eine eigenständige missionarische Praxis, die er innerhalb des bürgerlichen und lutherisch-konfessionalistischen Milieus der Missionsgesellschaft bewahrte. So verschärfte er die Bedingungen zum Taufempfang. Statt auf der bloßen Kenntnis lutherischer Glaubenslehren zu bestehen, verlangte er die Teilnahme am gottesdienstlichen Leben und die Übernahme von christlicher Sitte und Moral. Im Gegenzug suchte er die missliche Lage der Landbevölkerung durch die Anlage von Brunnen und den Bau von Wegen zu verbessern. Die Missionsleitung schätzte seine Einsatzbereitschaft und tolerierte seine abweichenden Auffassungen, aber Gäbler blieb ein Außenseiter. Die Biographie zeichnet ein faszinierendes Bild vom täglichen Leben eines Missionars und seiner Familie, zugleich spiegelt sich in ihr die Geschichte der protestantischen Weltmission ebenso wie die der kolonialen Herrschaft in Indien bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs. [A Missionary Life. Hermann Gäbler and the Leipzig Mission in South India (1891–1916)] Full of confidence, Hermann Gäbler entered the Leipzig Mission and gave for a quarter of a century his best and unreserved efforts to this life’s work, of whose unbroken success he lately doubted. Gäbler always remained faithful to his pietistic and peasant village origins. Building on that, he developed a missionary practice of his own, which he safeguarded within the middle-class Lutheran contexts of the mission. So he introduced stricter conditions for receiving baptism. The knowledge of Lutheran doctrines was not sufficient, he demanded participation in worship life and the acceptance of Christian customs and morals. But he also tried to improve the living conditions of the rural population by building wells and roads. The Mission leaders estimated his commitment and tolerated his dissenting views, but he always remained an outsider. The biography gives a fascinating picture of the daily life of an missionary and his family and the background of Protestant and colonial history in India up to the First World War.
Aktualisiert: 2022-04-01
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Das Globale im Lokalen

Das Globale im Lokalen von Wetjen,  Karolin
Die protestantische Missionsbewegung war von einer ganzen Reihe von Initiativen, Veranstaltungen, Vereinen und Publikationen getragen. Missionsvereine, Nähkränzchen, Missionsstunden, Missionsblätter und nicht zuletzt zahllose Missionsfeste, auf denen häufig ein Missionar über seine Erfahrungen aus dem Missionsgebiet berichtete, trugen dazu bei, die Anliegen der Äußeren Mission bis in die letzten Winkel der ländlichen Gesellschaft hinein bekannt zu machen. Dennoch liegen über diese Seite der Äußeren Mission bisher kaum Forschungsarbeiten vor. Das vorliegende Buch greift dieses Desiderat auf und versucht beispielhaft an der Region um Göttingen in einer Verbindung diskursanalytischer und mikrohistorischer Ansätze zu rekonstruieren, wie sich die Unterstützung der Äußeren Mission genau gestaltete und welche Akteurinnen und Akteure sich für Mission interessierten und wie engagierten. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Bedeutung diesen Initiativen in einer Verflechtungsgeschichte um 1900 als Transmissionsriemen für die Produktion von Bildern aus dem Außereuropäischen zukam. In der Unterstützung der Äußeren Mission, so soll gezeigt werden, verbanden sich lokale Identitätsdiskurse und religiöse Deutungsangebote, die 'das Globale' im Lokalen strukturierten.
Aktualisiert: 2020-09-01
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