Untertanenliebe
Der Kult um deutsche Monarchen 1770–1830
Hubertus Büschel
»Untertanenliebe« war in den deutschen Staaten ein gebräuchlicher Begriff, um die angeblichen Gefühle von Untertanen zu ihren Herrschern bei ihren Kulten zu beschreiben. In dieser breit angelegten Studie werden nicht nur die Intentionen dieser Veranstaltungen und die mit ihnen verbundenen Erfahrungen und Wahrnehmungen untersucht, sondern auch etablierte historische Meistererzählungen zur Kulturgeschichte der Monarchie, zur Interpretation von Ritualen und zur Symboltheorie revidiert. Die zeitgenössische Rezeption und Wirkung politischer Rituale und Zeremonien ist nicht allein aus der Interpretation von Bildern oder Beschreibungen zu verstehen. Demonstrative Untertanenliebe, dies wird bei Büschel deutlich, konnte auch ein Mittel sein, den Monarchen unter Druck zu setzen.