Technologie der Lagerung und Nacherntebehandlung von Körnerfrüchten / Teil 1: Grundlagen

Körnerfrüchte sind keine Murmeln, sie sind lebende Güter – Lebensmittel eben. Zu ihnen ist ein besonderes Verhältnis notwendig, wenn sie für die ganzjährige Bevorratung von Industrie und Handel erfolgreich gelagert werden sollen. Das ist nicht einfach. Körnerfrüchte muss man kennen, sie lieben und wissen, was mit ihnen passiert, wenn bestimmte Dinge an ihnen vorgenommen werden.

Zu dem Umgang mit Körnerfrüchten gehört nicht nur das Wissen um das Getreide, was häufig fehlt. Nein, dazu gehören auch einige Fachgebiete und Verfahren, die eine längerfristige Bevorratung überhaupt ermöglichen. In der Praxis findet man das selten. Diese Feststellung ist nicht Arroganz – das ist Erfahrung! Wirklich, es ist schon notwendig zu wissen, welche Auswirkungen veränderte Temperaturen und Feuchten haben. Es ist schon wichtig zu wissen, wie unterschiedlich sich Luft zusammensetzt und was sie im Korn bewirkt, wenn sie in eine Schüttung geblasen wird. Es ist schon wichtig zu wissen, was in einem Haufwerk passiert und was darüber. Es ist wichtig, die zwangsläufig ablaufenden Vorgänge beispielsweise auch in Diagrammen und anhand von Sorptionsisothermen nachvollziehen zu können. Das sollte Praxis sein! Dass solche Dinge den Betrieben aber relativ unbekannt sind, weiß der Verfasser.

Das vorliegende Buch ist ein Standardwerk für die Anwendungspraxis. Wenn man so will, aus Verzweiflung über gravierende Unkenntnisse in dem betrieblichen Alltag entstanden. Dieser erste Teil bringt Hilfe und Verständnis für das tägliche Tun. Er beinhaltet zunächst das, was man wissen muss, um den Umgang mit Getreide und notwendigen Nachernteverfahren zu verstehen, abschätzen und anwenden zu können. Der erste Teil gibt auch Antworten auf viele Probleme, die auf „unerklärliche Weise“ entstehen und nicht mehr entstehen sollen, bevor es im zweiten Teil an praktische Dinge gehen wird.