Prävalenzstudie zum Vorkommen von Salmonella enterica subsp. diarizonae bei Schlachtschafen von Braun,  Ann-Sophie

Prävalenzstudie zum Vorkommen von Salmonella enterica subsp. diarizonae bei Schlachtschafen

Die Salmonella enterica subsp. diarizonae Serovare 61: :1,5,(7) und 61:k:1,5,(7) kommen häufig bei Schafen vor und gelten als an diese Tierart adaptiert (Zweifel et al., 2004; Sörén et al., 2015; Methner und Moog, 2018). Sie werden daher auch als Schaf-assoziierte Salmonella enterica subsp. diarizonae (SASd) bezeichnet (Sörén et al., 2015; Methner und Moog, 2018). Infektionen mit den genannten Serovaren verlaufen bei Schafen in der Regel subklinisch (Sandberg et al., 2002). Sie führen darüber hinaus nur äußerst selten zu humanen Erkrankungen (Hall und Rowe, 1992). In Schweden wurde daher die lebensmittelhygienerechtliche Sanktionierung für die beiden Schaf-assoziierten Serovare ausgesetzt (Sörén et al., 2015).
Für Deutschland lagen bisher keine überregionalen Daten zur Prävalenz dieser Vertreter von Salmonella spp. bei Schafen vor. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch die Untersuchung geschlachteter Lämmer und Schafe einen ersten Überblick hinsichtlich der Verbreitung der Serovare 61: :1,5,(7) und 61:k:1,5,(7) in der Bundesrepublik zu erhalten.
Direkt im Anschluss an die Schlachtung wurden die Tonsillen von 287 Tieren entnommen und zunächst in gepuffertem Peptonwasser vorangereichert. Nach Selektivanreicherung in Rappaport-Vassiliadis-Medium mit Soja (RVS) und Muller-Kauffmann-Tetrathionat-Novobiocin (MKTTn)-Bouillon erfolgten Ausstriche auf Xylose-Lysin-Desoxycholat- und Brillantgrün-Phenolrot-Lactose-Saccharose-Agar. Eine erste Bestätigung der mikrobiologischen Ergebnisse erfolgte mittels konventioneller Polymerase-Kettenreaktion. Zur endgültigen Bestätigung, Serotypisierung und Bestimmung der Antibiotikaresistenz wurden die Isolate an das Nationale Referenzlabor für Salmonellen in Berlin übermittelt.
In der vorliegenden Arbeit wurde für die Schaf-assoziierten Serovare insgesamt eine Nachweishäufigkeit von 26 % ermittelt, dabei waren Schafe mit 76 % deutlich häufiger betroffen als Lämmer mit 15 %. Auch die Herkunft der Tiere aus verschiedenen europäischen Ländern sowie unterschiedlichen Bundesländern innerhalb Deutschlands beeinflusste die Ergebnisse.
Eine Selektivanreicherung in MKTTn-Bouillon war zum Nachweis dieser Serovare wesentlich besser geeignet als das RVS-Medium. Neben den Schaf-assoziierten Serovaren wurden keine anderen Vertreter von Salmonella spp. nachgewiesen. Die monophasische SASd Variante 61: :1,5,7 war vorherrschend. Außerdem erwiesen sich alle Isolate als sensitiv gegenüber sämtlichen getesteten Antibiotika.
Die eigenen Ergebnisse zeigen, dass SASd in deutschen Schafpopulationen etabliert sind und die ermittelten Nachweishäufigkeiten den Resultaten bisheriger Studien entsprechen. Insbesondere adulte Tiere stellen ein Erreger-Reservoir dar. Weitere Untersuchungen hinsichtlich eines möglichen Einflusses der Haltungsform auf die Nachweishäufigkeit von SASd sind gleichermaßen zu empfehlen wie eine genetische Charakterisierung der Isolate.
Das zur Detektion von Salmonellen in Lebensmitteln übliche Normverfahren ist auch zur Isolation der Schaf-assoziierten Serovare geeignet, wobei die Selektivanreicherung in MKTTn Bouillon zu bevorzugen ist.
Die Verbreitung von SASd bei deutschen Schafen in Verbindung mit der niedrigen Anzahl humaner Erkrankungen gibt Anlass, auch für die Bundesrepublik lebensmittelrechtliche Ausnahmeregelungen bei einem Nachweis der Schaf-assoziierten Serovare zu prüfen. So könnte bei der Isolation von Salmonella spp. auf Schlachtkörperoberflächen von Schafen eine Differenzierung bezüglich der detektierten Serovare sinnvoll sein. Um bei steigendem zoonotischem Potential von SASd angemessen reagieren zu können, sollten jedoch Maßnahmen zur Überwachung der Serovare 61: :1,5,(7) und 61:k:1,5,(7) aufrecht erhalten werden.

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