Pilgern auf dem Jakobsweg
Die Suche nach der Quelle des Christentums
Zoran Perowanowitsch
Zoran, der autobiographische Icherzähler, geht in Klausur ins idyllische Hiddensee, um seine Notizen zu ordnen und sich Rechenschaft zu geben über eine 1000 Kilometer lange Wanderung: Er ist den legendären Jakobsweg gegangen, vom Somport Pass nach Santiago de Compostella, weiter bis Finisterre, dem „Ende der Welt“.
Aus Tagebuchaufzeichnungen und Erinnerungen wird ein dichter Erzählstrom, der den Leser schnell in seinen Bann zieht. Bilder, Orte, Begegnungen tauchen auf, vergegenwärtigen sich im Rhythmus des Gehens, das die Tage auf dem Pilgerweg bestimmt. Die Menschen, die Zoran trifft, und die sein Ziel teilen, sind ebenso unterschiedlich und verwirrend wie die Stimmungen und Affekte, die ihn erfassen: Neugier wechselt sich ab mit Überdruss, Euphorie mit Depression, Tatendrang mit Erschöpfung. Während sich Dörfer und Städte, Herbergen und Unterkünfte hintereinander reihen, weicht allmählich das Chaos der Gedanken und Gefühle und gibt Visionen Raum. Als er in Finisterre, dem „Ende der Welt“, am Strand sitzt und auf den Atlantik blickt, wird ihm eine vertiefte Erfahrung zuteil, die ihm die Antwort auf die Frage nach der Quelle des Christentums wird.
Ruhig, im gemessenen Rhythmus des Gehens und Schauens, fast meditativ, erzählt Zoran Perowanowitsch vom Jakobsweg und nimmt den Leser mit auf eine innere und äußere Reise.
Buchbesprechung: im Radio Zusa
Magazin Info3 (Ausgabe 7/8. 2015).
In der Evangelischen Zeitung wird eine weitere Besprechung erscheinen.