Messung und Bewertung von Produktionsflexibilitätspotentialen in geschlossenen und offenen Entscheidungsfeldern von Mirschel,  Stefan

Messung und Bewertung von Produktionsflexibilitätspotentialen in geschlossenen und offenen Entscheidungsfeldern

Die bisher existierende Flexibilitätstheorie bewertet Flexibilitätspotentiale fast ausschließlich in geschlossenen Entscheidungsfeldern. Eine theoretische Lücke findet sich somit bei der Bewertung in offenen Entscheidungsfeldern. Dies mag daran liegen, daß in offenen Entscheidungsfeldern eine analytische Bewertung im Sinne der Ermittlung einer Zahlungsbereitschaft nicht möglich ist, da dies eigentlich geschlossene Entscheidungsfelder voraussetzt. Dieses Bewertungsdilemma wird in der Dissertation mit einem qualitativen Planungsergänzungsmodell für offene Entscheidungsfelder gelöst, das sich auf analytische Bewertungsmodelle in geschlossenen Entscheidungsfeldern stützt.

Dazu wird zunächst bei der Begriffsabgrenzung in Kapital zwei der Arbeit die Unterscheidung in gerichtete und ungerichtete Flexibilitätspotentiale aufgegriffen. Gerichtete Produktionsflexibilitätspotentiale sind für einen bestimmten Zweck errichtet und lassen sich nur dann als bedingte Handlungsmöglichkeit rechtfertigen, wenn sie im geschlossenen Entscheidungsfeld eine positive Grenzzahlungsbereitschaft aufweisen. Ungerichtete Flexibilitätspotentiale sind daher alle Potentiale, die im geschlossenen Entscheidungsfeld zu einer negativen Grenzzahlungsbereitschaft führen. Um dennoch Aussagen über ungerichtete Flexibilitätspotentiale treffen zu können, die in Anbetracht der in der Realität offenen Entscheidungsfelder nicht einfach unberücksichtigt bleiben dürfen, können in einem Planungsergänzungsmodell die negativen Grenzzahlungsbereitschaften (= Grenzschäden) einer ungerichteten Flexibilitätspotentialerhöhung dem Ausmaß der Potentialerhöhung gegenübergestellt werden. Somit können zumindest diejenigen ungerichteten Flexibilitätspotentialerhöhungen abgegrenzt werden, die günstig sind, weil die Erhöhung nur mit einem geringen Grenzschaden einhergeht, und diejenigen, die ungünstig sind, weil eine geringe Erhöhung einen hohen Grenzschaden hervorruft.

Um dieses Planungsergänzungsmodell für ungerichtete Flexibilitätspotentiale aufstellen zu können, müssen jedoch zunächst die Produktionsflexibilitätspotentiale systematisiert, ihr Ausmaß gemessen und durch die analytische Bewertung in geschlossenen Entscheidungsfeldern die gerichteten von den ungerichteten Flexibilitätspotentialen getrennt werden. Dies skizziert deshalb auch den Inhalt der drei wesentlichen Kapitel der Arbeit:Kapitel 2: Systematisierung und Planung von Produktionsflexibilitätspotentialen, Kapitel 3: Messung von Produktionsflexibilitätspotentialen (zur Bestimmung des Ausmaßes einer Flexibilitätspotentialveränderung),Kapitel 4: Bewertung von Produktionsflexibilitätspotentialen im geschlossenen Entscheidungsfeld zur Trennung gerichteter von ungerichteten Produktionsflexibilitätspotentialen, im offenen Entscheidungsfeld durch das beschriebene qualitative Planungsergänzungsmodell. Auf diesem Untersuchungspfad können „nebenbei“ noch weitere Erkenntnisse gewonnen werden:

Bei der Bewertung sogenannter gerichteter Bestandsflexibilitätspotentiale im geschlossenen Entscheidungsfeld wird offensichtlich, daß höchst unterschiedliche Bestandsflexibilitätspotentiale nach außen auf gleiche Weise wirken. Dadurch wird die Begrenztheit empirischer Untersuchungen zur Aufdeckung von Produktionsflexibilitätspotentialen aufgezeigt, mit deren Hilfe letztlich von den äußeren Wirkungen auf innere Zusammenhänge geschlossen werden soll.

Die Bewertung gerichteter Entwicklungsflexibilitätspotentiale geht mit der Bewertung optionsähnlicher Handlungsmöglichkeiten einher. Hierbei wird gezeigt, daß intuitiv simpel erscheinende optionsähnliche Flexibilitätspotentiale höchst komplexe Grenzpreisfunktionen aufweisen. Außerdem wird nachgewiesen, daß bei einigen Entwicklungsflexibilitätspotentialen die Ermittlung eines „Optionsertragswerts“ unzureichend ist. Dieser ist bei einigen Potentialen stets negativ. Ein positiver Grenzpreis resultiert einzig aus den Synergien, die durch die optionsähnlichen Entwicklungsflexibilitätspotentiale im übrigen Produktionssystem bewirkt werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Optionen grundsätzlich integriert und nicht wie weit verbreitet isoliert zu bewerten.

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