Kontinuierliche Beanspruchungserfassung bei superponierten Belastungen in der Fahrzeugmontage
Fabian Schröter
Die Arbeitswelt in den Produktionsbereichen der Automobilindustrie wandelt sich zunehmend durch die Digitalisierung der einzelnen Fertigungsbereiche im Rahmen der vierten industriellen Revolution. Besonders die Kombination aus Wearables als Teil der Informations- und Kommunikationstechnologien, cyberphysischen Systemen und der künstlichen Intelligenz eröffnen der Arbeitswissenschaft die Möglichkeit mehr Transparenz bei den Kausalzusammenhängen von Belastung, Beanspruchung und Fehlern zu schaffen. Diese Erkenntnisse sollen dafür genutzt werden den Mitarbeiter zu physiopsychisch zu entlasten, gesundheitlich zu schützen sowie die Produktqualität zu erhöhen und die Durchlaufzeiten zu verbessern. Weiterhin gibt es Forschungsbedarf bei dem Zusammenspiel von superponierten Belastungen im realen Arbeitsprozess und deren beanspruchenden Wirkung auf die Produktionsmitarbeiter. Der Montagebereich der Automobilindustrie eröffnet durch die genaue Kenntnis über die Arbeitsschritte, erfassbaren Belastungseinflüsse ebenso die hohe Repetivität des Arbeitsprozesses in Kombination mit einem beanspruchungserfassenden Wearable perspektivisch die Möglichkeit Zusammenhänge besser modellieren zu können.
Am Beispiel realer kombinierter Arbeitsumfeldbelastungen wurden medizinische Wearables genutzt werden um Beanspruchungen zu erfassen und diese im nächsten Schritt mit Mitarbeiterfehlhandlungen zu korrelieren um Aussagen über einen zukünftigen dauerhaften Einsatz dieser Geräte im Arbeitsprozess zu treffen. In dem Bereich der Kabelbaummontage eines Automobilherstellers wurde ein Wearable genutzt um konkret die Belastungen ausgehend von Zeit- und Leistungsdrucks als Belastungsausprägung der taktgebundenen Arbeit (Taktzeit bzw. Taktauslastung) sowie thermischer Einflüsse (Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit) auf den Produktionsmitarbeiter zu untersuchen.
