HUNGER IN WALDENBURG / UMS TÄGLICHE BROT (1929) von Altendorf,  Guido, Jutzi,  Phil, Mann,  Uwe, Neff,  Wolfgang

HUNGER IN WALDENBURG / UMS TÄGLICHE BROT (1929)

Das gewaltige Schloss Fürstenstein steht für die Kapitalisten – Mietskasernen, ausgemergelte Grubenarbeiter, ihre Frauen und Kinder für die Unterdrückten. Ihnen gilt die Sympathie der Filmemacher von HUNGER IN WALDENBURG (1929). Keine Sentimentalität, kein falsches Mitleid. Die damalige Zensur schritt ein, um sozialen Unruhen, die der Film möglicherweise auslösen könnte, vorzubeugen. Die Waldenburger bekamen ihren Film nie zu sehen. 1933 wurde der Streifen von den Nationalsozialisten verboten und verschwand für lange Zeit. Erst 1974 strahlte das DDR-Fernsehen eine fragmentarische Kopie aus (ebenfalls auf dieser Edition), die 1996 mit weiteren, im Moskauer Filmarchiv aufgefundenen Materialien ergänzt werden konnte, die hier zum ersten Mal auf DVD vorliegt. Eine der Laiendarstellerinnen aus Phil Jutzis Film gibt Auskunft über die Dreharbeiten und ihr Leben in der DDR in dem berührenden Porträtfilm post scriptum Vetschau 1975.
 
MORGENRÖTE war die bürgerliche Antwort auf HUNGER IN WALDENBURG, entstanden im selben Jahr, an den gleichen Schauplätzen. Soziale Fragen kreuzen sich mit Eheproblemen der „besseren“ Gesellschaft und gehen am Ende eine unheilige Allianz ein, wenn die Drehbuchautoren ihre Sympathien einem Streikbrecher schenken und das Publikum dazu auffordern, es ihnen gleich zu tun. Morgenröte fand höchstens ein Provinzpublikum und das auch nur für kurze Zeit. Glücklicherweise. Das reaktionäre Melodram ist auf dieser DVD wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt wieder zu sehen, seit es von irgendeinem Stummfilmkino, ein paar Monate nach seiner Uraufführung, letztmalig gezeigt wurde. Ein vergessenes Beispiel für Konjunkturkitsch, heutzutage aber wichtig als Dokument seiner Entstehungszeit, deren Marktmechanismen und geistigen Strömungen. Wie weit sind wir im neuen Jahrtausend davon entfernt?
 
Das Kohlerevier Waldenburg, ab 1945 Wałbrzych, gibt es nicht mehr. Seit circa 20 Jahren sind die Gruben geschlossen. Und genau so lange gibt es immer wieder Beiträge in den Medien über die so genannten „Kohlespechte“, meist ehemalige Kumpel, die aus selbstgegrabenen Schächten illegal Kohle fördern, unter Lebensgefahr, aus reiner Not. Uwe Manns Film KOHLE ALS HONORAR schlägt einen Bogen in die Gegenwart. Er ist ein trauriger Epilog zum Thema „Hunger in Waldenburg“.

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