Fallmanagement im Krankenhaus
Eine empirische Bedarfsanalyse am Beispiel einer süddeutschen Klinik
Martin Grigo, Julia Ihrke, Bernhard Langer
Eine Möglichkeit, den bestehenden und zukünftigen Herausforderungen des Krankenhaussektors zu begegnen, liegt in der nachhaltigen Implementierung von Fallmanagement, bei dem eine patienten- und ressourcenorientierte Versorgungsgestaltung im Vordergrund steht. Im Zuge einer geplanten Einführung stellt sich jedoch zunächst die Frage, in welchem Umfang und für welche Zielgruppe der Einsatz von Fallmanagement im Krankenhaus sinnvoll und notwendig ist. Im Rahmen eines 9-monatigen Kooperationsprojekts mit der Allgemeinchirurgie eines süddeutschen Klinikums wurden daher unter Einsatz zahlreicher Datenerhebungsinstrumente einerseits Patienten mit einem Bedarf an Fallmanagement sowie andererseits Bereiche der Patientenversorgung mit Fallmanagementbedarf identifiziert. Die Ergebnisse der Prozessanalyse zeigen deutlich, dass potentielle Risikopatienten zahlreich vorhanden sind und somit die Klientel für Fallmanagement bilden. Darüber hinaus konnte ein erheblicher Veränderungsbedarf in den Bereichen Patientenaufnahme und Patientenentlassung sowie hinsichtlich der internen als auch der externen Kommunikation festgestellt werden. Im Hinblick auf die ermittelten Defizite werden zudem mögliche Lösungsansätze im Rahmen von Fallmanagement vorgestellt und diskutiert.
