Entwicklung einer umfassenden, handlungsorientierten Vorgehensweise zur Bestgestaltung von Organisationen

Mit der vorliegenden Arbeit von Uwe Steinkötter schließt vorläufig eine Reihe von Diplom- und Doktorarbeiten ab, die der Thematik des Excellence-Prozesses gewidmet waren. In meiner nunmehr 40-jährigen Erfahrung als Arbeitswissenschaftler mit der Praxis hat sich eines ganz klar herauskristallisiert: Die Erkenntnis, dass Wissenschaft einerseits und Praxis andererseits möglichst nahe aneinanderrücken müssen. Wissenschaftliches Arbeiten hat neben der grundlegenden, systematischen und abgesicherten Erarbeitung von neuem Wissen stets auch dessen praxisnahe Verwirklichung im Auge zu behalten. Wenn wissenschaftliches Gedankengut dem Anspruch auf praxisnahe Umsetzung genügen möchte, so bedarf es der Promotoren in und aus der Praxis. Diese wiederum müssen in der Lage sein, Entscheidungen weitreichender Bedeutung zu treffen, so dass die oft sehr weit im Vorfeld angesiedelten Entwicklungen auch umgesetzt und in der Praxis erprobt werden können. Hier nun bedarf es der für die auf Entscheidungsebenen angesiedelten Praktiker passenden Präsentations- und Vorgehensweise. Zeitrestriktionen dieser Entscheider bzw. Machtpromotoren sind nicht zuletzt Hinderungsfaktoren für eine zeitnahe Umsetzung entscheidender Fortschritte. In diesem Kontext ist das Thema zu suchen, das Herr Steinkötter mit seiner Arbeit anspricht und ergänzt. Im Ringen um Marktanteile und Wettbewerbsvorteile spielt der ganzheitliche Managementansatz eine ganz entscheidende Rolle. Das Excellence-Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM) unterstützt das Management durch den umfassenden Ansatz. Die Methode wiederum, die Herr Steinkötter in seiner Arbeit darstellt, hilft der vielbeschäftigten Führungskraft, sich ganz persönlich in kurzer Zeit ein Bild über die eigene Organisation zu machen, ohne teuere externe Berater einbinden zu müssen. Nicht nur der Standort wird bestimmt. Es werden Verbesserungspotentiale aufgezeigt, die systematisch priorisiert und zu Verbesserungsmaßnahmen verdichtet werden können. Diesen Verbesserungsmaßnahmen wiederum stehen Beispiele für „Best Practices“ und anwendbare Werkzeuge zur Umsetzung zur Verfügung. Es ist zu hoffen, dass das Erarbeitete eine vielfältige Nutzung erfährt, um damit nicht zuletzt auch am Standort Deutschland die Potentiale zu nutzen und die Wertschöpfung zu betreiben, die dringend geboten erscheinen, Deutschlands ehemalige Vorherrschaft innerhalb der Weltwirtschaft nicht weiter sinken zu lassen.
Prof. Dr.-Ing. habil. Herbert Schnauber