Einbandkunde von Mazal,  Otto

Einbandkunde

Geschichte des Bucheinbandes

Dieser Band aus der Reihe „Elemente des Buch- und Bibliothekswesens“ möchte einen vollständigen Überblick über die zweitausendjährige Geschichte der äußeren Hülle des Buches von den Anfängen in der Antike bis ins 20. Jahrhundert geben. Der Einband existiert, seit das Buch die Codexform angenommen hat, die ältere Formen wie die Buchrolle verdrängte. Die Darstellung berücksichtigt sowohl die technischen wie die kunsthistorischen Aspekte des Einbandes. Daher kommen nach der Beschreibung der Anfänge des Einbandes in der Antike die Techniken der Herstellung des Buchblocks und des Einbandes in Mittelalter und Neuzeit in allen Details zur Sprache. Ein weiter Bogen spannt sich von altertümlichen Heftungen auf Bünde und neueren Hefttechniken über Kettenstich- und Langstichheftung, über Interimsbände, byzantinische Techniken zu Kartonagen, zu neuzeitlichen Verlegereinbänden und Klebebindungen und zur maschinellen Fertigung des Buches. Desgleichen werden die verschiedenen Bezugsstoffe der Buchdeckel behandelt. Breiten Raum nimmt die Geschichte der Verzierung des Einbandes ein, denn der Einband hatte durch viele Jahrhunderte Anteil an der Entwicklung künstlerischer Stile. Nach der Darstellung der Techniken der Einbandverzierung – Blinddruck, Blindpressung, Golddruck, Goldpressung, Lederschnitt, Bemalung, Marmorierung, Ledermosaik, Textilbezug – wird in chronologischer Folge das künstlerische Einbandschaffen der Jahrhundert vorgeführt. Der mittelalterliche Prachteinband – mit Elfenbeinschnitzereien, Metallarbeiten, Emailtechniken, Edelsteinbesatz u.a.m. – hatte eine besondere Funktion im kirchlichen Leben und später in höfischer Bibliophilie. Am Anfang des europäischen Gebrauchseinbandes steht der karolingische Einband des 8. bis 10. Jahrhunderts mit schlichter Blindverzierung, während der romanische Einband des 12. und 13. Jahrhunderts sich durch eine überquellende Formenvielfalt der Stempel auszeichnet. Zu den Luxuseinbänden des Mittelalters zählen die Einbände mit Lederschnitt und Lederzeichnung, die besonders im deutschen Kulturraum des 14. und 15. Jahrhunderts eine hohe Blüte erlebten. Der gotische Einband des 14. und 15. Jahrhunderts zeigt eine überraschende ikonographische und regionale Vielfalt mit großem Formenreichtum. Besondere Beachtung finden auch der byzantinische Einband und Sonderformen.Die Revolution des europäischen Buchwesens im Zeitalter der Renaissance, nicht zuletzt bedingt auch durch orientalische Einflüsse, offenbart auch der Renaissance-Einband mit neuen Techniken (etwa Golddruck, Goldpressung, Bemalung, Ledermosaik) und mit neuartigen Schmuckformen. Auch hier spielt die regionale Differenzierung eine große Rolle, wie etwa der Kontrast italienischer und französischer Golddruckeinbände zu deutschen blindgedruckten Platten- und Rollenbänden zeigt. Das Schmuckbedürfnis von Barock und Rokoko offenbart sich im Wechsel vieler Stile (z.B. Fanfaresstil, Pontilléstil, Spitzenstil, Ledermosaik, Rocaille- und Gitterwerk), bis die Wende zum Ende des 18. Jahrhundert mit dem klassizistischen Einband eintritt und im 19. Jahrhundert Romantiker- und historisierende Einbände dominieren.Aber auch das 20. Jahrhundert hat trotz des Siegeszuges des Verlegereinbandes ein buchkünstlerisches Schaffen hervorgebracht, in dem Kunstbuchbinder immer neuartige Techniken und Schmuckformen in individueller Weise anwandten. Das Buch wird beschlossen von Kapiteln über den Verlegereinband, den Buchumschlag, die Buntpapiere; die Geschichte und Methodik der Einbandkunde und die Katalogisierung runden die Darstellung ab. Ein Verzeichnis einbandkundlicher Fachausdrücke, eine Bibliographie, 64 Abbildungen und ein Register helfen zum Einstieg in das einbandkundliche Material.

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