Digitale Geschäftsmodelle und deren Einfluss auf Wertschöpfung und Werterfassung im Gesundheits-Ökosystem

Digitale Innovationen im Gesundheitswesen sind ein vielversprechendes Instrument zur Eindämmung zukünftiger Kosten und zur Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung. Aktuell werden die Potentiale digitaler Gesundheitsinnovationen noch nicht vollumfänglich ausgeschöpft. Insbesondere die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle für digitale Gesundheitsinnovationen stellt aufgrund der Vielzahl der beteiligten Akteure und der starken Regulierung des Gesundheitswesens eine Herausforderung dar. Die aktuelle Forschung legt nahe, dass digitale Geschäftsmodelle im Kontext ihres Ökosystems untersucht werden sollten, um gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Akteuren und gemeinsame Wertschöpfung besser zu verstehen.
Diese Arbeit untersucht digitale Geschäftsmodelle von Herstellern digitaler Gesundheitsanwendungen im Kontext des Gesundheits-Ökosystems. Dazu wird der aktuelle Stand der Forschung der Forschungsfelder Geschäftsmodelle, Unternehmens- und Innovations-Ökosysteme, sowie Wertschöpfung und -erfassung miteinander verbunden. Mithilfe eines explorativen Mehrfallstudienansatzes wird untersucht, welchen Einfluss digitale Geschäftsmodelle auf Wertschöpfung und -erfassung im Gesundheits-Ökosystem haben. Basierend auf den Erkenntnissen dieser Arbeit wird ein „Geschäftsmodell-Baukasten“ entwickelt, der dazu genutzt werden kann, um digitale Geschäftsmodelle im Gesundheits-Ökosystem zu beschreiben, gestalten und erneuern. Zudem wird aufgezeigt, dass digitale Geschäftsmodelle zur Wertschöpfung im Gesundheits-Ökosystem beitragen, indem sie sich in die bestehende Versorgung integrieren, sich kontinuierlich an sich ändernde Gegebenheiten im Ökosystem anpassen und andere Akteure des Ökosystems dazu befähigen, ihre Wertschöpfungs- und Werterfassungsmechanismen zu optimieren.