Die Familie des Dekabristen Sergei Kriwzow

In diesem Buch geht es um das Schicksal von 3 Brüdern und deren Familie. Geboren in der ländlichen Idylle eines „Adelsnestes“, entwickeln sich die Brüder in ganz unterschiedlichen Richtungen. Der Älteste (Nikolai) wählt anfangs die militärische Karriere, erlebt den Einfall Napoleons in Russland, wird verwundet und erlangt eine gewisse Popularität durch die Rettung französischer Verwundeter nach Abzug Napoleons aus Moskau. Nikolais ritterliches Verhalten findet allgemeines Lob und die Gunst Alexander I. Nach dem Verlust eines Beins probiert er sich in der Diplomatie und wird Gouverneur. Seine Brüder besuchen zu der Zeit die Adelspension von Hofvil – einem Schweizer Bildungsprojekt von Weltruf. Während Bruder Pawel später Botschaftsrat in Rom wird und in die Familie des Fürsten Repnin-Wolkonsky einheiratet, lässt sich Sergei im Geheimbund der Dekabristen aufnehmen, wird verhaftet und nach Kategorie VII verurteilt. Der Autor lässt uns am Leben aller drei Brüder teilhaben, gewährt uns Einblicke in deren Psyche und auch die der Mutter. Vor uns ersteht das Bild einer Familie des sog. russischen Landadels, die in ihren schicksalhaften Verzweigungen manch interessantes Detail offenbart – dem Leser gleichzeitig auch die Vergänglichkeit irdischen Strebens und Hoffens bewusst macht. Dies geschieht unter Hinzuziehung von Dokumenten aus dem Familien-Archiv der Kriwzow, in dem die Tagebücher von Nikolai Kriwzow noch immer auf ihre wissenschaftliche Erschließung warten.