Diagnostik und Förderung bei schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen mit Sehschädigungen
Sven Gömann
Lernen kann auch bei schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen mit Sehschädigungen nur stattfinden, wenn diese die Gelegenheit erhalten, selbstständig Tätigkeiten auszuüben, die auf die Erfüllung eigener Motive hin zielen. Dies wird in diesem Buch auf Grundlage von Selbstorganisations- und Tätigkeitstheorie fundiert begründet.
Skizziert wird eine pädagogische Konzeption für Diagnostik und Förderung, die es ermöglicht, Bedingungen herzustellen und zu optimieren, unter denen schwerstbehinderte Kinder für sie entwicklungsrelevante Tätigkeiten vollführen können. Innerhalb der zu schaffenden Bedingungen sollen die individuellen Voraussetzungen des Bewegungs- und Wahrnehmungsvermögens der Schüler zu Kompetenzen werden. Das kann nur dann geschehen, wenn die Schüler mit diesen Voraussetzungen erfolgreich aktiven Einfluss auf ihre gegenständliche und soziale Umwelt ausüben können.
Nielsens Ansatz des Aktiven Lernens weist mit seiner Kategorie der Eigenaktivität zunächst eine ähnliche Grundidee auf. Eine kritisch-konstruktive Analyse kommt zu interessanten neuen Gedanken über das Aktive Lernen.
In einem Fallbeispiel wird schließlich anschaulich aufgezeigt, wie die dargelegte pädagogische Konzeption in der Praxis ihre ganz konkrete Umsetzung erfahren kann.