De Revolutionibus Ordinum Caelestium Terrestriumque. Alberto Savinio zwischen Kopernikus und Ptolemäus von Weidlich,  Martin

De Revolutionibus Ordinum Caelestium Terrestriumque. Alberto Savinio zwischen Kopernikus und Ptolemäus

Einen Zeitgenossen und Vorläufer finden die künstlerische Moderne und darüber hinaus ein sich einendes Europa in dem in Athen geborenen, in München herangewachsenen, in Paris und Rom zur Reife gelangten Dichter, Maler und Komponisten Alberto Savinio (1891-1952).

Erfuhr der jüngere Bruder Giorgio de Chiricos in den letzten Jahrzehnten schlußendlich späte, aber vielstimmige Würdigung, so nimmt die von Martin Weidlich vorgelegte Münchner Dissertation erstmals den ‚Dualismus’ von Kopernikus und Ptolemäus, der dem vielseitigen Artista-filosofo zur metaphorischen Beschreibung der so heterogenen, ‚vormodern’ durchsetzten Moderne dient, zum Ausgangspunkt einer Beschreibung des ‚modernen Phänomens’ Alberto Savinio. Ungeachtet der von diesem Autor selbst gern behaupteten „organizzazione copernicana della mia mente” wird er indes hier eher zwischen Ptolemäus und Kopernikus verortet, liegt doch offen zutage, wie er sich gerade die von letzterem errungene perspektivische Beweglichkeit zunutzemacht.

Nach einer bio-bibliographischen Porträtskizze in der Einführung wird vor dem Hintergrund einer abrißartig rekapitulierten Wirkungsgeschichte der kopernikanischen Wende die nähere Herkunft der beiden ‚feindlichen’ Weltbilder als eines ausnehmend wirkmächtigen geistesgeschichtlichen Metaphernpaares in Savinios literarischem Bildnis der Moderne insbesondere zu Spengler zurückverfolgt, und dies unter Heranziehung unveröffentlichten Materials aus dem Nachlaß des Autors. Nachgezeichnet wird so Savinios Weg, der ihn von einem ‚absoluten Relativismus’ über die Erfahrungen des Faschismus und des Krieges schließlich zu einem neuen Humanismus führt, gegründet auf den Konsens von der Vormundschaft der alten christlich-platonischen Modelle emanzipierter, ‚wahrhaft autonom’ gewordener Menschen. Daraufhin wird anhand ausgewählter fiktionaler Texte und wiederkehrender Motive gezeigt, wie ‚Ptolemäus’ und ‚Kopernikus’ als zentripetales, exklusives und als zentrifugales, expansives Prinzip Gestalt und Gestaltung dieses Gesamtwerkes bestimmen. So entgeht der kopernikanischen Aufspaltung und Atomisierung der Einen Wahrheit auch nicht die – in partieller Übereinstimmung mit dem Zeitgeist – vordergründig noch angestrebte homogene Identität des Italieners, des Europäers, des Menschen

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