Das Management Öffentlich-Privater Netzwerke im Sicherheitssektor
Johann Smalla
Nach Ende des Kalten Krieges sind die Bedrohungen der westlichen Welt zwar kleiner, jedoch komplexer geworden. Für Behörden hat diese Komplexität häufig Überforderung bedeutet. Die Praxis der Privatisierung verbreitete sich schnell als Wundermittel um der neuen Komplexität Herr zu werden; die Unternehmen sahen darin eine willkommene Möglichkeit die gesunkene Nachfrage nach Rüstungsmaterial auszugleichen. Diese vieldiskutierte Konstellation wird vom Autor in verschiedener Hinsicht aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
Zunächst wird nicht die Staats-, sondern die Unternehmensperspektive eingenommen. Hiermit soll den besonderen Anforderungen Rechnung getragen werden, die diese Art von Kooperation an das Management von Unternehmen stellt. Die Annahme von bilateralen Kooperationen wird darüber hinaus von einem Netzwerkgedanken ersetzt. Wann immer öffentliche und private Organisationen kooperieren, entsteht ein hochkomplexes und mehrdimensionales Gebilde, das vom Autor als Öffentlich Privates Netzwerk ausführlich vorgestellt wird.
Das Setup des Public Private Networks wird nur als ein Aspekt des Netzwerkmanagements angesehen. Die Initialkonfiguration steht in ständiger Wechselwirkung mit den Prozessen auf allen Netzwerkebenen und ist – wie die Prozesse selbst – einer permanenten dynamischen Entwicklung unterworfen. Auf der Grundlage verschiedener Ansätze des systemischen Managements wurde ein integriertes Modell des Managements Öffentlich Privater Netzwerke erarbeitet. Aus diesem wird zuletzt ein offener Katalog kritischer Erfolgsfaktoren abgeleitet, die dem Netzwerkmanagement weniger als Anleitung und mehr als gedankliche Grundlage für Entscheidungen dienen sollen.