Georg Weerths „Englische Reisen“ entstanden während seines Aufenthalts in der englischen Textilmetropole Bradford in den Jahren 1843 bis 1847. Sie werden hier zum ersten Mal nach dem Erstdruck und in der ursprünglichen Anordnung präsentiert. Weerth arbeitete in Bradford im Büro einer Woll- und Kammgarnhandlung, las in seiner freien Zeit intensiv englische Literatur von Oliver Goldsmith über Charles Dickens, Laurence Sterne u.a. Daneben studierte er eifrig die „Times“, das Chartistenblatt „Northern Star“ und ganz begeistert das Satireblatt „Punch“. Sofort beginnt er – ganz im Stil von Heinrich Heine – Reiseskizzen und Berichte und Reportagen zu schreiben. In seinen Texten besucht Weerth mit seinen Lesern ein typisch englisches Weihnachtsfest, führt ihn in eine Boxbude auf dem Jahrmarkt und schließlich zu einer Klettertour auf den Snowdon, den höchsten Berg Englands. Den Höhepunkt bildet seine Beschreibung eines traditionellen „Blumen-Festes“ englischer Arbeiter. Im abschließenden Fragment liefert Weerth eine der schönsten Hymne auf sein Vorbild Heinrich Heine: „Hierauf der Heine, […] den liebe ich, – der einzige lebende Poet […], den ich beneide, der einzige, dem ich den Tod wünsche, weil er mein größter Konkurrent ist. Ich versichere Ihnen, ich hasse den Heine – ach nein! ich liebe ihn nur zu sehr.“
Aktualisiert: 2022-09-15
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Herrn Preiß interessiert nur eins: der Profit. Eröffnen sich Wege, diesen zu steigern – Herr Preiß wird sie begehen. Gibt es Möglichkeiten, die Ausgaben zu senken – er wird sie gnadenlos nutzen. Nichts kann den gewieften Kaufmann von seinem Vorhaben abbringen, immer noch reicher zu werden. Auch die welterschütternden Ereignisse der Revolution von 1848 vermögen es zunächst nicht.
Oder hat sich da jemand mit seinen in Rosapapier verpackten „Pillen gegen das souveräne Volk“ etwa völlig verspekuliert?
Aktualisiert: 2023-03-14
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Aktualisiert: 2019-10-24
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„Gewiss! Vater Homer, der weißbärtige griechische Barde, würde nicht den edlen Odysseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte noch Manila-Zigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte. Homer ist tot. Ich lebe. Das Letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht tun konnte: ich tue es. Homer besang den Odysseus – ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski.“ Mit diesen Worten beginnt der stürmische Roman Georg Weerths, der „der Gegenwart zur Lust, der Nachwelt zu unauslöschlichem Gelächter“ gegeben wurde, und der sich über den Adel, seine Gespreiztheit und seine Überkommenheit lustig macht.
Georg Weerth selbst ist ein weithin unbekannter Dichter, obwohl sein Gedicht „Das Hungerlied“ in Schulbüchern steht. Dabei war Weerth Zeit seines kurzen Lebens (1822 - 1856) durchaus einflussreich. Er traf den verehrten Heine in Paris und arbeitete gemeinsam mit Marx und Engels an der „Neuen Rheinischen Zeitung“, in deren Feuilleton auch der Roman zum ersten Mal erschien. Für diesen Roman musste Weerth drei Monate ins Gefängnis, er habe, hieß es, eine reale Person verunglimpft, die daraufhin ermordet worden sei.
Nils Folckers beschreibt in seinem Nachwort die Absurdität dieser Klage, vor allem aber gibt er Antwort darauf, warum dieser Dichter, den Engels „den ersten und bedeutendsten Dichter des deutschen Proletariats“ nannte, in Westdeutschland ignoriert wurde, und warum er auch im heutigen Deutschland kein anerkannter Klassiker werden kann.
Aktualisiert: 2021-09-29
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'… ich schrieb mehr Verse als Calderon und verdarb mehr gutes, geduldiges Papier, als ich vielleicht vom zwanzigsten bis zum achtzigsten Jahr zu Fidibus verbrauchen werde, mehr Papier, als alle alten Jungfern seit Erfindung des Papyros in ihre spärlichen Haare gewickelt haben.'
Das hier in einer 2., verbesserten Auflage vorgelegte Georg-Weerth-Lesebuch bietet eine repräsentative Auswahl von Gedichten, Feuilletons und Briefen des Satirikers Georg Weerth. Sein scharfzüngiger Spott, in geschliffenen Formulierungen vorgetragen, garantiert noch heute reines Lesevergnügen; die Schilderungen des Weltreisenden Weerth faszinieren immer noch – nach mehr als 150 Jahren.
Das Lesebuch eröffnet die Möglichkeit, Georg Weerth neu zu entdecken. Die Lektüre erweist, daß die Tradition des befreienden Lachens in der deutschen Literatur doch nicht ganz so schmal ist, wie Skeptiker meinen.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Georg Weerth (1822-1856), in Detmold geboren, war,
wie er selbst betonte, ein „halber“ Rheinländer. Der
rheinische Karneval und der Dom sind ihm aus seiner
Kölner Zeit bestens vertraut, was seiner satirischhumoristischen
Farce „Das Domfest von 1848“ zugutekommt.
Weerths frecher Kommentar des großen
Events zur 6. Säkularfeier der Dom-Grundsteinlegung
am 15. August 1848 hat unverkennbar
karnevaleske Züge. Jede Seite weist den Autor als
großen Satiriker und Humoristen aus, der nie seine
Wirkabsicht aus dem Blick verliert. Selbstverständlich
werden dabei die beiden Matadore, der preußische
König und der Reichsverweser, von Weerths Witz und
Häme nicht verschont. Mit der besonderen Mischung
aus Reportage, burlesker Boulevard-Komödie und
gebrochen romantischen Traumsequenzen steht Weerth
in der jungen Tradition journalistischer Prosa, die
Heine in seinen Korrespondenzberichten aus Paris
begründet hat. Mit virtuos eingesetzten intertextuellen
Verweisen, so auf Heines Versepos „Deutschland. Ein
Wintermährchen“, positioniert er sich deutlich in dessen
Nachfolge. Sein „Domfest“ ist eine der wichtigen
und immer amüsanten Quellen, die den engagierten
literarischen Journalismus der Moderne antizipiert.
Aktualisiert: 2019-10-29
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Reprints der Neuen Rheinischen Zeitung Köln Nr. 1 vom 1.6.1848 bis Nr. 301 vom 19.5.1849. Mit den Beilagen, "Extra-Blättern", "Extra-Beilagen" und Mitteilungen, wie sie das Redaktionsexemplar im Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam enthält. In zwei Bänden mit Registerband.
Aktualisiert: 2023-05-04
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