Johanniskirche Brandenburg an der Havel

Johanniskirche Brandenburg an der Havel von Cante,  Marcus, Müller,  Joachim
Der Bettelorden der Franziskaner übersiedelte bald nach 1237 von Ziesar in die aufstrebende Altstadt von Brandenburg an der Havel. Hier entstand im mittleren 13. Jahrhundert eine schlichte, asketischen Idealen folgende Saalkirche. Ab 1300 kam es, wahrscheinlich mit landesherrlicher Förderung, zum repräsentativen Ausbau. Nach der Reformation richtete die Stadt 1545 in großen Teilen der Klostergebäude ein Hospital ein. Dennoch konnte sich bis 1562 klösterliches Leben halten. Seit 1687 nutzten die deutsche und französische reformierte Gemeinde die Kirche. 1865 wurden die Klausurgebäude wegen Baufälligkeit abgebrochen. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs machten die Johanniskirche zur Ruine; seitdem gab es viele Diskussionen um Abriss, Erhaltung oder Wiederaufbau. Aus denkmalpflegerischer Sicht war es seit 1945 wichtig, die über Jahrzehnte einsturzgefährdete Ruine zu sichern, um die Voraussetzung für eine langfristige Erhaltung zu schaffen. Vor allem zu DDR-Zeiten, aber auch nach 1989, war immer wieder die Gefahr des Abrisses gegeben. Erst die Übernahme des Gebäudes durch die Stadt Brandenburg an der Havel im Jahr 2003 schuf eine solide Grundlage für alle weiteren Diskussionen um die Erhaltung und Nutzung der auch städtebaulich so bedeutsamen Kirchenruine. Einen großen Entwicklungsschub für die Stadt Brandenburg an der Havel brachte die Bundesgartenschau 2015. Damit ergab sich zum ersten Mal seit 1945 die realistische Möglichkeit einer Sicherung, Konservierung, Restaurierung und Ergänzung der Kirchenruine. Die Stadt hat diese Chance erkannt und klug genutzt: Der wertvolle Baubestand wurde gerettet und die seit den Kriegszerstörungen offene Westseite mit zeitgemäßer Architektur wieder geschlossen. Damit ist der Bau für die kommenden Generationen bewahrt. Die Johanniskirche ist eines der wichtigsten Baudenkmale in den drei vorbildlich sanierten Stadtkernen: Für die Brandenburgerinnen und Brandenburger ist sie ein Wahrzeichen ihrer Stadt, für die landesweite Denkmallandschaft sowie die mittelalterliche Bau- und Kunstgeschichte des Landes ein Schlüsselbau. Sie gehört zu den bedeutendsten Beispielen der märkischen Bettelordensarchitektur und kann uns von den Bauleistungen der Franziskaner im 13.-15. Jahrhundert anhand der im Boden und als aufgehendes Mauerwerk vorhandenen Substanz zuverlässig berichten. Das vorliegende Arbeitsheft dokumentiert die während der Restaurierungs- und Wiederherstellungsarbeiten gewonnenen Erkenntnisse aus der Sicht des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, der Bauforschung, Archäologie und Restaurierung sowie der Architekten. Zum besseren Verständnis der Gesamtsituation wird in dieser Publikation auch die Jahrhunderte lange Nutzungsgeschichte durch die reformierte Gemeinde dargestellt. Besonders bemerkenswert war die reibungslose Zusammenarbeit der Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum als Denkmalfachbehörde des Landes sowie den vielen am Bau Beteiligten – vom Architektur- und Statikbüro, den Fachplanern, Restauratoren, Bauforschern und Archäologen bis hin zu den Baufirmen. Dies hat zu einem hervorragenden und hoch reflektierten Sanierungsergebnis geführt.
Aktualisiert: 2018-11-17
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Gebrannte Erde

Gebrannte Erde von Cante,  Marcus, Graffenberger,  Karl-Heinz, Kossian,  Rainer, Krohn,  Marius, Lauterberg,  Andreas, Morsch,  Günter, Schumann,  Dirk
Vom 12. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Backstein das wichtigste feuerfeste und die Baukunst prägende Baumaterial im norddeutschen Raum. Seit der Romanik und Gotik errichtete man imposante Klöster, Kirchen, Burgen, Rathäuser, Stadtbefestigungsanlagen, aber auch eindrucksvolle Privathäuser aus diesem Material. Vielfach bestehen die Bauten bis zum heutigen Tage und prägen das architektonische Erscheinungsbild der Region. Die aus der Antike durch die Klöster überlieferte Backstein- und Ziegeltechnologie war vor allem für die wachsenden mittelalterlichen und neuzeitlichen Städte bedeutsam. Die reichen Tonvorkommen in unserer Region bildeten über viele Generationen die Grundlage für die Ziegelproduktion. In hunderten Ziegeleien ganz unterschiedlicher Größe entstanden Milliarden Backsteine vor allem für den Aufbau der großen Städte – allen voran Berlin. Zunächst erfolgte die Herstellung in anstrengender aber auch kunstvoller Handarbeit und in einfachen Feldbrandöfen, später zunehmend maschinell und schließlich industrialisiert. Die Sonderausstellung „Gebrannte Erde“ im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg, in der Stadt Brandenburg an der Havel, der das Heft beigegeben ist, widmet sich der Archäologie und Geschichte des Zieglerhandwerks im Raum Brandenburg-Berlin. Neben einem Blick auf die Antike wird die handwerks- und architekturgeschichtliche Entwicklung von den frühesten regionalen Belegen bis in die Gegenwart nachvollzogen.
Aktualisiert: 2023-01-17
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Landkreis Potsdam-Mittelmark

Landkreis Potsdam-Mittelmark von Buchinger,  Marie L, Cante,  Marcus
Der Name Zauche kommt aus dem Slawischen und bedeutet trockenes Land. Er bezeichnet die sandige Hochfläche, die sich südlich des Flusssystems der Havel zwischen Brandenburg im Westen und Potsdam im Osten erstreckt. Von den benachbarten Landschaften wird sie im Südwesten durch das Planebruch und im Osten durch die Nuthe geschieden. Nur im Süden gibt es keine deutliche naturräumliche Begrenzung, sondern eine historische: Treuenbrietzen war Teil der Zauche. Die Landschaft erfuhr ihre grundlegende Prägung während der letzten Eiszeit. Charakteristisch ist der Gegensatz zwischen den zentralen trockenen Hochflächen und feuchten, ursprünglich versumpften Gewässersystemen am Rand. Im Südosten erstrecken sich die Niederungen von Nuthe und Nieplitz, im Südwesten verläuft das Tal der Plane als Teil des Glogau-Baruther Urstromtals, im Norden bestimmt die zu Seen geweitete Havel das Landschaftsbild. Die Besiedlung konzentrierte sich in früheren Zeiten an den Gewässern. Rückgrat war insbesondere das Flusssystem der Havel. Dagegen war das Zaucheplateau bis ins 12. Jh. ein kaum bewohnter Grenzsaum. Mit seinen wenig ertragreichen Sandböden und tiefem Grundwasserstand bot das ursprünglich von Eichen-Mischwäldern bedeckte Gebiet wenig Anreize für die Siedlung. Später entstanden umfangreiche Kiefernforsten und Heiden. Im Zentrum der Landschaft wurde 1180 das bedeutende Zisterzienserkloster Lehnin gegründet. Alle wichtigen Städte liegen hingegen am Rand des Gebiets: Brandenburg im Nordwesten, Potsdam und Werder im Nordosten, Beelitz im Südosten und Treuenbrietzen im Süden. Auch wenn ein städtisches Zentrum fehlt, so war die Zauche doch auch Durchgangsland mit bedeutenden Ost-West-Verbindungen. Verkehrswege waren sowohl das Gewässersystem der Havel als auch Landstraßen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn den alten Straßenverlauf Berlin-Potsdam-Werder-Groß Kreutz-Brandenburg-Magdeburg nehmen sowohl die als Bundesstraße 1 noch immer bestehende Chaussee als auch die 1846-48 angelegte Bahnstrecke und – nur leicht nach Süden verschoben – die 1934-36 erbaute Autobahn auf. Infolge der günstigen Verkehrsanbindung stehen wesentliche Teile des Gebiets seit langem in enger Beziehung zu den benachbarten Städten Brandenburg und Potsdam sowie zur Metropole Berlin. Aus der Zauche kamen dort benötigte Produkte, wie Ziegel und Obst, sie stellte Arbeitskräfte für die Industrie, diente aber auch als Erholungsraum für die Städter, von denen sich seit dem 19. Jh. viele in der reizvollen Seenlandschaft auch dauerhaft niederließen. Das Bearbeitungsgebiet umfasst den Nordteil des 1993 gebildeten Kreises Potsdam-Mittelmark, der weitgehend dem alten Kreis Zauch-Belzig entspricht. Dazu kommen die erst kürzlich in die Stadt Brandenburg an der Havel eingemeindeten Orte Gollwitz und Wust. Allein Geltow gehörte in früheren Zeiten zum Havelland.
Aktualisiert: 2020-12-04
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Führer durch das Paulikloster Brandenburg an der Havel

Führer durch das Paulikloster Brandenburg an der Havel von Cante,  Marcus, Krauskopf,  Christof, Schopper,  Franz, Woidt,  Petra
Das Archäologische Landesmuseum hat seinen Sitz in einem der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke der Stadt Brandenburg, dem früheren Dominikanerkloster. Trotz neuzeitlicher Umbauten zum Hospital und Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gehört es zu den wenigen norddeutschen Bettelordensklöstern, die bis heute als Gesamtanlage erlebbar sind. In diesem Heft finden Sie Informationen zur Geschichte, zum Ordensleben und zur baulichen Entwicklung, auf die vor Ort an vielen Stellen Tafeln hinweisen. So ist neben der Zeitreise anhand der archäologischen Sammlung auch ein Klosterrundgang möglich. Der im späten 13. und 14. Jh. errichtete Gebäudekomplex, ein interessantes Zeugnis gotischer Backsteinarchitektur der Mark Brandenburg, besteht aus der Kirche und der südlich von ihr um einen Kreuzgang angeordneten Klausur. In dem aus der Bauflucht nach Süden herausragenden Ostflügel lagen die Haupträume des Konvents, im Südflügel befand sich der Speisesaal. Der Westflügel diente vermutlich dem Studienbetrieb des Ordens und als Quartier für Gäste. Westlich der Kirche entstand im Spätmittelalter schließlich noch ein separater Bibliotheksbau.
Aktualisiert: 2020-01-10
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