Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess von Embach,  Michael, Moulin,  Claudine, Rapp,  Andrea

Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess

Der vorliegende Band dokumentiert die Vorträge des 3. Trierer Bibliotheksworkshops vom 19. und 20. Juni 2009. Die vom ‚Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum Trier’ und der Trierer Stadtbibliothek veranstaltete Tagung beschäftigte sich mit dem Thema der historischen Variabilität mittelalterlicher Bibliotheken bzw. einzelner Kodizes. Welchen Veränderungen waren die Sammlungen und Handschriften im Laufe der Zeit unterworfen? Waren diese Umgestaltungen beabsichtigt oder zufällig? Wie sind strukturelle Dynamisierungen am Text zu bewerten, etwa in Form von Glossen, Scholien und Kommentaren oder von Neubindungen, Umsignierungen und Besitzeinträgen? Auf welche Weise können moderne Technologien heute dazu beitragen, solche Veränderungen zu rekonstruieren und zu veranschaulichen? Diese und ähnliche Fragen wurden auf der Trierer Tagung diskutiert und in exemplarischer Weise dargestellt. Der Hintergrund der Thematik ergab sich aus dem Bemühen, einer statischen, gewissermaßen „ontologischen“ Sicht mittelalterlichen Bibliotheken und ihrer Bestände entgegenzuwirken. Darüber hinaus wollten die Veranstalter einen Beitrag leisten zu einer historisch-funktionalen Sicht des mittelalterlichen Buch- und Bibliothekswesens. Hier geht es um Fragen nach dem konkreten Funktionswert einer Bibliothek, nach dem Einfluss von Skriptorium und Trägerinstitution auf die Ausrichtung der Bestände sowie auf das Maß an Unabhängigkeit, das Bibliotheken sich im Spannungsfeld von organisatorischer Notwendigkeit, funktionaler Orientierung und geistiger Repräsentation bewahren konnten. Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich u. a. mit der Dombibliothek von Halberstadt (Patrizia Carmassi), mit der Buchkultur der Augustinerchorfrauen von Steterburg (Britta Juliane Kruse / Kerstin Schnabel), mit den medizinischen Werken des Amplonius Rating de Bercka (Frank Fürbeth) sowie mit den Trierer Talmud-Fragmenten (Andreas Lehnardt). Vorträge zu einzelnen Handschriften und Texten betreffen die Überlieferung der ‚Admonitio generalis’ (Bernward Schmidt) oder ein althochdeutsch glossiertes Boethius-Fragment der Stadtbibliothek Trier (Falko Klaes). Die Bibliothek als Wissensraum thematisiert Monika E. Müller in ihrem Beitrag ‚Vom armarium zum Bibliotheksraum – Prozesse der Wissensordnung im mittelalterlichen Buchbestand von St. Michael in Hildesheim’, während Regine Froschauer den Blick auf Ekkehard IV. als Benutzer der St. Galler Bibliothek lenkt. Über eine im Manuskript abgeschlossene Gesamtkatalogisierung aller weltweit vorhandenen Handschriften Hildegards von Bingen handeln Michael Embach und Martina Wallner. Der amerikanische Kunsthistoriker Jeffrey Hamburger (Harvard) schließlich liefert eine breit angelegte Untersuchung zum Skriptorium von Kloster Arnstein.

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Die Publikation Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess von , , ist bei Reichert, L erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Bibliotheksgeschichte des Mittelalters, Eccardus IV., Sangallensis, Hildegard, von Bingen, Heilige, Ratinck de Berka, Amplonius, Skriptorium Arnstein. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 78 EUR und in Österreich 80.2 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!