„Ein weiblicher Hummel mit der leichten polnischen Fazilität“ – Konzertreisen und kompositorisches Werk der Klaviervirtuosin Maria Agata Szymanowska (1789-1831)
Doris Bischler
Maria Agata Szymanowska war eine der erfolgreichen Klaviervirtuosinnen des 19. Jahrhunderts: Nachdem sie bereits in ihrer Jugend in den Salons des Adels in Warschau aufgetreten war, begab sie sich nach ihrer Trennung von ihrem Ehemann Józef Szymanowski auf umfangreiche Konzerttourneen. Sie spielte in verschiedenen europäischen Metropolen (u.a. Berlin, Moskau, St. Petersburg, London, Paris, Rom) bei öffentlichen Konzerten sowie in Salons. Auf ihren weitläufigen Konzertreisen trat sie mit etlichen berühmten Persönlichkeiten in Kontakt, darunter u.a. Johann Wolfgang von Goethe und Adam Mickiewicz. Nach ihren Tourneen führte sie in St. Petersburg einen musikalischen Salon mit zahlreichen Veranstaltungen.
Insgesamt sind 130 Kompositionen Szymanowskas erhalten (überwiegend Klavierwerke), wovon sie 112 bereits zu Lebzeiten teilweise mehrfach bei renommierten Musikverlagen, wie z. B. Breitkopf & Härtel (Leipzig) oder Boosey (London), veröffentlichte.
Unter Einbezug zahlreicher neu entdeckter Quellen aus unterschiedlichen Bibliotheken und Archiven aus Europa erfolgt im ersten Teil eine umfassende Darstellung der Biografie der Klaviervirtuosin. Die Untersuchung des kompositorischen Schaffens steht im zweiten Teil im Vordergrund. In einem dritten Teil werden u.a. die bislang existierenden Werkverzeichnisse kritisch gesichtet und Kriterien für ein neu zu erstellendes Werkverzeichnis entworfen.
Der Anhang enthält ein umfassendes, wissenschaftlich fundiertes, um neun Kompositionen erweitertes Werkverzeichnis. Ebenfalls im Anhang befindet sich das umfangreiche, erstmalig erstellte Verzeichnis der Korrespondenz, welches ca. 200 Briefe von und an Maria Szymanowska in französischer und polnischer Sprache umfasst.