Arzt aus Jaffa

Arzt aus Jaffa von Lada'a,  Ibrahim
In seiner Autobiografie legt Ibrahim Lada’a Zeugnis darüber ab, was es heißt, als arabischer Christ, als Palästinenser, in einem von Besatzung und Konflikten zerrissenen Land zu leben. Sein Leben ist eng verknüpft mit der jüngeren und jüngsten Geschichte Palästinas. Er berichtet über den Alltag zwischen Checkpoints, Mauern, Häusersprengungen, Verhaftungen und dem Versuch des Aufbaus einer palästinensischen Zivilgesellschaft. Eingestreut in den Bericht sind Erläuterungen der historischen Hintergründe und politischen Zusammenhänge, so dass auch jene Leser, die mit der (Zeit-)Geschichte des Nahen Ostens wenig vertraut sind, einen Einblick in die oft komplexen Ereignisse erhalten. Im Vordergrund stehen jedoch nicht die nüchternen historischen Fakten, sondern die Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle des Autors, die untrennbar mit dem Schicksal Palästinas verbunden sind.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Arzt aus Jaffa

Arzt aus Jaffa von Lada'a,  Ibrahim
In seiner Autobiografie legt Ibrahim Lada’a Zeugnis darüber ab, was es heißt, als arabischer Christ, als Palästinenser, in einem von Besatzung und Konflikten zerrissenen Land zu leben. Sein Leben ist eng verknüpft mit der jüngeren und jüngsten Geschichte Palästinas. Er berichtet über den Alltag zwischen Checkpoints, Mauern, Häusersprengungen, Verhaftungen und dem Versuch des Aufbaus einer palästinensischen Zivilgesellschaft. Eingestreut in den Bericht sind Erläuterungen der historischen Hintergründe und politischen Zusammenhänge, so dass auch jene Leser, die mit der (Zeit-)Geschichte des Nahen Ostens wenig vertraut sind, einen Einblick in die oft komplexen Ereignisse erhalten. Im Vordergrund stehen jedoch nicht die nüchternen historischen Fakten, sondern die Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle des Autors, die untrennbar mit dem Schicksal Palästinas verbunden sind.
Aktualisiert: 2023-04-17
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Die verlorene Geschichte

Die verlorene Geschichte von Adatepe,  Sabine, Çelik,  Orhan
Ein kurdisches Dorf am östlichen Ende der Türkei wurde evakuiert. Wir lesen die Geschichte eines achtzigjährigen Mannes aus diesem Dorf: Kekali hat seinen Sohn, der unbedingt das kurdische Neujahrsfest feiern wollte, an das Gefängnis, seinen Enkel an die »Kinder der Wüste« und sein Haus samt denen des ganzen Dorfes ans Feuer verloren. Doch er verzagt in bitterster Not nicht. Mit seinem hinkenden Maultier trägt er in der Großstadt Van Lasten, um seine mehrköpfige Drei-Generationen-Familie zu ernähren. Kekalis unendlich trauriges Geschick auf der untersten Stufe des Elends wird von einem mit Bravour gezeichnetes, schwarzhumoriges Bild der Macht konterkariert. Orhan Çelik setzt mit diesem Band seine Romantrilogie fort, die von kurdischen Menschen erzählt, die im Grenzgebiet zur ehemaligen Sowjetunion und zum Iran leben. Der erste Roman dieser Reihe, "Das kleine Dorf am großen Berg" (ISBN 978-393 847-76-8) beginnt mit einer prekären Situation: Die Ärmsten des Dorfes wie der reiche Stammesführer stehen vor demselben Problem: Wem sollen sie ihre Tiere verkaufen, wenn nicht dem Preisdrücker aus der Großstadt? Vor diesem Hintergrund hat das Wort des Stammesführers absolute Geltung, auch dann, wenn er seinen Leuten den Kampf um Weideplätze befiehlt. Ist Widerstand gegen ihn überhaupt möglich?
Aktualisiert: 2023-03-09
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Meine Seele im Exil

Meine Seele im Exil von Tremmel-Turan,  Christina, Turan,  Tevfik, Uslu,  Mehmet Fatih, Yesayan,  Zabel
Zabel Yesayan, geboren 1878 in Üsküdar, ging nach der Schule an die Sorbonne und war nach ihrer Rückkehr eine gefeierte Autorin in Istanbul. 1915 stand sie als einzige Frau auf der Liste von zweihundert armenischen Intellektuellen und Politikern aus Istanbul, die deportiert werden sollten. Yesayan entkam dieser Deportation und damit dem Völkermord. Sie führte ein bewegtes Leben in Bukarest, Paris, Baqu und Yerevan als engagierte Schriftstellerin und Aktivistin. Sie wurde in der Stalinzeit verhaftet und starb 1942/43 unter ungeklärten Umständen. Die um 1920 entstandene Novelle spielt im kulturbewussten Milieu der Istanbuler Armenier. Sie nähert sich ihren Figuren mit genau beobachteten, sehr fein gezeichneten Porträts, wobei die heikle Situation der armenischen Minderheit im Osmanischen Reich im Hintergrund deutlich bleibt. Mit Meine Seele im Exil erscheint zum ersten Mal ein Werk von Yesayan in deutscher Sprache. Leben und Werk der Autorin wird mit Beiträgen des Armenologen M. Fatih Uslu vorgestellt.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Der Derwisch und der Drache

Der Derwisch und der Drache von Canerik,  Caner, Greve,  Martin
Dersim ist eine gebirgige Region im Osten Anatoliens, etwa 1000 Kilometer östlich von Istanbul entfernt. Heute trägt die Region den türkischen Namen Tunceli und ist eine Provinz der Türkei. Umgeben von Gebirgen und Flüssen war Dersim bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kaum zugänglich und daher ein natürliches Refugium für Minderheiten aller Art. Tunceli ist die einzige Provinz der Türkei, in der Aleviten die Mehrheit bilden. In der Hauptstadt Tunceli sowie im Westen leben aber auch Sunniten. Bis zum späten 20. Jahrhundert sprach ein Großteil der Bevölkerung Zaza, eine Minderheit sprach Kurmandschi. In Dersim lebten aber auch Turkmenen und bis zum Völkermord 1915 viele christliche Armenier in den abgelegenen Bergdörfern von Dersim. Märchen wurden in Dersim vor allem während der langen Winterabende erzählt, wenn die Dörfer in den Bergen oft über Monate durch meterhohen Schnee von der Außenwelt abgeschnitten waren. Einige der Dersimer Geschichten enden mit Sätzen wie: »Was er erlebt hatte, wurde zum Märchen und wird erzählt bis auf den heutigen Tag«, was vermuten lässt, dass zumindest einzelne der Geschichten in Teilen auf wahre Begebenheiten zurückgehen könnten. Tatsächlich waren die Grenzen zwischen »wahren« Geschichten und Märchen in Dersim wohl nicht immer ganz klar, und je älter Geschichten von tatsächlichen Begebenheiten werden, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie durch Ausschmückungen allmählich zu religiösen Legenden oder Märchen wurden. Andere Märchen kamen wahrscheinlich von außen nach Dersim, wurden weitererzählt und dabei dem eigenen Leben in den Dersimer Bergen angepasst. (Aus der Einführung von M. Greve) Caner Canerik begann diese Märchen, die er als Kind bereits gehört hatte, 2011 während seiner Interwievs mit alten Menschen aus Dersim zu sammeln. Er sagt: »Märchen sind das Kulturgut, das das Unterbewusstsein eines Volkes am besten widerspiegelt. Da hier diese Kultur ausstirbt, müssen wir Einzelne eingreifen und etwas herüberretten.«
Aktualisiert: 2023-04-13
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Blickwechsel

Blickwechsel von Ipsiroglu,  Zehra
Der Band Blickwechsel präsentiert Zehra İpşiroğlus Theaterstücke LEHR- UND WANDERJAHRE mit dem einführenden autobiographischen Text AUS DER PERSPEKTIVE EINER RANDEUROPÄERIN und FRAUENLANDSCHAFTEN - Dokumentarsatire - mit dem einführenden Essay über die Situation der Frau in der heutigen Türkei FRAUEN IN VERSTRICKUNGEN LEHR- UND WANDERJAHRE Die Türkei von den späten 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute: Der erste Putsch 1960, der zweite 1971, der dritte 1980. Dreimal Machtübernahme der Militärs und nun eine ungewisse Zukunft nach dem jüngsten Versuch 2016 – das ist der politische Hintergrund, vor dem sich Dünyas Leben zwischen der Türkei, dem Land, in dem sie geboren ist, und Deutschland, dem Land, in das sie immer wieder kommt, abspielt. Dünya ist in einem liberalen Haushalt in Istanbul aufgewachsen. Das Au-pair-Mädchen Brigitte erteilt ihr den ersten Deutschunterricht. In der Deutschen Schule wird sie von strammen deutschen Lehrern unterrichtet. Exportierte Auslaufmodelle, nachhaltig vom „Nazi-Geist“ geprägt. Ihr Vater, Baba, hat seinerzeit in Deutschland studiert und die ersten Anzeichen allen Übels nicht vergessen. Baba schwebt als Universitätsprofessor stets in höheren geistigen Sphären. Anne, die Mutter, ausgebildete Pianistin, ist Hausfrau, Gastgeberin, Klavierbegleiterin. Zu Hause tummeln sich Intellektuelle, Gleichgesinnte, Gestrandete. Vor dem Hitler-Regime Geflüchtete, die an der Uni arbeiten. Aber auch ehemalige Nazi-Anhänger, die nach dem Krieg in Istanbul Unterschlupf fanden. Der Putsch von 1960 verändert alles. Dünya muss nicht mehr an die Schule, Baba darf nicht mehr in die Uni. Das Angebot der Putschisten, seine Kollegen zu bespitzeln, um wieder unterrichten zu dürfen, lehnt er ab. 1961 geht die Familie gleichzeitig mit der ersten Welle der Arbeitsmigranten nach Deutschland. Baba wird an der Uni Tübingen Gastprofessor. Dünya lernt das Land und seine Menschen kennen, unter anderem den Unterschied zwischen der türkischen und deutschen Geselligkeit. Sie mag ihre neuen Lehrer. Sie wird erster Sopran im Kirchenchor, verknallt sich in den Pfarrer und singt mit ihm im himmlischen Duett. Die Idylle hat dann ein Ende. Baba darf wieder in Istanbul arbeiten, Anne zieht es in die Heimat. Dünya wird aber immer wieder nach Deutschland zurückkehren. 1972, ein Jahr nach dem zweiten Putsch, geht sie als Studentin nach Berlin. Begeistert taucht sie in die Welt des Theaters und der Musik und jobbt als Lehrerin für Migrantenkinder in Kreuzberg. Sie leidet an den Schicksalen ihrer Schützlinge, die oft nach streng konservativen Mustern erzogen werden. Dünya, die immer wieder mit Vorstellungen über das unterdrückte muslimische Frauenbild konfrontiert wird, die aber von ihrem Vater weder geschlagen noch zwangsverheiratet wurde, vermisst bei vielen Eltern ihrer Schüler die Bereitschaft zur Integration. Nach Abschluss ihres Studiums geht sie in die Türkei zurück. Sie beginnt an der Universität zu unterrichten. Der dritte Putsch 1980 macht das Leben an der Uni zur Hölle. Jetzt kümmert sie sich um die Kinder jener Familien, die aus den anatolischen Dörfern in die Vororte Istanbuls ziehen. Die mittlerweile etablierte Theaterwissenschafterin Dünya träumt von Deutschland, aus dem viele Arbeitsmigranten wieder in die Türkei zurückkehren. Sie folgt dem Angebot einer deutschen Uni, um Migrantenkinder in türkischer Literatur unterrichten. Heute, nach vielen in beiden Ländern, der Türkei und Deutschland, verbrachten Jahren registriert Dünya die Glorifizierung eines neuen Sendungsbewusstseins der Anhänger des Regimes in der Türkei, der Deutschtürken mit stolzem osmanischen Migrationshintergrund. – Kinder begleiten seit jeher Dünyas Leben. Ihre Geschichten erzählen die Geschichte der Migration. Und sie gehören zu Dünyas eigener Geschichte der Wanderschaft. Zehra İpşiroğlu verknüpft die Geschichte ihrer Protagonistin mit den Berichten der Migrant*innen der siebziger Jahre und derer Kinder von heute. Das Motiv der Migration zieht sich auf mehreren Zeitebenen durch das Stück. Über einer bedrohten Gegenwart schwebt der Putschversuch des Jahres 2016 mit seinen Folgen. Wie stellt sich die europaweite Krise der Demokratie aus deutsch-türkischer Perspektive dar? FRAUENLANDSCHAFTEN Wie tief muss die Spaltung in einem Land sein, in dem ein weiblicher Coach für eine „konservative Lebensweise“ die angeblich bedrohten Männerrechte vertritt und in dem Vereine Frauen und Mädchen zum „Schutz der Männer vor weiblichem Terror“ absurde Verhaltensweisen empfehlen? In einem Land, in dem Jugendliche als selbsternannte Ehrenwächter Frauen drangsalieren? Zehra İpşiroğlu übt scharfe Kritik an der patriarchalischen Gesellschaft der Türkei, lässt aber auch durch klaren Widerstand Hoffnung aufkommen. Die Studentin Eylül, die wegen sexueller Belästigung zur Polizei geht, wird von den Beamten schikaniert. Eine Polizistin schüttelt sie ab und gibt Eylül selbst mit ihrem aufreizenden Äußeren die Schuld an dem Vorfall. Die Studentin Zeynep, die durch Bildung ihrem Milieu entkommen will, wird just von ihren Geschlechtsgenossinnen verdammt: Eine berufstätige Frau sei defekt, behindere die Männer und ziele auf deren Verführung am Arbeitsplatz ab. Die liberale Soziologieprofessorin Esin wird von einem Studenten wegen Aussagen, die angeblich religiöse und nationale Gefühle des Volkes verletzen, denunziert, vom Dekan entlassen und wegen Verdachts auf Terror vor Gericht gestellt. Der Ehrenschutzmann Feyzullah liefert einen Fluggast, der sich weigert, den Platz neben einer Frau mit Burka zu wechseln, weil ihre Religion verbiete, neben einem Mann zu sitzen, nach der Landung an die Polizei. Wer ist hier Opfer? Wer Täter? Leyla, die ihren brutalen Ehemann in Notwehr getötet hat, kämpft um ein gerechtes Urteil. Kader, die Schwester des Ermordeten, wird von ihrem Mann Cenk beinahe erstochen, weil er Kaders Geschenk zum Valentinstag, zum „Tag der Verliebten“ der Regenbogenpresse, als Vertuschungsversuch ihrer mutmaßlichen Untreue interpretiert. Im Krankenhaus preist Kader die Güte ihres Mannes, der die Anzeige gegen sie wegen Ehebruchs zurückgezogen und ihr das Missverständnis, das seinen Eifersuchtsanfall auslöste, verziehen hat. Kader verspricht Besserung und verteidigt, wie ihren Mann, auch ihren ermordeten gewalttätigen Bruder und verflucht ihre Schwägerin Leyla, die eine ganze Familie zerstört und entehrt haben soll. Kaders Mutter Hüsniye verflucht beide: Ihre Tochter, weil sie sich von den Schändlichkeiten der bunten Magazine habe verderben lassen, und ihre Schwiegertochter, weil sie die Scheidung von ihrem Sohn gewagt habe. Außerdem übe Leyla schlechten Einfluss auf Kader aus, während der „unschuldige“ Sohn sich lediglich gegen ihre Provokationen habe wehren müssen. Der Sohn, der eine Zehnjährige misshandelt hat, sitzt kurz im Gefängnis und wird nach seiner Entlassung von Leyla, der „abtrünnigen Hexe“, ermordet. - Sie sind allgegenwärtig, die neuen Ehrenhüter und -hüterinnen. Und sie verordnen eine streng definierte Moral, bedingungslosen Gehorsam und Unterordnung: Töchter, hütet eure Ehre! Das Stück umfasst in sechs Szenen mehrere Ebenen: Spiel, Interview, Film. Die beiden Ebenen Spiel und Interview gehen ineinander über, die Filmsequenzen zeigen Clips wie in der Fernsehwerbung. Tänzerische Zwischenspiele artikulieren das Unaussprechliche. Durch die geballte Vorführung der Stimmen entstehen absurde Effekte, die jede Satire überbieten. Sämtliche Episoden zeigen die Gewalt gegen Frauen und deren Unterdrückung in allen sozialen Schichten. Sie sind keineswegs erfunden, sondern beruhen auf dokumentarischen Berichten aus der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit der Türkei. Trotzdem ist das Stück nicht spezifisch „türkisch“, sondern ergreift Partei für universelle Werte: Frauenrechte, Gleichberechtigung, Selbstbestimmung. Es benennt Konflikte, resultierend aus Ideologien und Denkmustern religiöser und nationalistischer Natur, die das einzelne Individuum massiv einzwängen. Dabei zielt es nicht nur auf halbdemokratische und diktatorische Politsysteme, sondern durchaus auch auf europäische Länder, die durch Migration und Fluchtwellen vor neue Herausforderungen gestellt werden.
Aktualisiert: 2022-02-03
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Wie ich mich (nicht) integrierte

Wie ich mich (nicht) integrierte von Güvenli,  Asiye Müjgan
(Nachwort) Humoristisches Plädoyer für eine «rebellische Integration» Die Schweiz ist kein rebellisches Land – und sie liebt keine Rebellen und schon gar keine Rebellinnen! RebellInnen stören die Ruhe, hinterfragen altbewährte Regeln und Gewohnheiten, bringen neue Ideen – und fordern heraus. Die Geschichte der Schweiz hat eines immer wieder gezeigt: Reformen, Neuerungen, grosse Bauwerke wie der Gotthardtunnel, Grundrechte und soziale Gerechtigkeit wurden immer wieder von aussen angestossen, weitergebracht oder uns sogar aufgezwungen. Das war in der Helvetik so, im Generalstreik von 1918, der zu unserem wichtigsten Sozialwerk, der AHV führte, und bei der Menschenrechtserklärung und dem Beitritt zur Uno. Paradoxerweise identifizierte sich die Schweiz mit einem Rebellenmythos, nämlich Wilhelm Tell – vielleicht auch, um den eigenen Immobilismus zu überdecken. In diesen absurden Zeiten, in denen längst überholt geglaubte Assimilationskonzepte plötzlich wieder en vogue werden, in denen politische Correctness daran gemessen wird, ob AutorInnen ein ternchen enthalten, in denen ängstliche MitteleuropäerInnen Klopapier horten und in denen Protestler gegen Corona-Massnahmen sich mit Gandhis Satyagraha, Sophie Scholls Widerstand gegen die Nazis oder mit dem Anti-Apartheid-Kampf vergleichen, gibt es nur noch eine Möglichkeit, mit all dem umzugehen: mit Humor. Die Autorin erzählt auf witzige Art Geschichten und Anekdoten zu Integrationsfahrungen (Integration mit und ohne Anführungszeichen), die aber nichtsdestoweniger sehr ernst zu nehmen sind. Sie ironisiert statische und vorurteilsbeladene Fremdbilder, thematisiert auf erfrischende Weise «Integrations»erfahrungen und zeigt, dass Integration nur als dynamischer, nie abgeschlossener und gegenseitiger Prozess der Selbst- und Fremdwahrnehmung, als handfestes Aushandeln von Vereinbarungen und Regeln sowie als eine immer wieder notwendigen Infragestellung fest zementierter Haltungen und Verhaltensweisen möglich ist. Integration kann nur als Partizipation aller erfolgreich sein – nämlich der Risikofreudigen und der Ängstlichen, der für Neues Offenen und der an der Tradition Hängenden – und sie sollte mit Witz, Humor und Selbstironie erfolgen. Rebellinnen und Rebellen sind ebenso gefragt wie Traditionalistinnen und Traditionalisten – denn schliesslich haben wir ja alle beide Seite in uns. Bauen wir in diesem Sinn an einer interkulturellen, offen und humorvollen Schweiz! (Christian J. Jäggi)
Aktualisiert: 2022-02-15
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Die Augenblicke erleben

Die Augenblicke erleben von Ete,  Etem, Kaçar,  Kenan
Geboren in Istanbul und herangewachsen in Ankara, beschließt der Abiturient Ete, in Deutschland Medizin zu studieren. Nach einem kurzen Intermezzo in der Türkei als Militärarzt kehrt er nach Deutschland zurück und arbeitet zunächst in Kliniken, später in eigener Praxis als Psychiater in seiner Wahlheimat Hamburg. Etem Etes Autobiographie ist aber weit mehr als die Geschichte einer medizinischen Laufbahn. Seine Erinnerungen an die politische high society Ankaras sind ebenso spannend und lehrreich wie die Darstellung der eigenen aktiven politischen Arbeit in Deutschland, die mit den bewegten Jahren um 1968 beginnt und sich mit seinem Engagement in der Sozialistischen Internationale fortsetzt. Es sind auch die Jahre der Anwerbung u.a. türkischer Arbeiter, und Ete versäumt es nicht, die Situation der Türkinnen und Türken, die er oft ärztlich betreut hat, aus seiner fachärztlichen und einer allgemeinen, kulturpolitischen Sicht zu beleuchten.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Das kleine Dorf am großen Berg

Das kleine Dorf am großen Berg von Çelik,  Orhan
Wie jedes Jahr kommt wieder ein Viehhändler ins Dorf, um Ziegen zu kaufen. Die Ärmsten des Dorfes wie der reiche Stammesführer stehen vor demselben Dilemma: Wenn nicht diesem Mann, wem sonst sollen sie ihre Tiere überhaupt verkaufen? Vor diesem Hintergrund gilt das absolute Wort des Stammesführers, auch dann, wenn er bestimmt, dass die Leute einen bewaffneten Kampf gegen einen Nachbarstamm um die Weideplätze führen sollen. Der Widerstand gegen ihn ist noch zu schwach und weiß sich kaum zu artikulieren: seine adlige Frau, der Mullah des Stammes, ein junger Mann, der in einer Großstadt gelebt hat.
Aktualisiert: 2021-01-28
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Vergangenheit in der Sonne

Vergangenheit in der Sonne von Güler,  Mehmet, Tremmel-Turan,  Christina, Turan,  Tevfik
Die Geschichte des weiten Weges aus dem anatolischen Dorf seiner Geburt in die Welt der Künste liest sich wie ein spannender, mitreißender Roman. Kaum zu stillender Wissensdurst und die Faszination des Bildes waren Antriebskräfte, die Mehmet Güler über sich selbst hinauswachsen ließen. Schon früh wurde dem jungen Mann klar, dass seine Zukunft nicht in der Enge der dörflichen Gemeinschaft liegen konnte, doch die Hürden, die sich vor ihm auftürmten, um daraus auszubrechen, schienen unüberwindbar zu sein. Aber Mehmet Güler hatte ein Ziel, und er glaubte an seine Vision von einem Leben für und mit der Kunst. Das verlieh ihm unvorstellbare Kräfte. Dieses Buch nimmt die Leser mit auf eine abenteuerliche Reise, ihr Ende findet diese Reise in Kassel, wo sich Mehmet Güler zu einem international gefeierten, vielfach ausgezeichneten Künstler unserer Zeit entwickelt hat. (Thomas Hengstenberg)
Aktualisiert: 2021-01-28
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Amed Dikranagerd Diyarbekir

Amed Dikranagerd Diyarbekir von Diken,  Şeyhmus, Tremmel-Turan,  Christina, Turan,  Tevfik
Inhalt Anstelle einer Vorrede – Ein jahrhundertalter Schmerz und seine Wiederholung 9 Der Basalt und die Republik  19 Çarşîya Şewitî, der »Verbrannte Markt«  27 Die Seele von Saroyan aus Bitlis 35 Vom Völkermord übriggeblieben: Schalmei und Hübre-Tschador 41 Da sind sie wieder, Xalê Anto!  45 Drei Stiefmütterchen, drei Exilierte  49 Unser Abbild im Vergesslichen Spiegel  53 Familie Dildilian und ihre Spuren in der Geschichte  59 »Der Landrat war Armenier und wurde halt umgebracht« 63 Ein Film für die Menschen, die die Zukunft mit Totenklagen willkommen heißen 71 Kurşunlu-Moschee unter Beschuss 75 Die Totenköpfe der Inneren Burg  81 Sedsalîya Dudeng, an Bêdengî! 85 Kaderimse Çekerem, Zulümse Neden? 86 Solgun Sarı’nın Manastırı 87 Surp Giragos’a 100. Yıl Ödülü 88 Soyu Kıtale Uğramışlardan Özür Dilemek 89 Ez Hrant’ım Axparig 90 Dinlerin Kadim Coğrafyası 91 Geldiler İşte! 92 Ein Fest: Akitu  93 Die Tücher der Assyrerin Nasra Şimmeshindi 97 Batman, die reiche, traurige Stadt 101 Die Kirche von Dersim oder Die Enkel von Keşiş 104 Wenn sich das »Geheimnis« hinter dem Berg lüftet 107 Vom »Gemetzel« zu Arevik 111 Zum Roman Yezda von Metin Aktaş 112 Am Grab der sogenannten Schmuggler 115 Dört Ayaklıyı Ayağından “Vurmuşlar”  118 Der armenische Pope von Diyarbekir in Bulgarien 119 Die Welt ist dieselbe, doch die Menschen sind jetzt anders 123 Der Goldschmied des Steines 127 Die gute, alte achteckige Mütze  130 Der Raki aus Diyarbekir und Hayiks Taverne 134
Aktualisiert: 2023-03-30
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Das Haus der Herzen

Das Haus der Herzen von Bayram,  Bahar, Seyppel,  Tatjana, Yemni,  Sadık
Ein türkischer Wahl-Amsterdamer, ein am städtischen Inte¬gra¬tions¬büro tätiger Intellektueller, steckt in einer schweren Depression, die zwar seine Arbeits¬fähig¬keit und seine Beziehung lahmgelegt, aber seine schriftstellerischen Kräfte beflügelt hat. In einem spannungsvollen Geflecht von Rückschau und Bestandsaufnahme führt er uns liebevoll und kritisch eine Reihe niederländische und zugezogene Figuren vor, während sich im Hintergrund eine Kriminalgeschichte zusammenbraut. Kaum beginnt unser Schreiber in die Normalität zurückzukehren, ist er in eine Serie grausiger Morde verwickelt, die in einer Phase aufsteigender Fremdenfeindlichkeit, Angst und Paranoia nach der Ermordung von Theo van Gogh 2004 die niederländische Öffentlichkeit bedrohlich spaltet. Seine tiefgründigen Recherchen finden ein jähes Ende, als sich ihm eines Tages die Lösung der Morde brutal aufzwingt.
Aktualisiert: 2020-04-14
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Das Testament des Staatsanwalts

Das Testament des Staatsanwalts von Carbe,  Monika
Das Testament des Staatsanwalts ist kurz und prägnant: Es ist Peters Vaterschaftsanerkennung und sein Vermächtnis an Johanna in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs in einer Kleinstadt im Thüringer Wald. Erzählt wird die schwierige Geschichte eines Manns, der sich auf eine Frau einlässt, die ihn intensiver liebt, als ihm recht ist. Peter ist Jurist, Soldat, Mörder und eifersüchtiger Liebhaber, der die Geliebte rücksichtslos betrügt. Der Verzweiflung über das Chaos, das Krieg und Nachkriegszeit ausgelöst haben, setzt die alternde Lisbeth, Johannas Mutter, ihren Kult um Goethe-Zitate und Meißner Porzellan entgegen, ein untrügliches Mittel. Detailgetreu und in atmosphärischer Dichte wird das Leben in Meiningen in den Jahren 1944 bis 1946 beschrieben; ab und an flackert in Gesprächen und Exkursen die Geschichte der Theaterstadt auf, mit ihrer reichen literarischen und musikalischen Tradition. Es ist ein Antikriegsroman, geschrieben aus der Perspektive der neunziger Jahre, sachlich, distanziert und doch spannend, wie Liebesgeschichten nun einmal sind.
Aktualisiert: 2020-04-14
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Arzt aus Jaffa

Arzt aus Jaffa von Lada'a,  Ibrahim
In seiner Autobiografie legt Ibrahim Lada’a Zeugnis darüber ab, was es heißt, als arabischer Christ, als Palästinenser, in einem von Besatzung und Konflikten zerrissenen Land zu leben. Sein Leben ist eng verknüpft mit der jüngeren und jüngsten Geschichte Palästinas. Er berichtet über den Alltag zwischen Checkpoints, Mauern, Häusersprengungen, Verhaftungen und dem Versuch des Aufbaus einer palästinensischen Zivilgesellschaft. Eingestreut in den Bericht sind Erläuterungen der historischen Hintergründe und politischen Zusammenhänge, so dass auch jene Leser, die mit der (Zeit-)Geschichte des Nahen Ostens wenig vertraut sind, einen Einblick in die oft komplexen Ereignisse erhalten. Im Vordergrund stehen jedoch nicht die nüchternen historischen Fakten, sondern die Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle des Autors, die untrennbar mit dem Schicksal Palästinas verbunden sind.
Aktualisiert: 2023-03-04
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Ko’asinos

Ko’asinos von Ioannides,  Panos, Münch,  Brigitte
Hier treffen wir den altbekannten Helden Petros Archontidis aus »Amerika '62" wieder und werden diesmal in seine Kindheit und Jugend zurückversetzt. Eine ausgesprochen bewegte Kindheit und Jugend auf Zypern voll skurriler Geschehnisse, ausgelöst durch einen mehr als schrulligen Vater, der seine schillernden Träume von einem schnellen Reichtum auf abenteuerlichsten Wegen in die Wirklichkeit umzusetzen versucht. Bis hin zu spirituellen Experimenten. Und dabei immer wieder grandios scheitert ... Oder was verheißt schließlich das Orakel des »Ko'asinos«?
Aktualisiert: 2020-04-14
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Mut zur Mehrsprachigkeit

Mut zur Mehrsprachigkeit von Jiménez,  Inés M
Sprechen Sie eine Fremdsprache sehr gut? Vielleicht so gut, dass Sie diese als Ihre Zweitsprache bezeichnen würden? Oder sind Sie bilingual aufgewachsen, haben aber Defizite in Ihrer Muttersprache? Möchten Sie Ihr Kind zweisprachig erziehen, oder haben Sie damit bereits begonnen? Dann ist dieses Handbuch genau das Richtige, denn darin erfahren sie, wie Sie Ihr Vorhaben erfolgreich durchführen können. Es bietet Ihnen in verständlicher Form einen Überblick zur aktuellen wissenschaftlichen Diskussion und zeigt, welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen. Außerdem liefert Ihnen das Buch eine Reihe von Tipps für Ihren fremdsprachlichen Alltag. Dieses Werk wird Sie während der fremdsprachlichen Erziehung Ihres Kindes begleiten und Ihnen in jeder Situation ein kompetenter Ratgeber sein.
Aktualisiert: 2020-04-14
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Ni kaza en Turkiya

Ni kaza en Turkiya von Riemann,  Wolfgang
Der in diesen Band aufgenommene Text „Istanbul im September 1955“ von Stella Acıman ist ein Auszug aus Acımans 2006 erschienem Roman Bir Masaldı Geçen Yıllar: 1926-1960 [Die vergangenen Jahre waren wie ein Märchen: 1926-1960]. Darin erzählt sie die Lebensgeschichten von Frauen in Istanbul, die verschiedenen Generationen und Kulturen angehören. Sie kommen aus dem armenischen, griechischen, muslimischen und jüdischen Kulturkreis. Stella Acımans Werk ist von diesen beiden Grundsätzen geprägt: „Wir müssen uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen.“ Und: „Die gesellschaftlichen Gruppen müssen miteinander, nicht gegeneinander agieren.“ Der Text „Jak Samanons Schulzeit“ ist ihrem zweiten Buch Kimsin Sen Jak Samanon? [Wer bist du, Jak Samanon?] aus dem Jahr 1997 entnommen. Dieses Buch basiert auf den Erinnerungen der Großmutter der Autorin. Berta Brudo wird in dem Band Hatırlıyorum [Ich erinnere mich] von Yahya Koçoğlu aus dem Jahre 2003 befragt. Das Buch enthält die Lebensgeschichten und die Erlebnisse von 15 Personen griechischer, armenischer und jüdischer Herkunft, die heute alle älter als 60 Jahre sind. In dem dort wiedergegebenen Interview unterstreicht sie ihre türkischen Identität, denn sie sagt: „Önce Türk, sonra Musevi’yim“ [Ich bin zuerst Türkin, dann Jüdin]. Die Erzählung „Ich habe Monsieur Moiz nicht umgebracht“ [Mösyö Moiz'i Ben Öldürmedim] von Mario Levi erschien zuvor als erster ins Deutsche übersetzter Text des Autors in Modern Türk öyküleri / Moderne türkische Erzählungen. Auswahl und Übersetzung von Wolfgang Riemann. München: dtv zweisprachig, 2007. - Mario Levis drei Kurzerzählungen „Eine Gewissensfrage“, „Exil“ und „Das letzte kleine Spiel“ sind dem Band Bir Cümlelik Aşklar [Liebesgeschichten in einem Satz], Istanbul 2016, entnommen. Die Erzählung „Bar Mizwa“ von Roni Margulies ist dem Band Gülümser Çoçukluğum Ardından [Nach meiner lächelnden Kindheit] aus dem Jahr 2000 entnommen. Der Text „Ni Kaza en Turkiya“ ist ein Auszug aus der Geschichte „Kısa Bir Sahil Şeridi“ [Ein kurzer Küstenstreifen] aus dem Band Bugün Pazar Yahudiler Azar [Heute ist Sonntag, da toben sich die Juden aus], der 2006 herausgekommen ist. Die Gedichte „Briefe nach Polen“ sind aus einem unveröffentlichten Manuskript übersetzt. Die Erzählung „Mat“ brachte İzel Rozental 2010 in dem Band Moda Sevgilim [Mein geliebtes Moda] heraus. Die Erzählung „Fritz J. Mendelsohn“ ist dem Band „F.“ - Mizah Yazıları [„F.“ - Humoristische Schriften] aus dem Jahre 2002 entnommen.
Aktualisiert: 2020-04-14
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