Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci von Hörner,  Richard
Zeichnet man Leonardos Beschäftigung mit dem menschlichen Körper nach, so erscheinen in den etwa auf 150 Großfolioblättern erhalten gebliebenen anatomischen Arbeiten, die teils mit sorgfältig ausgeführten großen Zeichnungen, teils winzigen, doch höchst aufschlussreichen Skizzen, fast immer aber mit ungezählten Notizen, Erklärungen und Vorschlägen bedeckt sind, drei wesentliche Phasen bzw. Perioden, die Gemeinsamkeiten aufweisen, aber auch immer auf die jeweils folgenden oder vorangegangenen rekurrieren. Es lassen sich dadurch einzelne Entwicklungsstufen Leonardos nachvollziehen und für jede dieser Stufen bzw. Phasen kann aufgezeigt werden, weshalb man eine Art Programm entdecken kann. Nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit den drei theoretischen anatomischen Programmen, die jeweils die unterschiedlichen Phasen in der Beschäftigung Leonardos im Bereich seiner anatomischen Studien beschreiben und skizzieren. Seine Studien zur Anatomie können grob in eine frühe (ab ca. 1487), eine mittlere (1506-1510) und eine späte Phase (nach 1510) eingeteilt werden. Weiteres: Aus dem Inhalt: Leben und Werk; Situation der Anatomie; Leonardos Lernumgebung; die drei theoretischen Programme: Methoden der Darstellung und Erforschung; Proportions- und Schädelstudien; Senso Comune; Gehirn und Nervensystem; Zwischen Kunst- und Naturwissenschaften; der sezierte Körper; Herzen und Verbindung von Tieren; Verhältnis zwischen Schrift und Sprache; Übersetzungsprobleme
Aktualisiert: 2020-01-01
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Papst Franziskus gegen den Mythos des Sisyphos?

Papst Franziskus gegen den Mythos des Sisyphos? von Hörner,  Richard
Plötzlich wird der Papst als der „mächtigste Mann einer sehr reichen Organisation“ beschrieben, der „über Armut, Ungerechtigkeit und die Wirtschaft im Allgemeinen“ in unzulässiger Weise schwadroniere. Der Papst identifiziere „angebliche Schuldige“. Mit seinem apostolischen Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ tritt der Papst im ersten Jahr als oberster Hirte der katholischen Christenheit als scheinbarer Kapitalismuskritiker auf, der den westlichen Ländern die Leviten zu lesen scheint. Franziskus: „Ebenso wie das Gebot ,Du sollst nicht töten‘ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein ,Nein´ zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen‘ sagen.“ Es kulminiert in Sätzen wie „Diese Wirtschaft tötet“ oder „Das Geld muss dienen und nicht regieren“. Die Reaktionen der Gegner sind harsch: Wochenlanger Aufruhr und auch massive Kritik an einem „Kommunisten Franziskus“, insbesondere von Seiten der Wirtschaft und aus konservativen Kreisen. Weshalb reagieren Vertreter der westlichen Medien und des Kapitalismus mit solch harschen Äußerungen? Könnte es also an dem Missverständnis liegen, dass jeder mögliche Anschein von gemeinschaftsschädigenden Auswirkungen kapitalistischer Systeme vermieden werden soll, in der Folge systemzersetzend sein könnte und daher Kritiker des Kapitalismus seitens der Verteidiger dieses Systems bekämpft werden müssen? Oder liegt es doch, tiefer liegend, an einem Missverständnis einer Art Haltungsethik oder ideologisierten Ethik des Menschen in kapitalistischen Systemen, die als Allgemeingut propagiert und als von vielen Menschen selbstverständlich erachtet und unhinterfragt übernommen wird? Vor dieser Ausgangslage kann Camus´ Forderung nach einem Menschen ins Zentrum der Überlegung rücken, der sein Leben und das darin auftauchende Spannungsverhältnis zwischen „Sinn des Lebens“ und „Sinnlosigkeit des eigenen Tuns“ permanent (oder gelegentlich) reflektiert, der dieses Leben annehmen und sich dadurch individuelle Freiheit sichern sollte, als Grundausdruck einer grundlegenden Haltungsethik im Kapitalismus begriffen werden, welche illusionäre Lebensperspektiven eines idealen Bürgers innerhalb einer Konsumwirtschaft kapitalistischer Ausprägung anstrebt. Illusionär, da die Hoffnung auf individuelle Freiheit eben nicht erreicht und das postulierte Spannungsverhältnis eben nicht hinwegsublimiert werden können. Franziskus´ Aussagen in seinem Lehrschreiben gehen nicht gegen dieses oder jene Detail einer falschen Ausprägung in dem ein oder anderen Land vor, sondern gegen jene Lebensperspektiven, die aus der vorherrschenden Haltungsethik entstehen, die die Grundlagen eines Wirtschaftssystems unterstützen, das auf Ausbeutung der meisten Menschen, auf Konsumgier und eine Sinnlosigkeit menschlicher Lebensperspektiven bei scheinbar individueller Freiheit des Einzelnen setzt. Dies wäre dann die ostentative Kritik des neuen Papstes Franziskus: Nicht an einem Kapitalismus, sondern an einer Haltungsethik, die sich im Laufe der Kapitalismusgeschichte entwickelt hat und von den meisten Menschen unkritisch übernommen und als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Oder verstehen wir den Papst etwa falsch?
Aktualisiert: 2020-01-01
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Was ist Metaphysik?

Was ist Metaphysik? von Hörner,  Richard
Die Begriffe des Seins, des Hierseins, des Daseins, der Existenz und Worte wie Lichtung und Metaphysik sind dem heutigen Leser sicherlich schwerer zu vermitteln als vielleicht noch vor acht Jahrzehnten, da eine gewisse Schwülstigkeit im Sprachlichen und Denken in Sphären, deren reale Bezüge häufig in Frage gestellt werden müssen, im 21.Jahrhundert weniger Anklang finden - ob dies für den Menschen und die Gesellschaft, in der er sich befindet, nun gut oder schlecht ist. Auch wenn der konkrete Lebensvollzug bei den Existenzphilosophen (Sartre, Jaspers, Husserl usw.) im Vordergrund zu stehen schien, immer leuchtet die Frage nach dem Sinn und Zweck des Seins auf und auch die, welche Rolle der Mensch in der Welt, dem Kosmos, einem Ganzen einnimmt und einnehmen kann. Es geht um geistige Orientierung, um die konkrete Stellung des Menschen und dessen, was er denkt oder denken könnte. Die Metaphysik nimmt dabei innerhalb der philosophischen Arbeit eine zum einen anziehende, zum anderen erschreckende Rolle ein: Was sind die Grundstrukturen, was hinter dem uns real Erscheinenden das Dahinterliegende, was sind die inneren oder unsterblichen Kräfte - mal mit, mal ohne den Menschen und seine Existenz? Gibt es so etwas wie Existenz überhaupt oder doch nur Nichts? Viele Fragen, viele Antworten seit den Vorsokratikern, die, wenn überhaupt, letztlich nur eines gemeinsam hatten: Zum Vorschein bei all der Beschäftigung mit metaphysischen Fragestellungen und Problemen kam irgend eine Art Trieb zum Vorschein, irgend ein Wunsch, der im Menschen vorhanden zu sein schien und ihn immer wieder zum Handeln, zum Denken, zum Fragen und zur Tat antrieb. Ein Trieb oder eine Art Drang, der sich danach sehnte und sehnt, letztlich eine, letztlich die entscheidende Frage zu stellen und beantwortet zu sehen: Warum gibt es den Menschen und weshalb hat er gleichzeitig die Fähigkeit, über sein Dasein nachzudenken? Es mag eine schmerzliche Erkenntnis des Menschen sein: Aber entweder dieser Trieb bzw. Drang hat einen Sinn, dann hätte er auch einen Zweck, über den es sich nachzudenken lohnt. Oder es handelt sich um eine bösartige Gabe irgendeines Gottes oder um einen komischen Zufall des Kosmos, deren beider Sinn keiner wäre und deren beider Zweck nur Qualen für das Denken auslösen. Mit seiner Antrittsvorlesung am 24. Juli 1929 in der Aula der Universität Freiburg im Breisgau unter dem Titel „Was ist Metaphysik“ tritt Heidegger als Nachfolger Husserls als Freiburger Professor auf die wissenschaftliche Bühne, zwei Jahre nach Erscheinen seines Hauptwerkes „Sein und Zeit“. Bereits seit Beginn seiner Lehrveranstaltungen macht Heidegger unter seinen Zuhörern auf sich aufmerksam, vor allem durch seinen rebellischen Gestus und durch seine persönliche Ausstrahlung. Der Text „Was ist Metaphysik“ wurde im gleichen Jahr seiner Rede gedruckt (aber jeweils erweitert und mit einem Vorwort und einem Anmerkungsteil versehen, beides wurde nachträglich eingebunden und für nachfolgende Auflagen wieder verändert) und entfaltet - ausgehend vom Nichts - das metaphysische Fragen. Die bisherige „Metaphysik habe zwar immer nach dem Wesen der Wirklichkeit und damit nach dem Sein des Seienden gefragt, das Sein als solches sei jedoch nie in das Blickfeld der metaphysischen Denker getreten“. Im Hintergrund leuchtet immer die für Heidegger wichtige Seinsvergessenheit auf. Was das alles ist, wie dies in seinem Vortrag beschrieben wird und wie dies heute bewertbar scheint, das ist Inhalt des vorliegenden Überblicks.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Karl Jaspers und die Schuldfrage

Karl Jaspers und die Schuldfrage von Hörner,  Richard
Der Essay „Die Schuldfrage“, erstmals 1946 erschienen, beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Verbrechen, die das Deutsche Reich unter der Führung Adolf Hitlers während des Zweiten Weltkriegs begangen hat. Die Auseinandersetzung mit dem Text „die Schuldfrage“ von Karl Jaspers ist heutzutage deshalb interessant, weil man mit dem Abstand von fast sieben Jahrzehnten sowohl die Rolle der Deutschen als auch die Beschäftigung des Philosophen mit der Schuldfrage abgeklärter, vielleicht auch objektiver, in jedem Fall aber ohne Gefahr gesellschaftlicher Stigmatisierung betrachten und beurteilen kann. Jaspers bezeichnete die Überlegungen knapp eineinhalb Jahrzehnte später als Text, der der Selbstbesinnung dienen sollte, um sich mit dem Begriff Schuld näher auseinanderzusetzen. Aber auch als Kritik an den Alliierten Siegern, die ebenfalls eine Mitschuld getroffen hätte. Letztlich erscheinen Jaspers Äußerungen in heutiger Zeit unerträglich und in keiner Weise durchdacht, unabhängig und konstruktiv, sondern wirkten wie eine Entschuldigungstirade eines Deutschen, der scheinbar glaubt, dem eigenen Volk durch die Konstruktion hohler Entschuldigungsbegriffe gleichzeitig Entschuldigungsgründe gegenüber der Welt an die Hand geben zu können.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Karl Jaspers und die Schuldfrage

Karl Jaspers und die Schuldfrage von Hörner,  Richard
Der Essay „Die Schuldfrage“, erstmals 1946 erschienen, beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Verbrechen, die das Deutsche Reich unter der Führung Adolf Hitlers während des Zweiten Weltkriegs begangen hat. Die Auseinandersetzung mit dem Text „die Schuldfrage“ von Karl Jaspers ist heutzutage deshalb interessant, weil man mit dem Abstand von fast sieben Jahrzehnten sowohl die Rolle der Deutschen als auch die Beschäftigung des Philosophen mit der Schuldfrage abgeklärter, vielleicht auch objektiver, in jedem Fall aber ohne Gefahr gesellschaftlicher Stigmatisierung betrachten und beurteilen kann. Jaspers bezeichnete die Überlegungen knapp eineinhalb Jahrzehnte später als Text, der der Selbstbesinnung dienen sollte, um sich mit dem Begriff Schuld näher auseinanderzusetzen. Aber auch als Kritik an den Alliierten Siegern, die ebenfalls eine Mitschuld getroffen hätte. Letztlich erscheinen Jaspers Äußerungen in heutiger Zeit unerträglich und in keiner Weise durchdacht, unabhängig und konstruktiv, sondern wirkten wie eine Entschuldigungstirade eines Deutschen, der scheinbar glaubt, dem eigenen Volk durch die Konstruktion hohler Entschuldigungsbegriffe gleichzeitig Entschuldigungsgründe gegenüber der Welt an die Hand geben zu können.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Papst Franziskus gegen den Mythos des Sisyphos?

Papst Franziskus gegen den Mythos des Sisyphos? von Hörner,  Richard
Plötzlich wird der Papst als der „mächtigste Mann einer sehr reichen Organisation“ beschrieben, der „über Armut, Ungerechtigkeit und die Wirtschaft im Allgemeinen“ in unzulässiger Weise schwadroniere. Der Papst identifiziere „angebliche Schuldige“. Mit seinem apostolischen Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ tritt der Papst im ersten Jahr als oberster Hirte der katholischen Christenheit als scheinbarer Kapitalismuskritiker auf, der den westlichen Ländern die Leviten zu lesen scheint. Franziskus: „Ebenso wie das Gebot ,Du sollst nicht töten‘ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein ,Nein´ zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen‘ sagen.“ Es kulminiert in Sätzen wie „Diese Wirtschaft tötet“ oder „Das Geld muss dienen und nicht regieren“. Die Reaktionen der Gegner sind harsch: Wochenlanger Aufruhr und auch massive Kritik an einem „Kommunisten Franziskus“, insbesondere von Seiten der Wirtschaft und aus konservativen Kreisen. Weshalb reagieren Vertreter der westlichen Medien und des Kapitalismus mit solch harschen Äußerungen? Könnte es also an dem Missverständnis liegen, dass jeder mögliche Anschein von gemeinschaftsschädigenden Auswirkungen kapitalistischer Systeme vermieden werden soll, in der Folge systemzersetzend sein könnte und daher Kritiker des Kapitalismus seitens der Verteidiger dieses Systems bekämpft werden müssen? Oder liegt es doch, tiefer liegend, an einem Missverständnis einer Art Haltungsethik oder ideologisierten Ethik des Menschen in kapitalistischen Systemen, die als Allgemeingut propagiert und als von vielen Menschen selbstverständlich erachtet und unhinterfragt übernommen wird? Vor dieser Ausgangslage kann Camus´ Forderung nach einem Menschen ins Zentrum der Überlegung rücken, der sein Leben und das darin auftauchende Spannungsverhältnis zwischen „Sinn des Lebens“ und „Sinnlosigkeit des eigenen Tuns“ permanent (oder gelegentlich) reflektiert, der dieses Leben annehmen und sich dadurch individuelle Freiheit sichern sollte, als Grundausdruck einer grundlegenden Haltungsethik im Kapitalismus begriffen werden, welche illusionäre Lebensperspektiven eines idealen Bürgers innerhalb einer Konsumwirtschaft kapitalistischer Ausprägung anstrebt. Illusionär, da die Hoffnung auf individuelle Freiheit eben nicht erreicht und das postulierte Spannungsverhältnis eben nicht hinwegsublimiert werden können. Franziskus´ Aussagen in seinem Lehrschreiben gehen nicht gegen dieses oder jene Detail einer falschen Ausprägung in dem ein oder anderen Land vor, sondern gegen jene Lebensperspektiven, die aus der vorherrschenden Haltungsethik entstehen, die die Grundlagen eines Wirtschaftssystems unterstützen, das auf Ausbeutung der meisten Menschen, auf Konsumgier und eine Sinnlosigkeit menschlicher Lebensperspektiven bei scheinbar individueller Freiheit des Einzelnen setzt. Dies wäre dann die ostentative Kritik des neuen Papstes Franziskus: Nicht an einem Kapitalismus, sondern an einer Haltungsethik, die im Laufe der Kapitalismusgeschichte von diesem übernommen wurde und von den meisten Menschen unkritisch und als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Oder verstehen wir den Papst etwa falsch?
Aktualisiert: 2020-02-28
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Leonardo da Vinci.

Leonardo da Vinci. von Hörner,  Richard
Zeichnet man Leonardos Beschäftigung mit dem menschlichen Körper nach, die immer auch mit denen von Tieren vermischt wurden, so erscheinen in den etwa auf „150 Großfolioblätter[n] erhalten geblieben[en anatomischen Arbeiten], die teils mit sorgfältig ausgeführten großen Zeichnungen, teils winzigen, doch höchst aufschlussreichen Skizzen, fast immer aber mit ungezählten Notizen, Erklärungen und Vorschlägen bedeckt“ sind, drei wesentliche Phasen bzw. Perioden, die Gemeinsam-keiten aufweisen, aber auch immer auf die jeweils folgenden oder vorangegangenen rekurrieren. Es lassen sich dadurch einzelne Entwicklungsstufen Leonardos nachvollziehen und für jede dieser Phasen kann aufgezeigt werden, weshalb man eine Art Programm entdecken kann. Nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit den drei theoretischen anatomischen Programmen, die jeweils die unterschiedlichen Phasen in der Beschäftigung Leonardos im Bereich seiner anatomischen Studien beschreiben und skizzieren. Einer kurzen Vorstellung des Lebens und Werks Leonardos folgen die Beschreibungen der Kennzeichen der einzelnen Pha-sen von 1487 bis 1495, von 1504 bis 1509 sowie ab 1510 und konkret der Texte, die man als seine theoretischen Programme von 1491, von 1509/10 und von 1511 bezeichnen kann. Diese Programme, die auf den Blättern K/P 81verso, 113recto und 154recto stehen, werden inhaltlich vorgestellt, es werden die jeweiligen Schwerpunkte herausgearbeitet und es wird versucht, diese Texte in die inhaltlichen Fäden der jeweils einzelnen Pha-sen einzubetten. Ein Vergleich der einzelnen Programme, bei dem auch auf die Schwierigkeiten bzw. Probleme bei der Übersetzung der Texte eingegangen wird, ermöglicht das Aufzeigen der Veränderungen bzw. Verbindungen der einzelnen Phasen und Programme.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Georg Christoph Lichtenberg und die Französische Revolution. Verbindungen.

Georg Christoph Lichtenberg und die Französische Revolution. Verbindungen. von Hörner,  Richard
Fast auf den Tag genau beim Ausbruch der französischen Ereignisse anno 1789 brach bei Lichtenberg eine „asthmate convulsivo“ aus, die ihn nach eigenen Aussagen in Briefen an einen Freund hinzuraffen drohte und von der er sich bis zu seinem Tode am 24. Februar 1799 im heimischen Göttingen nicht mehr erholen konnte. Dass zusätzlich ein drittes Ereignis um diese Zeit stattfand, passte eigentlich so ganz ins Leben des großen Aphoristikers: er heirate seine jahrzehntelange Geliebte Margarethe Kellner, mit der er zahlreiche Kinder bekam. Durch die inneren Umwälzungen wie Krankheit oder Eheschließung, die ihn an einen festen Ort banden, kreuzten sich seine inneren Probleme mit den Vorgängen im Politischen und in gesellschaftskulturellen Bereichen. Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Aufsätzen, Briefen, Kommentaren und persönlichen und öffentlich getätigten Stellungnahmen Lichtenbergs, die er hinsichtlich der Vorgänge der Französischen Revolution verfasste: Der unter anderem als Schriftsteller, Physiker, Publizist und Mathematiker lebende und auch unter den Pseudonymen Emanuel Candidus und Conrad Photorin einem intellektuellen Publikum europaweit bekannt gewordene Georg Christoph Lichtenberg sah sich in jener Zeit, dieser Epoche der Revolution der Kleinbürger, auch einer anderen Form von Revolution ausgesetzt, die aber der der großen, vom ehemaligen Frankenreich ausgehenden, in keinster Weise nachstand und sich mit ihr verband, zur: Revolution als Todesphantasie.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Was ist Metaphysik? Martin Heidegger und die Entfremdung vom Sein

Was ist Metaphysik? Martin Heidegger und die Entfremdung vom Sein von Hörner,  Richard
Die Begriffe des Seins, des Hierseins, des Daseins, der Existenz und Worte wie Lichtung und Metaphysik sind dem heutigen Leser sicherlich schwerer zu vermitteln als vielleicht noch vor acht Jahrzehnten, da eine gewisse Schwülstigkeit im Sprachlichen und Denken in Sphären, deren reale Bezüge häufig in Frage gestellt werden müssen, im 21.Jahrhundert weniger Anklang finden - ob dies für den Menschen und die Gesellschaft, in der er sich befindet, nun gut oder schlecht ist. Auch wenn der konkrete Lebensvollzug bei den Existenzphilosophen (Sartre, Jaspers, Husserl usw.) im Vordergrund zu stehen schien, immer leuchtet die Frage nach dem Sinn und Zweck des Seins auf und auch die, welche Rolle der Mensch in der Welt, dem Kosmos, einem Ganzen einnimmt und einnehmen kann. Es geht um geistige Orientierung, um die konkrete Stellung des Menschen und dessen, was er denkt oder denken könnte. Die Metaphysik nimmt dabei innerhalb der philosophischen Arbeit eine zum einen anziehende, zum anderen erschreckende Rolle ein: Was sind die Grundstrukturen, was hinter dem uns real Erscheinenden das Dahinterliegende, was sind die inneren oder unsterblichen Kräfte - mal mit, mal ohne den Menschen und seine Existenz? Gibt es so etwas wie Existenz überhaupt oder doch nur Nichts? Viele Fragen, viele Antworten seit den Vorsokratikern, die, wenn überhaupt, letztlich nur eines gemeinsam hatten: Zum Vorschein bei all der Beschäftigung mit metaphysischen Fragestellungen und Problemen kam irgend eine Art Trieb zum Vorschein, irgend ein Wunsch, der im Menschen vorhanden zu sein schien und ihn immer wieder zum Handeln, zum Denken, zum Fragen und zur Tat antrieb. Ein Trieb oder eine Art Drang, der sich danach sehnte und sehnt, letztlich eine, letztlich die entscheidende Frage zu stellen und beantwortet zu sehen: Warum gibt es den Menschen und weshalb hat er gleichzeitig die Fähigkeit, über sein Dasein nachzudenken? Es mag eine schmerzliche Erkenntnis des Menschen sein: Aber entweder dieser Trieb bzw. Drang hat einen Sinn, dann hätte er auch einen Zweck, über den es sich nachzudenken lohnt. Oder es handelt sich um eine bösartige Gabe irgendeines Gottes oder um einen komischen Zufall des Kosmos, deren beider Sinn keiner wäre und deren beider Zweck nur Qualen für das Denken auslösen. Mit seiner Antrittsvorlesung am 24. Juli 1929 in der Aula der Universität Freiburg im Breisgau unter dem Titel „Was ist Metaphysik“ tritt Heidegger als Nachfolger Husserls als Freiburger Professor auf die wissenschaftliche Bühne, zwei Jahre nach Erscheinen seines Hauptwerkes „Sein und Zeit“. Bereits seit Beginn seiner Lehrveranstaltungen macht Heidegger unter seinen Zuhörern auf sich aufmerksam, vor allem durch seinen rebellischen Gestus und durch seine persönliche Ausstrahlung. Der Text „Was ist Metaphysik“ wurde im gleichen Jahr seiner Rede gedruckt (aber jeweils erweitert und mit einem Vorwort und einem Anmerkungsteil versehen, beides wurde nachträglich eingebunden und für nachfolgende Auflagen wieder verändert) und entfaltet - ausgehend vom Nichts - das metaphysische Fragen. Die bisherige „Metaphysik habe zwar immer nach dem Wesen der Wirklichkeit und damit nach dem Sein des Seienden gefragt, das Sein als solches sei jedoch nie in das Blickfeld der metaphysischen Denker getreten“. Im Hintergrund leuchtet immer die für Heidegger wichtige Seinsvergessenheit auf. Was das alles ist, wie dies in seinem Vortrag beschrieben wird und wie dies heute bewertbar scheint, das ist Inhalt des vorliegenden Überblicks.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Das HessenHORN-Projekt

Das HessenHORN-Projekt von Hörner,  Richard
Das HessenHORN-Projekt ist ein 2013 durchgeführtes soziologisch-journalistisches Projekt und beschreibt die Lebenswirklichkeiten hessischer Kommunen und relevante bundesdeutsche Themen. Das HessenHORN-Projekt begann mit Themen zum Länderfinanzausgleich und zum kommunalen Schutzschirm in Hessen. Das zuerst auf 2 Ausgaben begrenzte soziologische Projekt berichtet kritisch über spannende Nachrichten aus hessischen Städten und Gemeinden. Im Vordergrund stehen dabei Strukturthemen, die übergeordnete Fragestellungen aufgreifen, die die Zukunft gesellschaftlichen Handelns beleuchten. Das Magazin spricht nicht nur hessische Bewohner oder Bürger der im Fokus stehenden Städte und Gemeinden an. Sondern auch jene Bürger in anderen Bundesländern, die aufmerksam nach Inspiration und Anregung suchen für die eigenen Probleme, die vorhandenen Risiken und möglichen Chancen. Die Handlungen anderer nachzuvollziehen und darüber nachzudenken heißt, auch Potentiale für eigene Wege zu entdecken. Die erste Ausgabe Juni/Juli behandelt neben den Hauptthemen Leitbilddiskussionen, städtische Imageprobleme aufgrund einer belasteten historischen Vergangenheit und regionale Versuche, auf kommunaler Ebene künftig energieautark zu sein. Diese Themen werden ergänzt durch Artikel zu Privatisierungstendenzen bei öffentlichen Krankenhäusern sowie zu Problemen bei dem Versuch, sich als Wissenschaftsstandort zu positionieren. Hauptthema der Ausgabe August ist der Altruismus-Level: Der Versuch, einen Ansatz für eine Beschreibung dafür zu finden, wie und mit welcher Intensität sich Menschen oder Bürger in die Gesellschaft einbringen und mit ihr verbunden sind. Der Artikel zur Denkmalpflege stellt die Frage, ob diese mehr ist als eine reine Alibiveranstaltung, gerade für Länder. Darüber hinaus wird die Problematik der immer höher werdenden Mieten aufgegriffen und die Frage gestellt, ob Innenstadtbereiche zu einem Ort für eine kleine Elite werden. Fußball ist ganz sicher ein Attraktivitätsfaktor, auch für Städte. Auch dann, wenn Kommunen die Images der Vereine nicht beeinflussen können? Verwaltungen verstehen sich heute oftmals als Servicedienstleister. Sind dies antidemokratische Vorgänge? Darüber hinaus wird der Sinn und Unsinn von Städtepartnerschaften behandelt und die Sinnhaftigkeit von öffentlichen Bibliotheken. Das HessenHORN-Projekt stellt den Bürger in den Fokus jedweder Aufmerksamkeit. Und immer wird die Frage gestellt, ob ein Thema für den Fortbestand einer Gemeinschaft auch relevant ist und welche Auswirkungen dieses Thema auf die innere Struktur einer Gesellschaft hat. Insofern ist das Projekt innerhalb der hiesigen Medienlandschaft neu. Ob es aber fruchtbar ist, bleibt rezeptionstechnisch abzuwarten.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Die Gruppe SPUR

Die Gruppe SPUR von Hörner,  Richard
Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges formierten sich in ganz Europa Künstler zu so genannten Gemeinschaften oder Gruppen, um dem vorherrschenden Bewusstsein, daß es nach der Zeit der Zerstörung, des Terrors und Mordens zu gravierenden Veränderungen in gesellschaftlichen und politischen Bereichen auch innerhalb Europas kommen müsse, Rechnung zu tragen. Künstlerische Ausdrucksmittel sollten helfen, Verkrustungen und veraltete Strukturen zu revolutionieren. Dies bezog alle Bereiche mit ein, ästhetische wie sprachliche, künstlerisch-kreative und letztlich auch solche, die aus dem Bereich der Kunst hinauszutreten in der Lage waren und Wege proklamierten, die jenseits der sich abzeichnenden Verhärtungen der kommunistischen und kapitalistischen Blöcke gehbar erschienen. Scheiterte die Gruppe SPUR letztlich mit ihrem Versuch, sich internationalen Strömungen - insbesondere innerhalb der Situationistischen Internationale, deren Deutsche Sektion die Gruppe SPUR einige Jahre war - gänzlich hinzugeben, so ist gerade den langjährigen Mitarbeitern Prem, Sturm, Zimmer, Fischer, aber auch Kunzelmann, zu verdanken, daß innerhalb der Bundesrepublik deutlich wurde, daß man noch bis Mitte der 60er Jahre weit davon entfernt war, materielle und ideelle Neuerungen anzunehmen oder auch nur darüber zu diskutieren, man denke nur an heute alltägliche und so akzeptierte Themen wie Gleichberechtigung der Frau, Freiheit der Meinung, Kritikpotentiale der Medien, kritische Haltungen gegenüber staatliche Autorität und kirchliche Institutionen.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Abtreibungsproblematik

Abtreibungsproblematik von Hörner,  Richard
2012 gab es laut Statistischem Bundesamt über 100.000 Schwangerschaftsabbrüche, bei einer sehr hohen Dunkelziffer. Weltweit ist von jährlich über 40 Millionen Abtreibungen auszugehen. Die Frage danach, inwieweit man auf die Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse von Frauen oder jungen Mädchen, die sich in eine bestimmte Konfliktsituation begeben haben und mit dem Gedanken einer Abtreibung spielen, als Gesellschaft adäquat eingehen kann, erscheint gerade seit den 70er Jahren problematisch: Mit einer massiven Anzeige von 374 Frauen im damals auflagenstärksten Nachrichtenmagazin „Stern“ im Jahre 1971 – entstanden durch eine Initiative der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer - die öffentlich mit Lichtbild und Unterschrift preisgaben, gegen Recht und Gesetz verstoßen zu haben, als sie eine Abtreibung durchgeführt hatten, sowie zwei Jahre später durch die Selbstbezichtigung von gleichzeitig 327 Ärztinnen und Ärzten, einen Abbruch durchgeführt zu haben, trat in der Bundesrepublik eine gänzlich neue Diskussion ein, die bis in die 90er Jahre noch nachhallte: Die Problematik für Frauen, die „eine künstliche Einleitung einer Fehlgeburt bzw. Tötung des Embryos vor Ablauf der normalen Schwangerschaftszeit“ planen,verstehen zu können, gesellschaftlich zu helfen und unterstützend zu wirken, führte letztlich zu allerlei (Gesetzes-) Reformen, zwei großen Urteilen und einer Konsenslösung, die heutzutage von vielen gesellschaftlichen Gruppierungen zwar toleriert, aber immer noch nicht akzeptiert wird: Dabei spielt sich alles vor dem Hintergrund ab, dass bereits in „allen Gesellschaften, Kulturen und Epochen“ der Abbruch der Schwangerschaft ein „nachweisbares Phänomen“ ist, welches man gemeinhin durchaus als „Menschheitsproblem“ bezeichnen kann, das Verhältnis der Frau zum Mann mit einschließt und Themen aufgreift wie Tod, Menschwerdung, Leben - also Bereiche streift, die höchst interpretativ sind und eigentlich für den Menschen unlösbar.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Schloss Stolzenfels.

Schloss Stolzenfels. von Hörner,  Richard
Das Vorhaben des Kronprinzen bzw. jungen Preußenkönigs Wilhelm IV, wertvolle Kulturgüter aus mittelalterlicher Zeit, die in einem romantischem Gewand auftreten, zu erhalten bzw. in seinem Sinne umzugestalten, soll gezeigt werden anhand der Rheinburg Stolzenfels: Nach der Vorstellung der Entstehungs- und Nutzungsgeschichte der Burg, die nahe Koblenz beheimatet ist, soll die Baugeschichte verdeutlichen, welch immense Aufgabe sowohl in architektonischer als auch materieller Hinsicht der Aufbau war. Einer Beschreibung der Architektur folgt das Aufzeigen der Ausstattung und des Gebrauchs, der Vorstellung der Gärten sowie der Kapelle.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Hobbes Menschenrechtskonzeption, Kants Idee des Friedens und heutige Menschenrechtsproblematiken

Hobbes Menschenrechtskonzeption, Kants Idee des Friedens und heutige Menschenrechtsproblematiken von Hörner,  Richard
Vorliegende Arbeit fußt in diesem Spannungsfeld von theoretischer Begründbarkeit von Menschenrechten, wie sie bei Hobbes erscheint, der Möglichkeit der Anerkennung und Förderung durch internationale Konstruktionen wie des Völkerbunds bei Kant und beschreibt deren Anwendbarkeit bzw. Plausibilität sowie deren Aktualität vor dem Bereich heutiger Menschenrechtsproblematiken. Es werden hierfür zum einen die Konzeption von Hobbes Ansatz, der vor allem in seinem Leviathan zum Ausdruck kommt, als theoretischem Fundament für die Möglichkeit einer Sichtweise vorgestellt, wie sie bei der Beurteilung darüber auftreten kann, was Rechte des Menschen sind und wie diese erscheinen. Zum anderen wird Kants Konzeption von der Idee eines ewigen Friedens im politischen Kontext, die als Basis zum Aufbau einer Art Völkerrecht führen und als Anerkennungs- sowie Durchsetzungskonstruktion auf internationaler Ebene fungieren kann, dargestellt. Es wird ersichtlich, dass sowohl die Einzelbetrachtungen als auch die Verbindungen beider Konzeptionen Aspekte eröffnen, die pragmatische Ansätze zur Lösung heutiger Menschenrechtsproblematiken und zur sinnvollen Ausgestaltung von aktiven Strukturen international tätiger Organisationen aufzeigen: Nur auf Basis von den Frieden anstrebenden, reduktionistisch geprägten, strukturgebenden Gebilden können die zuvor von allen teilnehmenden Staaten anerkannten und später implementierten Rechte der Menschen auch umgesetzt, durchgesetzt und weiterentwickelt werden.
Aktualisiert: 2020-02-28
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Oben: Publikationen von SCL Scriptline Publishers

Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien, Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei SCL Scriptline Publishers was Sei suchen. Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. SCL Scriptline Publishers hat vielleicht das passende Buch für Sie.

Weitere Verlage neben SCL Scriptline Publishers

Im Weiteren finden Sie Publikationen auf band-findr-de auch von folgenden Verlagen und Editionen:

Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei SCL Scriptline Publishers

Wie die oben genannten Verlage legt auch SCL Scriptline Publishers besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben