Umkämpfte Vergangenheit

Umkämpfte Vergangenheit von Eckert,  Rainer
Dieses Buch präsentiert die erste umfassende Darstellung der geschichtspolitischen Auseinandersetzungen zur SED-Diktatur in der Bundesrepublik in den letzten Jahren. Die thematische Spannweite reicht von der Kontroverse um die Überführung der Akten des Staatssicherheitsdienstes der DDR in das Bundesarchiv bis zu den Auseinandersetzungen um die Berliner Gedenkstätte Hohenschönhausen, die mit dem Beschluss zur Auflösung der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD einhergehenden Diskussionen, den Debatten um die in Berlin und Leipzig geplanten Freiheits- und Einheitsdenkmäler sowie das Ringen um einen „Campus der Demokratie“ bzw. ein „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“. Ebenso wird der kritische Blick auf die diskursive Begleitung der Aktivitäten zur Wiedererrichtung der Potsdamer Garnisonkirche sowie der Fragen nach einer „ostdeutschen Elite“ gerichtet. Bei den der Zukunft geltenden Gedanken geht es um neue Ansätze, Formate und Interpretationen der Zeitgeschichte, namentlich für die kommende Generation. Gestützt auf die Analyse von Leistungen und Grenzen der bislang praktizierten Formen der geschichtspolitischen Arbeit werden hier Überlegungen zur Befestigung einer demokratischen Geschichtskultur im Rahmen zukünftiger Vorhaben wie der „Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ und eines „Zukunftszentrums“ zur europäischen Transformation und deutschen Einheit nach den Friedlichen Revolutionen in Mittelosteuropa entwickelt.
Aktualisiert: 2023-04-20
> findR *

Vom besonderen Unglück tüchtigerer Minderheiten

Vom besonderen Unglück tüchtigerer Minderheiten von Dahlmanns,  Karsten
„Zum Beispiel hat es bei Südseeinsulanern intensivsten Neid gegeben, wenn sie als Bootgemeinschaft zu Tauschzwecken eine längere Reise unternahmen, wobei der eine Teilnehmer erfolgreicheren Handel tätigte. Gift und Schadenzauber waren oft sein Los. Es gibt ja, wie immer wieder betont werden muß, keine Anzeichen dafür, daß in der engeren Gemeinschaft, in der einfachsten Gesellschaft eines Naturvolks, irgendwo dieser schöne neidlose, privateigentumslose Kollektivgeist alle erfüllt habe, von dem uns abendländische Sozialutopisten immer wieder fabuliert haben.“ Helmut Schoeck, Der Neid (1966) „Ein Problem bleibt aber und wird größer werden: in der Gesellschaft der planmäßig zum Neider erzogenen Mitmenschen, im gesellschaftspolitischen Klima der egalitären Ideologien werden die Erfolgreichen, die Könner, die zielstrebig am eigenen Berufserfolg arbeitenden Personen notwendigerweise immer mehr zu einer diskriminierten Minderheit. Sie müssen damit rechnen, daß man ihnen mit jedem Mittel ein schlechtes Gewissen aufzunötigen sucht.“ Helmut Schoeck, Das Recht auf Ungleichheit (1980) Karsten Dahlmanns, promovierter Philosoph und habilitierter Literaturwissenschaftler, lebt und lehrt seit 2004 in Polen. Ausgewählte Buchveröffentlichungen: Hrsg. mit Aneta Jachimowicz, Geliebtes, verfluchtes Amerika. Zu Antiamerikanismus und Amerikabegeisterung im deutschen Sprachraum 1888-1933, Göttingen 2022; Hrsg. mit Matthias Freise und Grzegorz Kowal, Krieg in der Literatur, Literatur im Krieg, Göttingen 2020; Das verfluchte Amerika. Stefan Georges Bildnis von Unternehmertum, Markt und Freiheit, Würzburg 2016; Wissenschaftslogik und Liberalismus. Mit dem Kritischen Rationalismus durch das Dickicht der Weltanschauungen, Geleitwort von Hans Poser, Berlin 2009.
Aktualisiert: 2023-04-06
> findR *

Profil und Entwicklung der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (1994-2019)

Profil und Entwicklung der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (1994-2019) von Reinhold,  Simone
Nach einer dreijährigen Vorbereitungsphase wurde die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig am 2. Februar 1994 neu gegründet. Damit ging ein Prozess der konzeptionellen Neugestaltung und Strukturierung zu Ende, bei dem einerseits an historisch Gewachsenes und Bewährtes angeknüpft werden konnte, andererseits neue Aspekte und Akzente einer grundsätzlich veränderten Situation Rechnung trugen. Das 25-jährige Bestehen der Fakultät im Jahr 2019 bot den willkommenen Anlass, inne zu halten und im Rückblick zu betrachten, was von den Gründungsintentionen verwirklicht werden konnte. Die aus diesem Jubiläum hervorgehende Festschrift bilanziert somit Geleistetes und Erreichtes, eröffnet aber auch den Blick auf kommende Herausforderungen und skizziert Wege, die zu ihrer Bewältigung beschritten werden.
Aktualisiert: 2023-03-23
> findR *

60 Jahre „Nackt unter Wölfen“

60 Jahre „Nackt unter Wölfen“ von Brühl,  Helene Marie, Bunk,  Philip, Grisko,  Michael, Kunz,  Thaddäus, Maier,  Elisa, Mohnke,  Sascha, Paeseler,  Emilia, Weise,  Paula Milena
60 Jahre nach der Uraufführung des DEFA-Films „Nackt unter Wölfen“ von Frank Beyer und 65 Jahre nach der Erstveröffentlichung des Romans von Bruno Apitz haben sich Studierende der Universität Erfurt für eine Wanderausstellung auf Spurensuche begeben. Die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager Buchenwald angesiedelte Geschichte erzählt die Rettung eines Kindes durch die Häftlinge. Das Buch erschien 1958 im Mitteldeutschen Verlag und wurde schnell zum Weltbestseller, der Film prägte das Bild des antifaschistischen Films in der DDR maßgeblich. Am Roman und dessen Rezeption lassen sich zahlreiche Stränge deutsch-deutscher Erinnerungskultur bis in die Gegenwart festmachen. Dies betrifft nicht nur die Frage der künstlerisch-literarischen Verarbeitung des Stoffes, sondern auch die Frage der unterschiedlichen Institutionalisierung, Narrativierung und Instrumentalisierung der Erinnerungskultur nach dem Zweiten Weltkrieg – in Ost und West.
Aktualisiert: 2023-03-23
> findR *

Das rote Sachsen

Das rote Sachsen von Retallack,  James, Thurner,  Manuela
Das rote Sachsen wirft ein neues Licht auf die wechselseitige Beziehung zwischen politischer Modernisierung und Autoritarismus im deutschen Kaiserreich. Über einen Zeitraum von sechs Jahrzehnten analysiert das preisgekrönte Buch des kanadischen Historikers James Retallack, das nun erstmals in einer überarbeiteten Ausgabe auch auf Deutsch vorliegt, die Wahlkultur im Königreich Sachsen. Während die Fundamentalpolitisierung der deutschen Gesellschaft nicht aufgehalten werden konnte, wurde die politische Demokratisierung von vielen Mitgliedern des Bürgertums abgelehnt. Aufgerüttelt durch die Wahlerfolge der Sozialdemokraten nach 1871 bekämpfte das konservative Bürgertum den Sozialismus, den Liberalismus und das Judentum an den Wahlurnen und strebte danach, die Spielregeln der Wahlpolitik neu zu definieren. Der Fokus richtet sich hier weniger auf die tatsächlichen Wahlerfahrungen der Wähler als auf die Wahrnehmung von Wahlfairness. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den verschiedenen halbdemokratischen Wahlsystemen, also der Kombination allgemeiner und gleicher Wahlen (zum Reichstag) mit beschränkten und ungleichen Wahlsystemen für Kommunalvertretungen und Landesparlamente. Die vorliegende Studie betrachtet die Demokratisierungsprozesse erstmals auf allen drei politischen Ebenen und zeigt deren wechselseitige Beziehungen auf. Darüber hinaus wird deutlich, wie im Zeitalter der Massenpolitik die Furcht der Konservativen und vieler Liberaler vor dem „Terrorismus“ von links immer mehr zunahm. Auch wenn der Weg dahin nicht geradlinig verlief, war es nicht zuletzt diese Furcht, die Hitler und der NSDAP in den 1920er-Jahren zu ihren Wahlsiegen verhalf und der Demokratie in Deutschland 1933 einen Riegel vorschob. Das Buch ist mit vielen Tabellen, Abbildungen und einem Online-Supplement ausgestattet.
Aktualisiert: 2023-03-16
> findR *

Gemeinsam erinnern an das jüdische Eisleben

Gemeinsam erinnern an das jüdische Eisleben von Gibas,  Monika
Gab es einmal ein jüdisches Eisleben? Wann war das? Wer waren die Juden und Jüdinnen, die hier mit ihren Familien gelebt und seit dem neunzehnten Jahrhundert zum Wohlstand der alten Lutherstadt beigetragen haben, bis sie durch den NS-Staat und seine Schergen ausgegrenzt, vertrieben oder ermordet wurden? Wer kann sich heute noch an sie erinnern? In Eisleben leben nur noch einige wenige hochbetagte Bürgerinnen und Bürger, die sich vielleicht erinnern können: An die Synagoge der jüdischen Gemeinde unweit des Geburtshauses von Martin Luther; an das große Kaufhaus »A. Goldstein« in der Sangerhäuser Straße und an die vielen jüdischen Geschäfte am Markt. Oder auch an jüdische Mädchen und Jungen, die mit ihnen zur Schule und ins Schwimmbad gingen. Die Mitglieder des Vereins Eisleber Synagoge e.V. hatten zu einer Begegnungswoche eingeladen, um gemeinsam mit Zeitzeugen, Überlebenden und Nachgeborenen der ehemaligen jüdischen Gemeinde Erinnerungen zu teilen und ins Gespräch zu kommen.
Aktualisiert: 2023-03-09
> findR *

Geschichte der Oberlausitz

Geschichte der Oberlausitz von Bahlcke,  Joachim
Die Oberlausitz – ein Land in der Mitte Europas, das jahrhundertelang eine selbständige politische Einheit war und bis zur Gegenwart ein unverwechselbares Gepräge besitzt. Und dennoch ein Land, dessen reiche Geschichte nahezu unbekannt ist. Denn ein eigenes Herrschaftshaus hat das heute größtenteils im Freistaat Sachsen liegende Markgraftum nie besessen. Stets gehörte es politisch zu einer der benachbarten Territorialgewalten. Die Randlage bot freilich auch Freiräume für eine eigenständige Landespolitik, die sich besonders am Selbstbewusstsein der Oberlausitzer Sechsstädte erkennen lässt. Erstmals wird mit diesem Buch eine übersichtliche und gut lesbare Gesamtdarstellung der Geschichte der Oberlausitz vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Politik und Landesverfassung, Adlige, Bürger und Bauern, Kirche, Bildung und Wirtschaft und natürlich Geschichte und Kultur der Sorben, aus vielen Blickwinkeln wird die historische und kulturgeschichtliche Entwicklung eines Landes geschildert, das immer ein wichtiges Verbindungsglied zwischen West und Ost war.
Aktualisiert: 2023-02-21
> findR *

Ausgewählte Grundlagen des erzgebirgischen Bergrechts unter besonderer Würdigung von Matthes Enderlein

Ausgewählte Grundlagen des erzgebirgischen Bergrechts unter besonderer Würdigung von Matthes Enderlein von Hübschmann,  Markus
Nur wenige Gebiete Europas erfuhren durch die in ihnen vorherrschenden Produktivzweige eine so intensive Prägung wie das Erzgebirge. Im geschichtlichen Wandel stellte der Bergbau sowohl in seinen prosperierenden Perioden als auch in den Etappen zeitbedingter und regionaler Rückschläge einen bedeutenden Faktor dar, der jeweils das gesamte öffentliche und geistige Leben fördernd oder hemmend beeinflusste. Im Laufe der Jahrhunderte entstand durch berg- und hüttenmännische Arbeit eine montanindustrielle Kulturlandschaft, die ihren Charakter bis in die aktuellen Tage des beginnenden 21. Jahrhunderts nicht verlor. Die vorliegende Untersuchung verfolgt eine umfassende Darstellung der naturräumlichen, historischen und montanwissenschaftlichen Grundlagen des Betrachtungszeitraums und der Betrachtungsregionen, die Gewinnung eines Überblicks über die Entwicklung des Bergrechts und dessen wesentlicher Institutionen in Deutschland, eine vergleichende Untersuchung der im 16. Jahrhundert im mittleren Erzgebirge primär vorherrschenden Bergordnungen mit der in der gefürsteten Grafschaft Henneberg, eine nähere Betrachtung der Weiterentwicklung und Weiterverarbeitung der Sankt Annaberg Bergordnung 1509 und der Sankt Joachimsthaler Bergordnung 1548 und widmet sich dem Wirken des Bergbeamten und Bergjuristen Matthes Enderlein.
Aktualisiert: 2023-02-07
> findR *

Nach dem Kriege

Nach dem Kriege von Landrock,  Christian
Der Dreißigjährige Krieg gilt zu Recht bis heute als eine der schwersten Katastrophen in der deutschen und europäischen Geschichte. Etwa ein Drittel der Bevölkerung verlor ihr Leben, viele Städte wurden geplündert, unzählige Dörfer niedergebrannt. Flüchtlingsströme waren die Folge, Söldnertruppen verübten Gewaltexzesse an der Zivilbevölkerung. Am Ende aber gab es keine „Stunde Null“. Die gesellschaftliche Ordnung blieb in Stadt und Land grundsätzlich bestehen. Die Betroffenen allerdings hatten sich über eine lange Zeit hinweg mit den Folgen des Krieges, den demografischen Veränderungen einer dezimierten Bevölkerung, einer zerstörten Infrastruktur und der Bewältigung vieler Gewalterfahrungen auseinanderzusetzen. Die Studie nimmt die Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg in den Blick und entwickelt an diesem Fall ein Raster für einen reflektierten Begriff von „Nachkriegszeit“ in der Vormoderne. Dabei zeigt sich auch, dass nicht von einer harten Zäsur zwischen Krieg und Frieden, sondern von einem längeren Übergangszeitraum gesprochen werden muss. Als Beispiel dient die kursächsische Stadt Zwickau, die zwischen 1631 und 1650 vom Dreißigjährigen Krieg immer wieder durch Belagerungen, Plünderungen und Truppenstationierungen betroffen war. Auf der Mikroebene werden die wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbauversuche durch Rat und Landesherrn, Integration und Exklusion gesellschaftlicher Gruppen wie ehemaliger Soldaten und Migranten untersucht und anhand von qualitativen Zeugnissen wird auch die mentale Verarbeitung des Krieges analysiert.
Aktualisiert: 2023-01-19
> findR *

„Schließlich ist die Heimat unser aller Wunsch.“ / „Ostatecznie ojczyzna jest życzeniem nas wszystkich”

„Schließlich ist die Heimat unser aller Wunsch.“ / „Ostatecznie ojczyzna jest życzeniem nas wszystkich” von Giblak,  Beata, Kunicki,  Wojciech
Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Übersetzungen wurden von Studenten angefertigt und von Lehrern im Rahmen von Unterrichtsprojekten bearbeitet. Den literarischen Werken beider Autoren sind wissenschaftliche Artikel beigefügt, die über ihre Poetik, das Bild der Gesellschaft, den Typus der Protagonisten und die in beiden Werken dargestellte Welt informieren. Diese beiden wissenschaftlichen Texte, die den vorgestellten Erzählungen zugeordnet sind, werden auf Polnisch und Deutsch präsentiert. Diese Texte wurden von den Lehrern ausgesucht und dann in gemeinsamer Arbeit mit den Studierenden transkribiert und übersetzt. Die vorliegende Publikation wurde aus den Mitteln des Projekts »Program rozwoju PWSZ w Nysie etap II – doskonalenie jakości kształcenia« (Entwicklungsprogramm der Staatlichen Hochschule in Nysa, II. Etappe – Verbesserung der Bildungsqualität), POWR.03.05.00-00-Z042/18, Pos. 33, gefördert. Das Projekt wurde durch die Europäische Union (Europäischer Sozialfonds / Program Operacyjny Wiedza-Edukacja-Rozwój, działanie 3.5 Kompleksowe programy szkół wyższych) mitfinanziert.
Aktualisiert: 2023-01-05
> findR *

Zwischen Pädagogik und Heilkunst

Zwischen Pädagogik und Heilkunst von Scheutz,  Martin, Vanja,  Christina, Weiß,  Alfred Stefan
Kinderversorgung war über die Jahrhunderte hinweg ein ebenso schwieriges wie auch wichtiges Anliegen der Grundausstattung für eine besonders schutzbedürftige Altersgruppe. Kinder wurden entweder in Familien oder institutionell in Geburts-, Findel-, Waisen-, Arbeits- und Versorgungshäusern sowie in gemischten Hospitälern versorgt. Auch über die Jahrhunderte hinweg betrachtet, konnte Kinderversorgung Alptraum (etwa Heimmissbrauch) sein oder auch den Versuch darstellen, mit zeitgemäßen Mitteln und mit entsprechender Finanzausstattung Kindern eine gute Versorgung zu ermöglichen. Erst langsam entwickelten sich eigene Kinderkrankenhäuser und -sanatorien sowie Kinder- und Jugendheime. Ebenso breit wie der institutionelle Aspekt der Versorgung ist auch der thematische Zugang des jeweiligen Jahrhunderts zum „Kind“: Religion, Pädagogik, Heilkunst, aber auch politische Ziele wie die angestrebte Bevölkerungsentwicklung waren bestimmende Faktoren im jeweiligen Zeitkontext. Der vorliegende Band versammelt verschiedene Disziplinen wie Medizingeschichte, Soziologie und Geschichtswissenschaft vor dem Hintergrund der Kinderversorgung im gesamten Zeitraum der Neuzeit. Das Spannungsverhältnis von zuweilen autoritärer Pädagogik und einer mitunter missgeleiteten Heilkunst wird interdisziplinär ausgelotet, nicht immer führte die Kinderversorgung zum angestrebten „Besten“ für das Kind.
Aktualisiert: 2022-12-22
> findR *

„Mensch im Eisen“

„Mensch im Eisen“ von Torka,  Kristin
Willi Luther (* 1909 in Magdeburg-Westerhüsen; † 1996 in Wolfsburg) war gelernter Stellmacher, Schweißer und Fotograf. Die Monografie von Kristin Torka erforscht die Lebensgeschichte des bis heute nahezu unerforschten Fotografen und präsentiert die erste biografisch fundierte Gesamtübersicht seines Œuvres. Von 1953 bis 1974 war Luther als Werksfotograf erster Leiter der Fotoabteilung bei Volkswagen in Wolfsburg. Neben Fotografien, die im Auftrag des Werkes entstanden sind, dokumentierte er den Aufbau und Ausbau der Stadt Wolfsburg. VW bestimmte als einer der Schlüsselbetriebe des deutschen „Wirtschaftswunders“ nicht nur die Wirtschafts- und Sozialpolitik der deutschen Großindustrie, sondern auch das Ansehen Deutschlands in der Welt. Hinzu kam der starke Einfluss von VW auf die Entwicklung der jungen Industriestadt Wolfsburg, die ebenfalls aus einer NS-Gründung hervorgegangen war und nach 1949 mit städtebaulichem Funktionalismus, technischem Fortschrittsglauben, Wachstumsbegeisterung und Konsumorientierung ein Modell für die deutsche Stadtentwicklung der Nachkriegszeit wurde. Willi Luther prägte während dieser Blütezeit die innerbetriebliche ebenso wie öffentliche Darstellung Volkswagens und der Stadt Wolfsburg. Die wissenschaftliche Arbeit setzt den Schwerpunkt auf diese Periode und stellt sie zugleich in den Zusammenhang mit sämtlichen Lebensabschnitten und Werkphasen Luthers. Der 115 Fotoarbeiten umfassende Bildteil im Anhang gibt eine reichhaltige kommentierte Übersicht über die Spannbreite von Luthers Werk: Es reicht von der Werftindustrie, Seefahrt und Fischerei in Hamburg über norddeutsche Landschaften bis hin zur Produktionsstätte des Epochensymbols VW-„Käfer“ und zum Leben im neu aufgebauten Wolfsburg. Neben Luthers Dokumentarfotografie zeigt das Buch auch viele eindringliche Sehnsuchtsmotive, die in ihrem affektiven Bedeutungsgehalt die Zukunftshoffnungen der entwurzelten Nachkriegsdeutschen verkörpern.
Aktualisiert: 2023-05-04
> findR *

Künstler und Kunst

Künstler und Kunst von Matkowska,  Ewa
Das gesteigerte Interesse an der Künstlerthematik im Film und in den Medien wird des Öfteren konstatiert. Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, literarische Texte der Gegenwartsliteratur in den Fokus zu nehmen, die die Künstler- und Kunstthematik in den Mittelpunkt stellen. Drei Bereiche sind dabei besonders wichtig: die Figur des Künstlers, der Kunstdiskurs und die Raum-Zeit-Relationen. In der Studie wird untersucht, welche Sujets dominant sind, was die Künstlerfiguren auszeichnet, welche Elemente aus der langen Tradition des Künstlerromans übernommen werden und welche Phänomene als neu betrachtet werden können. Künstlertexte waren immer schon intermedial angelegt und richteten das Interesse des Lesers auf Werke der bildenden Kunst, Musikkompositionen und literarische Werke. Im digitalen Zeitalter vollzieht sich ein Quantensprung im Bereich der Rezeptionsmöglichkeiten, was auf den einfachen Zugriff auf die Kunstdatenbanken zurückzuführen ist. Man kann annehmen, dass der Boom der Künstlerliteratur erst bevorsteht.
Aktualisiert: 2023-04-27
> findR *

Rumäniendeutsch – Varietät oder Sprachinsel?

Rumäniendeutsch – Varietät oder Sprachinsel? von Şerbac,  Patricia
Im Zentrum dieses Buches steht das heutige Rumäniendeutsch – nach einer kurzen, aber einflussreichen Geschichte: Aus dem schriftlichen Neuhochdeutschen entstanden, hat es sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet, traf auf das österreichische Deutsch und die deutschen Dialekte verschiedener Herkunft und mündet schließlich, mit Rumänismen durchtränkt, ins Bundesdeutsche. Indem die Autorin ihre Untersuchung aus zwei Perspektiven – der Sprachinsel und der Varietät – angeht, ergibt sich ein komplexes Bild des Rumäniendeutschen, in dem eine zentripetale und eine zentrifugale Tendenz herrschen. Die Erste orientiert das Rumäniendeutsche in Richtung des Zentrums und macht es zur Peripherie, zur Sprachinsel. Die Zweite entfernt es vom Zentrum und macht es selbst zu einem Zentrum, zur Varietät.
Aktualisiert: 2022-12-08
> findR *

Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit von Angerer-Pitschko,  Magdalena, Wakounig,  Vladimir
In welcher Beziehung stehen Identität und Bildung im Kontext von Mehrsprachigkeit zueinander? Diese grundsätzliche Frage stellt der vorliegende Band ins Zentrum der Betrachtungen und zeigt exemplarisch auf, wie in einzelnen Ländern Europas pädagogische, schulische und hochschulische Bildungseinrichtungen Mehrsprachigkeitspotenziale nützen, Sprachidentitäten stärken und damit verbundene Bildungsprozesse fördern. V kakšnem odnosu sta identiteta in izobrazba v kontekstu večjezičnosti? To osnovno vprašanje je postavljeno v središče zbornika in na primerih pokaže, kako v posameznih evropskih državah pedagoške, šolske in visokošolske izobraževalne ustanove uporabljajo potenciale večjezičnosti, krepijo jezikovno identiteto in spodbujajo s tem povezane izobraževalne procese.
Aktualisiert: 2022-12-19
> findR *

Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte

Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte von Cottin,  Markus, John,  Uwe
Das Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte ist ein lebendiges Forum für stadtgeschichtliche Forschungen. Es widmet sich allen inhaltlichen Aspekten der Geschichte der Stadt und ihres Umlandes von den Anfängen bis in die Gegenwart, veröffentlicht wissenschaftliche Aufsätze, Quelleneditionen, Forschungs-, Arbeitsberichte und Buchbesprechungen, stellt neue Quellenfunde und Dokumente vor und bietet Raum für Diskussionen. Aus dem Inhalt des vorliegenden Bandes Hexerei- und Zaubereiprozesse 1479-1730, Anfänge des Antiquariatsbuchhandels in den 1670er Jahren, Erstes Stadtverordnetenkollegium 1831, „Wanderversammlungen“ der deutschen Architekten und Ingenieure 1842/1892, Infrastruktur im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Bürgerschaftliches Wirken des Medizinhistorikers Henry Ernest Sigerist 1925-1932, Kunsthandlung Heinrich Barchfeld 1922-1950, 800-Jahrfeier Leipzigs 1965, Der Fall Hoppensack 1984, Forschungsdiskussion und - berichte, Nachrufe, Rezensionen
Aktualisiert: 2022-12-20
> findR *

Die Aufgabe der Japanologie

Die Aufgabe der Japanologie von Gengenbach,  Katrin, Jawinski,  Felix, Mladenova,  Dorothea
Was ist die Aufgabe der Japanologie? Kann kritische Japanforschung einen Beitrag zur Analyse der globalen Krisen unserer Zeit leisten? Muss die Japanologie, mit ihrem Fokus auf ein Land, dafür aufgegeben werden oder kann sie sich neu erfinden? Dieser Band vereint Beiträge zur kritischen Japanforschung, die den Antworten auf diese Fragen vor dem Schaffens- und Denkhintergrund von Steffi Richter nachspüren. Die Beiträge aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und Forschungsperspektiven hinterfragen Denkmuster und Institutionen, nähern sich „Japan“ über seine Ränder und Zwischenräume und setzen sich mit Fragen des methodologischen Nationalismus auseinander. Einige von ihnen beschäftigen sich im Sinne einer „Dark Japanology“ mit Katastrophen, krisenhaften Zuständen und Dystopien, aber auch mit den Möglichkeiten, mit den Zumutungen kreativ umzugehen, aktiv Widerstand zu leisten und gelebte Alternativen zu entwickeln. Andere betrachten die Entstehung und Überwindung der Moderne und ihrer Mythen über „Japan“ und „Ostasien“. Wieder Andere fordern nicht weniger als die Aufgabe der Japanologie. Ein zweiter, essayistischer Teil gibt persönliche Einblicke in das Schaffen und Wirken Steffi Richters als Freundin, als Kollegin und als Lehrerin, und erinnert daran, dass ein denkender Geist nicht losgelöst von seinem Netzwerk wirken kann und stets in handfeste Materialitäten eingebunden ist.
Aktualisiert: 2023-04-13
> findR *

Den Dieb soll man hängen – auch den Hausdieb?

Den Dieb soll man hängen – auch den Hausdieb? von Hager,  Judith
Im Rahmen dieser Arbeit wird primär eine Auswertung der Strafgesetzgebung und zeitgenössischen Literatur vorgenommen. Gegenständlich wird hierfür der zu untersuchende Themenbereich auf den Hausdiebstahl durch das Gesinde eingegrenzt – nicht bzw. nur am Rande behandelt wird damit der mit dem Hausdiebstahl verwandte Familiendiebstahl. Für die Darstellung der Strafgesetzgebung standen als Quellengrundlage in erster Linie Kodifikationen sowie Gesetzes- und Verordnungssammlungen zur Verfügung. Für die zeitgenössische Literatur konnte auf Lehrbücher und Kommentare zurückgegriffen werden. Sekundär konnte die praktische Strafrechtspflege in geringem Umfang anhand von Urkunden, Strafurteilen, Strafprozessakten und Berichten nachgezeichnet werden.
Aktualisiert: 2022-12-01
> findR *

Bertolt Brecht Die Ausnahme und die Regel

Bertolt Brecht Die Ausnahme und die Regel von Steinweg,  Reiner
Bertolt Brecht (1898–1956), einer der großen Dramatiker des 20. Jahrhunderts, entwickelte um 1930 gemeinsam mit namhaften Künstlern wie Kurt Weill, Paul Hindemith und Hanns Eisler das avantgardistische Konzept des Lehrstückspiels für Laien, die sich durch eigenes Spielen aktiv und körperorientiert mit Problemen ihrer Zeit auseinandersetzen sollten. Seit der „Maßnahme“ waren Lehrstücke jedoch politisch verpönt und als schlechte Literatur diskreditiert, die von Brecht erhofften Selbstreflexionen der Laienspieler galten eher als unerwünscht. „Die Ausnahme und die Regel“ ist, soweit zu sehen, das weltweit am häufigsten gespielte Lehrstück. Bisher war allerdings nur die letzte Version „Stück für Schulen“ bekannt; eine Kompromissfassung ohne Chöre. Als eine der wenigen textkritischen Brecht-Ausgaben macht der hier vorliegende Band die Entwicklung des Stücks vollständig transparent: vom „Schaustück“ zum „Lehrstück“ und zum „Schulstück“. Die eigentliche „Lehrstück“-Fassung mit einem „linken“ und einem „rechten“ Chor wird hier erstmalig vorgestellt.
Aktualisiert: 2022-12-20
> findR *

Benno Besson

Benno Besson von Baumbach,  Gerda, Dietzmeyer,  Rico, Püngel,  Christoph, Schubert,  Franziska, Sowa,  Leonie
Dem Theater von Benno Besson (1922–2006) kommt eine relative Einzigartigkeit auf dem widerspruchsvollen Feld des DDR-Theaters und weit darüber hinaus zu. Bessons ureigenstes Anliegen war die Frage nach der Zauberwirkung des Theaters. Sie entstehe auf dem Weg der Verwandlung der Figuren durch die Schauspielerinnen und Schauspieler. Bei Besson erhielt der Brecht-Begriff der Spielweise durch den Anschluss an französische und italienische Maskentheater-Traditionen eine andere, reizvolle Farbe. Denn das Publikum könne vom Schauspieler nicht mit Gleichgültigkeit behandelt werden: Theater sei der Ort, an dem die Öffentlichkeit sich selbst begegne. Während seines Aufenthalts in der DDR von 1949 bis 1977 unternahm Besson stets erneut Experimente in Sachen Schauspielerkunst und Theaterfunktion. Dieses Experimentieren erkunden die vier Studien des Bandes an Beispielen aus der Zeit von 1968 bis in die 1970er Jahre und beziehen die frühe Zusammenarbeit mit dem Ausstatter Ezio Toffolutti ein. Grundlage dafür war die Arbeit mit den Quellen wie Probennotate, unveröffentlichte Texte, Notizen, aufgezeichnete Gespräche, Zeitzeugengespräche, Bildmaterial und anderes mehr. Die Autorinnen und Autoren setzen in ihren Studien besondere Akzente, die die Vielfarbigkeit von Bessons Theater und dessen Hintergründe zur Geltung bringen. Nicht Inszenierung für Inszenierung zu betrachten war das Ziel, sondern die praktischen Prozesse und Versuchsanordnungen, denen die nächsten Schritte bereits innewohnten. Es war das Vordringen zur Eigenheit von Theater, das für Besson das Entscheidende war – und das heißt die stete Suche nach schauspielerischen Verfahren, Techniken und Kunstmitteln, die zum Spiel mit dem Publikum beitragen, welches die Zauberwirkung hervorbringt. Der Band ist Benno Besson zum 100. Geburtstag gewidmet.
Aktualisiert: 2022-11-03
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Oben: Publikationen von Leipziger Uni-Vlg

Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien, Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei Leipziger Uni-Vlg was Sei suchen. Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. Leipziger Uni-Vlg hat vielleicht das passende Buch für Sie.

Weitere Verlage neben Leipziger Uni-Vlg

Im Weiteren finden Sie Publikationen auf band-findr-de auch von folgenden Verlagen und Editionen:

Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Leipziger Uni-Vlg

Wie die oben genannten Verlage legt auch Leipziger Uni-Vlg besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben