Belastet oder entlastet?

Belastet oder entlastet? von Bullinger,  Ruth Elisabeth
Die Fragen nach Schuld und Verantwortung für die nationalsozialistischen Gewaltverbrechen zu beantworten, ist auch knapp 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht einfacher geworden. Bereits die Instrumente, die dafür in der unmittelbaren Nachkriegszeit von den Besatzern entwickelt wurden, erwiesen sich in vielerlei Hinsicht als unbrauchbar, um die Verantwortlichen einer gerechten Strafe zuzuführen. Die deutschen Stellen, die ab 1946 für die Abwicklung der Entnazifizierung verantwortlich waren, standen schließlich vor dem Problem, eine viel zu große Gruppe formal belasteter Bürger individuell zur Rechenschaft ziehen zu müssen. Dies führte zwangsläufig zu Schwierigkeiten bei der praktischen Durchführung vor Ort. Die Folge war, dass die Mehrheit der Bevölkerung, die sich weniger als Täter denn als Opfer des NS-Systems sah, das Entnazifizierungsprogramm sehr schnell als ungerecht empfand. In diesem Zusammenhang untersucht vorliegende Studie die Entnazifizierung in Dachau und geht dabei speziell der Frage nach, inwiefern das Konzentrationslager eine Rolle in den Verfahren der betroffenen Frauen aus Dachau spielte. Denn gerade die Dachauer mussten sich bereits seit 1945 den Vorwurf gefallen lassen, eine moralische Mitschuld an den Verbrechen im KZ zu tragen.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Handhabung und Wirkungen des Gnadenrechts

Handhabung und Wirkungen des Gnadenrechts von Wiontzek,  Sandra
Wird in den Medien über das Thema Gnade berichtet, geht es zumeist um die Begnadigung von zum Tode Verurteilten in den USA oder um Gnadengesuche von ehemaligen RAF-Häftlingen in Deutschland. Zuletzt wurde der "Fall Christian Klar", eines zu lebenslänglicher Haft verurteilten ehemaligen RAF-Mitglieds, überaus kontrovers diskutiert. Zeitnah zum 30. Jahrestag des Deutschen Herbstes rollten die Medien die Geschehnisse der damaligen Zeit wieder auf und gaben Betroffenen die Gelegenheit, sich zu den vergangenen Ereignissen, aber auch zum Gnadengesuch von Christian Klar zu äußern. Die letztendliche Entscheidung darüber lag beim Bundespräsidenten Horst Köhler. Dennoch maßten sich viele Politiker und auch der Sohn des RAF-Opfers Buback an, Empfehlungen für die Entscheidung zu geben. Dabei waren die eigentlichen Beweggründe Christian Klars für die Stellung eines Gnadenantrags nicht bekannt und unterlagen auch der Geheimhaltung. Horst Köhler lehnte schließlich das Gnadengesuch ab. Auch seine Entscheidungsgründe blieben im Verborgenen. Dass es sich bei solchen medienträchtigen Fällen wie denen Christian Klars um absolute Ausnahmefälle auf dem Gebiet der Gnade handelt, wird im Rahmen dieser Studie aufgezeigt. Art. 60 Abs. 2 GG und § 452 StPO legen fest, dass der Bundespräsident das Gnadenrecht für den Bund nur ausübt in Sachen, in denen im ersten Rechtszug in Ausübung von Gerichtsbarkeit des Bundes entschieden worden ist. Ansonsten steht das Begnadigungsrecht den Ländern zu. Diese haben in ihren Verfassungen zumeist eine Kompetenznorm, in der sie das Begnadigungsrecht überwiegend dem Ministerpräsidenten übertragen. Zudem haben sie meist in sogenannten Gnadenordnungen, welche von den Justizministern erlassene Verwaltungsvorschriften darstellen, geregelt, welche Möglichkeiten an Gnadenerweisen in Betracht kommen, wer für welche Form von Gnadenentscheidung zuständig ist und wie das Verfahren ausgestaltet ist. Nicht geklärt ist jedoch, wie aussichtsreich ein Gnadengesuch überhaupt ist und wovon die Erfolgsaussichten abhängig sind. Wie viele Gnadenverfahren werden jährlich durchgeführt, und was sind typische Fallkonstellationen? Bei welchen Tätertypen finden Gnadenverfahren statt, welche Taten haben sie begangen und zu welchen Sanktionen wurden sie verurteilt? Was wollen die Gesuchsteller mit ihren Anträgen erreichen? In welchen Fällen erlangen die Gnadengesuchsteller ihr Ziel? Schließlich interessiert die Legalbewährung der Gnadenprobanden. Werden diese wieder rückfällig? Diesen Fragen wird in der Studie anhand von Untersuchungen aus den Staatsanwaltschaften Magdeburg und Braunschweig der Jahre 1998 und 1999 nachgegangen.
Aktualisiert: 2019-12-20
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