Italiens Linke

Italiens Linke von Feldbauer,  Gerhard
Im 19. Jahrhundert ins Leben getreten, war die italienische Linke bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Kraft. Herausragend war etwa ihr Anteil am Sieg über die deutsche Besatzung und das Mussolini-Regime. Noch bei den Wahlen von 1976 kam die Kommunistische Partei (IKP) auf gut 34 % der Stimmen. Zunehmend prägten inhaltliche Brüche, organisatorische Spaltungen und eine kaum nachzuhaltende Zahl von Neugründungen die Linke. 2008 geschah, was in Italien kaum vorstellbar war: Als »Regenbogen-Linke« angetreten, sank diese bei den Wahlen auf 3,1 % und war nicht mehr im Parlament vertreten. Um das Potenzial einer Renaissance auszuloten, fragt Gerhard Feldbauer nach Ursachen des Niedergangs: Welche Rolle spielte etwa der »Historische Kompromiss«, mit dem die IKP eine Regierungskooperation mit den Christdemokraten eingehen wollte – um damit der faschistischen Gefahr einer »chilenischen Lösung« Einhalt zu gebieten, auch unter Anerkennung der NATO als »Schutzschild«? Eine Spurensuche nach dem Stammbaum der italienischen Linken – geleitet von der Frage, ob diese an einstige Erfolge anknüpfen kann.
Aktualisiert: 2022-11-29
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Zwischen Mythos und Militanz.

Zwischen Mythos und Militanz. von Müller,  Eva
Der Aufstieg des Faschismus in Italien und seine dauerhafte Etablierung an der Spitze des Staates sind weder rein strukturell zu erklären, noch waren sie unabwendbar. Es trugen, so die Grundannahme, auch in Italien der König, die alten Eliten und die Parteien jeweils auf ihre Weise dazu bei, dass Mussolini seine Machtstellung erringen, festigen und ausbauen konnte. Die Kommunistische Partei Italiens pflegte indessen einen regelrechten historischen Mythos von ihrer inneritalienischen Sonderrolle im Antifaschismus und in der Resistenza, einhergehend mit der Forderung nach besonderem politischen Einfluss in der Republik. Die Autorin stellt dem kommunistischen Selbstverständnis von der Sonderrolle im frühen Antifaschismus Quellen und Forschungsergebnisse gegenüber. Dabei untersucht sie die Zeitspanne von der Parteigründung 1921 bis zum Verbot der Partei 1926, also die Phase des beginnenden Aufstiegs und der zunehmenden Etablierung des Faschismus. Denn es handelte sich um eine Phase, in der die oppositionellen Kräfte zwar nach und nach ausgeschaltet wurden, aber zunächst noch über einen gewissen Handlungsspielraum verfügten. Weiter wird untersucht, wie dem Duce und seiner Partei die Etablierung gegen diese Oppositionen gelingen konnte und wie die Kommunisten den Faschismus wahrnahmen, worin ihre politischen Pläne bestanden und in welchem Maße es ihnen gelang, diese umzusetzen. Dazu werden die Indikatoren einer eventuellen Sonderrolle überprüft, um zu zeigen, ob und wie sich diese konkret in politischen Verhaltensweisen oder Taten manifestierte.
Aktualisiert: 2020-01-02
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Geschichte Italiens

Geschichte Italiens von Feldbauer,  Gerhard
Gerhard Feldbauer behandelt, was in anderen Über­blicken zur neueren italienischen Geschichte meist vernachlässigt wird. Er beginnt mit dem »Risorgi­mento«, in dem die bürgerliche Revolution 1870 mit einem Dreiviertelsieg der Bourgeoisie endete. Entscheidend prägte den Prozess der Herstellung des National­staats an der Spitze des radikaldemokratischen Flügels der nationalen Bewegung Giuseppe Garibaldi. Das beeinflusste die gesamte neuere Geschichte Italiens, in der – seit Mussolinis »Marsch auf Rom« bis heute – der Antifaschismus zu einem Grundzug wurde. Feldbauer behandelt außerdem den Historischen Kompromiss der italienischen Kommunisten mit den Christdemokraten, der zum Untergang der Kommunistischen Partei und zu den schweren Niederlagen der Linken führte, er deckt die Hintergründe des Mordes an Aldo Moro auf, schildert den Aufstieg des »Medien­diktators« ­Silvio Berlusconi und die nach seinem Sturz einsetzende Neuformierung der »politisch herrschenden Klasse«.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Silvio Flor

Silvio Flor von Rieder,  Klara
Die Geschichte der Südtiroler Arbeiterbewegung ist eng mit der Biografie Silvio Flors verbunden. 1903 in Meran geboren, groß geworden in der sozialistischen Jugend Wiens, trat er 1921 der neu gegründeten KPI bei und musste 1926 aus Südtirol fliehen. Während seines 13-jährigen Exils verfasste er für die KPI mehrere illegal verbreitete Flugschriften, in denen das Selbstbestimmungsrecht für Südtirol gefordert wurde. Flor besuchte die Internationale Lenin-Schule in Moskau und machte im Exil Bekanntschaft mit den prominentesten Vertretern von KPI und PSI. Nach 1945 setzte er sich im Vorstand der Bozner KPI für eine Provinzialautonomie ein, trat aber später wegen der Autonomiefrage aus der Partei aus. In seinem Einsatz für die Autonomie arbeitete er auch mit Kanonikus Gamper zusammen, welchen er über seine Arbeit als Drucker bei „Athesia“ kannte. Während der Paket-Verhandlungen versuchte er bei befreundeten KPI-Abgeordneten für eine weitreichende Autonomie zu werben. Gemeinsam mit Hans Dietl gründete Flor 1972 die Sozialdemokratische Partei Südtirols. Die Autorin hat für diese Biografie den umfangreichen Flor-Nachlass aufgearbeitet und auch Dokumente aus dem Russischen Staatsarchiv eingeholt. In dieser Publikation geht sie der Frage nach, wie sich der nationale Konflikt auf die Arbeiterbewegung in Südtirol ausgewirkt hat und unter welchen Bedingungen die Linke in Südtirol agieren musste. Ein Schlüsselwerk zur Geschichte der Südtiroler Arbeiterbewegung.
Aktualisiert: 2017-03-14
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Grundlagen und Wirkungen der Realismusdebatte in Zeitschriften der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) im Italien des Dopoguerra 1944-1962

Grundlagen und Wirkungen der Realismusdebatte in Zeitschriften der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) im Italien des Dopoguerra 1944-1962 von Breuer,  Katrin
Die Entwicklung des literarischen Realismusbegriffs der Kommunistischen Partei Italiens wird vor dem Hintergrund des Wandels der konkreten Machtposition der Partei anhand des kulturpolitischen Diskurses, der Rezensionen und der Literaturbeispiele der Partei-Zeitschriften Rinascita, Società und Contemporaneo von 1944 bis 1962 untersucht. Bereits im Programm von Rinascita 1944 ist die Forderung nach Realismus in der Kunst verankert, Ziel ist die Schaffung einer "cultura nazionale e popolare". Die beständige Orientierung auf eine realistische Kunst als Beitrag zur kulturellen Hegemonie nach der Theorie Gramscis lässt die "via italiana al socialismo" umsetzbar erscheinen und sichert über einen langen Zeitraum das Engagement einer großen Zahl von Intellektuellen für den PCI. Das Bemühen der Parteizeitschriften, auf der Grundlage bekannter, politisch und kulturell bereits in Erscheinung getretener Autoren einen verbindlichen Literaturkanon mit entsprechender theoretischer Fundierung zu schaffen, wird dokumentiert. Die Vorgehensweise der Partei weist eine Analogie zur Kanonisierung Gorkis für die Sowjetliteratur auf, ergibt sich aber auch aus den Schriften Gramscis. Die literarischen Werke, die man heute überwiegend dem Neorealismus zuordnet, werden in den Rezensionen nicht an einem allgemeingültigen Maßstab geprüft, sondern dieser schwankt zwischen Referenzen auf einen kritischen, bürgerlichen Realismus und dem sozialistischen Realismus nach sowjetischem Vorbild. Gemeinsam ist allen die Arbeit mit negativen Kategorien, so gegen Kunst um der Kunst Willen, gegen Symbolismus. Politische Brüche wie 1948, 1951 und 1956 sind durch Umben der Diskursstrukturen der gekennzeichnet: Autoren und Werke, die eben noch scharf kritisiert wurden, deklarieren die Zeitschriften nun zu Musterbeispielen (Pavese, Jovine). Aber auch entgegengesetztes Vorgehen ist zu verzeichnen: vormalige Musteroren werden degradiert, wenn sie im kulturpolitischen und /oder literarischen Diskurs abweichen (Vittorini, Moravia). Politisch konforme Autoren, die jedoch nicht ,realistisch' schreiben, werden in den Rezensionen ignoriert. Das Bemühen PCI-treuer Autoren um Umsetzung der Parteiforderungen in den eigenen Werken wird aufgezeigt.
Aktualisiert: 2019-12-20
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