Der Überzeugungstäter

Der Überzeugungstäter von Boehm,  Peter, Großmann,  Werner
Man wird nicht als Soldat geboren, hieß ein Roman über die Schlacht von Stalingrad, und Autor Simonow schildert darin, dass keiner der Soldaten freiwillig und begeistert ins Gefecht gezogen ist. Die misslichen Umstände zwangen sie dazu. Werner Großmann zog auch nicht freiwillig in den Kalten Krieg. Die Umstände sorgten dafür, dass der gelernte Maurer Geheimdienstler wurde, landläufig Spion genannt. 1986 übernahm er von Markus Wolf den Auslandsnachrichtendienst der DDR. In einem Gespräch mit Peter Böhm macht der inzwischen 88-Jährige reinen Tisch, er berichtet über sein schwieriges Verhältnis zu Mielke, Honecker und dem Parteiapparat. Probleme ganz anderer Art bekam er mit Hansjoachim Tiedge, als der Spionageabwehrchef der Bundesrepublik in die DDR überlief ...
Aktualisiert: 2019-12-19
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Die KD Nordhausen

Die KD Nordhausen von Labrenz-Weiß,  Hanna
Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel Nordhausens erstmals umfassend Struktur und Geschichte einer Kreisdienststelle der Staatssicherheit von den Gründungsjahren bis zur Auflösungsphase 1989/90. Dabei ist davon auszugehen, dass Nordhausen als Kreis mit bedeutender Industrie, intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und mit Grenzverlauf zur Bundesrepublik typisch für ähnlich strukturierte Kreise in der DDR war. Anhand der Archivalien zur KD Nordhausen wird sowohl der Aufbau und das Personal der Diensteinheit als auch die politische und gesellschaftliche Verankerung der Staatssicherheit im Kreis Nordhausen analysiert. Die detaillierte Untersuchung des Bestands an inoffiziellen Mitarbeitern im Jahre 1989 wirft ein Schlaglicht auf die Vorgehensweise der Staatssicherheit bei der Bespitzelung der Bevölkerung. Sie zeigt auch, aus welchen gesellschaftlichen Bereichen die Informanten rekrutiert wurden.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit

Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit von Gieseke,  Jens
Das MfS-Handbuch "Anatomie der Staatssicherheit" besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. Die vorliegende Teillieferung des MfS-Handbuchs enthält 267 Kurzbiographien von Generalen und Obristen der obersten Leitungsebene des Ministeriums für Staatssicherheit in den vierzig Jahren seiner Existenz: die Minister und ihre Stellvertreter, die Leiter der Länder- bzw. Bezirksverwaltungen (einschließlich der Verwaltung Groß-Berlin und der Objektverwaltung Wismut) sowie die Leiter der selbständigen Diensteinheiten (Hauptverwaltungen, Hauptabteilungen, selbständige Abteilungen und gleichgestellte Diensteinheiten) des MfS Berlin. Außerdem sind die Abteilungsleiter der Hauptverwaltung Aufklärung und die 1. Sekretäre der SED-Parteiorganisation im MfS Berlin aufgenommen. Es handelt sich somit zugleich um die obersten Nomenklaturkader der Staatssicherheit. Sie wurden vom Politbüro, von der Sicherheitskommission bzw. dem Nationalen Verteidigungsrat, vom Sekretariat oder der Abteilung für Sicherheitsfragen des SED-Zentralkomitees ausgewählt bzw. bestätigt.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Das Arbeitsgebiet I der Kriminalpolizei

Das Arbeitsgebiet I der Kriminalpolizei
Das Arbeitsgebiet I (AG I) der Kriminalpolizei war ein Bereich der Polizei, der eng mit dem MfS zusammenarbeitete und in dem auch inoffizielle Kräfte eingesetzt wurden. Die vorliegende Publikation untersucht die Struktur und Aufgaben dieses Arbeitsgebietes und beschreibt seine Arbeitsweise. Sie gibt Auskunft über Ähnlichkeiten zwischen dem AG I der Kriminalpolizei und dem MfS, über die Grauzonen ineinandergreifender Aufgabenbereiche und über die im Laufe der Jahre immer umfassendere "Unterwanderung" dieser Diensteinheit durch OibE und IM der Staatssicherheit.
Aktualisiert: 2022-10-18
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Unter Nutzung der Angst

Unter Nutzung der Angst von Fuchs,  Jürgen
„Unter Nutzung der Angst" führt die Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit gegen Bürgerrechtler in der DDR-Provinz und in West-Berlin ebenso nüchtern wie beklemmend vor Augen. Der Bürgerrechtler und Schriftsteller Jürgen Fuchs schreibt hier auch aus eigenem Erleben von politischer Haft und sogenannten Zersetzungsmaßnahmen der Stasi gegen seine Person.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Doktoren der Tschekistik

Doktoren der Tschekistik von Gieseke,  Jens
Das MfS-Handbuch "Anatomie der Staatssicherheit" besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. In der vorliegenden Teillieferung zum MfS-Handbuch zeigt Jens Gieseke einige Entwicklungstendenzen in dem Prozess auf, der auch als “Akademisierung“ des MfS bezeichnet werden kann. Die Hebung des Ausbildungsniveaus der Mitarbeiter war schon seit Gründung des Ministeriums immer wieder intern gefordert worden. Die sechziger Jahre standen im MfS, wie in der DDR-Gesellschaft, im Zeichen der “Bildungsoffensive“. Mit der Rekrutierung von Absolventen ziviler und militärischer Hochschulen der DDR für den Dienst des MfS, vor allem mit dem Ausbau der MfS-eigenen Schule in Potsdam-Eiche zur “Juristischen Hochschule“ (JHS) als Ausbildungsort für Leitungskader sowie diverser anderer Schulen, steigerte das MfS das formale Ausbildungsniveau seiner Kader im Laufe der Zeit nachhaltig. Auch wenn das Spektrum breit ist, so lassen sich doch Umrisse des “typischen“ Promovenden anhand seiner “sozialen Herkunft“, dem Weg zum MfS und seiner Stellung sowie Funktion im Ministerium skizzieren.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Zur Wahrnehmung und Interpretation des Rechtsextremismus in der DDR durch das MfS

Zur Wahrnehmung und Interpretation des Rechtsextremismus in der DDR durch das MfS von Süß,  Walter
Die rechtsextrem motivierten Gewalttaten im Jahre 1992 geben Anlass zu Vermutungen, der heutige, organisierte Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern sei nach dem Beitritt zwar sichtbar geworden, habe jedoch im Untergrund bereits vorher existiert. Andere Beobachter interpretieren die Welle ausländerfeindlicher Gewalt in den neuen Bundesländern als Folge von Auflösungsprozessen nach Währungsunion und staatlicher Vereinigung, als relativ neues Phänomen also. Sollte die erstgenannte Annahme zutreffen, so ist davon auszugehen, dass sich seinerzeit auch die Staatssicherheit dafür interessiert hat. Schließlich war das Selbstbild der DDR davon geprägt, ein "antifaschistischer Staat" zu sein, der den Nazismus "mit Stumpf und Stiel ausgerottet" hat. Das Bild der DDR als Hort der "internationalen Solidarität", das die SED-Führung nach außen zu vermitteln suchte, wäre gefährdet gewesen. Verstöße gegen diese Normen durch eine neonazistische Bewegung zu Zeiten der DDR müssten Spuren hinterlassen haben, die heute in den Archiven des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen zu finden wären. Diese Archivalien sind bekanntlich erst teilweise erfasst. Doch in den bereits zugänglichen Materialien finden sich in der Tat einschlägige Akten: Dienstanweisungen, Richtlinien und "Hinweise" der MfS-Spitze; zusammenfassende Berichte der zuständigen HA XX in Berlin; und - bisher nicht vollständig aufgefunden - monatliche Berichte der Bezirksverwaltungen des MfS über die Lage in ihrem Verantwortungsbereich. Will man allerdings die Sichtweise der MfS-Berichterstatter und -Analytiker nicht einfach reproduzieren, so muss man Einzelfälle heranziehen, "Operative Personenkontrollen" (OPK) und "Operative Vorgängen" (OV), auf denen solche Berichte aufbauen. Der folgenden Analyse liegen neben den zentralen Dokumenten OPKs und OVs aus der MfS-Bezirksverwaltung in Berlin zugrunde. Es handelte sich bei den von der HA XX bzw. Abt.XX Berlin bearbeiteten Vorgängen in der Regel - es gibt Ausnahmen - um die aus Sicht des MfS minder schweren Fälle, in denen die Beweislage noch nicht für die Einleitung eines Ermittlungs- bzw. Strafverfahrens ausreichte, für das dann HA IX zuständig gewesen wäre.
Aktualisiert: 2022-08-26
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„Sorgt dafür, daß sie die Mehrheit nicht hinter sich kriegen!“

„Sorgt dafür, daß sie die Mehrheit nicht hinter sich kriegen!“ von Stein,  Eberhard
Die Ereignisse vom Sommer und Herbst 1989 im ehemaligen Bezirk Erfurt und ihr spezifischer Niederschlag im Apparat der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit entsprechen weitgehend denen in der übrigen DDR. Die Daten des Umbruchs in der DDR sind bekannt. Sie unterscheiden sich an den verschiedenen Orten des Landes nur unwesentlich. Abweichungen bestehen zunächst darin, dass es hier in den ländlichen Gebieten, aber auch in den größeren Städten, auf den Straßen noch ruhig blieb, als in Leipzig und anderen Zentren des Umbruchs bereits große Demonstrationen stattfanden. Weshalb die Bezirksverwaltung Erfurt republikweit die erste war, die von mutigen Bürgern besetzt wurde, ist letztlich nicht mit Sicherheit festzustellen. Vermutlich hat eine Rolle gespielt, dass das Gebäude der Bezirksverwaltung unmittelbar neben dem Domplatz steht, wo die großen Kundgebungen mit Zehntausenden Menschen stattfanden. Nur war die Besetzung nicht die Folge einer Demonstration, wie im Falle der Leipziger Stasi-Zentrale – es war am 4. Dezember –, sondern Erfurter Bürgerinnen und Bürger hatten sich in den Morgenstunden dazu entschlossen, weil dicke Rauchschwaden auf die Vernichtung von Akten hindeuteten.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Entmachtung und Verfall der Staatssicherheit

Entmachtung und Verfall der Staatssicherheit von Süß,  Walter
Die bisherige Forschung und ebenso die populäre Publizistik tendieren dazu, die Staatssicherheit als militärisch durchstrukturierten und einheitlich handelnden Apparat zu betrachten: An der Spitze werden Befehle oder Direktiven gegeben, unten werden sie skrupellos und im Sinne der Ziele dieser Institution (und der ihr übergeordneten SED) rational ausgeführt. Obwohl dieses Bild auch der Selbstdarstellung des MfS entspricht, trifft es möglicherweise für fast die gesamte Amtsperiode Mielkes zu. Für die Schlussphase der Staatssicherheit (und in begrenzter Hinsicht auch für die Anfangsphase) ist diese Sichtweise jedoch falsch. Das grundlegende Ergebnis dieser Studie ist, dass unter dem Druck der demokratischen Volksbewegung die Staatssicherheit einen Prozess beschleunigter innerer Erosion durchmachte. Interne Widersprüche, die in dieser militarisierten Großbürokratie bis dahin unterdrückt werden konnten, traten nun offen zutage: zwischen den jüngeren "Tschekisten" und ihren Vorgesetzten, zwischen der "Basis" der einfachen MfS-Angehörigen und der privilegierten "Generalität", zwischen mehr oder weniger technokratischen "Reformern" und einer lernunfähigen Betonriege, zwischen der Berliner Machtzentrale und den regionalen Gliederungen des Apparates und nicht zuletzt zwischen dem MfS und anderen Teilen des alten Machtapparates. Die Entfaltung dieser Widersprüche machte die Staatssicherheit handlungsunfähig. Ein quasi-militärischer Apparat, in dem Befehle ebenso wie Kompetenz und moralische Integrität der Vorgesetzten kritisch erörtert wurden, war für Bürgerkriegsmanöver ungeeignet. Zudem gab es nach dem Abgesang der SED niemanden, der gewillt und legitimiert gewesen wäre, diese Maschinerie in Gang zu setzen.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Die Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung

Die Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung von Buthmann,  Reinhard
Das MfS-Handbuch "Anatomie der Staatssicherheit" besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. Den Sicherungsgegenstand der Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK) bildete der 1966 im Ministerium für Außen- und Innerdeutschen Handel gegründete Bereich gleichen Namens, kurz KoKo genannt. Vor Gründung der AG BKK im Jahre 1983 war die Hauptabteilung XVIII/7 für KoKo zuständig. Die Handbuchlieferung zur AG BKK beschreibt eingangs Geschichte und Aufbau des Bereichs Kommerzielle Koordinierung, den die Arbeitsgruppe zu überwachen hatte und der vor allem mit dem Namen des langjährigen Leiters Alexander Schalck-Golodkowski verbunden ist, sowie die Entwicklung und Struktur der Diensteinheit selbst.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Stasi auf dem Schulhof

Stasi auf dem Schulhof von Behnke,  Klaus, Wolf,  Jürgen
Rund sechs Prozent der 173 000 inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren im Jahr 1989 unter 18 Jahre alt. Sie wurden zur Bespitzelung ihrer Mitschüler und Freunde und zur Überwachung von deren Freizeitaktivitäten eingesetzt. Das Buch präsentiert neben Analysen des Überwachungsapparats auch eine Fülle von Falldarstellungen ehemaliger minderjähriger Stasimitarbeiter und ihrer Opfer. Bis in die jüngste Vergangenheit sind immer wieder neue Fälle bekannt geworden, die als Täter oder Opfer der geheimdienstlichen „Bearbeitung“ der DDR-Jugend unterworfen waren. Die Schädigungen, die ihnen in der Jugend zugefügt wurden, wirken langfristig nach. Die Beiträge in diesem Buch werfen Licht auf ein dunkles Kapitel der jüngsten deutschen Geschichte. Zweite, erweiterte und verbesserte Auflage mit dem Original-Vorwort von Joachim Gauck und zusätzlichen Texten von Jürgen Fuchs und Herta Müller.
Aktualisiert: 2020-06-18
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Projektbericht „Strahlen“

Projektbericht „Strahlen“ von Auerbach,  Thomas, Eisenfeld,  Bernd, Pflugbeil,  Sebastian, Weber,  Gudrun
In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre erlagen mehrere prominente DDR-Oppositionelle Krebserkrankungen. Deshalb wurde im Sommer 1999 eine Projektgruppe eingerichtet, die sich mit der Frage auseinandersetzte, ob das MfS Röntgenstrahlung oder radioaktive Substanzen gegen Häftlinge bzw. Systemgegner eingesetzt hatte. Die Forschungsgruppe kam zu dem Schluss, dass es keinen Einsatz von Strahlungsquellen mit dem Ziel einer vorsätzlichen Gesundheitsschädigung von Häftlingen oder Oppositionellen gab. Tatsächlich aber wurden strahlungsaktive Substanzen vom MfS für operative Zwecke eingesetzt. Insbesondere bei der radioaktiven Markierung von Gegenständen und Fahrzeugen, die der verdeckten Nachverfolgung dienen sollte, wurden gesundheitliche Schäden billigend in Kauf genommen. Der Bericht der „Projektgruppe Strahlen“ aus dem Jahr 2000 untersucht den Einsatz von Röntgengeräten in der Untersuchungshaft und im Grenzverkehr. Er beschreibt die Beschaffung und Anwendung radioaktiver Substanzen zu operativen Zwecken und bewertet die dabei auftretenden Strahlungsrisiken. Ein umfangreicher Dokumentenanhang enthält neben Grundsatzdokumenten und Dokumenten zur Zusammenarbeit mit dem SAAS und dem ZfK auch Fallbeispiele zur radioaktiven Markierung von Geldscheinen und Dokumenten.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Hauptabteilung VI

Hauptabteilung VI von Tantzscher,  Monika
Das MfS-Handbuch "Anatomie der Staatssicherheit" besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. Die im Jahr 1970 gegründeten Hauptabteilung VI befasste sich hauptsächlich mit den Arbeitsbereichen Passkontrolle, Reise- und Touristenverkehr. Dies schloss unter anderem die Kontrolle und Abfertigung des grenzüberschreitenden Verkehrs, die "Sicherung" der Grenzübergangsstellen, die Aufklärung von Fluchtvorhaben oder die Verhinderung von – aus Sicht des MfS – "missbräuchlicher" Nutzung der Transitwege ein. Die Autorin beschreibt die Entwicklungsgeschichte der Vorläufer bis zur Gründung der HA VI sowie den Auf- und Ausbau der Abteilung von den siebziger Jahren bis zur Auflösung.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Strafrechtliche Verfolgung politischer Gegner durch die Staatssicherheit im Jahre 1988

Strafrechtliche Verfolgung politischer Gegner durch die Staatssicherheit im Jahre 1988 von Joestel,  Frank
Für die strafrechtliche Verfolgung politischer Gegnerschaft und – aus der Sicht des Regimes – staatsschädigender Handlungen war in der Staatssicherheit die Linie IX, wie die Gesamtheit der Untersuchungsabteilungen intern bezeichnet wurde, verantwortlich. Sie war in ihrer Arbeitsweise an rechtliche Regelungen gebunden. Das DDR-Strafverfahrens- und Strafrecht war allerdings so gestaltet, dass es weitgehende Auslegungsmöglichkeiten bot, um das Primat der Politik zu gewährleisten. Wenn selbst dieser große Spielraum nicht genügte, um die jeweils aktuellen Intentionen der SED umzusetzen, praktizierten die Mitarbeiter der Staatssicherheit hier wie auch in der Rechtsanwendung gelegentlich eine "schöpferische" Auslegung der Gesetze. Die Tätigkeit der Ermittlungsorgane im Jahre 1988 fand in einem Bericht ihren Niederschlag. Die "Einschätzung der Wirksamkeit der Untersuchungsarbeit und Leitungstätigkeit" wurde Ende Januar 1989 vom Leiter der Auswertungs- und Kontrollgruppe (AKG), dem wichtigsten Stabsorgan der Hauptabteilung Untersuchung (HA IX), Oberst Dr. Manfred Eschberger, dem Chef aller MfS-Ermittler, Generalmajor Fister, vorgelegt. In der vorliegenden Publikation ist er mit Kommentaren versehen vollständig dokumentiert.
Aktualisiert: 2022-08-26
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SED und MfS im Kirchenbezirk Meißen

SED und MfS im Kirchenbezirk Meißen von Kupke,  Martin
Dass das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in real existierenden sozialistischen Staaten stets ein sensibles Beziehungsfeld bedeutete, bedarf keiner gesonderten Beweisführung. Auch in den vier Jahrzehnten der DDR durchlief es insgesamt eine beträchtliche Entwicklung, die aus den damals veröffentlichten Stellungnahmen der Repräsentanten beider Seiten nur unvollkommen verstanden werden kann. Denn parallel zu den in zunehmend harmonisierenden Tönen gehaltenen Verlautbarungen führte das übersteigerte Sicherheitsdenken der Staats- und Parteiführung zur faktisch lückenlosen Überwachung der Kirchen und gezielten Einflussnahme auf das konfessionelle Leben, wozu das Ministerium für Staatssicherheit maßgeblich beitrug. Die hierzu überlieferte Quellenlage gestattet heute, auch in regional angelegten Studien diesen Prozess der zunehmenden Unterwanderung der Kirchen, der bis in das Jahr 1989 hineinreichte, detailliert nachzuzeichnen. Diese Entwicklungen am Beispiel Meißens mustergültig rekonstruiert und dabei in den Strom jener politischen Ereignisse, die 1990 in die deutsche Einheit mündeten, eingebettet zu haben, ist das große Verdienst der Studie von Martin Kupke.
Aktualisiert: 2021-12-29
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Die Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Rostock

Die Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Rostock von Schekahn,  Jenny, Wunschik,  Tobias
Die Studie bietet die erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der MfS-Untersuchungshaftanstalt Rostock, ihren Insassen und den hier herrschenden Haftbedingungen. In ihren Gefängnissen missachtete die Staatssicherheit systematisch die Menschenrechte der Häftlinge. Auch unterhalb der Schwelle körperlicher Gewalt übten in der Ära Honecker psychologisch geschulte Vernehmer in den Verhören enormen Druck aus. Sie behaupteten beispielsweise wahrheitswidrig, Mitbeschuldigte hätten bereits gestanden, die Indizien seien erdrückend oder die Zwangsadoption der Kinder drohe. So wurde das Geständnis der Beschuldigten erpresst und die Unschuldsvermutung ins Gegenteil verkehrt. Ein wichtiges Hilfsmittel waren die sogenannten Zelleninformatoren: Um die Verurteilung von Regimegegnern zu ermöglichen, brachte die Staatssicherheit Untersuchungshäftlinge dazu, über Mitgefangene zu berichten. Was motivierte sie zum Verrat an ihren Leidensgefährten? Wurden sie zur Spitzeltätigkeit nicht eher gezwungen - und wie schnell "fielen" sie "um"? Die Studie beantwortet diese Fragen auf der empirischen Grundlage einer bisher nicht ausgewerteten Kartei der Staatssicherheit in Rostock.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Der Wandel Robert Havemanns vom Inoffiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten im Spiegel der MfS-Akten

Der Wandel Robert Havemanns vom Inoffiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten im Spiegel der MfS-Akten von Polzin,  Arno
Die vorliegende Studie bietet einen Einblick in Robert Havemanns Sinneswandel auf dem Weg vom Staatsfunktionär und IM zum Dissidenten. Aus einem Treffbericht vom 19. Mai 1958 geht hervor, dass Havemann (GI „Leitz“) im Auftrag der Staatssicherheit mit westdeutschen Wissenschaftlern Kontakt aufnehmen sollte und für die Reise eine finanzielle Zuwendung erhielt. Unter Rückgriff auf die umfangreichen MfS-Unterlagen zum wohl bekanntesten DDR-Oppositionellen wird in drei separaten Abschnitten Havemanns politische Entwicklung, seine Zusammenarbeit mit kommunistischen Geheimdiensten und der Beginn der anschließenden „operativen Bearbeitung“ durch das MfS dargelegt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Jahren 1955–1963.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Feind ist, wer anders denkt

Feind ist, wer anders denkt von Jahn,  Roland
Wer in der DDR "anders dachte", wer frei leben wollte, wurde in den Augen der SED zur Gefahr und kriminalisiert. Gesetzgebung und Justiz wurden zu Werkzeugen der Machthaber. Die Betroffenen waren von einem Netzwerk aus Bespitzelung und Denunziation umgeben. Im Mittelpunkt des mit zahlreichen Fotos und Dokumenten versehenen Buches stehen Struktur, Methoden und Wirkungsweise des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Es gibt Aufschluss über die Täter auf der einen und die Opfer auf der anderen Seite, und erzählt von den Menschen, die es wagten, Widerstand zu leisten. Begleitband zur gleichnamigen Wanderausstellung des BStU.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Kampagnen, Spione, geheime Kanäle

Kampagnen, Spione, geheime Kanäle von Münkel,  Daniela
Die Publikation beleuchtet anhand des Themas "Die Stasi und Willy Brandt" auf exemplarische Weise zentrale Aspekte einer vierzigjährigen deutsch-deutschen Teilungsgeschichte, die immer auch eine Geschichte von Verflechtungen war. Um die Person Willy Brandts entfaltete sich ein breites Spektrum unterschiedlichster MfS-Aktivitäten, die die DDR-Geheimpolizei unter dem Begriff "Arbeit im und nach dem Operationsgebiet" fasste. Geplante und realisierte Diffamierungskampagnen, Kooperationsangebote, "geheime" Verhandlungs- und Gesprächskanäle werden genauso in den Blick genommen wie die Berichterstattung der Staatssicherheit über Willy Brandt an die Partei- und Staatsführung. Die "Affäre Guillaume" war gleichzeitiger Höhe- und Tiefpunkt jahrzehntelanger, auf Willy Brandt bezogener Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Neben Agenten im Umfeld Brandts und dem manipulierten Misstrauensvotum von 1972 behandelt dieser Band weitere Aspekte des Themas, das durch einen grundlegenden Wandel der Haltung von SED und Staatssicherheit gegenüber Brandt bestimmt ist, der seinerseits vom "Kalten Krieger" zum Entspannungspolitiker wurde.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Das Verhältnis von SED und Staatssicherheit

Das Verhältnis von SED und Staatssicherheit von Süß,  Walter
"Die Partei stand seit der Bildung des MfS an der Spitze des Kampfes, den die Organe für Staatssicherheit zu führen hatten" – so die offiziöse Selbstdarstellung der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Tatsächlich war dieses Unterordnungsverhältnis – entgegen nachträglichen Versuchen, das MfS als "Staat im Staate" hinzustellen – eine Konstante in vier Jahrzehnten Geschichte der DDR. Die Hauptfunktionen dieses Zwitters von Geheimpolizei und Geheimdienst blieben ebenfalls gleich: Spionage und Spionageabwehr, vor allem aber innere Überwachung und Repression. Innerhalb dieses Rahmens war der Staatssicherheitsdienst einer Reihe von Veränderungen unterworfen. Die grundsätzliche institutionelle Regelung des Verhältnisses von SED und Staatssicherheit wurde jedoch bereits in den fünfziger Jahren getroffen. In dieser Phase wurden auch die entscheidenden politischen Weichen hinsichtlich des Beitrags des MfS zur Sicherung der Diktatur gestellt, deshalb steht sie im Vordergrund dieser Darstellung.
Aktualisiert: 2022-08-26
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