Das neue Normal

Das neue Normal von Ende,  Ulrich
Die Corona-Krise stellt für unsere Gesellschaft eine »kopernikanische Wende« dar. Auch wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen, ein Zurück zum vorherigen Zustand wird es nicht geben. Unser Leben folgt einer neuen Normalität, nichts ist wie zuvor. In diesem Buch schildern Künstler und Experten aus Ökonomie, Virologie, Neurologie, Ethik und den Erziehungswissenschaften den jeweiligen Wandel aus ihrer Sicht. Sie entwerfen Szenarien, wie die Pandemie uns und unser Leben verändert und was sie für die Zukunft bedeutet. Es kommen zu Wort: Thomas Brussig, Gerald Hüther, Christian Jassoy, Manfred Prenzel, Bernd Raffelhüschen und Helmut Schleich.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Russlands Botschafter

Russlands Botschafter von Grinin,  Wladimir M., Hübner,  Hartmut
Für Wladimir Grinin, den ehemaligen russischen Botschafter in Deutschland, stand und steht die Annäherung von Ost- und Westeuropa als drängende Frage auf der politischen Agenda und im Zentrum seiner diplomatischen Bemühungen. Dass gerade das russisch-deutsche Verhältnis wesentlich ist, um auch in Zukunft die Stabilität auf dem Kontinent zu garantieren, untersucht er sowohl im historischen Kontext als auch anhand der schwierigen Phase der politischen Beziehungen der Gegenwart. Sein Buch gibt aber auch einen exklusiven Einblick in die Bestrebungen im Verborgenen, den Problemen beizukommen, die sich seit der NATO-Osterweiterung und der Krimkrise 2014 zu einem scheinbar unentwirrbaren Knäuel konträrer Interessen aufgerollt haben. Was kann, was muss passieren, um dem angespannten Verhältnis des Westens zu Russland und zum russischen Präsidenten entgegenzuwirken? Wie kann die Politik, wie kann die Gesellschaft konstruktiv den deutsch-russischen Dialog aufnehmen?
Aktualisiert: 2023-05-17
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Der Umbau der Welt

Der Umbau der Welt von Behrens,  Uwe
Die Chinesen nennen es Yidai Yilu – »Ein Gürtel, eine Straße«, woraus im Englischen »Belt and Road Initiative« wurde. Die Deutschen erinnern sich vorzugsweise an Marco Polo, der vor fast achthundert Jahren den Händlern auf der alten Seidenstraße nach China nachfolgte und sprechen darum von der Neuen Seidenstraße. Es handelt sich um das vermutlich größte Infrastrukturprojekt der Menschheitsgeschichte, an dem sich inzwischen mehr als sechzig Staaten auf drei Kontinenten beteiligen. Bei der 2013 von Peking angeschobenen Initiative geht es nicht einfach um den Auf- und Ausbau eines interkontinentalen Handelsnetzes zu Lande und zur See, sondern auch um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der angrenzenden Territorien, um neue Formen der Kooperation, die sich auf die Stabilisierung der Regionen auswirken und zur gleichberechtigten Zusammenarbeit führen. Das gigantische infrastrukturelle Vorhaben erreicht etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung und betrifft ein Drittel der Weltwirtschaft. Der Logistiker Uwe Behrens, der 27 Jahre in China gearbeitet hat und darüber bereits berichtete (»Feindbild China«, 2020) stellt kenntnisreich und exklusiv dieses einzigartige Projekt vor. Er setzt sich auch mit den kritischen Angriffen und Vorhaltungen auseinander: China treibe die beteiligten Länder in eine Schuldenfalle, mache sie von Peking abhängig, gebe als Entwicklungshilfe aus, was in Wirklichkeit seiner ökonomischen und politischen Expansion und lediglich einem Ziel diene: die Volksrepublik China zur stärksten Wirtschaftsmacht zu machen und die USA von diesem Thron zu stoßen. Natürlich handelt China keineswegs selbstlos, es verfolgt wie jeder Staat auf dieser Welt nationale Interessen. Dennoch greift der Anspruch weiter, wie Behrens nachweist. Der Kapitalismus hat aller Welt vor Augen geführt hat, dass er kein Problem der Menschheit lösen kann und alle existierenden Probleme – Vernichtung der Ressourcen, Zerstörung der Umwelt und des Weltklimas etc. – verschärft. Peking versucht, durch ein grundsätzlich anderes Herangehen die Fragen der Produktion und des Zusammenlebens alternativ zu beantworten. Es geht um Harmonie statt um Hegemonie, die die Kultur des Westens bestimmt, nicht um Entweder-Oder, sondern um Sowohl-als-auch. Das komplexe Herangehen an zentrale Menschheitsfragen mit diesem Infrastrukturprojekt weist in die Zukunft jenseits tradierter Gesellschaftsvorstellungen.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Auschwitz

Auschwitz von Willems,  Susanne
Unter den mehr als 2000 im Katalog der Deutschen Nationalbibliografie angezeigten Büchern zum Thema Auschwitz gibt es nicht eines, das sich mit der Geschichte des Lagers beschäftigt. Das überrascht. Die Historikerin Willems, die jahrelang in der Gedenkstätte arbeitete, beschreibt Planung, Ausführung und schließlich Entwicklung des Konzentrations- und Vernichtungslagers und greift dabei auf bislang unveröffentlichte Dokumente zurück. Damit wird eine Lücke geschlossen. Neu an dieser Publikation ist auch der optische Zugang zum Thema. Ein Großteil der Fotografien in dem überwiegend farbigen Bild-Text-Band stammen vom 26-jährigen Fritz Schumann, der im November 2014 in Frankfurt am Main mit dem Nachwuchspreis der Nachrichtenagentur dpa ausgezeichnet wurde.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Wie es ist, darf es nicht bleiben

Wie es ist, darf es nicht bleiben von Heine,  Werner
Die Angst regiert unser Denken. Kollabiert der freie Westen? Ist unsere Lebensweise in Gefahr? »Was da zu zerbrechen droht, war in Wahrheit nie zusammen«, antwortet Werner Heine, der sein Leben lang als Journalist gearbeitet hat. In diesem Buch erzählt er, wie er dahin kam, die Welt so anders zu verstehen als viele seiner Kollegen, die heute zwischen Kriegen, Krisen und dem Erstarken der politischen Rechten ihre Welt bedroht sehen. Wir dürfen nicht der allgegenwärtigen Täuschung erliegen. Der Kapitalismus ist als System auch deshalb so erfolgreich, weil er gelernt hat, sein Wesen hinter den »westlichen Werten« zu verstecken. Wir sind doch die Guten! Oder etwa nicht? Presse- und Versammlungsfreiheit, Toleranz und Demokratie – alles bloß Ideologie? Diese Werte, sagt der Autor, sind nicht ohne Wert, doch wie der Scheinriese bei Michael Ende: Je weiter entfernt sie liegen, desto bedeutender werden sie, kommt man ihnen näher, schrumpfen sie zusammen. Also wirft Heine in seinem schwungvollen Manifest einen kritischen Blick auf die deutsche Geschichte seit 1945, auf den Kalten Krieg und eine Achtundsechziger-Linke, die im Kampf gegen den Imperialismus versagt hat, auf Remilitarisierung und Aufrüstung der Bundesrepublik, auf Armut, Ausbeutung und Abbau des Sozialstaats.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Komm mir nicht mit Rechtsstaat

Komm mir nicht mit Rechtsstaat von Krenz,  Egon, Wolff,  Friedrich
Der Rechtsanwalt Friedrich Wolff, anerkannter und berühmter Strafverteidiger, kennt die einstige und heutige Rechtsprechung, erlebte deren Vorzüge und Tücken, ihre Grenzen und ihre Möglichkeiten. Ihm macht auf diesem Felde keiner etwas vor. Auch nicht Egon Krenz, der in den achtziger Jahren politische Verantwortung trug. Die mitunter kontroverse, sehr lebendige Diskussion zwischen dem Juristen und dem Politiker kreist natürlich auch um die Frage: Was ist ein Rechts-, was ein Unrechtsstaat? Beide haben dazu dezidierte Ansichten, bringen ihre unterschiedlichen Erfahrungen ins Spiel und – sorgen für Klarheit nicht nur im Umgang mit Begriffen.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Anmaßung

Anmaßung von Krone-Schmalz,  Gabriele, Rahr,  Alexander
Alexander Rahr untersucht in sieben symptomatischen Beispielen, was in den Menschen, was in der Politik und Wirtschaft, was bei Verantwortlichen und einfachen Leuten in Russland vorgeht: Was und wie denken sie über Deutschland und die Deutschen? Woher rührt die wachsende Entfremdung? Von wem geht diese Entfremdung aus, wo führt sie hin? Der Autor scheut nicht Emotionen und deutliche Worte, er sondiert mit Sorge und Trauer ein zutiefst gestörtes Verhältnis, das derzeit wenig Aussicht auf Besserung hat. Er selbst ist auf beiden Seiten involviert. Als Berater der Bundesregierung hat er Analysen und Konzepte verfasst, als Russe hat er für Maßnahmen der russischen Politik Verständnis gezeigt. Ihm ist am vertrauensvollen Miteinander der beiden Länder gelegen, und er hält es für möglich.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Design Made in GDR

Design Made in GDR von Höhne,  Günter, Kelm,  Martin
Seit etlichen Jahren feiert das DDR-Design ein Comeback. Seine Zweckbestimmung, Präzision, das Bewusstsein für das Material und die ästhetische Komponente werden ebenso gewürdigt wie das ethische Prinzip der Langlebigkeit, nach dem heute der Ruf immer lauter wird. Martin Kelm prägte als Leiter des »Amtes für industrielle Formgestaltung« und auch als Lehrer an der Burg Giebichenstein die Entwicklung. In einem von Kelm autorisierten Gespräch mit Günter Höhne, dem international bekannten Design-Experten und -Sammler, erfährt man die weitgehend unbekannte Biografie Kelms und die Umstände, unter denen er sich zum »Chefdesigner der DDR« entwickelte. Ähnlich dem Gesprächsband mit Bruno Flierl über Architektur wird hier eine weitere DDR-spezifische Branche ausgeleuchtet und persönliche mit DDR-Geschichte verknüpft.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Null Toleranz

Null Toleranz von Knape,  Michael
»Null Toleranz – wie ein kreativer Polizeidirektor Rechtsextremisten den Spaß verdirbt«, titelte der Sender rbb 2005. Die Rede war von Michael Knape. Berlins dritthöchster Polizist hatte 1970 im Westteil der Stadt aus Überzeugung die Uniform angezogen, aber seine eigenen Ansichten zur Arbeit der Polizei. »Unser wichtigstes Einsatzinstrument ist das Wort«, sagte er. Dass man damit nicht überall sein Ziel erreicht, zeigten vor allem die Nachwendejahre. Neonazigruppen schossen wie Pilze aus dem Boden. Knape, inzwischen Landespolizeidirektor, kannte alle Tricks und Schlupflöcher der extremen Rechten. Und war auch gegenüber der eigenen Truppe nicht blind. Polizisten, die im ideologischen Gleichschritt mit den Neonazis marschierten, mussten sich auf seine Initiative nach einem anderen Beruf umsehen. Mit kritischem Rundumblick äußert sich Knape in diesem Buch zu Rechten, Rechtspopulismus und anderen Herausforderungen an die Gesellschaft und positioniert sich meinungsstark. Mit einem Vorwort von Dieter Glietsch (Polizeipräsident in Berlin 2002-2011)
Aktualisiert: 2023-05-17
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Das Treuhand-Trauma

Das Treuhand-Trauma von Milev,  Yana
Seit Jahren untersucht die Schweizer Soziologin Yana Milev, was beim Untergang der DDR und danach mit den Ostdeutschen passiert ist. Sie hat die Auswirkungen der Bonner Abwicklungs- und Anschlusspolitik seziert und die mediale Begleitung der Übernahme analysiert. Im Zentrum ihrer Untersuchungen steht die Treuhandanstalt als Vollstreckerin des politischen Willens der Mächtigen der alten Bundesrepublik. Milev spricht deutlich und offen aus, was die Politik verschweigt. Ihre Thesen lauten: Die »friedliche Revolution« – sie war keine. Die Abwesenheit physischer Gewalt bedeutete nicht, dass es nicht psychischen Druck und andere Formen der Übernahme gab. Zweitens: »Wir sind ein Volk« – mitnichten. Die Ost- und die Westdeutschen haben aufgrund der komplementären gesellschaftlichen Entwicklungen unterschiedliche Erfahrungen. Drittens: Die »Wiedervereinigung« – es war keine. Es haben sich nicht zwei Staaten vereinigt, sondern der eine übernahm den anderen. Viertens: die »Wohlstandsversprechen« von Kohl 1990: »Es wird niemandem schlechter gehen als zuvor, dafür vielen besser.« Dies zu widerlegen genügt die Statistik. »Der Aufbau Ost« war ein Rückbau der DDR vom Industriestaat zum Entwicklungsland und fünftens: Die Monopolisierung von Demokratie und Geschichte durch das CDU-Regime (GroKo) ist undemokratisch und hat zu Radikalisierungen geführt. Damit widerspricht Milev vehement der Behauptung von der erfolgreichen »Transformation des Ostens«. Und sie belegt, dass Treuhand- und Aufarbeitungspolitik als zwei Seiten einer Medaille zu sehen sind, die im Auftrag der Bundesregierung zu einer Kulturkatastrophe führten, deren gesellschaftliche Verarbeitung erst am Anfang steht.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Der aufhaltsame Abstieg des öffentlich-rechtlichen Fernsehens

Der aufhaltsame Abstieg des öffentlich-rechtlichen Fernsehens von Dahn,  Daniela, Herden,  Lutz, Herles,  Wolfgang, Jochimsen,  Luc, Schmidt,  Michael
Nicht erst seit dem Skandal beim RBB und den beim NDR sichtbaren Problemen ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen ins Gerede gekommen. Seit Jahren wird der Verlust an Glaubwürdigkeit sowohl der Sender und deren Repräsentanten als auch der dort tätigen Journalisten konstatiert. Die Autoren, einst selbst aktive Fernsehjournalisten, unternehmen eine kritische Bestandsaufnahme und spiegeln den Zustand und die Reflexion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in der Gesellschaft. Einige von ihnen sind der Überzeugung, dass die Art und Weise der Übernahme des Fernsehens und Rundfunks der DDR zu einer verhängnisvollen Entwicklung geführt habe. Mit dem Überstülpen der Weststrukturen zogen Prinzipien und Haltungen ein, an denen heute das Mediensystem erkennbar krankt. Der Verlust an Bodenhaftung, die Realitätsferne, eine verengte Sicht auf die Wirklichkeit prägten dieses System. Hinzu kamen Gutsherrenmentalität und Vetternwirtschaft der Verantwortlichen. Dieses Buch leistet einen originären und kompetenten Beitrag für die aktuelle Diskussion über Gegenwart und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschlands – ohne dass Vorschläge für das künftige Fernsehen gemacht werden. Die Autoren beschreiben, was ist. Sie kritisieren, was war. Und das jeder aus seiner Sicht, mit seiner Erfahrung. Die Weichen dafür, darin stimmen sie überein, wurden 1989/90 falsch gestellt. Lutz Herden und Michael Schmidt arbeiteten beim DDR-Fernsehen in Adlershof, Schmidt bis 2021 beim NDR, zuletzt als Chef vom Dienst in Schwerin. Luc Jochimsen war bis 2001 als Chefredakteurin Fernsehen des Hessischen Rundfunks und Wolfgang Herles, in der Wendezeit Leiter des ZDF-Studios in Bonn, war von 2000 bis 2015 als Redaktionsleiter und Moderator der ZDF-Kultursendung aspekte tätig.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Lobbyland

Lobbyland von Bülow,  Marco, Sonneborn,  Martin
»Dem deutschen Volke« lautet die Inschrift über dem Portal des Reichstagsgebäudes in Berlin. Doch die Bevölkerung ist in unserer heutigen Form der Demokratie ein Akteur ohne besonders großen Einfluss. Abgeordnete, die die Interessen der Menschen vertreten? Pustekuchen! Lobbykontakte und elitäre Netzwerke sind entscheidend. Monopoly ist ein extrem gerechtes Spiel dagegen. – Wir müssen die Spielregeln unserer Demokratie ändern! Wir brauchen mehr Basis, mehr außerparlamentarische Bewegungen, brauchen Volksvertreter, die nicht ihrem korrumpierten Gewissen verpflichtet sind. Dann haben wir auch die Möglichkeit, die Corona-Krise als Chance zu nutzen und die Millionen Menschen von Fridays for Future, die für eine bessere Politik demonstrieren, nicht der Klimaschutzlobby zum Fraß vorzuwerfen.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Spione im Vatikan

Spione im Vatikan von Denoël,  Yvonnick, Schaarschmidt,  Paul
In der Welt der Geheimdienste ist der Vatikan einzigartig: ein Kleinstaat und gleichzeitig eine globale Autorität, immer beteiligt am »Great Game« der geopolitischen Mächte. Denoel untersucht beide Seiten: die Geheimoperationen des Vatikans und die Spionage, der sich der Vatikan ausgesetzt sieht. Er schildert konkrete Fälle und analysiert die großen Strategien, etwa im Kampf gegen den Kommunismus, als Johannes Paul II. mit Unterstützung von der Reagan-Administration und der amerikanischen Dienste im Gegenzug die Anhänger der Befreiungstheologie in ihrem südamerikanischen Hinterhof unterdrückte. Denoel belegt, dass Priester am Rande ihrer offiziellen Tätigkeit geheime Missionen durchführten, wobei der »relative Dilettantismus der vatikanischen Spione« dank Ausbildungshilfe der CIA, der italienischen und französischen Dienste inzwischen Geschichte ist. Und er zeigt, dass heutzutage der Vatikan nicht zögert, spezialisierte Fachkräfte von außen zu rekrutieren.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Zwischen Wut und Verzweiflung

Zwischen Wut und Verzweiflung von Berghofer,  Wolfgang
Berghofer gehört zu den namhaften Akteuren der Wendezeit. Als Dresdner OB suchte er als einer der ersten DDR-Politiker das Gespräch mit der Opposition. Er wurde stellvertretender Parteivorsitzender der SED-PDS und wollte mit Aplomb und Gefolge im Januar 1990 der SPD beitreten, was die ostdeutschen Sozialdemokraten verhinderten. Berghofer zog sich aus der Politik zurück und ging in die Wirtschaft. Seine Nähe zu konservativen westdeutschen Politikern und Unternehmern wurde ihm von vielen Ostdeutschen mindestens so kritisch vorgehalten wie seine Lossagung vom Sozialismus. Inzwischen sitzt er, von ihm durchaus gewollt, zwischen allen Stühlen, weil er ein entschiedener Befürworter der Zusammenarbeit mit Russland war und ist. Aus Anlass seines 80. Geburtstages im Februar 2023 zieht er Bilanz über sein Leben, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Nachdem er bereits über seine Zeit in der DDR geschrieben hat (»Keine Figur im Schachspiel«, 2014), konzentriert er sich in seinem neuen Buch auf die letzten dreißig Jahre. Es ist eine kritische Abrechnung mit dem kapitalistischen System, dem er in seiner derzeitigen Verfassung keine Chance gibt. Berghofer berichtet über seine Erfahrungen als Unternehmensberater, von der allmächtigen Bürokratie und der Stagnation des Beamten- und Gerichtsstaates Bundesrepublik Deutschland. Er kann vergleichen, denn er kennt beide Systeme – von unten wie von oben. Berghofer ist ein exzellenter Analytiker und in Maßen exzentrischer Mensch, eben ein Zeitgenosse und Zeitzeuge der ungewöhnlichen Art. Er selbst nennt sich einen grimmigen Optimisten.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Rasende Eifersucht

Rasende Eifersucht von Schulze,  Eveline
In den sechziger Jahren ist das Görlitzer Geschäft für Kinderwagen eine gute Adresse für werdende Eltern; der freundliche Inhaber gibt sich große Mühe, die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. Dass er noch ein anderes »Geschäft« betreibt, ahnt niemand. Als er auffliegt, sind die Bürger schockiert: Über Jahre hat er einen Kinderporno-Ring aufgezogen, ist unter Pädophilen über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Wegen »kupplerischer Zuhälterei, Unzucht mit Kindern, Verstoß gegen das Devisengesetz und die Zollverordnung« wird er zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. – Ein erstaunlich mildes Urteil hingegen erhält eine Frau als Olbersdorf, die ihren Mann getötet hat. Der Fall führt zurück in die Nachkriegsjahre: Auch in Olbersdorf gibt es mehr Frauen als Männer, viele sind gefallen oder in Kriegsgefangenschaft. Und jene, die bereits zurückgekommen sind, wissen diesen Mangel durchaus zu nutzen, was wiederum die Ehefrauen motiviert, alles zu unternehmen, dass der Angetraute bei ihnen bleibt – in diesem Fall den Versuch, den Mann mit der Pistole vom Seitensprung abzuhalten. Das Gericht gesteht der Täterin mildernde Umstände zu. – Ein weiteres Tötungsdelikt ereignet sich in makaberer Kulisse. Auf dem Friedhof von Eibau kommt es zum Streit zweier Männer – am Ende liegt der eine tot auf dem Boden. Die Spuren weisen ins »Homosexuellen-Milieu«. Eveline Schulze rekonstruiert drei Kriminalfälle aus DDR-Zeiten, stellt Täterprofile und die Ermittlungsarbeit dar und geht auf die gesetzlichen Regelungen, etwa die Aufhebung des »Schwulenparagrafen 175«, und die Rechtsprechung ein. Vor allem aber erzählt sie diese Fälle als spannende Geschichten mit viel Zeitkolorit.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Das neue Normal

Das neue Normal von Ende,  Ulrich
Die Corona-Krise stellt für unsere Gesellschaft eine »kopernikanische Wende« dar. Auch wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen, ein Zurück zum vorherigen Zustand wird es nicht geben. Unser Leben folgt einer neuen Normalität, nichts ist wie zuvor. In diesem Buch schildern Künstler und Experten aus Ökonomie, Virologie, Neurologie, Ethik und den Erziehungswissenschaften den jeweiligen Wandel aus ihrer Sicht. Sie entwerfen Szenarien, wie die Pandemie uns und unser Leben verändert und was sie für die Zukunft bedeutet. Es kommen zu Wort: Thomas Brussig, Gerald Hüther, Christian Jassoy, Manfred Prenzel, Bernd Raffelhüschen und Helmut Schleich.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Big Bang in der Ukraine

Big Bang in der Ukraine von Rupp,  Rainer
Der aktuelle Krieg in der Ukraine ist kein regionaler Konflikt zwischen zwei ehemaligen Sowjetstaaten, sondern eine geostrategische Auseinandersetzung zwischen „dem Westen“ (der USA und ihren Verbündeten) und Russland mit dem Ziel, das Land als machtpolitischen Faktor zu liquidieren. Auch dieser Krieg ist Teil der seit 1990 forcierten Bemühungen der USA, eine Weltordnung nach ihren Vorstellungen zu schaffen. Der Kampf um die Weltherrschaft wird faktisch seit Januar 1918 geführt, als US-Präsident Woodrow Wilson – wenige Monate nach der russischen Oktoberrevolution – sein als Friedensappell postuliertes 14-Punkte-Programm ausgab. Die darin sichtbare Anmaßung, der Welt zu diktieren, wie sie ihre Dinge zu ordnen habe, ist seither Regierungsprogramm. Es bestimmt grundsätzlich die Handlungen aller Washingtoner Administrationen, wobei die Aggressivität bei der außenpolitischen Durchsetzung dieser »America First«-Strategie in dem Maße zunahm, wie der Widerstand dagegen abnahm. Seit dem Ende des Ostblocks aufgrund des Zerfalls der UdSSR wähnen sich die USA in der Vorhand und eskalieren die Unterwerfung der Welt nach ihren Vorstellungen, was in diesem Krieg in Osteuropa sichtbar Ausdruck findet. Der Autor bestätigt aus eigener Beobachtung und Erfahrung die gleichsam genetisch bedingte Politik der imperialistischen USA und belegt dies mit Texten und Analysen, die in Jahrzehnten entstanden sind.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Annäherung durch Wandel

Annäherung durch Wandel von Bahr,  Egon, Riemann,  Lutz, Schumann,  Frank
Mitte der Fünfziger arbeitet Lutz Riemann als Schiffbauer in der Peenewerft Wolgast und der Journalist Egon Bahr beim RIAS. Riemann hört regelmäßig in der Nachtschicht auf der Werft Bahrs Kommentare: Das ist ein ausgemachter Kalter Krieger, der gegen die DDR hetzt. Später wird Riemann ein bekannter Schauspieler der DDR und Bahr der Architekt der neuen Ostpolitik der SPD. Als Intimus von Bundeskanzler Willy Brandt ist Bahr viele Jahre eine Schlüsselfigur der Bonner Ost- und Deutschlandpolitik. Nach dem Ende der DDR begegnen sich Bahr und Riemann zum ersten Mal. Der unverändert politisch und publizistisch aktive Bahr ist der neugierige Journalist geblieben, der er immer war. Er ist neugierig auf den Osten, auf die dort lebenden Menschen, auf das, was sie bewegt und beschäftigt. Es entwickelt sich eine Korrespondenz zwischen beiden, die Fortsetzung findet in Gesprächen auf dem Zeesboot des in Stralsund lebenden Lutz Riemann. Bahr und Riemann segeln auf der Ostsee und durch den Sund, tauschen sich aus, erörtern gesellschaftliche und globale Probleme. Egon Bahr, der 2015 starb, hinterließ viele Bücher. Aber keines ist so privat, so individuell, so exklusiv wie dieses: mit unveröffentlichten Fotos, mit persönlichen Briefen. Hinzu kommen Schreiben und Texte von Riemann sowie Beiträge Bahrs. Zugleich ist dieser Schriftwechsel auch ein Abbild der verpassten Chancen und Gelegenheiten, weshalb doch nicht zusammenwuchs, was zusammengehörte, wie Bahrs einstiger Chef Willy Brandt befand. Den Zeugen Bahr beispielsweise ließ das Landgericht Berlin im Prozess gegen Egon Krenz im Mai 1997 nicht sprechen, weil der Richter der Meinung war, der Bundesminister a. D. habe von der Materie, die hier erörtert würde, keine Ahnung. Bahr gab seinen Beitrag zu Protokoll, eine Zeitzeugenstimme, die, in diesem Buch nachzulesen und mit Blick auf das vereinte Deutschland und seinen heutigen Zustand noch einmal bedenkenswert ist.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Der 8. Mai

Der 8. Mai von Rahr,  Alexander, Sergijenko,  Wladimir
Der 8. Mai 1945 – ein welthistorischer Augenblick. Dieses Buch lässt den Tag – seine Vorgeschichte, den Ablauf, die Stunde der Kapitulationserklärung – in einer vielstimmigen Erzählung lebendig werden. Es führt in das gleichzeitige Geschehen an verschiedenen Orten und versammelt und verarbeitet authentische Aussagen unterschiedlicher Akteure und lässt somit teilhaben am Erleben Betroffener und Beteiligter. Auf »höchster« Ebene – was machen Stalin, Churchill, Truman? Was Keitel, Schukow, Eisenhower? Die Erzählung führt aber auch zu vielen anderen, etwa zu der jungen Berlinerin, der ein sowjetischer Offizier einen Stoffballen auf den Tisch wirft und verlangt, dass sie über Nacht eine amerikanische Flagge zur Siegesfeier näht. Oder zu dem Deutschen, der als Leutnant der Roten Armee in seine zerstörte Heimatstadt Berlin einzieht. Auch zu der Rotarmistin, der ein Vorgesetzter am Morgen des 8. Mai ein Kästchen mit dem Gebiss Hitlers übergibt, das sie zur medizinischen Begutachtung bringen soll, um den Tod des Führers zu beweisen … Die Herausgeber Alexander Rahr und Wladimir Sergijenko haben historische Dokumente und kostbare, wenig bekannte Zeitzeugenberichte gesichtet und zu einer einzigartigen Erzählung verarbeitet. Ihre Schilderung vergegenwärtigt diesen historischen Tag, der uns Nachgeborenen mehr als ein symbolisches Datum sein muss, und macht Geschichte lebendig.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Der Raum, in dem alles geschah

Der Raum, in dem alles geschah von Baumgärtel,  Patrick, Bolton,  John, Zarrin,  Shaya
John Bolton diente 519 Tage als Sicherheitsberater unter Donald Trump, zumeist »in dem Raum, in dem alles geschah«. Mit beinahe täglichen Treffen zählte er zu den engsten Vertrauten des US-Präsidenten. Doch was er da sah, überraschte ihn. Er musste erfahren, dass es Trump gar nicht um das Wohl der Nation geht, sondern immer nur um Selbstinszenierung und darum, mit allen Mitteln wiedergewählt zu werden. In seinem Buch berichtet Bolton aus erster Hand über Trumps Verfehlungen, seine rechtswidrigen Aussagen und Handlungen. Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten verfügt über exklusives Detailwissen und Insiderinformationen bezüglich der Machenschaften des mächtigsten Mannes der Welt. So beantwortet Bolton die Frage, inwieweit Trump manipulativ auf die Regierung von Kanzlerin Merkel einwirkt, und deckt zahlreiche streng geheime Informationen über Trumps Verwicklung in unzulässige Ermittlungen des Justizministeriums auf. Er verrät pikanteste Details aus dessen Verbindungen in die Unruheherde der Welt, beispielsweise Russland, Nordkorea und Syrien, und äußert sich detailliert zur Ukraine-Affäre. Er zeigt, wie Trump mit Hilfe des ukrainischen Präsidenten seine Gegner zu denunzieren versuchte. Bolton enthüllt Trumps erschreckende Inkompetenz in außenpolitischen und Verfassungsfragen: Der Präsident bietet Diktatoren seine persönlichen Dienste an, lobt die chinesischen Internierungslager und überlegt laut, mehr als zwei Wahlperioden zu regieren. Er weiß nicht, dass Großbritannien über Atomwaffen verfügt und dass Finnland nicht zu Russland gehört. Ja, er überlegt, aus der NATO auszusteigen und in Venezuela einzumarschieren. Diese Dokumentation aus dem innersten Kreis der Macht rechtfertigt ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump − weshalb das Weiße Haus seine Veröffentlichung mit allen Mitteln zu verhindern suchte.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Das Neue Berlin

Wie die oben genannten Verlage legt auch Das Neue Berlin besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben