Prüfung des Einflusses eines pegylierten bovinen Granulozyten-Kolonie stimulierenden Faktors auf das leukozytäre Blutbild und die Akute-Phase-Reaktion von Holstein-Friesian Kühen und deren Kälbern

Prüfung des Einflusses eines pegylierten bovinen Granulozyten-Kolonie stimulierenden Faktors auf das leukozytäre Blutbild und die Akute-Phase-Reaktion von Holstein-Friesian Kühen und deren Kälbern von Finsterhölzl,  Alina
Hintergrund: Im peripartalen Zeitraum kommt es bei der Milchkuh aufgrund der steigenden körperlichen Belastung durch die anstehende Kalbung und die beginnende Laktation zu einer Suppression des Immunsystems, die durch geringe Konzentrationen an neutrophilen Granulozyten und einer eingeschränkten Funktion dieser gekennzeichnet ist, was höhere Krankheitsinzidenzen (z. B. Mastitiden) zur Folge hat. Granulozyten-Kolonie stimulierende Faktoren (G-CSF) regen die Bildung von neutrophilen Granulozyten im Knochenmark an und finden beim Rind Einsatz zur Reduktion einer klinischen Mastitis während der immunsupprimierten Transitphase. Es liegen bisher nur wenige Informationen über den Einfluss von G-CSF auf die Akute-Phase-Reaktion (APR) von graviden Milchkühen und einen möglichen Effekt auf ihre Kälber vor. Ziel der Studie: Das Ziel dieser Studie war die Evaluation der Auswirkungen des Einsatzes eines G-CSF auf das Immunsystem und das leukozytäre Blutbild der tragenden Kuh zum Zeitpunkt der Geburt und des neugeborenen Kalbes. Die Hypothese dabei war, dass die Verabreichung eines G-CSF bei Muttertier und Kalb zu einer APR und einer Leukozytose mit Neutrophilie führt. Zusätzlich wurden klinische Parameter zur Bewertung möglicher unerwünschter Nebenwirkungen und des Gesundheitszustandes der Tiere ausgewertet. Material und Methoden: Der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen nach § 8 Abs. 1 des Tierschutzgesetzes zugelassene Versuch (Aktenzeichen 84-02.04.2017.A096) fand im Zeitraum von Juli bis Dezember 2017 statt. Eingeschlossen wurden Blutproben von 84 Milchkühen und 77 Kälbern der Rasse Holstein-Friesian mit einem vollständigen Datensatz. Einem Teil der Kühe (41/84) wurde 5 - 15 Tage vor dem Kalbungstermin und innerhalb von 24 h nach der Abkalbung 2,7 ml Imrestor™ (Elanco GmbH, Bad Homburg, Deutschland) mit 15 mg bG-CSF s.c. injiziert, so ergab sich eine Kontrollgruppe mit 43 Tieren. Bei den Kälbern waren 35/77 der behandelten Mütter und 42/77 der Kontrolltiere mit vollständigen Daten. Jeweils nach einer klinischen Untersuchung erfolgten die Blutentnahmen der Kühe vor der ersten Injektion (Zeitpunkt ap), vor der zweiten Injektion (Zeitpunkt p) sowie jeweils einmal in den darauffolgenden zwei Wochen (Zeitpunkte pp1 und pp2). Die Blutentnahmen der Kontrolltiere erfolgten zu gleichen Zeitpunkten. Bei den untersuchten Kälbern wurden ebenfalls 4 Blutentnahmen (1. vor der Kolostrumaufnahme (Zeitpunkt n), 2. innerhalb von 24 h danach (Zeitpunkt pn1), 3. erste Lebenswoche (Zeitpunkt pn2), 4. zweite Lebenswoche (Zeitpunkt pn3)) durchgeführt. Untersucht wurden EDTA- und Serum-Proben. Die hämatologische Untersuchung umfasste eine automatisierte Zellzählung am ADVIA® 2120 (Siemens Healthcare, Erlangen, Deutschland) mit manueller Differenzierung eines nach May-Grünwald-Giemsa gefärbten Blutausstriches. Aus den Serumproben wurden Haptoglobin (Hp), Albumin (Alb) und Totalprotein (TP) am biochemischen Analysegerät ABX Pentra C400 (ABX Horiba, Montpellier, Frankreich) bestimmt. Weiterhin wurden bei den Kühen klinische Parameter untersucht, wie die Trockenmasse-Aufnahme, Milchleistung, Trächtigkeitsdauer sowie der prozentuale Anteil der Kühe mit gestörtem Allgemeinbefinden, Totgeburten, Fieber, entzündlichen und metabolischen Krankheiten. Außerdem wurde der prozentuale Anteil an Kühen ermittelt, bei denen es nach dem Trockenstellen zu einem Anstieg der Zellzahl in der Milch kam. Die Kälber wurden hinsichtlich ihres Geburtsgewichts verglichen und es wurde das Vorhandensein von entzündlichen Krankheiten ausgewertet. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Kühe der Imrestor™-Gruppe zeigten im Vergleich zu den Kühen der Kontrollgruppe einen signifikanten, etwa doppelt so hohen Anstieg der Leukozytenzahl (WBC, p < 0,001), getragen von den neutrophilen Granulozyten (NEU, p < 0,0009) mit einer signifikant höheren Zahl an toxischen neutrophilen Granulozyten (TOX, p < 0,0007) sowie einem häufigeren Auftreten einer Linksverschiebung (p < 0,0018). Außerdem wiesen die behandelten Kühe eine signifikant höhere Zahl der Lymphozyten (LYM, p < 0,0006) und Monozyten (MON, p = 0,001) auf. In der ersten Laktationswoche (Zeitpunkt pp1) zeigte sich bei den Kontrolltieren eine 2-fach höhere Hp-Konzentration (p < 0,0004), die von einer niedrigeren Alb-Konzentration begleitet war (p < 0,0002). Die Kälber, der mit Imrestor™ vorbehandelten Kühe zeigten eine signifikant höhere Zahl an WBC (p < 0,0009), NEU (p < 0,0008) sowie an LYM (p < 0,0006) und MON (p < 0,0007), jedoch war der Effekt geringer als bei den Muttertieren. Der einzige Effekt des G-CSF auf die klinischen Parameter der Milchkühe im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe war die geringere Häufigkeit des Auftretens von metabolischen Krankheiten (40 % vs. 10 %, p = 0,0022). Bei den Kälbern zeigte die Behandlung der Muttertiere keinen Effekt auf den Gesundheitszustand oder die Entwicklung. Zusammenfassend konnte die vorliegende Studie zeigen, dass mit Imrestor™ behandelte Kühe nach der Kalbung einen signifikant höheren Anstieg der Leukozytenzahl aufwiesen, was von einer geringer ausgeprägten APR und einer geringeren Häufigkeit des Auftretens von metabolischen Erkrankungen begleitet war. Dies lässt darauf schließen, dass G-CSF einen positiven Effekt auf den Gesundheitszustand der Milchkühe im peripartalen Zeitraum haben. Die Untersuchungen der Kälber von mit Imrestor™ vorbehandelten Kühen zeigten, ähnlich zu den Ergebnissen der Muttertiere, einen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höheren Anstieg der untersuchten Leukozytenpopulationen, jedoch waren diese Reaktionen trotz der statistischen Signifikanz deutlich abgeschwächter und klinisch wenig relevant, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die Behandlung der Muttertiere mit einem G-CSF keinen negativen Effekt auf die Entwicklung, Gesundheit und Vitalität der neugeborenen Kälber hat. Da sich bisher nur wenige Daten über die Auswirkungen eines G-CSF auf das leukozytäre Blutbild und die APR der Kälber behandelter Kühe finden und da aufgrund vorliegender humanmedizinischer Studien von einer transplazentaren Übertragung der G-CSF ausgegangen werden muss, sollte das Ziel zukünftiger Studien weitere Untersuchungen hinsichtlich der Folgen einer peripartalen Therapie mit G-CSF für die Neonaten sein.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Untersuchung von Einflussfaktoren auf die postpartale Calciumkonzentration im Blutserum von Holstein-Friesian Kühen

Untersuchung von Einflussfaktoren auf die postpartale Calciumkonzentration im Blutserum von Holstein-Friesian Kühen von Crivellaro,  Patricia R. H.
Die Hypocalcämie ist immer noch mit einem hohen Risikopotential für die Kühe nach der Kalbung und mit hohen Kosten durch die Behandlung und den Folgekosten verbunden. Trotz intensiver Forschungsarbeit sind immer noch nicht alle Zusammenhänge über die Entstehung von Hypocalcämien bei Milchkühen geklärt. Als eine der häufigsten Produktionskrankheiten ist es wichtig, Ansatzpunkte zu erforschen, die eine Möglichkeit bieten, der Hypocalcämie vorzubeugen. Dazu werden im Rahmen dieser Arbeit 109 pluripare Kühe der Rasse Holstein-Friesian im peripartalen Zeitraum betrachtet. Vor der Kalbung erfolgen die Untersuchungen ab 3 Wochen vor dem errechneten Kalbedatum montags und donnerstags um 6 Uhr im wöchentlichen Abstand. Direkt nach der Kalbung (Tag 0) findet eine Untersuchung statt und dann an den folgenden 3 Tagen täglich eine Untersuchung um 9 Uhr. Die Untersuchungen erfassen dabei den allgemeinen Gesundheitsstatus mittels einer Allgemeinuntersuchung und den Body Condition Score. Entsprechend dem Probenplan werden Blut- und Harnuntersuchungen sowie Rückenfettdickemessungen und Wägungen durchgeführt. Zusätzlich werden die Fütterungs-, Milchleistungs- und Krankheitsdaten erhoben. Die erfassten Daten werden unter Anwendung der Regressionsanalyse und dem Varianzmodell mit den Calciumkonzentrationen in Beziehung gesetzt. Die Calciumkonzentration im Serum nach der Kalbung wird von vielen verschiedenen Faktoren signifikant beeinflusst. Vor der Kalbung hat vor allem die Laktationszahl und die Futteraufnahme am Tag 1 a.p. eine Beziehung zu der Serumcalciumkonzentration nach der Kalbung. Mit zunehmender Laktationszahl steigt das Risiko nach der Kalbung eine Hypocalcämie zu steigen. Die Futteraufnahme um die Kalbung hat einen starken Einfluss auf die Calciumkonzentration. Je höher die Futteraufnahme in diesem Zeitraum ist, desto höher ist die Calciumkonzentration im Serum nach der Kalbung. Nach der Kalbung zeigen die Ohrtemperatur, die Pansenfüllung, die Futteraufnahme, die Calciumkonzentration, die Phosphorkonzentration und die Magnesiumkonzentration im Serum eine signifikante Korrelation mit der Calciumkonzentration im Serum p.p. Vereinzelt treten noch Zusammenhänge mit anderen Laborwerten auf. Diese sind aber nicht sehr signifikant. Wärmere Ohren und eine stärkere Pansenfüllung haben einen positiven Effekt auf eine höhere Calciumkonzentration p.p. Eine Beeinflussung durch Medikamente ist nur begrenzt möglich. Ein Zusammenhang mit der Witterung konnte nicht hergestellt werden. Durch die geringe Variabilität der DCAB konnte in dieser Arbeit kein Zusammenhang mit der Calciumkonzentration hergestellt werden, des Weiteren wird der Einfluss durch die Fütterungselemente durch die Futteraufnahme überlagert. Die Futteraufnahme zeigt ab Tag 1 a.p. einen Zusammenhang mit den Calciumkonzentrationen im Serum. Die Messwerte von Calcium, Phosphor und Magnesium im Serum beeinflussen die Calciumkonzentration im Serum p.p. entweder nur am selben Tag oder maximal ein Tag im Vorhinein. Dabei sind die Calciumkonzentrationen untereinander sowie mit den Phosphorkonzentrationen positiv miteinander korreliert. Im Gegensatz dazu zeigt sich zwischen den Magnesiumkonzentrationen mit den Calciumkonzentrationen eine negative Korrelation. Mittels der Parameter des roten Blutbildes a.p. und der Harnuntersuchung wird die Calciumkonzentration im Serum p.p. nicht stark beeinflusst.
Aktualisiert: 2021-12-23
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Untersuchung zum Einfluss der DCAB in den Futterrationen auf den Säure-Basen-Haushalt von Holstein-Friesian Milchkühen unter Berücksichtigung der Konzentrationen an Kalium und Natrium

Untersuchung zum Einfluss der DCAB in den Futterrationen auf den Säure-Basen-Haushalt von Holstein-Friesian Milchkühen unter Berücksichtigung der Konzentrationen an Kalium und Natrium von Prädel,  Yvonne Jasmin Sophia
Das Konzept der Dietary Cation Anion Balance (DCAB) wird vorrangig in der Geburtsvorbereitungsphase bei Milchkühen genutzt. Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der DCAB auf den Säure-Basen-Haushalt (SBH) bei laktierenden Milchkühen. Außerdem wurde in der Literaturrecherche der Einfluss verschiedener Konzentrationen der beiden Hauptkationen der DCAB (Natrium und Kalium) auf die Leistung von Milchkühen beleuchtet. Für die Untersuchungen wurden 78 laktierende Holstein-Friesian Milchkühe (100-200 Tage in Milch) über Futterwiegetröge gefüttert. So konnten in drei Durchgängen verschiedene DCABVariationen den Tieren vorgelegt und deren Einfluss auf den SBH mittels Blut-, Harn- und Pansensaftproben gemessen werden. Vor der jeweiligen Untersuchung erhielten alle Tiere die betriebsübliche Ration (+80 bis +220 mEq/kg Trockenmasse (TM)). Anschließend wurden die Tiere zufällig, aber ausgewogen nach der Laktationsnummer, in zwei Gruppen eingeteilt. Die Kontrollgruppe bekam weiterhin die betriebsübliche Ration, während der Untersuchungsgruppe ein DCAB-regulierendes Ergänzungsfuttermittel zusätzlich unter die Ration gemischt wurde. In Untersuchung 1 erhielt die Untersuchungsgruppe SoyChlor®, ein anionisches Ergänzungsfuttermittel mit hohem Anteil an Chlorid (Kontrolle: +200 bis +220 mEq/kg TM/ Untersuchung: +55 bis +73 mEq/kg TM). In Untersuchung 2 wurde der Untersuchungsgruppe zusätzlich BICAR®Z (Natriumhydrogenkarbonat) als natriumhaltiges kationisches Ergänzungsfuttermittel gefüttert (Kontrolle: +80 mEq/kg TM / Untersuchung: +221 mEq/kg TM). Die dritte Untersuchung unterteilt sich in drei Abschnitte: In Abschnitt 1 bekam die Untersuchungsgruppe CS-Dihydrat QS – ein anionisches Calciumsulfatgemisch – gefüttert (Kontrolle: +143 mEq/kg TM/ Untersuchung: -6 mEq/kg TM), in Abschnitt 2 wurden die Rationen getauscht (Kontrollgruppe erhielt nun das Mineral – Kontrolle: +1 mEq/kg TM / Untersuchung: +145 mEq/kg TM) und in Abschnitt 3 wurde der supplementierten Gruppe BICAR®Z als Puffer zugeführt, um die DCAB auf den Wert der Untersuchungsgruppe anzuheben (Kontrolle: +77 mEq/kg TM/ Untersuchung: +150 mEq/kg TM). Die Rationen wurden alle 2-3 Wochen analytisch geprüft. Über den Zeitraum der Untersuchungen wurden zu Beginn und Ende die Lebendmasse, die Rückenfettdicke, der Body Condition Score und Blutparameter (pH, pCO2, HCO3, BE, Natrium, Kalium) gemessen. Alle 1-2 Wochen erfolgte eine Harnprobenentnahme (pH, Netto-Säure-Basen-Ausscheidung (NSBA), Na, K, Ca, Mg, P, Cl, Crea) und an drei Zeitpunkten (Beginn, Mitte und Ende) der Untersuchung wurden Pansensaftproben (pH, Methylenblautest (MBT), Sedimentaktivitätszeit (SAT), Sensorik) entnommen. Die Lebendmasse, die Rückenfettdicke und der Body Condition Score zeigten in allen drei Durchgängen keine signifikanten Veränderungen durch die DCAB und bestätigen somit einheitliche Gruppen. Es zeigten sich bei azidogen wirkender DCAB (Anreicherung mit Chlorid, Schwefel) signifikante Effekte auf die Blut- (pH, HCO3, BE) und Pansensaftparameter (pH) des SBH, welche quantitativ aber nur gering ausgeprägt waren. Bei erhöhter DCAB konnten im Blut und Pansensaft keine signifikanten Effekte festgestellt werden. Es konnten keine Auswirkungen auf die Werte des Pansensaftscorings (MBT, SAT, Sensorik) festgestellt werden. Die Kaliumkonzentration im Blut zeigt nur in Abschnitt 3.2 einen Anstieg bei niedriger DCAB, was auf eine azidotische Belastung hindeuten kann. Auf die Harnparameter pH, NSBA und Calcium hat die DCAB einen deutlichen Einfluss. NSBA und pH sinken bei niedriger DCAB und die Calciumausscheidung steigt. Bei erhöhter DCAB steigen der pH und die NSBA während die Calciumkonzentration sinkt. Die Magnesiumkonzentration zeigt in den ersten beiden Untersuchungen einen ähnlichen Verlauf wie die Calciumkonzentration. In Untersuchung 3 kann kein Einfluss gefunden werden. Die Konzentrationen von Natrium und Chlorid sind vom jeweiligen Gehalt im Futter abhängig. Die Kalium- und Phosphorkonzentration im Harn werden nicht durch die DCAB beeinflusst. Die Creatininkonzentration über den Harn sinkt bei hoher DCAB und steigt bei niedriger DCAB. Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass es bei laktierenden Milchkühen einen signifkanten Einfluss der DCAB auf den SBH gibt. Aus diesem Grund sollte die Ration der Milchkühe nicht nur in der Vorbereitung auf die Geburt zur Beurteilung der Wirkung der Gebärpareseprophylaxe überprüft werden, sondern auch in den Rationen aller Laktationsstadien. Dies sei vor dem Hintergrund gesagt, dass v. a. azidogene Rationen (Untersuchung 1 und 2) zu Auswirkungen im SBH (Blut, Harn und Pansensaft) führen, während eine alkalogene Ration weniger starke Einflüsse hat. Als Mittel der Wahl zur Beurteilung der Wirkung der DCAB auf den SBH ist die Harnprobe gegenüber der Blutprobe im Stall am besten geeignet, da sie in beiden Richtungen (azidotisch und alkalogen) wertvolle Hinweise und schnellere Ergebnisse liefert.
Aktualisiert: 2021-09-30
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Zusammenhang zwischen der Milcheinsatzleistung und der Tiergesundheit von Holstein-Friesian Kühen

Zusammenhang zwischen der Milcheinsatzleistung und der Tiergesundheit von Holstein-Friesian Kühen von Pauly,  Franka
Die vorliegende Arbeit dient dazu, 1.) die Begriffe Start- und Einsatzleistung zu definieren, 2.) Zusammenhänge zwischen verschiedenen Milchleistungen aufzudecken und diese als Managementtool nutzbar zu machen und 3.) zu ergründen, ob höchstleistende Milchkühe häufiger krank werden als weniger leistungsstarke Tiere. Hierzu wurden von Mai 2015 bis November 2016 Daten von 192 Holstein-Friesian Kühen mit einer durchschnittlichen Jahresleistung von 12.018 kg erfasst. Im Einzelnen wurden die Gesamttagesleistungen der ersten 100 Laktationstage sowie Gesundheits- und Reproduktionsdaten für diesen Zeitraum aufgezeichnet. Zusätzlich wurden die mithilfe der Milchkontrollen ermittelten kumulierten 100-, 200- und 305-Tage-Leistungen verwendet. Für die analytische Statistik wurden Spearman-Rho-Korrelation, logistische Regression, Kreuztabellen, Chi-Quadrat-Test sowie ANOVA/Kruskal-Wallis-Test angewendet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Futter- und Energieaufnahme während der gesamten Laktation maximiert werden sollten, da beide positiv mit der Milchleistung korrelieren. Als Definition für die Startleistung wird die Gesamtmilchleistung der ersten Laktationswoche vorgeschlagen. Ihr Einfluss auf die 305-Tage-Leistung ist gering, weshalb es nicht nötig ist, die Leistung am Laktationsbeginn auf ein Maximum zu steigern. Somit können die Frischabkalber zum Beispiel durch nur zweimal tägliches Melken im Hinblick auf Nachgeburtsphase und Stoffwechselbelastung geschont werden. Spätestens ab der dritten Laktationswoche ist für das Erbringen von Spitzenleistungen eine Steigerung der Melkfrequenz empfehlenswert. Für die Einsatzleistung wird die Gesamtmilchleistung der ersten 50 Laktationstage als Definition vorgeschlagen. In diesem Zeitraum erreichen die meisten Kühe ihre Peakleistung und die Erkrankungswahrscheinlichkeit im Verlauf der Laktation ist am höchsten. Die Vorlaktationsparameter Trockenstehzeit, Rückenfettdicke, Zwischenkalbezeit und Rastzeit sind nicht zur Vorhersage der Milcheinsatzleistung geeignet. Die Einsatzleistung ist multifaktoriell beeinflussbar und sollte durch die Kombination verschiedener Faktoren optimiert werden. Hierzu zählen unter anderem Fütterung, Fruchtbarkeitsmanagement, Melkvorgang und Gesundheitsüberwachung. Die Milchleistung der 7. Laktationswoche korreliert stark mit der 305-Tage-Leistung. Diese kann mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 64 % anhand der Gesamtmilchleistung in LW 7 vorhergesagt werden. Im Hinblick auf die Ausnutzung des Leistungspotenzials und schlechtere Fruchtbarkeit am Laktationsbeginn kann somit von höchstleistenden Kühen die freiwillige Wartezeit kalkuliert und die Rastzeit verlängert werden. Des Weiteren konnte kein statistischer Zusammenhang zwischen hoher Milchleistung und Erkrankungshäufigkeit aufgezeigt werden – alle Leistungs- und Altersgruppen werden gleich häufig krank. Als Werkzeug für das Gesundheitsmanagement ist die Einsatzleistungskurve aufgetragen als ermolkene Milchmenge in kg pro Laktationstag nur eingeschränkt nutzbar. Eine leicht verzögert ansteigende Leistung am Laktationsbeginn hat keinen Einfluss auf die allgemeine Erkrankungswahrscheinlichkeit, deshalb sollten Kühe mit einer stärker schwankenden Startleistung nicht frühzeitig aus der Herde entfernt werden. Zudem zeigte sich, dass sich vorübergehende, kurzfristige Leistungsschwankungen nicht auf die Gesamtleistung auswirken, solange der Milchentzug aufrecht erhalten wird. Sie treten aufgrund diverser Umstände auf. Hierzu zählen hormonelle Einflüsse, klimatische Bedingungen, Schwankungen der Zusammensetzung des Futters und Melkablauf (Rekik et al., 2003; Stelwagen, 2001). Zur Vorhersage des Eintritts von spezifischen Erkrankungen ist der Laktationskurvenverlauf nicht geeignet. Die Milchleistung wird von der Erkrankung beeinflusst und ist somit Ausdruck der vor dem sichtbaren Abfall der Leistung auftretenden pathophysiologischen Vorgänge. Um Abgangswahrscheinlichkeiten vorauszusagen, ist die Laktationskurve ebenfalls nur eingeschränkt nutzbar. Es wurde nachgewiesen, dass eine schlechte Persistenz sowie drastische Rückgänge der Milchleistung das Abgangsrisiko signifikant erhöhen. Häufig liegen hier schwerwiegende Erkrankungen zugrunde. Weitere Untersuchungen mit größeren Tierzahlen werden empfohlen.
Aktualisiert: 2021-10-20
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