Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum

Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum von Clerc,  Silke
Die (Beziehungs-)Gewalt gegen Frauen ist eine belastende sowie komplexe Thematik und beinhaltet enorme Auswirkungen auf die Lebenssituation und die psychische und physische Gesundheit der betroffenen Frauen. Sie wird vielfach tabuisiert, da die Gewalt innerhalb einer Beziehung bzw. Ehe angewendet und damit oftmals in den Bereich privater Familienstreitigkeiten verschoben wird. In den 1970er-Jahren wurde die Problematik durch die Frauenbewegung zunehmend öffentlich diskutiert und damit enttabuisiert. In der Folge kam es zu einem Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung und in der Folge auch zu neuen Perspektiven in Forschung und Wissenschaft. Heutzutage wird Gewalt gegen Frauen international als Menschenrechtsverletzung angesehen und öffentlich verurteilt. Dieser Paradigmenwechsel hat letztendlich Veränderungen in der Gesetzgebung und in Bezug auf institutionelle Interventionen gegen Beziehungsgewalt hervorgerufen. Die aktuellste Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) weist mit einer Mehrheit von 80,5% Frauen als Opfer von Beziehungsgewalt aus. Aus der Statistik geht weiterhin hervor, dass im Jahr 2020 ein Anstieg von 4,4% bei den partnerschaftlichen Gewaltdelikten erfasst worden ist. Insgesamt ist in den letzten neun Jahren ein stetiger Anstieg der Gewalt in Paarbeziehungen zu beobachten. Trotzdem existieren nur wenige aktuelle empirische Erkenntnisse zu dieser Thematik, denn die letzte repräsentative Studie, welche auch die Lebenswelten und Bewältigungsstrategien der betroffenen Frauen abbildet, wurde im Jahr 2004 von Schröttle und Müller durchgeführt. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass „das Gesamtausmaß von Gewalt und ihren Folgen nur zum Teil im Rahmen der institutionellen Unterstützung und polizeilichen Intervention sichtbar wurde“. Das lässt zum einen schlussfolgern, dass Frauen in den heutigen Paarbeziehungen weiterhin Gewalt erfahren und zum anderen, dass sich viele der Betroffenen nicht an professionelle Hilfseinrichtungen wenden und die Gewalt noch immer als Privatsache betrachten. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem ländlichen Raum. Gewaltbetroffenen Frauen in ländlichen Regionen stehen womöglich weniger Hilfeeinrichtungen zur Verfügung als in Großstädten. Laut Brandstetter sei die „Akzeptanz der institutionalisierten Hilfe im ländlichen Raum nicht vorhanden“, denn damit müssten die betroffenen Frauen offen zu erkennen geben, dass sie womöglich nicht oder unzureichend in ihrer Rolle als Ehefrau oder Partnerin funktionieren. Diese Frauen benötigen eine sensible Ansprache seitens professioneller Fachkräfte, damit sie sich verstanden und ernst genommen fühlen. Daher möchte ich im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Problematik der Beziehungsgewalt gegen Frauen in ländlich geprägten Regionen untersuchen und dabei den Schwerpunkt auf die Institutionen vor Ort legen, indem ich die Anforderungen an ein bedarfsgerechtes Hilfesystem für die gewaltbetroffenen Frauen herausarbeite. Zudem setze ich mich mit der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten seitens der gewaltbetroffenen Frauen auseinander und konzentriere mich auf das Hilfesystem im ländlichen Raum am Beispiel des Landkreises Holzminden. Meine Fragestellung lautet daher: Welche Anforderungen lassen sich für ein bedarfsgerechtes Hilfesystem ableiten, um gewaltbetroffene Frauen (besser) erreichen zu können, die ihren Lebensort im ländlichen Raum haben? Was bedeutet dies für das professionelle Handeln der Akteur*innen des Hilfesystems in diesem Kontext? Meine Motivation diese Thematik in meiner Arbeit zu behandeln hat ihren Ursprung in einem Praktikum, welches ich während meines Studiums in der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) in Holzminden absolviert habe. Die Frauen berichteten vielfach von eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten durch fehlendes Wissen, die Unterdrückung durch ihren (Ehe-)Mann sowie der Belastung, den gesellschaftlichen Normen in der dörflichen Gemeinschaft entsprechen zu wollen. Die Ländlichkeit, die der Landkreis Holzminden aufweist, ist mir im Praktikum daher sehr präsent geworden. Aus diesem Grund werden diese Aspekte eingehend untersucht und der Bezug zu den Möglichkeiten professionellen Handelns Sozialer Arbeit hergestellt. Diese Arbeit ist grundsätzlich literaturgestützt geschrieben. Zusätzlich dient aber ein qualitatives Experteninterview, welches im Vorfeld dieser Thesis geführt wurde, als ergänzende Quelle, um die Situation des Hilfesystems im Landkreis Holzminden darstellen und erweiterte Anforderungen formulieren zu können. Das Interview ist anhand eines selbst erstellten Leitfadens erhoben worden. Die entwickelten Fragen sind nach folgenden Kategorien aufgebaut: die Lebenswelten der gewaltbetroffenen Frauen, der ländliche Raum, das gesellschaftliche Verständnis von häuslicher Gewalt und als Schwerpunkt das Hilfesystem und dessen Kooperation in Holzminden. Anita Hummel, die in der BISS in der Stadt Holzminden tätig war, ist in diesem Zusammenhang als Expertin zu bezeichnen, die in Bezug auf „ein klar abgestecktes Wissensgebiet“ die Spezialisierung des Ortes aufgrund der Tatsache abbilden kann, dass sie über die Erfahrung von rund 15 Jahren sozialarbeiterischer Praxis mit von Gewalt betroffenen Frauen verfügt und somit ein breites Wissen in dieser Thematik vorweisen kann. Das Interview dient dieser Studie als Untersuchung, welches „Routinen, Praktiken und Erfahrungen sowie wichtige Geschehnisse und das Feld kennzeichnende Merkmale“ rekonstruieren soll. Das Interview ist per Tonbandaufnahme festgehalten und anschließend transkribiert worden, wobei Inhalte fokussiert wurden und weniger Nuancen, wie z. B. Räuspern. Die Fragen sind ebenfalls transkribiert worden und mit „I“ (Interviewende) gekennzeichnet, die Antworten mit „B“ (Befragte). Die Aussagen der Expertin wurden weder korrigiert noch geglättet, sodass Zitate wortgetreu geblieben sind. Die Analyse der Aussagen fokussiert demnach Informationen bzw. das Wissen der Expertin, die Aufschluss über ortsbezogene Gegebenheiten liefern kann, um die Spezifikation der Thematik auf den Landkreis Holzminden übertragen zu können. Daher ist das Interview in erster Linie auf inhaltlicher Ebene bewertet worden, sodass jene Textstellen kodiert wurden, welche für die Fragestellung der Arbeit relevant sind. Da in diesem Zusammenhang eine subjektive Färbung der Aussagen nicht ausgeschlossen werden kann, wurde ein Abgleich mit verschiedenen fachliterarischen Quellen vorgenommen. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass auf das Gendern in Bezug auf die Thematik verzichtet wird, da sich diese Arbeit ausschließlich auf die Beziehungsgewalt gegen Frauen fokussiert. Damit soll nicht zum Ausdruck gebracht werden, Männer seien nicht von Beziehungsgewalt betroffen. Im Rahmen der vorliegenden Veröffentlichung nähere ich mich zunächst den wesentlichen Begriffen dieser Thematik. Der Landkreis Holzminden stellt eine Region dar, die eine schlechte Infrastruktur und eine geringe Bevölkerungsdichte aufweist. Aus diesem Grund erfolgt eine Definitionsvorschlag zum ländlichen Raum, in einem weiteren Schritt werden Bezüge zu Holzminden hergestellt. In folgt eine kurze Skizzierung des Gewaltaufkommens in Niedersachsen und im Landkreis Holzminden. Anschließend wird diese Problematik anhand des ländlichen Raums erläutert und Unterschiede zu urbanen Lebensräumen aufgezeigt. Kapitel 3 umfasst das Hilfesystem bei Beziehungsgewalt gegen Frauen, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit dem Ziel entwickelt wurde, eine ganzheitliche Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ermöglichen. Daher wird zunächst auf die Entwicklungslinien hin zu einem Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen eingegangen, es folgt eine Beschreibung der einzelnen Institutionen im Hilfesystem. Fokussiert werden Institutionen, welche auch im Landkreis Holzminden vertreten sind. Im Kapitel 4 wird eine Untersuchung interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Institutionen im Landkreis Holzminden vorgenommen. Dazu wird auf die Handlungslinien und auf deren Ziele für die institutionsübergreifende Kooperation eingegangen, um die zuvor erarbeiteten Erkenntnisse wieder auf das Hilfesystem im Landkreis Holzminden zu übertragen. Das Kapitel 5 schließt die Arbeit mit der Auseinandersetzung hinsichtlich der Anforderungen eines bedarfsgerechten Hilfesystems. Dies erfolgt auf den Ebenen der räumlichstrukturellen, der klientinnenorientierten und der kooperativen und interdisziplinären Anforderungen. Im Anschluss wird die Fragestellung bilanzierend betrachtet und weiterhin Forschungsdesiderate identifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-15
> findR *

Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum

Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum von Clerc,  Silke
Die (Beziehungs-)Gewalt gegen Frauen ist eine belastende sowie komplexe Thematik und beinhaltet enorme Auswirkungen auf die Lebenssituation und die psychische und physische Gesundheit der betroffenen Frauen. Sie wird vielfach tabuisiert, da die Gewalt innerhalb einer Beziehung bzw. Ehe angewendet und damit oftmals in den Bereich privater Familienstreitigkeiten verschoben wird. In den 1970er-Jahren wurde die Problematik durch die Frauenbewegung zunehmend öffentlich diskutiert und damit enttabuisiert. In der Folge kam es zu einem Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung und in der Folge auch zu neuen Perspektiven in Forschung und Wissenschaft. Heutzutage wird Gewalt gegen Frauen international als Menschenrechtsverletzung angesehen und öffentlich verurteilt. Dieser Paradigmenwechsel hat letztendlich Veränderungen in der Gesetzgebung und in Bezug auf institutionelle Interventionen gegen Beziehungsgewalt hervorgerufen. Die aktuellste Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) weist mit einer Mehrheit von 80,5% Frauen als Opfer von Beziehungsgewalt aus. Aus der Statistik geht weiterhin hervor, dass im Jahr 2020 ein Anstieg von 4,4% bei den partnerschaftlichen Gewaltdelikten erfasst worden ist. Insgesamt ist in den letzten neun Jahren ein stetiger Anstieg der Gewalt in Paarbeziehungen zu beobachten. Trotzdem existieren nur wenige aktuelle empirische Erkenntnisse zu dieser Thematik, denn die letzte repräsentative Studie, welche auch die Lebenswelten und Bewältigungsstrategien der betroffenen Frauen abbildet, wurde im Jahr 2004 von Schröttle und Müller durchgeführt. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass „das Gesamtausmaß von Gewalt und ihren Folgen nur zum Teil im Rahmen der institutionellen Unterstützung und polizeilichen Intervention sichtbar wurde“. Das lässt zum einen schlussfolgern, dass Frauen in den heutigen Paarbeziehungen weiterhin Gewalt erfahren und zum anderen, dass sich viele der Betroffenen nicht an professionelle Hilfseinrichtungen wenden und die Gewalt noch immer als Privatsache betrachten. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem ländlichen Raum. Gewaltbetroffenen Frauen in ländlichen Regionen stehen womöglich weniger Hilfeeinrichtungen zur Verfügung als in Großstädten. Laut Brandstetter sei die „Akzeptanz der institutionalisierten Hilfe im ländlichen Raum nicht vorhanden“, denn damit müssten die betroffenen Frauen offen zu erkennen geben, dass sie womöglich nicht oder unzureichend in ihrer Rolle als Ehefrau oder Partnerin funktionieren. Diese Frauen benötigen eine sensible Ansprache seitens professioneller Fachkräfte, damit sie sich verstanden und ernst genommen fühlen. Daher möchte ich im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Problematik der Beziehungsgewalt gegen Frauen in ländlich geprägten Regionen untersuchen und dabei den Schwerpunkt auf die Institutionen vor Ort legen, indem ich die Anforderungen an ein bedarfsgerechtes Hilfesystem für die gewaltbetroffenen Frauen herausarbeite. Zudem setze ich mich mit der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten seitens der gewaltbetroffenen Frauen auseinander und konzentriere mich auf das Hilfesystem im ländlichen Raum am Beispiel des Landkreises Holzminden. Meine Fragestellung lautet daher: Welche Anforderungen lassen sich für ein bedarfsgerechtes Hilfesystem ableiten, um gewaltbetroffene Frauen (besser) erreichen zu können, die ihren Lebensort im ländlichen Raum haben? Was bedeutet dies für das professionelle Handeln der Akteur*innen des Hilfesystems in diesem Kontext? Meine Motivation diese Thematik in meiner Arbeit zu behandeln hat ihren Ursprung in einem Praktikum, welches ich während meines Studiums in der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) in Holzminden absolviert habe. Die Frauen berichteten vielfach von eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten durch fehlendes Wissen, die Unterdrückung durch ihren (Ehe-)Mann sowie der Belastung, den gesellschaftlichen Normen in der dörflichen Gemeinschaft entsprechen zu wollen. Die Ländlichkeit, die der Landkreis Holzminden aufweist, ist mir im Praktikum daher sehr präsent geworden. Aus diesem Grund werden diese Aspekte eingehend untersucht und der Bezug zu den Möglichkeiten professionellen Handelns Sozialer Arbeit hergestellt. Diese Arbeit ist grundsätzlich literaturgestützt geschrieben. Zusätzlich dient aber ein qualitatives Experteninterview, welches im Vorfeld dieser Thesis geführt wurde, als ergänzende Quelle, um die Situation des Hilfesystems im Landkreis Holzminden darstellen und erweiterte Anforderungen formulieren zu können. Das Interview ist anhand eines selbst erstellten Leitfadens erhoben worden. Die entwickelten Fragen sind nach folgenden Kategorien aufgebaut: die Lebenswelten der gewaltbetroffenen Frauen, der ländliche Raum, das gesellschaftliche Verständnis von häuslicher Gewalt und als Schwerpunkt das Hilfesystem und dessen Kooperation in Holzminden. Anita Hummel, die in der BISS in der Stadt Holzminden tätig war, ist in diesem Zusammenhang als Expertin zu bezeichnen, die in Bezug auf „ein klar abgestecktes Wissensgebiet“ die Spezialisierung des Ortes aufgrund der Tatsache abbilden kann, dass sie über die Erfahrung von rund 15 Jahren sozialarbeiterischer Praxis mit von Gewalt betroffenen Frauen verfügt und somit ein breites Wissen in dieser Thematik vorweisen kann. Das Interview dient dieser Studie als Untersuchung, welches „Routinen, Praktiken und Erfahrungen sowie wichtige Geschehnisse und das Feld kennzeichnende Merkmale“ rekonstruieren soll. Das Interview ist per Tonbandaufnahme festgehalten und anschließend transkribiert worden, wobei Inhalte fokussiert wurden und weniger Nuancen, wie z. B. Räuspern. Die Fragen sind ebenfalls transkribiert worden und mit „I“ (Interviewende) gekennzeichnet, die Antworten mit „B“ (Befragte). Die Aussagen der Expertin wurden weder korrigiert noch geglättet, sodass Zitate wortgetreu geblieben sind. Die Analyse der Aussagen fokussiert demnach Informationen bzw. das Wissen der Expertin, die Aufschluss über ortsbezogene Gegebenheiten liefern kann, um die Spezifikation der Thematik auf den Landkreis Holzminden übertragen zu können. Daher ist das Interview in erster Linie auf inhaltlicher Ebene bewertet worden, sodass jene Textstellen kodiert wurden, welche für die Fragestellung der Arbeit relevant sind. Da in diesem Zusammenhang eine subjektive Färbung der Aussagen nicht ausgeschlossen werden kann, wurde ein Abgleich mit verschiedenen fachliterarischen Quellen vorgenommen. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass auf das Gendern in Bezug auf die Thematik verzichtet wird, da sich diese Arbeit ausschließlich auf die Beziehungsgewalt gegen Frauen fokussiert. Damit soll nicht zum Ausdruck gebracht werden, Männer seien nicht von Beziehungsgewalt betroffen. Im Rahmen der vorliegenden Veröffentlichung nähere ich mich zunächst den wesentlichen Begriffen dieser Thematik. Der Landkreis Holzminden stellt eine Region dar, die eine schlechte Infrastruktur und eine geringe Bevölkerungsdichte aufweist. Aus diesem Grund erfolgt eine Definitionsvorschlag zum ländlichen Raum, in einem weiteren Schritt werden Bezüge zu Holzminden hergestellt. In folgt eine kurze Skizzierung des Gewaltaufkommens in Niedersachsen und im Landkreis Holzminden. Anschließend wird diese Problematik anhand des ländlichen Raums erläutert und Unterschiede zu urbanen Lebensräumen aufgezeigt. Kapitel 3 umfasst das Hilfesystem bei Beziehungsgewalt gegen Frauen, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit dem Ziel entwickelt wurde, eine ganzheitliche Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ermöglichen. Daher wird zunächst auf die Entwicklungslinien hin zu einem Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen eingegangen, es folgt eine Beschreibung der einzelnen Institutionen im Hilfesystem. Fokussiert werden Institutionen, welche auch im Landkreis Holzminden vertreten sind. Im Kapitel 4 wird eine Untersuchung interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Institutionen im Landkreis Holzminden vorgenommen. Dazu wird auf die Handlungslinien und auf deren Ziele für die institutionsübergreifende Kooperation eingegangen, um die zuvor erarbeiteten Erkenntnisse wieder auf das Hilfesystem im Landkreis Holzminden zu übertragen. Das Kapitel 5 schließt die Arbeit mit der Auseinandersetzung hinsichtlich der Anforderungen eines bedarfsgerechten Hilfesystems. Dies erfolgt auf den Ebenen der räumlichstrukturellen, der klientinnenorientierten und der kooperativen und interdisziplinären Anforderungen. Im Anschluss wird die Fragestellung bilanzierend betrachtet und weiterhin Forschungsdesiderate identifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-08
> findR *

Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum

Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum von Clerc,  Silke
Die (Beziehungs-)Gewalt gegen Frauen ist eine belastende sowie komplexe Thematik und beinhaltet enorme Auswirkungen auf die Lebenssituation und die psychische und physische Gesundheit der betroffenen Frauen. Sie wird vielfach tabuisiert, da die Gewalt innerhalb einer Beziehung bzw. Ehe angewendet und damit oftmals in den Bereich privater Familienstreitigkeiten verschoben wird. In den 1970er-Jahren wurde die Problematik durch die Frauenbewegung zunehmend öffentlich diskutiert und damit enttabuisiert. In der Folge kam es zu einem Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung und in der Folge auch zu neuen Perspektiven in Forschung und Wissenschaft. Heutzutage wird Gewalt gegen Frauen international als Menschenrechtsverletzung angesehen und öffentlich verurteilt. Dieser Paradigmenwechsel hat letztendlich Veränderungen in der Gesetzgebung und in Bezug auf institutionelle Interventionen gegen Beziehungsgewalt hervorgerufen. Die aktuellste Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) weist mit einer Mehrheit von 80,5% Frauen als Opfer von Beziehungsgewalt aus. Aus der Statistik geht weiterhin hervor, dass im Jahr 2020 ein Anstieg von 4,4% bei den partnerschaftlichen Gewaltdelikten erfasst worden ist. Insgesamt ist in den letzten neun Jahren ein stetiger Anstieg der Gewalt in Paarbeziehungen zu beobachten. Trotzdem existieren nur wenige aktuelle empirische Erkenntnisse zu dieser Thematik, denn die letzte repräsentative Studie, welche auch die Lebenswelten und Bewältigungsstrategien der betroffenen Frauen abbildet, wurde im Jahr 2004 von Schröttle und Müller durchgeführt. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass „das Gesamtausmaß von Gewalt und ihren Folgen nur zum Teil im Rahmen der institutionellen Unterstützung und polizeilichen Intervention sichtbar wurde“. Das lässt zum einen schlussfolgern, dass Frauen in den heutigen Paarbeziehungen weiterhin Gewalt erfahren und zum anderen, dass sich viele der Betroffenen nicht an professionelle Hilfseinrichtungen wenden und die Gewalt noch immer als Privatsache betrachten. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem ländlichen Raum. Gewaltbetroffenen Frauen in ländlichen Regionen stehen womöglich weniger Hilfeeinrichtungen zur Verfügung als in Großstädten. Laut Brandstetter sei die „Akzeptanz der institutionalisierten Hilfe im ländlichen Raum nicht vorhanden“, denn damit müssten die betroffenen Frauen offen zu erkennen geben, dass sie womöglich nicht oder unzureichend in ihrer Rolle als Ehefrau oder Partnerin funktionieren. Diese Frauen benötigen eine sensible Ansprache seitens professioneller Fachkräfte, damit sie sich verstanden und ernst genommen fühlen. Daher möchte ich im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Problematik der Beziehungsgewalt gegen Frauen in ländlich geprägten Regionen untersuchen und dabei den Schwerpunkt auf die Institutionen vor Ort legen, indem ich die Anforderungen an ein bedarfsgerechtes Hilfesystem für die gewaltbetroffenen Frauen herausarbeite. Zudem setze ich mich mit der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten seitens der gewaltbetroffenen Frauen auseinander und konzentriere mich auf das Hilfesystem im ländlichen Raum am Beispiel des Landkreises Holzminden. Meine Fragestellung lautet daher: Welche Anforderungen lassen sich für ein bedarfsgerechtes Hilfesystem ableiten, um gewaltbetroffene Frauen (besser) erreichen zu können, die ihren Lebensort im ländlichen Raum haben? Was bedeutet dies für das professionelle Handeln der Akteur*innen des Hilfesystems in diesem Kontext? Meine Motivation diese Thematik in meiner Arbeit zu behandeln hat ihren Ursprung in einem Praktikum, welches ich während meines Studiums in der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) in Holzminden absolviert habe. Die Frauen berichteten vielfach von eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten durch fehlendes Wissen, die Unterdrückung durch ihren (Ehe-)Mann sowie der Belastung, den gesellschaftlichen Normen in der dörflichen Gemeinschaft entsprechen zu wollen. Die Ländlichkeit, die der Landkreis Holzminden aufweist, ist mir im Praktikum daher sehr präsent geworden. Aus diesem Grund werden diese Aspekte eingehend untersucht und der Bezug zu den Möglichkeiten professionellen Handelns Sozialer Arbeit hergestellt. Diese Arbeit ist grundsätzlich literaturgestützt geschrieben. Zusätzlich dient aber ein qualitatives Experteninterview, welches im Vorfeld dieser Thesis geführt wurde, als ergänzende Quelle, um die Situation des Hilfesystems im Landkreis Holzminden darstellen und erweiterte Anforderungen formulieren zu können. Das Interview ist anhand eines selbst erstellten Leitfadens erhoben worden. Die entwickelten Fragen sind nach folgenden Kategorien aufgebaut: die Lebenswelten der gewaltbetroffenen Frauen, der ländliche Raum, das gesellschaftliche Verständnis von häuslicher Gewalt und als Schwerpunkt das Hilfesystem und dessen Kooperation in Holzminden. Anita Hummel, die in der BISS in der Stadt Holzminden tätig war, ist in diesem Zusammenhang als Expertin zu bezeichnen, die in Bezug auf „ein klar abgestecktes Wissensgebiet“ die Spezialisierung des Ortes aufgrund der Tatsache abbilden kann, dass sie über die Erfahrung von rund 15 Jahren sozialarbeiterischer Praxis mit von Gewalt betroffenen Frauen verfügt und somit ein breites Wissen in dieser Thematik vorweisen kann. Das Interview dient dieser Studie als Untersuchung, welches „Routinen, Praktiken und Erfahrungen sowie wichtige Geschehnisse und das Feld kennzeichnende Merkmale“ rekonstruieren soll. Das Interview ist per Tonbandaufnahme festgehalten und anschließend transkribiert worden, wobei Inhalte fokussiert wurden und weniger Nuancen, wie z. B. Räuspern. Die Fragen sind ebenfalls transkribiert worden und mit „I“ (Interviewende) gekennzeichnet, die Antworten mit „B“ (Befragte). Die Aussagen der Expertin wurden weder korrigiert noch geglättet, sodass Zitate wortgetreu geblieben sind. Die Analyse der Aussagen fokussiert demnach Informationen bzw. das Wissen der Expertin, die Aufschluss über ortsbezogene Gegebenheiten liefern kann, um die Spezifikation der Thematik auf den Landkreis Holzminden übertragen zu können. Daher ist das Interview in erster Linie auf inhaltlicher Ebene bewertet worden, sodass jene Textstellen kodiert wurden, welche für die Fragestellung der Arbeit relevant sind. Da in diesem Zusammenhang eine subjektive Färbung der Aussagen nicht ausgeschlossen werden kann, wurde ein Abgleich mit verschiedenen fachliterarischen Quellen vorgenommen. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass auf das Gendern in Bezug auf die Thematik verzichtet wird, da sich diese Arbeit ausschließlich auf die Beziehungsgewalt gegen Frauen fokussiert. Damit soll nicht zum Ausdruck gebracht werden, Männer seien nicht von Beziehungsgewalt betroffen. Im Rahmen der vorliegenden Veröffentlichung nähere ich mich zunächst den wesentlichen Begriffen dieser Thematik. Der Landkreis Holzminden stellt eine Region dar, die eine schlechte Infrastruktur und eine geringe Bevölkerungsdichte aufweist. Aus diesem Grund erfolgt eine Definitionsvorschlag zum ländlichen Raum, in einem weiteren Schritt werden Bezüge zu Holzminden hergestellt. In folgt eine kurze Skizzierung des Gewaltaufkommens in Niedersachsen und im Landkreis Holzminden. Anschließend wird diese Problematik anhand des ländlichen Raums erläutert und Unterschiede zu urbanen Lebensräumen aufgezeigt. Kapitel 3 umfasst das Hilfesystem bei Beziehungsgewalt gegen Frauen, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit dem Ziel entwickelt wurde, eine ganzheitliche Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ermöglichen. Daher wird zunächst auf die Entwicklungslinien hin zu einem Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen eingegangen, es folgt eine Beschreibung der einzelnen Institutionen im Hilfesystem. Fokussiert werden Institutionen, welche auch im Landkreis Holzminden vertreten sind. Im Kapitel 4 wird eine Untersuchung interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Institutionen im Landkreis Holzminden vorgenommen. Dazu wird auf die Handlungslinien und auf deren Ziele für die institutionsübergreifende Kooperation eingegangen, um die zuvor erarbeiteten Erkenntnisse wieder auf das Hilfesystem im Landkreis Holzminden zu übertragen. Das Kapitel 5 schließt die Arbeit mit der Auseinandersetzung hinsichtlich der Anforderungen eines bedarfsgerechten Hilfesystems. Dies erfolgt auf den Ebenen der räumlichstrukturellen, der klientinnenorientierten und der kooperativen und interdisziplinären Anforderungen. Im Anschluss wird die Fragestellung bilanzierend betrachtet und weiterhin Forschungsdesiderate identifiziert.
Aktualisiert: 2023-04-05
> findR *

Untersuchung zum Einfluss des Zungenbandes auf die oberen Atemwege des Pferdes unter Belastungsendoskopie bei Rennpferden

Untersuchung zum Einfluss des Zungenbandes auf die oberen Atemwege des Pferdes unter Belastungsendoskopie bei Rennpferden von Troppenz,  Anne
Die Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Zungenbandes und dessen Einfluss auf die oberen Atemwege sowie die Prävention von DDSP bei Rennpferden ist bisher sehr umstritten. In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob die Anwendung des Zungenbandes den Pharynxdurchmesser und die Öffnung des Kehlkopfes beeinflussen. Des Weiteren sollte mit dieser Arbeit geprüft werden, ob ein DDSP durch das Tragen eines Zungenbandes verhindert werden kann. Die Studie wurde in einem prospektiven, verblindeten Crossover-Design durchgeführt. Insgesamt wurden mittels endoskopischer Bildgebung 38 Rennpferde (30 Galopprennpferde und acht Trabrennpferde) auf pathologische Funktionsveränderungen der oberen Atemwege untersucht. Alle Studienteilnehmer befanden sich im aktiven Renntraining oder hatten bereits an regionalen Rennen teilgenommen. Alle Pferde litten laut Vorgeschichte an Leistungsinsuffizienz oder an Atemgeräuschen unter Belastung. 20 Tieren war die Anwendung des Zungenbandes bereits bekannt. Die übrigen 18 Tiere wurden im Rahmen der Studie zum ersten Mal mit dem Zungenband trainiert. Die Untersuchung der Tiere wurde stets paarweise unter den gewohnten Bedingungen im Renntrainingsstall vor Ort vorgenommen. Es erfolgten drei Untersuchungseinheiten für jedes Tier an einem Untersuchungstag. Zunächst wurde nach Anlegen des Equipments die Endoskopiephase „in Ruhe“ (Kontrolle) aufgezeichnet. Nach einer kurzen Adaptations- und Aufwärmphase folgten im Anschluss zwei Beobachtungseinheiten bei maximalem Renntempo auf der Trainingsrennstrecke: eine Phase mit Zungenband und eine Rennphase ohne Zungenband. Das Bildmaterial der drei Beobachtungseinheiten wurde miteinander verglichen. Alle pathologischen Funktionsstörungen des Pharynx und Larynx aus den Beobachtungsphasen wurden dokumentiert. Aus den drei Beobachtungsphasen „Ruhe“, „maximale Belastung mit Zungenband“ und „maximale Belastung ohne Zungenband“ wurden jeweils fünf Standbilder extrahiert. Insgesamt wurde der Einflusses des Zungenbandes auf den Pharynxdurchmesser von 30 Rennpferden ausgewertet. Die gemessene Breite der Epiglottis (a) sowie die senkrechte Länge (b) von einem dorsalen Fixpunkt im Pharynxdach auf die Breite, (a) wurden gemessen. Das Verhältnis der Strecken zueinander wurde als Maß für den Öffnungsgrad des Pharynx (Pharynx-Epiglottis-Ratio b/a) berechnet. Für die Beurteilung des Einflusses des Zungenbandes auf die Öffnungsfläche des Kehlkopfes, wurden folgende Larynxparameter gemessen: Maximale Höhe der Öffnungsfläche (a), Maximale Breite der Öffnungsfläche (b), Breite auf Mitte der Stimmfalten (c), relativer Öffnungswinkel (d) und die Öffnungsfläche (e). Die Larynx-Öffnungsflächen-Ratio wurde ermittelt, indem ebenso die Quotienten (LarynxÖffnungsflächen-Ratio = b/a, c/a, d/a, e/a) berechnet wurden. Die Dorsalverlagerung des Gaumensegels trat insgesamt viermal unter Belastung auf. Davon wurde bei drei von vier Malen das Zungenband getragen. Nur bei einem Pferd trat das DDSP ohne Anwendung des Zungenbandes unter Belastung auf. Die durchschnittliche Pharynx-Epiglottis-Ratio (b/a) der Beobachtungsphase "Belastung ohne Zungenband" war signifikant größer als "in Ruhe". Im paarweisen Vergleich der Beobachtungsgruppen "Belastung mit Zungenband" war die durchschnittliche Pharynx-Epiglottis-Ratio (b/a) niedriger, als "in Belastung ohne Zungenband". Die durchschnittliche Larynx-Öffnungsflächen-Ratio der maximalen Breite auf Höhe der Stimmtaschen (c)/maximale Höhe der Kehlkopföffnungsfläche (a) war im Vergleich "Ruhe" vs. "Belastung mit Zungenband", unter Anwendung des Zungenbandes größer als in "Ruhe". Bei der Gegenüberstellung der Beobachtungsgruppen "in Belastung" konnte für die Larynx-Öffnungsflächen-Ratio (c/a) festgestellt werden, dass sie "mit Zungenbandanwendung" größer war, als "ohne Zungenbandanwendung". Für die durchschnittliche Larynx-Öffnungsflächen-Ratio des Öffnungswinkels der Aryknorpel (d)/maximale Höhe der Kehlkopföffnungsfläche (a) konnte festgestellt werden, dass "in Belastung mit Zungenband" die Differenz größer war, als in Ruhe. Zusammenfassend wurde in dieser Studie kein positiver Effekt auf den Durchmesser des Pharynx durch das Tragen von Zungenbändern festgestellt. Lediglich die Larynxöffnungsflächen-Ratio auf Höhe der Stimmtaschen und der Winkel der Aryknorpel waren unter Belastung mit Zungenband größer als ohne dessen Anwendung. Weitere Studien sollten sich auf den Tierschutz konzentrieren, da die Ergebnisse der vorliegenden Studie einen objektiven Nachweis für zukünftige Entscheidungen von Pferdesportorganisationen bezüglich der Vorschriften für die Zungenbandanwendung liefern. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstützen nicht die Anwendung von Zungenbändern im Rennsport. Ein positiver Einfluss auf die Funktion der oberen Atemwege sowie als Prävention gegen das Auftreten von DDSPs konnte hier nicht nachgewiesen werden und gilt somit weiterhin als fraglich.
Aktualisiert: 2023-01-19
> findR *

Evaluation neuer Biomarker für Endotoxämie und Sepsis bei der Kolik des Pferdes

Evaluation neuer Biomarker für Endotoxämie und Sepsis bei der Kolik des Pferdes von Lilge,  Svenja
„Koliken“, als Symptomkomplex für starke Abdominalschmerzen, sind die häufigsten Notfälle in der Pferdemedizin. Treten sie in Form eines strangulierenden Ileus oder einer Enteritis auf, kommt es aufgrund der erhöhten Permeabilität der Darmwände zu einem Übertritt von gramnegativen Bakterien aus dem Gastrointestinaltrakt in die Bauchhöhle und den Körperkreislauf. Die Hypothesen dieses Promotionsvorhabens bestanden in der Annahme, dass die daraus resultierende Endotoxämie eine Ausschüttung und Aktivierung von Entzündungsmediatoren (TNF-α und IL-1β) sowie Matrix-Metalloproteinasen (MMP-2 und MMP-8) initiiert. Diese proteolytischen Enzyme und ihre Inhibitoren (TIMPs) wurden in dieser Arbeit untersucht, da die Integrität des Gewebes gesunder Pferde maßgeblich von einer Balance aus Degradierung der extrazellulären Matrix mittels MMPs sowie deren Inhibition durch TIMPs abhängt, wobei sich bei pathologischen Geschehen die Relation zugunsten der MMPs und ihrer elastolytischen und kollagenolytischen Aktivität zu verschieben scheint. Das Patientengut der Studie bestand aus 47 Pferden mit Kolik- Symptomen divergierenden Schweregrades. Mittels eines modifizierten Sepsis-Scores nach Breuer und Schusser wurden die Probanden abhängig von ihrem Allgemeinbefinden, ihren Schleimhäuten, ihrer Herz- und Atemfrequenz, inneren Körpertemperatur und Leukozytenanzahl sowie Konzentration an ionisiertem Kalzium im Blut in Sepsis-positiv, -fraglich oder -negativ eingestuft. Unter Zuhilfenahme von speziesspezifischen Sandwich-ELISA-kits erfolgte anschließend die Messung der MMP-2 und -8, TIMP-1 und -2 sowie TNF-α und IL-1β Konzentrationen sowohl im Bauchhöhlenpunktat als auch Plasma der Patienten. Die durchgeführte lineare Diskriminanzanalyse ergab, dass alle Parameter des Sepsis-Scores (außer dem ionisierten Kalzium) der Unterscheidung in die verschiedenen Sepsis-Gruppen zuträglich waren. Allerdings ließ sich keine statistische Korrelation zwischen den Laborbefunden, dem Schweregrad der klinischen Anzeichen, den Sepsis-Gruppen und den Konzentrationen der untersuchten Parameter feststellen. Weder die Hypothese, dass Koliken bei Pferden zu Endotoxämien führen, welche ihrerseits messbare Erhöhungen der Aktivitäten von Zytokinen im Plasma oder Bauchhöhlenpunktat dieser Tiere bewirken, noch die These der elastinolytischen/kollagenolytischen Dysbalance bei kolikenden Pferden, die sich in der vermehrten Produktion von Matrix-Metalloproteinasen manifestiert, konnte somit bestätigt werden. Als mögliche Ursachen für die fehlenden Korrelationen kommen sowohl eine zu geringe Sensitivität der verwendeten ELISA-kits als auch ein verbesserungswürdiger Versuchsaufbau in Frage. Zukünftige Studien könnten sich durch das Auswählen nachweislich septischer Pferde vermehrt auf die Entzündungskaskaden von der Endotoxämie zur Zytokinausschüttung oder auf die Funktion der MMPs bei Umbauprozessen des Extrazellularraumes in Gegenwart von Adhäsionen und Fibrosierungen bei post-operativen Kolikern konzentrieren.
Aktualisiert: 2023-01-19
> findR *

Das Hausschwein als translationales Großtiermodell zur Analyse der adaptiven antimykotischen Immunantwort gegen aerogen übertragenen Aspergillus fumigatus

Das Hausschwein als translationales Großtiermodell zur Analyse der adaptiven antimykotischen Immunantwort gegen aerogen übertragenen Aspergillus fumigatus von Schmidt,  Stefanie
Aspergillus fumigatus (A. fumigatus) verursacht schwere invasive Infektionen oder auch Überempfindlichkeitsreaktionen bei immungeschwächten Menschen sowie Patienten, die an bereits bestehenden Lungenerkrankungen leiden. Die rechtzeitige Diagnose invasiver Pilzinfektionen ist nach wie vor schwierig, da spezifische und hochempfindliche nicht-invasive Methoden für A. fumigatus fehlen. Die Betrachtung der T-Helferzellantwort (CD4+) gegen spezifische Pilzpathogene kann dabei wichtige Informationen über den Wirt-Pathogen-Status liefern und diagnostisch für die Kategorisierung von Patientengruppen genutzt werden. Die Untersuchung der Rolle von Aspergillus-spezifischen Th-Zellen für die antimykotische Immunität des Menschen ist jedoch bei gefährdeten Patienten aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten zur Probenahme sowie des schnellen Fortschreitens der Erkrankung äußerst schwierig. In dieser Studie wurde das Hausschwein als translationales Großtiermodell ausgewählt, um die antimykotische T-Zell-Immunität gegenüber luftgetragenen A. fumigatus-Sporen unter Anwendung des Aktivierungsmarkers CD154 und der Anreicherung porziner Aspergillus-spezifischen T-Helferzellen zu untersuchen. Der Pool von A. fumigatus-reaktiven CD4+ T-Zellen im Blut gesunder, natürlich exponierter Schweine war bezüglich des Differenzierungsstatus, der Frequenz und des Th1-Phänotyps mit Daten gesunder Menschen vergleichbar. Gesunde Schweine, die in einer Aerosolkammer experimentell einer definierten Konzentration von 106 KBE/m3 Konidien über einen Zeitraum von 8 Stunden ausgesetzt waren, zeigten an Tag 4 nach der Exposition eine erhöhte Anzahl an Aspergillus-spezifischen Th-Zellen im Blut, gefolgt von einem Abfall und einem allmählichen Anstieg bis Tag 18. Nach der experimentellen Exposition akkumulierten A. fumigatus-reaktive CD4+ T-Zellen insbesondere in Lungengeweben und zeigten einen konsistenten Th1-Phänotyp. Experimentell exponierte Schweine entwickelten zudem keine klinischen Anzeichen einer Infektion. Eine temporäre medikamentös induzierte Immunsuppression vor der experimentellen Aspergillus-Exposition reduzierte die Anzahl der A. fumigatus-reaktiven Th-Zellen in Lungengeweben signifikant und resultierte in einer reduzierten Zytokinproduktion bis zu mehr als zwei Wochen nach Absetzen der supprimierenden Behandlung. Die initiale periphere A. fumigatus-reaktive T-Helferzellantwort im Blut war bemerkenswerterweise bei immunkompetenten sowie immunkompromittierten Schweinen sehr ähnlich. Darüber hinaus führte die experimentelle Exposition gegenüber Aspergillus-Konidien bereits nach 4 Tagen zu einem deutlichen Anstieg der pulmonalen Th17-Antwort mit Kreuzreaktivität gegenüber C. albicans. Die Ergebnisse unterstreichen daher den sinnvollen Einsatz von Hausschweinen zur Erforschung der A. fumigatus-reaktiven T-Helferzellantwort und bieten neue Anhaltspunkte zur Analyse prädisponierender Faktoren für Aspergillus-assoziierte Erkrankungen und des Potenzials der T-Zell-basierten Diagnostik und Therapie in Human- und Veterinärmedizin.
Aktualisiert: 2023-01-12
> findR *

Die Rolle des Endothelin-B-Rezeptors in der pulmonalen TH2-Inflammation

Die Rolle des Endothelin-B-Rezeptors in der pulmonalen TH2-Inflammation von González Calera,  Carla Rosa
"The role of the endothelin B receptor in the pulmonary Th2 inflammation" Pulmonary arterial hypertension is a rare, deadly disease, which is characterized by endothelial dysfunction, pulmonary vasoconstriction, pulmonary vascular hyperresponsiveness and pulmonary arterial remodeling. The endothelin system plays a crucial role in the pathogenesis of PAH. Hence, the aims of this study were to examine the role of the endothelin system in Th2-induced PAH-associated pathologies as well as agedependent endothelin-1-mediated alterations of the pulmonary vasculature. Pulmonary Th2 inflammation was induced in mice by systemic ovalbumin sensitization followed by ovalbumin airway exposure (OVA/OVA). Isolated perfused and ventilated lungs of transgenic mice were investigated to determine the effects of endothelin receptor B deficiency (ETB-/-) and human prepro-endothelin-1 overexpression (ETtg) on mean pulmonary arterial pressure and pulmonary vascular (hyper-) responsiveness. In addition, pulmonary collagen deposition and perivascular inflammation were examined by comparative histological analyses. Right ventricular hypertrophy was determined by Fulton index. Cytokine analyses of bronchoalveolar lavage fluid (BALF) and messenger ribonucleic acid analyses of lung homogenate allowed a specific characterization of the inflammation and regulatory mechanisms in the respective groups. ETB-/- mice showed pulmonary hypertension, including pulmonary vascular hyperresponsiveness and right ventricular hypertrophy. Pulmonary vascular hyperresponsiveness and right ventricular hypertrophy aggravated following induction of pulmonary Th2 inflammation. OVA/OVA-treated ETB-/- mice showed markedly increased perivascular leukocyte infiltration, pulmonary endothelin-1 expression and BALF IL-12p40 levels in comparison to their corresponding wildtype animals. In addition, the endothelin-1-mediated pulmonary vascular release of thromboxane was distinctly augmented in ETB-/- mice. While prepro-endothelin-1 overexpression led to pulmonary vascular hyperresponsiveness in young ETtg animals, highly aged ETtg mice showed a fixed pulmonary hypertonus accompanied by right ventricular hypertrophy. In summary, due to pulmonary Th2 inflammation, ETB deficiency led to an increased pulmonary leukocyte influx with markedly increased IL-12p40 levels and an enhanced expression of endothelin-1. These alterations as well as an increased pulmonary vascular release of thromboxane might have contributed to the increase in right ventricular hypertrophy and pulmonary vascular hyperresponsiveness, observed after OVA/OVA treatment. The results of this study support the hypothesis that endothelin receptor B plays a protective role in the pulmonary vascular system. Moreover, they show that endothelin-1 alone is sufficient to induce PAH-associated alterations in the heart and pulmonary circulation. Further studies, including separate and simultaneous inhibition of endothelin receptor A and/ or ETB, are needed to determine whether separate inhibition of endothelin receptor A could be superior to dual blockade of both endothelin receptors in PAH therapy.
Aktualisiert: 2023-02-16
> findR *

Neuzuwanderung als inklusive Schulentwicklungsaufgabe

Neuzuwanderung als inklusive Schulentwicklungsaufgabe von Kleina,  Wibke
Der Fokus der vorliegenden Studie liegt auf der Perspektive verschiedener schulischer Akteur*innen – Lehrkräfte, Schulleitungen und Sozialarbeiter*innen – und wird schulische (innovative) Angebotsstrukturen, Aufgaben und Strategien sowie Herausforderungen im Kontext der Neuzuwanderung beleuchten. Diese Perspektive wird als relevant betrachtet, weil nur die Akteur*innen vor Ort über das entscheidende Kontextwissen verfügen (vgl. Trautmann & Wischer 2011, S. 145). Es ist zudem empirisch belegt, wie wichtig die Akteur*innen für die Realisierung von (inklusiven) Schulentwicklungsprozessen bzw. grundlegend für das Nutzen von Gestaltungsspielräumen zur Veränderung in Schulen sind (u.a. Schumacher 2008; Richter & Pant 2016). Im Fokus steht zudem die Aufbereitung des Erfahrungswissens der Akteur*innen, weil es stark von ihnen abhängt, ob Neuzuwanderung als Anlass zur Schul- und Unterrichtsentwicklung genutzt wird (vgl. Fürstenau 2017, S. 44). Die Akteur*innen der Einzelschulen sind im hohen Maße gefordert, einen schulinternen Umgang mit der erhöhten Neuzuwanderung zu etablieren, da sie vor dem Hintergrund eines Bildungssystems agieren, welches sich teilweise durch einen Entwicklungsstillstand gegenüber Migrationsphänomenen (Emmerich et al. 2020) sowie fehlender Standards auszeichnet (Pant 2016). Auf dieser Basis wird durch die Ermittlung schulischen Expert*innenwissens eine Forschung entfaltet, die „auf die Empirie der einzelnen Schule, die Expertise der Lehrenden und die individuellen Kontexte nicht verzichten kann“ (Beutel & Kretschmer 2017, S. 191). Die Untersuchung hat einen regionalen Zuschnitt, da sich die Erhebungen auf Nordrhein-Westfalen konzentrieren. Dieses Bundesland hat durch die Verteilung nach dem Prinzip des Königsteinerschlüssels – welcher sich auf die Bevölkerungszahl und die Steuereinnahmen eines Landes bezieht – im Verhältnis zu anderen Bundesländern viele neu zugewanderte Schüler*innen aufgenommen und wies im Jahr 2019 erneut die höchste Verteilungsquote aller Bundesländer auf (BAMF 2020). Zudem hat NRW sowohl zusätzliche Lehrkräfte für die Beschulung neu zugewanderter Schüler*innen eingestellt als auch spezielle Integrationsstellen für die Sprachförderung geschaffen (MSW NRW 2016), sodass neue Stellenprofile und Aufgabengebiete Einzug in Schulen fanden (Otto et al. 2016). Gleichzeitig weisen kommunale Integrationszentren neu zugewanderte Schüler*innen in NRW zentral zu, sodass sich die Aufgabe auf alle Schulformen erstreckt; dies ist mit einer formalen schulischen Inklusion gleichzusetzen (Emmerich, Hormel & Jording 2017; El-Mafaalani & Kemper 2017). Eine in der Studie mitbedachte schulformspezifische Trennung bietet zudem exemplarische Einblicke, inwieweit Neuzuwanderung von allen Schulformen und allen Akteur*innen – ganz im Sinne des Programms der Inklusion – gleichermaßen verantwortet wird. Die Studie ist im Querschnittdesign angelegt, weil eine Zustandsbeschreibung des Gegenstandes Neuzuwanderung als Schulentwicklungsaufgabe regional in NRW vorgenommen wird, die eine zeitlich begrenzte Momentaufnahme für das Jahr 2020 widerspiegelt (vgl. Akremi 2019, S. 317; Stein 2019, S. 132). Der explorative Zuschnitt der Arbeit ergibt sich aus der Kombination von einer eigenen Fragebogen- und Interviewstudie, die empirisch generierte Einblicke in die schulische Praxis, die Aufgaben und Rollenprofile der beteiligten Akteur*innen vor dem Hintergrund inklusiver Schulentwicklungsaufgaben bietet. Mithilfe dieser methodisch kombinierten Erhebung werden die von den befragten schulischen Akteur*innen erhobenen individuellen Daten zum Gegenstand der Neuzuwanderung zugänglich (Shirley 2016). Inklusive Bildung als Maßstab für die schulische Bearbeitung von Neuzuwanderung heranzuziehen, ist in internationaler Forschung verbreitet und somit als global anschlussfähig auszuweisen (u.a. Bacáková & Closs 2013; Block et al. 2014; Kipouropoulou 2019). Das Hauptziel der Studie ist es, gegenwärtige und noch ausstehende Schulentwicklungsanliegen im Kontext der Neuzuwanderung zu ermitteln und vor dem Hintergrund des Rechtes auf schulische Inklusion einzuordnen. Es ist zudem noch wenig bekannt über die Eingebundenheit der jeweiligen Akteur*innen bei der schulischen Bearbeitung von Neuzuwanderung. Diese Forschungsarbeit bietet diesbezüglich erste grundlegende Befunde und bringt hervor, welche Aufgabenbereiche und Rollen sowie spezifische Zuständigkeiten und Verantwortungsübernahmen sich ergeben. Für die Schulpädagogik zeigen sich die erzielten Erkenntnisse als besonders relevant, da sich inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung stark gekoppelt an das jeweilige Schulkonzept, die Schulkultur, das didaktische Verständnis und das professionelle Kompetenzerleben der Akteur*innen zeigt.
Aktualisiert: 2022-10-23
> findR *

Gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen durch Bildungsangebote im ländlichen Raum Holzminden – eine sozialraumanalytische Perspektive

Gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen durch Bildungsangebote im ländlichen Raum Holzminden – eine sozialraumanalytische Perspektive von Seifert,  René, Sommer,  Paula
Die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen gestaltet sich entlang des demographischen Wandels als zentrales Thema der Altenpolitik. Damit rücken die selbstständige Lebensführung älterer Menschen als auch ein aktives Altern in den Fokus des gesellschaftlichen, fachtheoretischen sowie politischen Erkenntnisinteresses. Insbesondere im Landkreis Holzminden sind die Auswirkungen dieses gesellschaftlichen Veränderungsprozesses in den Samtgemeinden als auch in der Stadt Holzminden feststellbar und werfen Fragen zur Zukunftsfähigkeit Holzmindens auf. Hierbei gilt es soziodemographische und strukturelle Einflüsse hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Beteiligungsmöglichkeiten älterer Menschen zu analysieren. Vordergründig sind hierbei insbesondere die Bildungsangebote des sozialen Miteinanders wie in Kultur, Sport, Freizeit, Bildungsinstitutionen und religiösen Gemeinschaften mittels einer breit angelegten Sozialraumanalyse inklusive Expert*innenbefragungen im Bereich der sozialen Altenarbeit und Interviews mit älteren Menschen in Holzminden untersucht worden. Auf diese Weise konnten Barrieren und Potenziale von Senior*innen in Holzminden ermittelt werden, um Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit vor Ort aufzuzeigen.
Aktualisiert: 2022-10-23
> findR *

Transfer-Normal für Wirkleistung im Frequenzbereich bis 150 kHz

Transfer-Normal für Wirkleistung im Frequenzbereich bis 150 kHz von Schönecker-Baußmann,  Mario
The aim of this study is the construction of a precision reference instrument for active power. With its low measurement uncertainty, the instrument is appropriate for the use as a transfer standard for active power in the frequency range up to 150 kHz. Based on the precision power analyzer LMG600 series manufactured by ZES ZIMMER Electronic Systems GmbH, a high-precision measuring channel REF600 is developed, a reference load for the phase adjustment is constructed and estimated with reasonable accuracy. Within the scope of the development the topics that will be addressed include: - Development of a wideband divider for the voltage channel with the measuring range dynamic nominal from 30 mV to 500 V and small uncertainty in the frequency range up to 150 kHz. - Construction of a wideband shunt module for the current channel with the measuring range dynamic nominal from 2.5 mA to 10 A in this frequency range. - Modification of the signal path in the analog to digital converter unit with programmable gain amplifier, signalfilter, AD-converter and reference voltages, to the accuracy requirements for current-, voltage and power measurement. - To estimate the measurement accuracy during the development process and for the phase adjustment a toroidal air-core coil is being built and the accuracy is estimated.
Aktualisiert: 2022-11-17
> findR *

Epidemiologische Auswertung der BHV1-Bekämpfung in Milch- und Mutterkuhbetrieben in Nordrhein-Westfalen von 2010 bis 2015

Epidemiologische Auswertung der BHV1-Bekämpfung in Milch- und Mutterkuhbetrieben in Nordrhein-Westfalen von 2010 bis 2015 von Eisele,  Magalie
In mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wurde die BHV1-Infektion des Rindes durch Bekämpfungsprogramme getilgt. Deutschland gilt ebenfalls seit Juni 2017 als offiziell frei und kann Zusatzgarantien in Anspruch nehmen. Die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln waren jedoch bis zuletzt nicht BHV1-frei, wodurch Nordrhein-Westfalen lange Zeit keinen flächendeckenden Freiheitsstatus erlangte. Ziel dieser Studie war es, den Sanierungsfortschritt in Nordrhein-Westfalen, im Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2015, darzustellen. Ein weiteres Ziel der Studie bestand darin, mögliche Risikofaktoren für eine Reinfektion mit dem bovinen Herpesvirus aufzuzeigen, um Strategien für ein Verhindern einer Wiedereinschleppung von BHV1 in die Rinderbestände von Nordrhein-Westfalen auszuarbeiten. Um möglichst kosteneffizient und ressourcensparend zu arbeiten, wurden die bereits vorhandenen Daten im Herkunfts- und Informationssystem für Tiere für die Analyse genutzt. Der Freiheitsstatus eines Betriebes kann jedoch nicht einfach retrospektiv in HIT abgefragt werden: Um den Sanierungsprozess auf Herdenebene durchführen zu können, mussten die Testergebnisse, die in HIT für die Einzeltiere eingetragen sind, auf Herdenebene zusammengefasst und klassifiziert werden. Zu diesem Zweck wurden Klassifikationskriterien für den BHV1-Status einer Herde, basierend auf den diagnostischen Testergebnissen, entwickelt. Anschließend fand eine Kategorisierung der landwirtschaftlichen Betriebe von zwei unabhängigen Wissenschaftlern anhand der Einteilungsschemata statt. Zur Validierung der manuellen Kategorisierung wurde anschließend die Übereinstimmung der beiden Wissenschaftler bestimmt, die bei 87,6 % lag. Die bestehenden Unterschiede in der Kategorisierung beim Abgleich lagen vor allem bei den „nicht freien“ Betrieben. Aufgrund eines unregelmäßigen Untersuchungsschemas, noch vorhandener Reagenten oder fehlender Untersuchungen, konnten die Einteilungskriterien der Kategorisierung hier nur schwer angewendet werden. Insgesamt spricht aber vieles für die Funktionsweise der manuellen Kategorisierung. Grundlage dafür sind jedoch ausreichend vorhandene Untersuchungsdaten. Die Ergebnisse ergaben, dass bereits zu Beginn der Studie ein Großteil der Betriebe in Nordrhein-Westfalen frei war, beziehungsweise während des Untersuchungszeitraumes frei wurde. Lediglich 3 % der Betriebe waren bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes noch nicht frei. 158 Betriebe erlitten innerhalb des Untersuchungszeitraumes einen erneuten Eintrag mit BHV1. Der größte Risikofaktor für einen Wiedereintrag scheinen Reagenten zu sein, die sich noch im Betrieb befanden: Der Anteil der Betriebe mit fehlendem BHV1-freiem Status war bei den Reagentenbetrieben deutlich höher als in Betrieben ohne vorhandene Reagenten. Dies wiederum bedeutet, dass der Anteil an Betrieben mit Neuinfektionen bei den Reagentenbetrieben höher war. Die höchste Anzahl an Reagentenbetrieben wurde in den Milchviehbetrieben ermittelt. Ein weiterer Risikofaktor für einen BHV1-Eintrag war die Tierdichte: Je höher sie in einem Gebiet war, desto höher war der Anteil an Betrieben mit einem BHV1-Eintrag. Saisonale Unterschiede wurden auch festgestellt. Der risikoreichste Zeitraum für eine erneute Infektion mit BHV1 war im Winter. Ziel künftiger Studien könnte es sein, zu überprüfen, inwieweit der Zukauf von Tieren ein Risiko für die Infektion mit BHV1 darstellt. Dies konnte aus den vorhandenen Daten nicht ermittelt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die manuelle Kategorisierung gut anwendbar war und dass ein Großteil der Betriebe künftig mittels eines Algorithmus, der auf den im Rahmen der Studie erarbeiteten validierten Regeln basiert, automatisiert kategorisiert werden könnte. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten für risikobasierte Überwachungsmaßnahmen, um den Freiheitsstatus Deutschlands bezüglich BHV1, mit reduzierten Ressourcen aufrecht zu erhalten.
Aktualisiert: 2023-01-19
> findR *

Entwicklung einer Methode zum haushaltsnahen Waschen zur Beurteilung der Alterung von Bekleidung

Entwicklung einer Methode zum haushaltsnahen Waschen zur Beurteilung der Alterung von Bekleidung von Heller,  Claudia
During the use phase, apparel is subject to ageing processes. The laundry care process is considered to be the cause of undesirable changes in properties and microplastics of textile origin in wastewater. Clothing products acquire their properties in the manufacturing phase. The so-called textile chain is composed of several individual steps in which decisions are made that influence the properties of the intermediate and final products. Regarding the laundry care process, there are different standardisations, knowledge of experts from industry and research and the real consumer behaviour. Characteristics of the three aspects are researched, documented and evaluated according to criteria developed in the work. Using an iterative process cycle, a method is developed step by step that allows apparel to be treated with a standardised, household laundry care process and the changes in properties to be recorded. The result is a procedure plan describing the near-household laundering method. For validation, the method is carried out, the results are documented and an example is given of how two different laundry items change with regard to their textile-physical properties over a life cycle of 30 washing cycles. The validation proves that the method for household washing leads to meaningful results regarding the ageing of apparel. With the developed method, statements can be made that differ from the standardisations and procedures in the literature due to their proximity to the household.
Aktualisiert: 2023-01-19
> findR *

Elektrische Charakterisierung hybrider PEDOT/ZnO- und PEDOT/GaN-Strukturen hergestellt mittels oxidativer chemischer Gasphasendeposition

Elektrische Charakterisierung hybrider PEDOT/ZnO- und PEDOT/GaN-Strukturen hergestellt mittels oxidativer chemischer Gasphasendeposition von Krieg,  Linus
Organic poly(3,4-ethylenedioxythiophene) (PEDOT) as well as the inorganic materials gallium nitride (GaN) and zinc oxide (ZnO) are established materials for electrical devices. Ideally, connecting those materials allows for the combination of the advantages whilst circumventing the challenges thus forming a good platform for the realization of technically complex devices like three-dimensional core-shell light-emitting devices (LEDs). So far, established deposition techniques like spincoating lack the ability to deposit homogeneous coatings on complex structures like inorganic nano- or micropillars. A promising deposition technique that fulfills these requirements is oxidative chemical vapor deposition (oCVD). oCVD allows for conformal and homogeneous polymer coatings on all substrates that are stable in vacuum independently of the individual complexity of the surface. In this work, the electrical characteristics of hybrid PEDOT/GaN and PEDOT/ZnO structures are investigated. The PEDOT layer is deposited using oCVD. The thesis is subdivided into two main topics. Firstly, the parameters of the oCVD process will be examined, secondly, the electrical properties of the interfaces in question will be characterized. Concerning the oCVD process, the influence of parameters like deposition time, substrate temperature, and temperature of the oxidizing agent on reproducible PEDOT film thickness and lateral conductivity will be demonstrated. Longer deposition times, lower substrate temperatures, and higher temperatures of the oxidizing agent lead to thicker PEDOT layers. The largest impact to control the process has the substrate temperature. Higher substrate temperatures result in larger lateral conductivities which are in the order of several 100 S/cm for the deposited PEDOT films presented in this work. Depositing p-doped oCVD-PEDOT on n-doped substrates like n-ZnO or n-GaN results in an electrical diode characteristic in current-voltage measurements. The rectification ratio comprises up to eight orders of magnitude. The electrical characteristics of the hybrid interface show a great thermal (proven up to 150◦C) and temporal stability of more than two years upon storage in darkness and at ambient conditions. Applying the Schottky model to the current-voltage characteristics of the hybrid interface allows for the deduction of ideality factors and electronic barrier heights. The ideality factors are below 2.0 and imply a low defect density at the interface. Mean barrier heights are in the order of 1.3 eV and 1.4 eV for PEDOT/ZnO and PEDOT/GaN interfaces, respectively. Ideality factors and mean barrier heights follow the predicted temperature dependency of a lateral inhomogeneous barrier height in agreement with the Schottky model. This supports the claim of metallic behavior of PEDOT and thermionic emission as the dominant conduction mechanism at the interface. The hybrid organic-inorganic interfaces can be applied for applications like hybrid LEDs as is shown in the outlook of this work for a planar device. The results, therefore, highlight a path to the design and construction of complex hybrid organic-inorganic devices like hybrid LEDs based on GaN micropillars.
Aktualisiert: 2023-02-16
> findR *

Mengengerüste als Entscheidungsbasis im strategischen Management für die unternehmerische Absatzplanung

Mengengerüste als Entscheidungsbasis im strategischen Management für die unternehmerische Absatzplanung von Kuster,  Maximilian
In dieser Arbeit wird die Anwendung von Mengengerüsten im Kontext der Absatzplanung als Entscheidungsgrundlage für das strategische Management betrachtet. Dazu gehört sowohl die Anwendung für die Absatzplanung, als auch die Anwendung in der Absatzplanung. Letzteres heißt, dass ausgehend von den in der Absatzplanung gewonnenen Daten, mit Hilfe von Mengengerüsten, ein Nutzen für verwandte Planungsprozesse im Unternehmen geschaffen wird. Zuerst wird im nächsten Absatz der theoretische Rahmen der Absatzplanung abgesteckt.
Aktualisiert: 2023-01-12
> findR *

Metrologie für Ultraschallfelder am Arbeitsplatz — Ein praxistaugliches Messverfahren zur validen Bestimmung der Luftultraschallexposition im Kontext des Arbeitsschutzes

Metrologie für Ultraschallfelder am Arbeitsplatz — Ein praxistaugliches Messverfahren zur validen Bestimmung der Luftultraschallexposition im Kontext des Arbeitsschutzes von Schöneweiß,  Robert
Luftultraschall emittierende Quellen sind heutzutage in vielen Bereichen des Lebens anzutreffen. Insbesondere an industriellen Arbeitsplätzen haben Technologien mit Hochleistungsultraschall zahlreiche und vielfältige Anwendung gefunden. Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Ultraschalltechnologien ist ein anwachsender Personenkreis gegenüber Luftultraschall exponiert. Arbeitgebende sind gesetzlich dazu verpflichtet, zum Schutz vor tatsächlichen und möglichen Gefährdungen der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Hierfür ist die Exposition gegenüber jedem Schall – also auch Ultraschall – zu ermitteln und zu bewerten. Bislang existierte jedoch kein praxistaugliches, wissenschaftlich fundiertes, standardisiertes Messverfahren, um die Exposition gegenüber Ultraschall am Arbeitsplatz valide messen zu können. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Entwicklung eines solchen Messverfahrens, welches die Charakteristika von luftgeleitetem Ultraschall berücksichtigt und für eine Anwendung im Rahmen des Arbeitsschutzes geeignet ist. Nach dem Aufbau eines Labormesssystems zur räumlich hochauflösenden Vermessung von Luftultraschallfeldern in den Laboren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wurde das Schallfeld einer repräsentativen industriellen Luftultraschallquelle vermessen und der Einfluss einer im Schallfeld befindlichen Person untersucht. Im Ergebnis zeigten sich fein strukturierte Schallfelder mit maximalen Schalldruckpegeln von über 130 dB (re 20 μPa). Die heterogenen räumlichen Schalldruckpegelverteilungen waren durch eine omnidirektionale Schallemission der Quelle sowie lokale Schalldruckextrema mit hohen Schalldruckpegeldifferenzen von bis zu 40 dB und geringen Abständen im Millimeterbereich gekennzeichnet. Die Untersuchungsergebnisse belegten, dass die im Hörschallbereich etablierten Messverfahren für die Anwendung im Ultraschallbereich ungeeignet sind, und motivierten ein neues Messverfahren, bei dem das Mikrofon während der Datenakquise abstreifend durch das Messvolumen geführt wird. Um den Anforderungen im Arbeitsschutz nach einer praxistauglichen, zeitsparenden und gleichermaßen validen Expositionsbestimmung gerecht zu werden, wurden Untersuchungen hinsichtlich Auflösung und Mikrofongröße durchgeführt. Hierzu wurden die Schallfelddaten hinsichtlich der auftretenden Schalldruckpegel und der räumlichen Struktur mit Methoden der Statistik und Bildverarbeitung parametrisiert. Anhand der Parameter und bezogen auf zuvor definierte Akzeptanzgrenzen wurden nach einer systematischen Variation der Auflösung und Simulationen von Messungen mit unterschiedlichen Mikrofongrößen entsprechende Mindestanforderungen abgeleitet. Eine abschließende Validierung des entwickelten Messverfahrens im Rahmen von Messungen im industriellen Umfeld bestätigte die Praxistauglichkeit, Robustheit und Allgemeingültigkeit des Messverfahrens für unterschiedliche Ultraschallmodalitäten.
Aktualisiert: 2022-11-03
> findR *

Behandlung von Pseudomonas aeruginosa-Biofilmen mithilfe von Bakteriophagen

Behandlung von Pseudomonas aeruginosa-Biofilmen mithilfe von Bakteriophagen von Perleth,  Jana Elisabeth Lea
Ziel dieser Arbeit war es zu analysieren, ob mit einem Phagencocktail aus den beiden Bakteriophagen vB_Pae-TbilisM32 und vB_Pae-CS2310 einer Entstehung von P. aeruginosa-Biofilmen vorzubeugen ist, sowie bereits etablierte Biofilme beseitigt werden können. Die Experimente wurden sowohl bei dem P. aeruginosa-Temperaturoptimum von 37 °C durchgeführt, als auch bei 12 °C, was die Bedingungen in lebensmittelverarbeitenden Betrieben abbilden sollte. Zunächst wurde das Wirtsspektrum der Phagen ermittelt, welches für vB_Pae-TbilisiM32 bei 53 % der untersuchten P. aeruginosa-Wildstämme lag und für vB_Pae-CS2310 bei 80 %. Für die weiteren Untersuchungen wurden sechs gegenüber beiden Phagen sensible Stämme ausgewählt, mit denen zunächst in Flüssigmedium der Einfluss beider Phagen sowie des Cocktails auf die Zellzahl bei 37 °C untersucht wurde. Dabei wurde eine rasante Reduktion, gefolgt von einer schnellen Erholung der Zellzahl beobachtet. Bei 12 °C konnte durch Zugabe des Phagencocktails ebenfalls eine Reduktion der Zellzahl erreicht oder zumindest deren Ansteigen verhindert werden. Die Prävention der P. aeruginosa-Biofilmbildung erwies sich sowohl bei 37 °C als auch bei 12 °C als äußerst erfolgreich, lediglich bei 37 °C waren zwei der Stämme nicht durch den Cocktail beeinflusst. Die Bekämpfung der etablierten P. aeruginosa-Biofilme hingegen verlief nach unterschiedlichen Mustern. Während bei 37 °C nach 6 h eine deutliche Reduktion zu erkennen war, waren nach 24 h bereits wieder hohe optische Dichten zu messen, die zumeist sogar über der der Vergleichskontrolle lagen. Bei 12 °C hingegen war nach 72 h eine stärkere Reduktion der Biofilmmasse zu erkennen als nach 24 h. Die am Ende der Versuche gewonnene P. aeruginosa-Klone waren trotz des Überlebens in Co-Kultur mit den Bakteriophagen häufig weiterhin sensibel gegenüber den Phagen. Bei der anschließend durchgeführten Genanalyse konnten keine Hinweise auf eine den Resistenzen zugrundeliegende Genveränderung gefunden werden. Da jedoch bis auf die 31 genauer untersuchten Gene nur nach vollständigen Gendeletionen gesucht wurde, kann eine Resistenz aufgrund einer Mutation in anderen Genen nicht ausgeschlossen werden. Weitere Untersuchungen, die mögliche Mutationen mit einbeziehen, sind anzustreben. Daneben kommen allerdings auch phänotypische Resistenzen als Ursache infrage. Durch veränderte Genexpression und damit einhergehender Maskierung oder reduzierter Ausbildung der Phagenrezeptoren setzt einige Zeit nach Phagenzugabe ein Anstieg der Zellzahl ein, die Bakterien bleiben aber weiterhin sensibel gegenüber den eingesetzten Phagen. Die verschiedenen aufgetretenen Resistenzmuster lassen sich auch durch das Forcieren der bakteriellen Heterogenität bei Zugabe von Bakteriophagen erklären. Für eine Applikation in vivo sollte der hier untersuchte Bakteriophagencocktail noch weiter verbessert werden. Zwar ist er in der Prävention von P. aeruginosa-Biofilmen schon sehr erfolgversprechend, jedoch entwickeln sich sowohl in Flüssigmedium als auch in einer Biofilmformation schon nach kurzer Zeit Resistenzen. Eine Erweiterung des Cocktails um zusätzliche P. aeruginosa-Phagen sowie eine Kombinationstherapie mit Chemikalien wie Chlor wäre ebenfalls anzustreben. Zudem sollten die Zielrezeptoren der eingesetzten Phagen weiterhin gesucht und das zugrundeliegende Resistenzmuster in weiterführenden Studien vollständig abgeklärt werden. Auch wäre von Interesse, ob die Resistenzen gegen den Phagencocktail die Virulenz von P. aeruginosa reduzieren, was einen therapeutischen Einsatz trotz der Resistenzen in medizinischen Bereichen ermöglichen könnte.
Aktualisiert: 2023-01-19
> findR *

Untersuchungen zum Transitkuhmanagement in ostdeutschen Milchviehbetrieben sowie zum Einfluss der Vorbereitungsdauer unter Einsatz saurer Salze auf die Gesundheit und Leistung von Milchkühen in der Frühlaktation

Untersuchungen zum Transitkuhmanagement in ostdeutschen Milchviehbetrieben sowie zum Einfluss der Vorbereitungsdauer unter Einsatz saurer Salze auf die Gesundheit und Leistung von Milchkühen in der Frühlaktation von Neuhaus,  Lisa-Katharina
"Evaluation of transition cow management in East German dairy farms and the association between exposure length to a prepartum negative DCAD diet and health and performance in the subsequent lactation of Holstein dairy cows" The objective of the first part of this study was to evaluate the housing and management practices in the transition period on East German dairy farms with particular focus on farms feeding a negative DCAD in the prepartum diet. Therefore, 18 farms were visited twice 2 weeks apart. We assessed (1) facility design, (2) housing system, (3) feeding management, and (4) animal health of dry cows, high pregnant heifers and fresh cows. Due to that, the stocking density were assessed in the transition groups on the 18 farms. In a subsample of cows (≥ 12) from each farm we evaluated urinary pH, net acid excretion, urinary calcium and blood NEFA, calcium and BHB. For monitoring the feeding management we analyzed the TMR regarding the ingredients, the consistency and mix quality, the sorting of TMR by dairy cows as well as the dry matter intake in the transition groups. Furthermore, a time lapse camera was installed for one week in the close-up pen and the fresh pen to evaluate the feed bunk management. The present study revealed that transition cow management might be improved on the 18 farms enrolled. Particular, monitoring of urinary pH on a weekly basis to control acidification in prepartum cows was adopted only on 2 of 18 dairy farms. The lack of regular monitoring of urinary pH led to a strong variation in urinary pH, net acid excretion and calcium levels. In only 6 of 18 herds, the average urinary pH was within the target range of 5.8 to 7.0 at both sampling times. Urinary pH was varying within the 12 cows sampled at one day, but also across the two farm visits. In addition, more than 50% of the investigated close-up groups were overcrowded, which meant that the animals did not have an adequate supply of feeding space, water locations and resting space. The evaluations of the time lapse cameras showed that the animals in the transition groups did not have permanent access to feed and that the duration of feed deprivation was quite long. Only in few close-up and fresh groups could (1/18 and 2/13) ensure that the cows did have permanent access to feed. Moreover, the supply with water troughs was insufficient in 75 % of the transition groups (43/57). The resulting competition for feed, water, and resting space may lead to increased stress levels and have negative effects especially for submissive, smaller and younger heifers and cows on their health and performance. In 16 farms, the calving pens represented groups of 2 to 15 cows. In addition, in 6 farms, apart from the move to the calving pen, regroupings during the close-up period (≈1 to 10 days a.p.) was firmly established in the transition cow management. These can result in reduced dry matter intake, lying time, as well as milk production due to the associated stress. The prevalence of hypocalcemia (< 2.0 mmol/L) and subclinical ketosis (BHB > 1.2 mmol/L) was 32.8 % (63/192) and 38.4% (89/232) in 18 dairy herds. In 4 of 18 herds, the prevalence of hypocalcemic cows was classified as problematic (> 41.7 %). The increased prevalence of subclinical ketosis in the studied herds (38.4 %) is higher than reported in the international literature. These results show that feeding of anionic diets in the close-up group in order to improve peripartum calcium homeostasis requires appropriate management, especially in the context of facility design and feeding management. Feeding of a negative DCAD diet can be conducted successfully, if urinary pH is assessed routinely, based on a weekly subsample of cows. Herd management is also considered to be of great importance in order to decrease susceptibility to ketosis (e.g., permanent access to feed; minimizing the social and environmental stress). Moreover, dry matter intake must be evaluated regularly to control for sufficient energy intake. The present study shows that there is a need for optimization regarding of transition cow management in Eastern German dairy farms feeding a negative DCAD diet in the close-up group. The objective of the second part of this study was to evaluate the association between the exposure length to a prepartum negative DCAD diet and milk yield, milk components, reproductive performance and culling risk in the subsequent lactation. During the observation period 20,373 cows were calving on the participating 18 farms. A total of 13,314 animals (3,871 heifers and 9,443 cows) were included in the final statistical analysis. We observed considerable variation of exposure length to negative DCAD diet among farms. For primiparous cows, there was a linear association between days in the close-up group (DINCU) and milk yield at first test day (P < 0.001). An exposure length of 35 to 36 days to a negative DCAD diet was associated with the highest milk yield at first test day (35.45 kg/day; 35.43 kg/day). Primiparous cows with 35 DINCU had 3,47 kg higher milk yield at first test day than primiparous cows with 7 DINCU. Multiparous cows with 26 DINCU had the highest milk yield at firs test day (41.64 kg ± 0.33 SEM). Multiparous cows with 26 DINCU had 2,9 kg higher milk yield at first test day than multiparous cows with 7 DINCU. A plateau in milk yield was observed between 22 and 29 DINCU. Beyond 29 DINCU, however, was associated with a mild decrease in milk yield at first test day of multiparous cows. In the present study a linear association (P < 0.001) between DINCU and the ratio of fat and protein at first test day in multiparous cows was observed. The ratio of fat and protein increased slightly with extended DINCU. In 3 previous studies, did not detect a significant effect of DINCU on fat and protein content in milk (Weich et al., 2013, Wu et al., 2014, Lopera et al., 2018). There was a significant association between DINCU and somatic cell count at first test day in primiparous (P = 0.005) and multiparous cows (P = 0.011). The longer cows stayed in the close-up group, the higher was the linear score at first test. In the present study, there was no significant association between DINCU and the risk of stillbirth for either primiparous or multiparous cows. DINCU had a significant effect on culling within the first 60 days in milk for multiparous cows (P = 0.025). Multiparous cows with 1 to 6 DINCU had the greatest hazard of being culled within the first 60 days in milk. There was no significant association between DINCU and days open within the first 150 days in milk for either primiparous or multiparous cows. A short stay in the close-up group should be avoided to improve milk yield at first test day and to minimize culling risk for multiparous cows. In addition, a long exposure length to negative DCAD diet (>30 d) was associated with detrimental effects on milk production and milk components in multiparous cows and linear score of primiparous and multiparous cows. Accordingly, for multiparous cows, an exposure length of 22 to 29 days to a negative DCAD diet in the close-up group can be considered as optimal. For heifers, there is a linear association between the DINCU and milk yield in first test day. For both, cows and heifers, DINCU of < 7 days should be avoided.
Aktualisiert: 2023-02-16
> findR *

Validierung und Evaluierung einer Alternativen Probenentnahmetechnik zur Corticosteronbestimmung in Federn

Validierung und Evaluierung einer Alternativen Probenentnahmetechnik zur Corticosteronbestimmung in Federn von Voit,  Marielu
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine alternative und schmerzfreie Federprobenentnahmemethode zu validieren. Zukünftig können die Federn, die zur späteren CORTf-Analyse gesammelt werden, bei lebenden Vögeln nahe der Haut abgeschnitten werden, anstatt sie zu rupfen. Hintergrund dieser Studie bildet die wissenschaftlich tierbasierte Untersuchung des Wohlbefindens von in Menschenobhut gehaltenen Vögeln mit unterschiedlichem Flugstatus. Das Studiendesign wird diesbezüglich durch eine Kombination aus der Messung und Interpretation von CORTf und Verhaltensbeobachtungen aufgebaut. Der bisherige Standard der Probenentnahme zur CORTf-Bestimmung stellt das Federrupfen dar, das in Deutschland und anderen europäischen Ländern als Tierversuch eingestuft wird. Diese Arbeit handelt im Sinne des Tierschutzes, um die Belastung der Tiere zu vermindern, die Verfahren zu verfeinern und letztlich die Anzahl der Tierversuche zu reduzieren. Zur Bestätigung der Hypothese, dass die Entnahmemethode selbst keinen relevanten Einfluss auf gemessene CORTf-Spiegel hat, wurden von jedem zu untersuchenden Vogel sowohl gerupfte als auch geschnittene Federn gesammelt. Insgesamt sind zwei Vogelarten aus einer konventionellen Freilandhaltung, die beide die gleichen Lebensbedingungen hatten, und zwei Wildvogelarten aus unterschiedlichen Lebensräumen untersucht worden. Erstere Gruppe bildeten die Hausgänse (Anser anser domseticus) und die Mularden-Enten (Anas sterilis bzw. Cairina moschata domestica x Anas platyrhynchos domesticus), ein Hybrid aus der Moschusente (Cairina moschata domestica) und der Pekingente (Anas platyrhynchos domesticus). Die zweite Gruppe wurden durch eine Population von Großen Flamingos (Phoenicopterus roseus) aus Spanien und Stockenten (Anas platyrhynchos) aus Deutschland verkörpert. Die CORTf-Werte wurden mithilfe eines ELISA gemessen. Die ermittelten Werte wurden in ihren Mittelwert, ihrer Standardabweichung und ihren durchschnittlichen Unterschieden verglichen. Anschließend wurden die CORTf-Werte je nach Probeentnahmeverfahren mit dem Konkordanz-Korrelationskoeffizienten (CCC) analysiert. Eine Gegenüberstellung der Unterschiede der beiden Methoden mit den jeweiligen Mittelwerten fand mit der Erstellung des Bland-Altmann-Plots statt. Das Geschlecht als möglicher Einflussfaktor auf CORTf wurde mit dem Mann-Whitney U Test bei den Großen Flamingos und Stockenten untersucht. Der CCC-Wert zeigte keine gute Übereinstimmung, wohingegen seine Grafik, der Pearsons Korrelationskoeffizient und der Bland-Altmann-Plot eindeutig waren. Die durchschnittlichen Unterschiede zwischen den Methoden waren für alle vier Arten marginal. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jegliche Abweichungen oder Unterschiede zwischen den beiden Entnahmetechniken vernachlässigbar waren. Daher erscheint die alternative, weniger invasive Federprobenentnahmemethode ebenso geeignet zu sein wie die bisherige Standardmethode. Ein signifikanter Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Tieren konnte nicht festgestellt werden. Dennoch verdeutlichen die Ergebnisse, dass eine alleinige Interpretation der CORTf-Werte nicht sinnvoll ist, sondern diese in Zusammenhang mit anderen Parametern, wie biologischen Daten und Verhaltensbeobachtungen, analysiert werden sollten. Es sind weitere Studien empfohlen, um eine größere Basis an Daten zu erschaffen.
Aktualisiert: 2023-02-16
> findR *

Eine systematische Übersichtsarbeit der Literatur von 1975 bis 2020 zur Ernährungsforschung bei der Katze

Eine systematische Übersichtsarbeit der Literatur von 1975 bis 2020 zur Ernährungsforschung bei der Katze von Lattermann,  Sontka Juliane
Ziel dieser Arbeit ist die Zusammenstellung der Studien zur Ernährung der Katze bis 2020 in einer zusammenfassenden Übersichtsarbeit. Hierzu wurden zunächst 1164 Literaturquellen nach gezielten Kriterien systematisch ausgewählt, katalogisiert und entsprechenden zuvor festgelegten Themenfeldern zugeordnet. Es fanden sodann für diese Arbeit 491 Literaturquellen tatsächlich Berücksichtigung für die Auswertung. Katzen weisen als obligat carnivore Tierart verdauungs- und ernährungsphysiologische Besonderheiten auf. In der Ernährungsforschung nimmt die Beurteilung des Energiebedarfs seit Mitte der 1990er Jahre einen großen Stellenwert ein. Bei der Durchführung von Studien zum Energiebedarf ist es von großer Bedeutung, einen standardisierten Versuchsaufbau zu konzipieren, der eine einheitliche Methodik nutzt und beeinflussende Komponenten wie die Körperkonstitution, Geschlecht, Kastrationsstatus und Alter der Katzen berücksichtigt. Die Forschung zum Proteinbedarf beginnt schon etwa 10 Jahre früher in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Die Katze kann direkt nach der Futteraufnahme die Aminosäuren zur Gluconeogenese nutzen. Sie ist auf der anderen Seite aber nur limitiert in der Lage, den katabolen Stoffwechsel der Enzyme im Proteinstoffwechsel an ein proteinarmes Futter anzupassen. Das dritte große Themenfeld in der Ernährung der Katze umfasst die Forschung zum Kohlenhydratstoffwechsel seit den 1980er Jahren. Der zunehmende Einsatz von Kohlenhydraten vor allem bei der Trockenfutterherstellung machte es notwendig, sich mit der Verdauung, Akzeptanz und möglichen Nebenwirkungen für die Fleischfresser zu befassen. So weist die Katze eine verringerte Aktivität der für die Verdauung von Kohlenhydraten verantwortlichen Enzyme auf. Interessanterweise ließ sich in mehreren Studien eine gute Verdaulichkeit vor allem von thermisch aufgeschlossenen Kohlenhydraten nachweisen. Allerdings lässt die Akzeptanz eines Futter mit mehr als 30 % Kohlenhydratanteil deutlich nach. Kontroverse Diskussionen gibt es im Hinblick auf den Einfluss von der Trockenfuttergabe auf ernährungsbedingte Erkrankungen. Hier liegt der Fokus bei der Erforschung der Entstehung von Übergewicht und Diabetes mellitus. Der Zusammenhang zwischen dem Phosphatgehalt im Futter und der Ausbildung einer CNE bei bisher gesunden Katzen bzw. der Progression der Erkrankung bei erkrankten Katzen ist aktuell im Mittelpunkt der Forschung. Auch stieg das Interesse in den 2000er Jahren bei den Studien zu anderen Mineralstoffen in Futtermitteln, da hier ein direkter Bezug zu ernährungsbedingten Krankheiten wie der FLUTD und der CNE hergestellt werden konnte. Recht übersichtlich sind die Studien in der Rubrik Fette und Vitamine, die vor allem in den 1980er und 1990er Jahren durchgeführt wurden. Hier scheinen die Ergebnisse wenig Anlass für weitere Studiendesigns zu liefern. In der Gesamtheit stellen die hier zusammengetragenen Studienergebnisse die Schwierigkeit verbindlicher und langfristig geltender Aussagen und Empfehlungen zur optimalen Ernährung der Katze dar. So werden die Empfehlungen internationaler Vereinigungen für die einzelnen Nährstoffe immer wieder hinterfragt. Für zukünftige Studien sollte der Fokus auf der Erforschung und vor allem der Prävention von ernährungsbedingten Erkrankungen liegen. Für eine bessere Vergleichbarkeit der Studienergebnisse wäre hierbei eine Standardisierung des Studiendesigns erstrebenswert. Bei aller Sorgfalt in der Erarbeitung eines idealen Fütterungsregimes der Hauskatze wird als individueller und schwer kalkulierbarer Faktor immer der Tierhalter stehen, der in der Lage sein muss, die entsprechenden Empfehlungen bestmöglich umzusetzen.
Aktualisiert: 2022-12-22
> findR *

Der Einfluss von Magnesiumaspartat-Hydrochlorid auf die Insulinsensitivität bei Pferden mit Equinem metabolischen Syndrom

Der Einfluss von Magnesiumaspartat-Hydrochlorid auf die Insulinsensitivität bei Pferden mit Equinem metabolischen Syndrom von Müller,  Eva Maria Therese
Das Equine metabolische Syndrom ist eine der meistverbreiteten endokrinen Störungen und somit eines der wichtigsten Forschungsgebiete in der Inneren Medizin beim Pferd. Das Equine metabolische Syndrom zeigt viele Parallelen zu dem Diabetes Mellitus Typ II beim Menschen. Menschen mit Diabetes Mellitus Typ II zeigen oft einen Magnesiummangel auf intrazellulärer Ebene, während die Konzentration im Serum im Referenzbereich liegt. Dieser intrazelluläre Magnesiummangel kann beim Menschen verschiedene Ursachen haben. Hierzu zählen vermehrte renale und gastrointestinale Verluste oder eine zu geringe Aufnahme von Magnesium über die Nahrung. Studien der Humanmedizin zeigen eine Verbesserung der Insulinsensitivität nach Magnesiumsupplementierung. Mithilfe einer früheren Studie unserer Arbeitsgruppe konnte ein Referenzbereich für das intrazelluläre Magnesium bei gesunden Pferden etabliert und gezeigt werden, dass die intrazelluläre Magnesiumkonzentration bei Pferden mit dem metabolischen Syndrom niedriger ist als bei gesunden Tieren. Studien, die einen Einfluss nach Magnesiumsupplementierung auf die Insulinsensitivität beim Pferd untersuchen, gibt es bisher nicht. Hauptziel unserer Studie war daher, den Einfluss der Magnesiumfütterung auf die Insulinsensitivität bei Pferden mit dem metabolischen Syndrom zu untersuchen. In dieser Studie wurden 41 an EMS erkrankte Pferde (diagnostiziert durch einen positiven cGIT und phänotypische Merkmale) über 3 Monate einmal täglich mit 30 mg/kg KGW Magnesiumaspartat-Hydrochlorid oder einem Placebo-Präparat gefüttert. Die untersuchenden Tierärzte und Besitzer der Pferde wussten nicht, ob das Pferd das Verum- oder Placebo-Präparat erhielt. Es wurden die Nüchtern-Glukosekonzentration, Glukosekurve, Nüchtern-Insulinkonzentration, stimulierte Insulinkonzentration, ACTH, Fruktosamine, Triglyzeride, GGT, die Magnesiumkonzentration im Serum sowie die intrazelluläre Magnesiumkonzentration gemessen. Außerdem wurden die Proxies RISQI (reciprocal inverse square of insulin) und MIRG (modified insulin-to-glucose ratio) berechnet. Mittels uni- und multivariabler linearer Regressionsanalyse wurde der Einfluss von intrazellulärem Magnesium auf die anderen erhobenen Parameter ermittelt. Ob es signifikante Unterschiede zwischen der Erst- und Nachuntersuchung (𝐷𝑖𝑓𝑓𝑒𝑟𝑒𝑛𝑧𝑣𝑜𝑟ℎ𝑒𝑟−𝑛𝑎𝑐ℎℎ𝑒𝑟) gab wurde mittels „One-Sample Wilcoxon Signed Rank Test“ einmal für alle Daten und einmal getrennt für jede Gruppe durchgeführt. Pferde in der Verum-Gruppe zeigten keine signifikante Verbesserung des cGITs (definiert als kürzere Zeit bis zum Wiedererreichen des Glukosebasalwertes) und der Insulinkonzentration zu den Zeitpunkten 0 und 45 Minuten. Es konnte weder in der Verum- noch in der Placebo-Gruppe ein signifikanter Unterschied im BCS, CNS und Körpergewicht in der Vor- und Nachuntersuchung gezeigt werden. Die Pferde in der Placebo-Gruppe zeigten eine signifikante Verringerung des stimulierten Insulins (p=0,006) und einen signifikanten Anstieg von RISQI (p=0,042). Einige Einflussfaktoren und Limitationen dieser Studie sollten erwähnt sein: Die Futtermittel für Pferde zeigen normalerweise einen hohen Gehalt an Magnesium, sodass die Versorgung über die Nahrung zumeist gewährleistet ist. Auch die Verluste über den Urin verursacht durch eine Hyperglykämie und nachfolgende Glukosurie können beim Pferd vernachlässigt werden. In unserer Studie zeigte keines der Pferde eine Hyperglykämie. Zudem war die orale Akzeptanz des Magnesiumaspartat-Hydrochlorids sehr gering. Es ist möglich, dass die Menge und die Darreichungsform die Ergebnisse beeinflusst haben. Dies können Gründe dafür sein, dass der Effekt der Magnesiumsupplementierung in dieser Studie ausblieb. In der Humanmedizin basiert die Diagnose eines Diabetes Mellitus Typ II auf einer basalen Hyperglykämie und Hyperinsulinämie. Hauptkriterium für die Bewertung der Insulinsensitivität beim Pferd sind die Glukosekurve und die Insulinantwort während des cGITs. Die Ausprägung der Insulindysregulation ist damit beim Menschen mit Diabetes deutlich stärker als bei Pferden mit Equinem metabolischen Syndrom. So waren die basalen oder stimulierten Insulinkonzentrationen in dieser Studie bei nur 7/41 Pferden bei der Erstuntersuchung erhöht. In den anderen Fällen wurde EMS basierend auf der Glukosedynamik diagnostiziert. Die Glukosedynamik unterliegt vielen externen Einflüssen und ist schlecht reproduzierbar. Weitere Studien sollten nur die Pferde einbeziehen, die eine schwere Form von EMS und eine erhöhte Insulinkonzentration (Nüchtern-Insulin/ Insulin nach 45 Minuten) zeigen, um die Rolle des Magnesiums bei diesen Patienten evaluieren zu können. Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine Magnesiumsupplementierung bei den EMS Patienten in dieser Studie keine positiven Effekte auf die Insulinsensitivität hatte. Es benötigt weitere Studien, um die Rolle des Magnesiumstoffwechsels bei Pferden mit einer stärker ausgeprägten Insulindysregulation zu verstehen.
Aktualisiert: 2022-12-22
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Oben: Publikationen von Mensch & Buch

Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien, Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei Mensch & Buch was Sei suchen. Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. Mensch & Buch hat vielleicht das passende Buch für Sie.

Weitere Verlage neben Mensch & Buch

Im Weiteren finden Sie Publikationen auf band-findr-de auch von folgenden Verlagen und Editionen:

Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Mensch & Buch

Wie die oben genannten Verlage legt auch Mensch & Buch besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben