Publizistik in jüdischen Displaced-Persons-Camps im Nachkriegsdeutschland

Publizistik in jüdischen Displaced-Persons-Camps im Nachkriegsdeutschland
Die Geschichte der jüdischen Displaced Persons stand lange im Schatten der Shoa-Forschung. In der allgemeinen Historiographie geschieht ihre Aufarbeitung erst seit wenigen Jahren, in der buch- und bibliotheksgeschichtlichen Forschung ist dies vollkommenes Neuland. Es waren die Überlebenden des nationalsozialistischen Massenmords an den europäischen Juden, die nun großenteils als Displaced Persons in den DP-Camps vor allem auf deutschem Boden lebten, die die ersten Impulse gaben für die Dokumentation der von ihnen selbst erlebten nationalsozialistischen Verfolgung. Mit ihren Selbstzeugnissen brachten sie von Beginn an die Perspektive der Opfer und ihre Erfahrungen in die Wahrnehmung und Darstellung der Shoa ein. Diese frühen Bemühungen einer Dokumentation der Shoa "von unten" sind ein zentrales Charakteristikum des Lebens in den jüdischen DP-Camps im Nachkriegsdeutschland. Die aus ihren traditionellen Zusammanhängen herausgerissene jüdische (Buch-)Kultur erhielt hier einen neuen Kontext, bevor sie mit der Schließung der Camps nach 1950 in weiten Teilen aus Europa verschwand. Diese Erkenntnis war der Anlass für die Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek, die im DP-Camp Bergen-Belsen zwischen 1945 und 1950 (re-)produzierte oder vom Zentralkomitee der befreiten Juden auf verschlungenen Wegen erworbene jüdische Buchkultur sukzessive durch eine gezielte Erwerbung zu rekonstruieren. Auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen erhielt den Auftrag, eine entsprechende Sammlungs- und Forschungstätigkeit zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund entstand dieser Band. Das Spektrum der Beiträge reicht von der bibliothekarischen Überlieferung und ihren Bedingungsfaktoren, ihren formalen und inhaltlichen Charakteristika, den Akteuren und Kontexten der Publikationstätigkeit, den Funktionen dieser Publikationen in den jüdischen DP-Camps, ihrer historischen und historiographischen Bedeutung bis hin zu ihrer Stellung in der Kontinuität deutsch-jüdischer Geschichte.
Aktualisiert: 2021-12-22
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Band 22: Artikel 86 bis 91

Band 22: Artikel 86 bis 91 von Krämer,  Jutta, Lange,  Sonja, Schneider,  Hans-Peter
Band 22 dokumentiert die Entstehung der Artikel 86 bis 91 aus dem VIII. Abschnitt des Grundgesetzes über "Die Ausführungen der Bundesgesetze und die Bundesverwaltung". Diese enthält die maßgeblichen Bestimmungen zur Ausführung der Bundesgesetze in bundeseigener Verwaltung (mit und ohne Verwaltungsunterbau) oder durch bundesunmittelbare Selbstverwaltungskörperschaften (Art. 86 und 87), die Bundesbank (Art. 88) sowie die Verwaltung der Bundeswasserstraßen (Art. 89) und der Autobahnen bzw. Fernverkehrsstraßen (Art. 90). Die Verwaltung als eigene Angelegenheit der Länder oder im Auftrage des Bundes sind in Artikel 83 bis 85 in Band 21 dokumentiert. Der Parlamentarische Rat wich mit der Zusammenfassung nahezu aller Zuständigkeiten über den Vollzug der Bundesgesetze in diesem Abschnitt von der vom Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee vorgeschlagenen Systematik ab. Dieser hatte Bestimmungen über den Vollzug des Bundesrechts im Abschnitt "Bund und Länder" verankert, die Mitwirkung der Länder im Bundesrat im Abschnitt "Gesetzgebung" und weitere Detailregelungen im Abschnitt "Ausführung der Bundesgesetze und Bundesverwaltung" zusammengefasst. Die hier dokumentierten Beratungen über Art und Ausmaß der Vollzugskompetenzen spiegeln das Ringen der Föderalisten auf der einen Seite und der Zentralisten auf der anderen Seite um eine ausgewogene Machtverteilung zwischen Bund und Ländern wider. Volume 22 documents the development of Articles 86 to 91 of Section VIII of the Basic Law on "The Implementation of Federal Laws and the Federal Administration". This contains the relevant provisions for the implementation of the federal laws in federal administration (with and without administrative basis) or by federal self-governing bodies (Articles 86 and 87), the Bundesbank (Article 88) and the administration of the federal waterways (Article 89) and the motorways or highways (Art. 90). The administration as a separate matter of the federal countries or on behalf of the Federation are documented in Articles 83 to 85 in Volume 21. By embracing almost all responsibilities for the implementation of the federal laws in this section, The Parliamentary Council deviated from the system proposed by the Constitutional Convention on Herrenchiemsee. The convention had anchored provisions on the enforcement of federal law in the section "Federation and Federal Countries", with the participation of the federal countries in the Federal Council and further detailed regulations summarized in the sections "Legislation" and "Execution of federal laws and federal administration", respectively. The discussions on the nature and extent of enforcement powers documented here reflect the struggle of the federalists on the one hand and the centralists on the other hand for a balanced distribution of power between the federal government and the countries.
Aktualisiert: 2021-01-28
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Gabersee und Attel. Wartesäle zur Emigration

Gabersee und Attel. Wartesäle zur Emigration von Grom,  Nicole, Haupt,  Matthias, Tobias,  Jim G
Zwischen 1946 und 1950 wurde Wasserburg am Inn zum Zufluchtsort für bis zu 2.500 Überlebende der Shoa aus Polen, Ungarn, Rumänien und der Tschechoslowakei. Die Menschen warteten auf eine Auswanderung nach Palästina/Israel oder Übersee. Das Kloster Attel und die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt Gabersee verwandelten sich für einige Jahre in selbstverwaltete jüdische Enklaven mit eigenen Schulen, Kindergärten und Sportvereinen. Es wurden eine Synagoge, eine Jeschiwa (Jüdische Religionshochschule), eine Mikwe (Ritualbad) und eine koschere Küche eingerichtet. Dieses spannende Kapitel der deutschen Regionalgeschichte wurde bislang nicht erforscht und dokumentiert – weder in Geschichtsbüchern noch in Heimatzeitungen oder Chroniken. Auf Grundlage langjähriger Recherchen in nationalen und internationalen Archiven gelang es den Autoren, die vergessene Geschichte der jüdischen „Wartesäle“ in Wasserburg zu rekonstruieren.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Publizistik in jüdischen Displaced-Persons-Camps im Nachkriegsdeutschland

Publizistik in jüdischen Displaced-Persons-Camps im Nachkriegsdeutschland von Henkel,  Anne-Katrin, Rahe,  Thomas
Die Geschichte der jüdischen Displaced Persons stand lange im Schatten der Shoa-Forschung. In der allgemeinen Historiographie geschieht ihre Aufarbeitung erst seit wenigen Jahren, in der buch- und bibliotheksgeschichtlichen Forschung ist dies vollkommenes Neuland. Es waren die Überlebenden des nationalsozialistischen Massenmords an den europäischen Juden, die nun großenteils als Displaced Persons in den DP-Camps vor allem auf deutschem Boden lebten, die die ersten Impulse gaben für die Dokumentation der von ihnen selbst erlebten nationalsozialistischen Verfolgung. Mit ihren Selbstzeugnissen brachten sie von Beginn an die Perspektive der Opfer und ihre Erfahrungen in die Wahrnehmung und Darstellung der Shoa ein. Diese frühen Bemühungen einer Dokumentation der Shoa "von unten" sind ein zentrales Charakteristikum des Lebens in den jüdischen DP-Camps im Nachkriegsdeutschland. Die aus ihren traditionellen Zusammanhängen herausgerissene jüdische (Buch-)Kultur erhielt hier einen neuen Kontext, bevor sie mit der Schließung der Camps nach 1950 in weiten Teilen aus Europa verschwand. Diese Erkenntnis war der Anlass für die Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek, die im DP-Camp Bergen-Belsen zwischen 1945 und 1950 (re-)produzierte oder vom Zentralkomitee der befreiten Juden auf verschlungenen Wegen erworbene jüdische Buchkultur sukzessive durch eine gezielte Erwerbung zu rekonstruieren. Auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen erhielt den Auftrag, eine entsprechende Sammlungs- und Forschungstätigkeit zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund entstand dieser Band. Das Spektrum der Beiträge reicht von der bibliothekarischen Überlieferung und ihren Bedingungsfaktoren, ihren formalen und inhaltlichen Charakteristika, den Akteuren und Kontexten der Publikationstätigkeit, den Funktionen dieser Publikationen in den jüdischen DP-Camps, ihrer historischen und historiographischen Bedeutung bis hin zu ihrer Stellung in der Kontinuität deutsch-jüdischer Geschichte.
Aktualisiert: 2021-12-22
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Juden auf der Durchreise

Juden auf der Durchreise von Habenstein,  Wilhelm, Smolorz,  Roman P
Mit einem Beitrag von Wilhelm Habenstein: Der Archivalische Zugang zur Geschichte der Juden in Regensburg Vor 60 Jahren, am 31. Juli 1950, löste sich die Jewish Community of Regensburg auf, und einen Tag später entstand die bis heute bestehende Jüdische Gemeinde Regensburg. Die vorliegende Studie ist besonders den beiden Jubiläen gewidmet. Ob es sich damals, 1950, in der Tat um eine Auflösung mit gleichzeitiger Neugründung der Jüdischen Gemeinde Regensburg handelte, erörtert dieses Buch im Einzelnen. Überdies fragt der Autor Dr. Roman Smolorz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut Regensburg, nach Grundsätzlichem darin, wer die Juden in Bayern unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bis in das Jahr 1950 waren, wie sie lebten und was ihre Welt bestimmte. Es geht also insbesondere um allgemeine alltagsgeschichtliche Perspektiven jüdischer Migranten, zumal vor dem Hintergrund des Zionismus als ideologische Perspektive aller Juden nach 1945: Denn für die Mehrheit war Regensburg jedenfalls keine Heimat und Deutschland kein Vaterland. Sie hielten sich in Bayern auf wie in einem „Wartesaal“, um dorthin zu gehen, wo sie auf eine bessere Zukunft hofften, nach Palästina/Israel oder ins neue Exil nach Übersee, weil sie besonders die USA mit den Begriffen Freiheit und Demokratie verbanden, also all dem, was die Juden im Europa der ersten Hälfte des 20. Jhs. so sehr und so oft vermissten. Das Stadtarchiv Regensburg als Herausgeber dieser Studie lässt sich die Erforschung der jüdischen Geschichte Regensburgs seit vielen Jahren angelegen sein. Nach dem mehrmals aufgelegten Ausstellungskatalog „Stadt und Mutter in Israel. Jüdische Geschichte und Kultur in Regensburg“ und dem Standardwerk „Regensburger Juden. Jüdisches Leben von 1519 bis 1990“ von Siegfried Wittmer präsentiert das Stadtarchiv nun mit diesem Band 16 der „Regensburger Studien“ einen weiteren Mosaikstein zur Geschichte der traditionsreichen Regensburger Judengemeinde, gerade nachdem seit dem Jahr 2000 mit der Diskussion über die Zwangsarbeiterproblematik während des Zweiten Weltkriegs, die Zwangsarbeiter selbst und danach die Displaced Persons im Fokus der Forschungen gestanden hatten.
Aktualisiert: 2020-07-31
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„Du Werwolf“

„Du Werwolf“ von Biederstädt,  Kurt, Cöster,  Julius, Wolf,  Hans-Joachim
Am 11. Juni 1945 nahm das Leben von Hans-Joachim Wolf, Jahrgang 1928, eine dramatische Wendung. Offiziere des NKWD verhafteten ihn in Wendisch Rietz / Mark Brandenburg mit der Anschuldigung, er wäre ein „Werwolf “. Wiewohl diese Behauptung unbewiesen bleibt, eine Verurteilung faktisch nicht erfolgt, gerät er in das Räderwerk einer politisch motivierten Willkür. Fast fünf Jahre währt seine Odyssee; zunächst ist er unter anderem in den sowjetischen Speziallagern Weesow und Buchenwald inhaftiert, danach wird er nach Landsberg / Warthe in Polen verbracht und schließlich nach Karaganda deportiert. Hans-Joachim Wolf schildert dieses Erleben aus dem zeitlichen Abstand mehrerer Jahrzehnte. Er rückt dabei nicht das ihm geschehene Unrecht in das Zentrum, es geht ihm auch nicht um Anklage oder Verurteilung – Hans-Joachim Wolf schildert fast lakonisch einen entwürdigenden Alltag und seine individuelle Strategie wie jene von Mitgefangenen, wie man in solcher Situation das Überleben sichert. Selten ist, vermittelt durch einen Betroffenen, so detailliert, so reflektiert und dabei doch auch souverän aus den „Schinderhütten“ (Ernst Jünger) berichtet worden, scheinen die Erfahrungen der gedemütigten Opfer so plastisch auf. Darin liegt die große Stärke des nunmehr der Öffentlichkeit übergebenen Textes.
Aktualisiert: 2020-12-22
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