Musik der DDR?

Musik der DDR? von Tadday,  Ulrich
Dass Musik immer Teil der Gesellschaft ist, in der sie entsteht, ist eine musiksoziologische Trivialität. So leicht die gesellschaftliche Bedingtheit von Musik einzusehen ist, so schwierig ist es allerdings, das Verhältnis von Musik und Gesellschaft genauer zu bestimmen, vor allem dann, wenn eine Gesellschaft wie im Falle der DDR unter den totalitären Bedingungen einer Diktatur in relativer Unfreiheit zu existieren genötigt ist. Dass sich im wirklichen Leben "richtig" und "falsch" in den allermeisten Fällen nicht wie schwarz und weiß gegenüberstehen, darf als eine nicht zu bestreitende Erfahrungstatsache gelten, die auch die Musikgeschichtsschreibung vor nicht unerhebliche Probleme stellt. Abgesehen von der zeitlich zunehmenden Unschärfe des Erinnerns, die mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall dafür sorgt, die historische Komplexität immer weiter zu reduzieren, um dadurch die Mythenbildung zu befördern, gilt es, die musikalischen Werke in ihrer jeweiligen Individualität möglichst vorurteilsfrei anzunehmen und in ihrem ästhetischen Eigensinn zu analysieren, um sie in ihrem Verhältnis zu Staat und Gesellschaft kritisch zu befragen. Mit Beiträgen von Stefan Drees, Ute Henseler, Ellen Hünigen, Mathias Lehmann, Burkhard Meischein, Harriet Oelers, Jens Schubbe, Sebastian Stier, Katrin Stöck und Wolfgang Thiel.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Musik der DDR?

Musik der DDR? von Tadday,  Ulrich
Dass Musik immer Teil der Gesellschaft ist, in der sie entsteht, ist eine musiksoziologische Trivialität. So leicht die gesellschaftliche Bedingtheit von Musik einzusehen ist, so schwierig ist es allerdings, das Verhältnis von Musik und Gesellschaft genauer zu bestimmen, vor allem dann, wenn eine Gesellschaft wie im Falle der DDR unter den totalitären Bedingungen einer Diktatur in relativer Unfreiheit zu existieren genötigt ist. Dass sich im wirklichen Leben "richtig" und "falsch" in den allermeisten Fällen nicht wie schwarz und weiß gegenüberstehen, darf als eine nicht zu bestreitende Erfahrungstatsache gelten, die auch die Musikgeschichtsschreibung vor nicht unerhebliche Probleme stellt. Abgesehen von der zeitlich zunehmenden Unschärfe des Erinnerns, die mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall dafür sorgt, die historische Komplexität immer weiter zu reduzieren, um dadurch die Mythenbildung zu befördern, gilt es, die musikalischen Werke in ihrer jeweiligen Individualität möglichst vorurteilsfrei anzunehmen und in ihrem ästhetischen Eigensinn zu analysieren, um sie in ihrem Verhältnis zu Staat und Gesellschaft kritisch zu befragen. Mit Beiträgen von Stefan Drees, Ute Henseler, Ellen Hünigen, Mathias Lehmann, Burkhard Meischein, Harriet Oelers, Jens Schubbe, Sebastian Stier, Katrin Stöck und Wolfgang Thiel.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Musik der DDR?

Musik der DDR? von Tadday,  Ulrich
Dass Musik immer Teil der Gesellschaft ist, in der sie entsteht, ist eine musiksoziologische Trivialität. So leicht die gesellschaftliche Bedingtheit von Musik einzusehen ist, so schwierig ist es allerdings, das Verhältnis von Musik und Gesellschaft genauer zu bestimmen, vor allem dann, wenn eine Gesellschaft wie im Falle der DDR unter den totalitären Bedingungen einer Diktatur in relativer Unfreiheit zu existieren genötigt ist. Dass sich im wirklichen Leben "richtig" und "falsch" in den allermeisten Fällen nicht wie schwarz und weiß gegenüberstehen, darf als eine nicht zu bestreitende Erfahrungstatsache gelten, die auch die Musikgeschichtsschreibung vor nicht unerhebliche Probleme stellt. Abgesehen von der zeitlich zunehmenden Unschärfe des Erinnerns, die mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall dafür sorgt, die historische Komplexität immer weiter zu reduzieren, um dadurch die Mythenbildung zu befördern, gilt es, die musikalischen Werke in ihrer jeweiligen Individualität möglichst vorurteilsfrei anzunehmen und in ihrem ästhetischen Eigensinn zu analysieren, um sie in ihrem Verhältnis zu Staat und Gesellschaft kritisch zu befragen. Mit Beiträgen von Stefan Drees, Ute Henseler, Ellen Hünigen, Mathias Lehmann, Burkhard Meischein, Harriet Oelers, Jens Schubbe, Sebastian Stier, Katrin Stöck und Wolfgang Thiel.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Form und Klang

Form und Klang von Kontressowitz,  Reiner, Schneider,  Frank, Schneider,  Gisela
Als Friedrich Goldmann (1941–2009) zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall starb, wurde er landauf landab in den Medien mit der (west-)stereotypen Formel gewürdigt, dass er „einer der führenden Vertreter der zeitgenössischen Musik in der DDR“ gewesen sei. Bei seiner Trauerrede setzte Frank Schneider ein großes Fragezeichen hinter diese Floskel, suggeriert sie doch ein harmonisches Einverständnis zwischen dem Komponisten und jenem Staat. Sie vernachlässigt zudem Friedrich Goldmanns internationale Bedeutung für die Neue Musik. „Und während die Aussage zu Recht den Hauptteil seines Œuvres mit jener Zeit und diesem Ort verbindet“, so Schneider, „unterschlägt sie doch die schlichte Tatsache, dass Frieder Goldmann sie zwanzig Jahre komponierend überlebte, ohne dass seine ästhetischen Überzeugungen und seine schöpferische Kraft sich ersichtlich gewendet hätten.” Der Komponist Friedrich Goldmann war eine überragende Begabung. Er konnte sich seit den 1970er Jahren in der DDR gegen offizielle doktrinäre Kunstanschauungen durchsetzen. Das gilt insbesondere für Bereiche wie Sinfonik und Kammermusik. Dieser spezifischen Avantgarde eine legimitierende Stimme zu geben, hatte sich der Musikwissenschaftler Frank Schneider zur Hauptaufgabe seiner forschenden und publizistischen Arbeit gemacht. Zwischen 1970 und 1990 widmete er dem Schaffen Goldmanns bevorzugte Aufmerksamkeit und begleitete in persönlicher Nähe die Entstehung fast aller seiner Kompositionen. Zu ihnen verfasste Schneider zahlreiche Analysen. Mit der Berufung Schneiders zum Intendanten des Konzerthauses am Berliner Gendarmenmarkt, die von 1991 bis 2009 währte, pausierte dieser musikwissenschaftliche Schwerpunkt. Aber er konnte Friedrich Goldmann dreimal zu neuen Kompositionen für das Orchester des Hauses anregen. Die Besprechungen dieser Werke sind 2019/20 eigens für diese Textsammlung neu geschrieben worden. Dies gilt auch für De profundis für großes Kammerorchester, das zwar als eines seiner radikalsten Werke schon 1977 entstand, aber vom Komponisten der Öffentlichkeit zu Lebzeiten vorenthalten wurde. Der vorliegende Band vereint ältere Texte Schneiders – darunter bisher oft nur schwer zugängliche – mit neuen Werkbetrachtungen. Sie geben Zeugnis von allen Schaffensphasen des Komponisten, der ab 1991 als Professor für Komposition an der Universität der Künste Berlin lehrte und u.a. Kompositionskurse in Seoul, Tokio und Kyoto gab.
Aktualisiert: 2020-11-11
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