Laienastrologie im nachreformatorischen Island

Laienastrologie im nachreformatorischen Island von Bauer,  Alessia
In den letzten Jahren hat die sog. „rural literacy“ – als Gegensatz zur offiziellen Gelehrsamkeit – verstärkt Aufmerksamkeit erfahren. Es geht dabei nicht nur um die Frage, inwieweit die Lese- und Schreibfähigkeit in breiteren Bevölkerungsschichten verbreitet war, sondern auch darum, ob diese in der Lage waren, eigenständig Texte zu produzieren und in welchem Kontext außerhalb der akademischen Institutionen und der Kanzleien Schrift gebraucht wurde. Aufgrund einer in Europa einzigartigen Lage ist für Island eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Bereichen nicht möglich. Die Abwesenheit von Schulen und Hochschulen verhinderte nicht, dass unter der Bevölkerung die Lese- und Schreibfähigkeit weit verbreitet war. Daraus resultieren zahlreiche Papierhandschriften, die ab der Reformation und bis zur Schwelle der Moderne aufgezeichnet wurden. Diese sind bisher kaum in den Fokus der Forschung geraten, weil sie inhaltlich nicht anspruchsvoll genug und ästhetisch nicht besonders ansprechend sind. Doch spiegeln sie die Gesellschaft wider, in der sie entstanden, und sind deshalb einer näheren Betrachtung wert: Abgesehen von einem eingeschränkten Kreis von Gelehrten, der im Dialog und oft in kritischer Auseinandersetzung mit den europäischen ‚Kollegen‘ stand, ist der Großteil der Manuskripte von Laien geschaffen worden und bezeugt, was diese interessierte, wovor sie sich fürchteten und woran sie Vergnügen hatten. Die vorliegende Studie zeigt einen wichtigen Bereich der ‚volkstümlichen‘ Textproduktion, nämlich den Teil der Prognostik, der eng mit der Himmelskunde verknüpft ist. Sie dient dazu, exemplarisch das Ungleichgewicht zwischen hochentwickelter Schreibfähigkeit und rückständigem Kenntnisstand zu veranschaulichen, das allgemein diese Art von Schriftlichkeit kennzeichnet.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Laienastrologie im nachreformatorischen Island

Laienastrologie im nachreformatorischen Island von Bauer,  Alessia
In den letzten Jahren hat die sog. „rural literacy“ – als Gegensatz zur offiziellen Gelehrsamkeit – verstärkt Aufmerksamkeit erfahren. Es geht dabei nicht nur um die Frage, inwieweit die Lese- und Schreibfähigkeit in breiteren Bevölkerungsschichten verbreitet war, sondern auch darum, ob diese in der Lage waren, eigenständig Texte zu produzieren und in welchem Kontext außerhalb der akademischen Institutionen und der Kanzleien Schrift gebraucht wurde. Aufgrund einer in Europa einzigartigen Lage ist für Island eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Bereichen nicht möglich. Die Abwesenheit von Schulen und Hochschulen verhinderte nicht, dass unter der Bevölkerung die Lese- und Schreibfähigkeit weit verbreitet war. Daraus resultieren zahlreiche Papierhandschriften, die ab der Reformation und bis zur Schwelle der Moderne aufgezeichnet wurden. Diese sind bisher kaum in den Fokus der Forschung geraten, weil sie inhaltlich nicht anspruchsvoll genug und ästhetisch nicht besonders ansprechend sind. Doch spiegeln sie die Gesellschaft wider, in der sie entstanden, und sind deshalb einer näheren Betrachtung wert: Abgesehen von einem eingeschränkten Kreis von Gelehrten, der im Dialog und oft in kritischer Auseinandersetzung mit den europäischen ‚Kollegen‘ stand, ist der Großteil der Manuskripte von Laien geschaffen worden und bezeugt, was diese interessierte, wovor sie sich fürchteten und woran sie Vergnügen hatten. Die vorliegende Studie zeigt einen wichtigen Bereich der ‚volkstümlichen‘ Textproduktion, nämlich den Teil der Prognostik, der eng mit der Himmelskunde verknüpft ist. Sie dient dazu, exemplarisch das Ungleichgewicht zwischen hochentwickelter Schreibfähigkeit und rückständigem Kenntnisstand zu veranschaulichen, das allgemein diese Art von Schriftlichkeit kennzeichnet.
Aktualisiert: 2023-06-22
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In den letzten Jahren hat die sog. „rural literacy“ – als Gegensatz zur offiziellen Gelehrsamkeit – verstärkt Aufmerksamkeit erfahren. Es geht dabei nicht nur um die Frage, inwieweit die Lese- und Schreibfähigkeit in breiteren Bevölkerungsschichten verbreitet war, sondern auch darum, ob diese in der Lage waren, eigenständig Texte zu produzieren und in welchem Kontext außerhalb der akademischen Institutionen und der Kanzleien Schrift gebraucht wurde. Aufgrund einer in Europa einzigartigen Lage ist für Island eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Bereichen nicht möglich. Die Abwesenheit von Schulen und Hochschulen verhinderte nicht, dass unter der Bevölkerung die Lese- und Schreibfähigkeit weit verbreitet war. Daraus resultieren zahlreiche Papierhandschriften, die ab der Reformation und bis zur Schwelle der Moderne aufgezeichnet wurden. Diese sind bisher kaum in den Fokus der Forschung geraten, weil sie inhaltlich nicht anspruchsvoll genug und ästhetisch nicht besonders ansprechend sind. Doch spiegeln sie die Gesellschaft wider, in der sie entstanden, und sind deshalb einer näheren Betrachtung wert: Abgesehen von einem eingeschränkten Kreis von Gelehrten, der im Dialog und oft in kritischer Auseinandersetzung mit den europäischen ‚Kollegen‘ stand, ist der Großteil der Manuskripte von Laien geschaffen worden und bezeugt, was diese interessierte, wovor sie sich fürchteten und woran sie Vergnügen hatten. Die vorliegende Studie zeigt einen wichtigen Bereich der ‚volkstümlichen‘ Textproduktion, nämlich den Teil der Prognostik, der eng mit der Himmelskunde verknüpft ist. Sie dient dazu, exemplarisch das Ungleichgewicht zwischen hochentwickelter Schreibfähigkeit und rückständigem Kenntnisstand zu veranschaulichen, das allgemein diese Art von Schriftlichkeit kennzeichnet.
Aktualisiert: 2023-03-28
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