Die Essenz des Lichts

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Das Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna gilt als weltweit erstes und einziges Museum, das sich ausschließlich der Lichtkunst widmet. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums erschient der umfassende Sammlungskatalog „Die Essenz des Lichts“ (Wienand Verlag, 1.3.2013). Seit 2015 ruft das Zentrum zusammen mit der RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft den “International Light Award“ (ILAA) aus, der in diesem Jahr erstmals öffentlich weltweit ausgeschrieben wurde. Fast 300 Künstler aus 36 Ländern reichten ihre Bewerbung ein. Im Oktober kürt eine internationale sechsköpfige Jury die 3 FinalistInnen, die bis März 2017 ihre Konzepte realisieren werden. Der amerikanische Bildhauer Keith Sonnier sitzt in diesem Jahr der Jury vor. Der Künstler gehört zu den ersten, die neben Dan Flavin und James Turrell („James Turrell. Geometrie des Lichts“, Hatje Cantz, 2009) seit den späten 60er Jahren Neonröhren für ihre skulpturalen Arbeiten verwendeten und damit den Skulpturenbegriff veränderten.

Die umfangreiche Ausstellung und der gleichnamige Katalog „Scheinwerfer – Aktuelle Lichtkunst in Deutschland im 21. Jahrhundert“ (Kerber Verlag, 30.7.2015) bietet eine groß angelegte Momentaufnahme der aktuellen deutschen Lichtkunst-Produktion mit über 50 Künstlern. In der Ausstellung ist auch der Künstler Otto Piene (1928-2014) vertreten,  Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO und Wegbereiter der Lichtkunst. Mit seinen Arbeiten nahm er an der documenta II (1959), documenta 3 (1964) und documenta 6 (1977) sowie zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Im Jahr 2014 widmeten die Neue Nationalgalerie und die Deutsche Bank KunstHalle in Berlin mit „More Sky“ dem Künstler eine große Einzelausstellung. Der Künstler, der bereits zugesagt hatte, den Vorsitz der Jury des “International Light Award“ (ILAA) zu übernehmen, verstarb im Juli 2014. (Aktueller Katalog: „Otto Piene: Licht“, Kerber Verlag, 8.6.15)

In der Ausstellung „Scheinwerfer“ sind auch Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers und Musikers Tim Berresheim vertreten, der gemeinsam mit dem Ludwig Forum und dem IT Center der RWTH Aachen im weltweit größten Virtual Reality System, der „aixCAVE“, naturwissenschaftlich-technische Phänomene untersucht und dort Methoden der virtuellen Realität auf fünf Projektionswänden dreidimensional dargestellt und interaktiv simuliert. Er beschäftigt sich mit den Effekten digitaler Technologien auf visuelle Kultur, Lebens- und Arbeitsbedingungen, Wahrnehmungs- und Erkenntnisweisen. Anlässlich seiner beiden Einzelausstellungen im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (2014) und dem Ludwig Forum Aachen (2015) erschienen kürzlich die beiden Kataloge „Tim Berresheim. Auge und Welt. 2004-2014 / Band 1: Kunstverein, Düsseldorf“ und „Tim Berresheim. Throwing Signs 3-D. Band 2/ Band 2: Ludwig Forum, Aachen“ (Verlag Walther König, 22.12.14 bzw. 11.11.15).