Süsser Atem

Nach einem schweren Asthmaanfall liegt Cornelia im Krankenhaus. In ihrer Todesangst erinnert sie sich an ihre Heimat, an die rauen Berge und milchiggrünen Flüsse Tirols. Und an die Lärchen, die selbst noch am steilsten Hang überleben.
Als Tochter einer Deutschen und eines österreichischen Offiziers, der kurz nach ihrer Geburt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, verbringt sie die ersten acht Jahre im Inntal und Karwendel. Sie ist ein „Greggerl“, ein schmächtiges, kleines Mädchen mit Atemnot, das mit dem Ersatzvater eine grosse Enttäuschung erlebt.
Cornelia zieht mit ihrer Mutter zu den Grosseltern ins damalige Württemberg. Sie wird von allen Seiten behütet. Doch das Asthma kann ihr niemand abnehmen. Auch die Ärzte und Heilpraktiker, die sie mit der Mutter aufsucht, nicht. Es belastet sie weiter, auch als sie heiratet und später ihre eigene Tochter flügge werden sieht. Cornelia hofft immer wieder auf ein Wunder, während sie einen Heiler nach dem anderen konsultiert. Erst in einem langen Prozess gelingt es ihr, sich aus alten Strukturen zu befreien und ihr schöpferisches Potential zu entdecken. Durch die Malerei gewinnt sie zunehmend Abstand zu ihrer Krankheit: Eine Entwicklung, die nicht ohne Schmerzen verläuft und während der sie in Gefahr gerät, das Wertvollste in ihrem Leben zu verlieren.