Das Hohelied Salomonis von Simon,  Christina

Das Hohelied Salomonis

Das Hohelied Salomonis

Ein musikalisch-künstlerisches Projekt des Kunst- und Kulturprojektes BRAND-SANIERUNG e.V. mit dem Kirchengemeinde St. Marien zu Weißenfels und dem Weißenfelser Musikvereins „Heinrich Schütz“ e.V.

Johannn Wolfgang von Goethe bezeichnete das Hohelied Salomos, als das „schönste Liebesgedicht der Welt“. Seit tausenden von Jahren ist dieser biblische Text Inspirationsquelle für Künstler verschiedener Sparten. Immer wieder wird es neu befragt, geben Musiker, Dichter oder Maler ihre Antwort darauf, legen Exegeten den Text neu aus. Lovis Corinth, Marc Chagall, der große Prediger Bernhard von Clairvaux oder der bereits genannte Weimarer Dichterfürst, um nur einige zu nennen. Im Hohelied geht es um nichts Geringeres, als dass der Mensch lieben kann und geliebt wird, um Mensch zu sein und Mensch zu bleiben.

Für einen Künstler ist es unabdingbar, die Liebe zuzulassen, aus und mit ihr zu schöpfen, damit ein ehrliches und authentisches Werk entsteht, das gültig ist und in der Welt bestehen kann. Die Liebe hat eine lange Geschichte und verweist auf eine reiche Tradition in der Kunst, Musik und Literatur. Sie wird von Eros und Sexus getragen und hat die Kraft, über den Tod hinaus zu verweisen, wie es Paulus einst postuliert hat. Martin Luther legt auf der Suche nach einen barmherzigen Gott nach und vergleicht diesen mit einem „ glühender Backofen voller Liebe“.

In einer Gesellschaft, die geprägt ist von Nervosität und Unbeständigkeit, sichtbar an häufigen Partnerwechseln, Ungeordnetheit von Gefühlen, Verwechslung von Liebe und Intuition, Ehebrüchen, Sehnsüchten und Histerien, erscheint es um so notwendiger und aktueller, die Fragen nach der Kraft und der Macht der Liebe neu zu stellen.
Heinrich Schütz hat in den ersten Jahren des Dreißigjährigen Krieges , einem der größten aller Desaster , wo Hass und Töten zum Alltag gehörte, die Cantiones sacrae komponiert. Die Textvorlagen für die Vertonung der geistlichen Konzerte sind u.a. auch dem Hohelied der Liebe entnommen. Schütz selbst hatte zuvor schwere Verluste hinnehmen müssen. Der Tod der Ehefrau, des Vaters, des Bruders und schließlich der der Tochter waren unmittelbar in Folge zu beklagen. Dem Schmerz und dem Leid, dass auch für ihn fast zur „Normalität“ wurde, setzte er mit den Hoheliedvertonungen die göttliche Kraft der Liebe entgegen. Es scheint paradox, aber gerade in unsicheren und krisengebeutelten Zeiten und Situationen ist es um so deutlicher, eine einende Instanz entgegenzusetzen.

Um das Hohelied der Liebe neu sichtbar und erfahrbar zu machen und an die Tradition anzuknüpfen, werden fünf bildende Künstler einen eigenen „Klangkörper“ bilden und mit verschiedenen Materialien ihre Gefühle und Gedanken – das Hohelied verlang nicht wenig Gefühl – zum Ausdruck bringen.
Die eigenwilligen starken Handschriften der teilnehmenden Künstler entfalten den „Klangteppich“ um so mehr.

Die Künstler sind: Helena Rytkönen – Malerei , Uli Barnickel – Metallplastik , Peter Rogge – Schwarz-Weiß-Grafik , Christina Simon – Farblinolschnitt , Lisa Trefzer – Keramische Wandbilder
Zu Gast : Dieter Weidenbach, der im Oktober seinen 70.Geburtstag begeht und einen 17 teiligen Zyklus von Rötelzeichnungen zum Hohelied Salomonis geschaffen hat.
Dabei bilden die Vertonungen von Schütz zum Hohelied den Ausgangspunkt für den Auftrag an die Künstler. Inwiefern sich dies unmittelbar oder gebrochen in den bildkünstlerischen Ergebnissen zeigt, muss offen bleiben und ist dem autonomen Anspruch der Kunst zu überlassen.

In einer Ausstellung in den Galerieräumen des Kunst- und Kulturprojektes BRANDSANIERUNG werden die Werke miteinander kommunizieren. Ob hier jedem Künstler ein
separater Raum zugewiesen wird, oder die Arbeiten einander in den Räumen durchdringen, hängt von den Ergebnissen ab und vor allem davon, ob und welche künstlerischen Handschriften miteinander kommunizieren können.

Die bildkünstlerischen Arbeiten bilden zum einen eine eigens zum Thema erarbeitete
Ausstellung, werden aber auch zum Rahmen für die Musik und die Dichtung, der die
Exegese voran steht.

Der Alttestamentler Gerhard Begrich wird im Rahmen der Ausstellung in einem Vortrag auf die biblischen Quellen und den Urtext verweisen. Die Musik von Heinrich Schütz, die Anlass und Ausgangspunkt war, steht in der biblischen und in einer protestantischen Tradition und wird konzertant aufgeführt. Ein literarischer Beitrag setzt ausgewählte Texte zur Liebeslyrik aus der Dichtung der Gegenwart ( Menantes-Preisträger/ Menantes-Preis für erotische Dichtung, der im Zweijahresrhythmus vom Menantes Förderkreis der Evangelischen Kirchengemeinde Wandersleben in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturjournal Palmbaum ausgeschrieben wird) daneben. Durch die Vernetzung der verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen erhält das Thema eine semantische Verdichtung. Es gelingt so, den Bogen zur Gegenwart zu spannen und dem Hörer und Betrachter bewusst zu machen, dass Künstler und Kunst sich durch Jahrhunderte dafür verantwortlich zeichnen, zu fragen, wer wir selber sind und wodurch wir sind.

Die Ausstellung wird mit diesem Katalog dokumentiert.

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