Kleine Geschichte der Residenzstadt Gotha

Kleine Geschichte der Residenzstadt Gotha von Rockstuhl,  Harald, Roob,  Helmut
Autor: Dr. Helmut Roob, Broschur, 178 Seiten mit 35 Abbildungen, darunter 16 Farbfotos; 9 s/w Fotos, 2 Karten und 8 Zeichnungen. Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 Die Anfänge 8 Gotha im Mittelalter 9 Kirchliches Leben im Mittelalter 12 Das Jahrhundert der Reformation 14 Myconius – Gothas großer Reformator 14 Der Schmalkaldische Krieg 16 Die Grumbachschen Händel 17 Gotha wird herzogliche Residenzstadt 20 Das lange Jahrhundert des Gothaer Barock 23 Eine außergewöhnliche Herzogin 24 Nachkriegszeit 26 Wissenschaft und Kunst unter Herzog Ernst II. 28 Berühmte Gothaer Verlage 31 Die letzten Gotha-Altenburger Herzöge 33 Das Rheinbund-Regiment und die Stadtverschönerung 35 Gotha im Vormärz 38 Die Hildburghäuser Teilung 38 Herzog Ernst I. als Reformerator 38 Die wirtschaftliche Lage und E. W. Arnoldi 39 Bildung, Musik und Literatur im Vormärz 41 Die Residenzstadt in der Bewegung von 1848 45 Die beiden nächsten Jahrzehnte 47 Neue Schulen und ein neues Schulgesetz 48 Von Kunst, Musik und Literatur 49 1866 und 1870/71 51 Gotha vor 1900 53 Erfolgreiche Unternehmer 53 Neue Schulen und andere Einrichtungen 55 Vielfältiges Kulturleben 56 Die Gothaer Sozialdemokratie 57 Das letzte Jahrzehnt 59 Gotha wird Fliegerstadt 60 Der Gothaer Flugzeugbau 62 Neue Bauten in der Stadt 63 Gothaer Kulturleben 65 Das Bürgertum der Residenzstadt Gotha vor 1918 68 Verbände, Vereine und Strömungen 69 Gotha im Ersten Weltkrieg 72 Das 95er Regiment an der Front 75 Die Gothaer Sozialdemokratie im Krieg 76 Novemberrevolution 1918 77 Die politischen Parteien in Gotha 80 Sonstige Ereignisse 81 Das Jahr 1920 83 Der Bürgerkrieg im März 83 Der Reichskommissar 85 Gotha und das Land Thüringen 86 Weitere Ereignisse 88 Die Inflation 89 Jahre des Aufschwungs 91 Bürgertum und NSDAP gegen Ende der 20er Jahre 94 Die Anfänge der NSDAP 95 Das Wahljahr 1932 96 Gotha unterm Hakenkreuz 97 Gotha wird wieder Garnisonstadt 98 Die Judenverfolgung 100 Der antifaschistische Widerstand der Gothaer KPD 102 Deutsche Christen-Bewegung und kirchlicher Widerstand 104 Landestheater und Musikleben 106 Andere Ereignisse 106 Gotha im Zweiten Weltkrieg 109 Der Weg in den Krieg 109 Die ersten Feldzüge 110 Gotha im Luftkrieg 111 Josef Ritter von Gadolla und die Kapitulation der Stadt 114 Weitere Ereignisse 116 Die ersten Nachkriegsjahre 118 Die wirtschaftliche Entwicklung 120 Alte und neue Schulen 123 Beutegut als Kriegsverluste 124 Gothaer Kulturleben 125 Die fünfziger Jahre und danach 127 Die wirtschaftliche Entwicklung 130 Schulbetrieb in der DDR-Zeit 135 Theater, Landessinfonieorchester, Kulturhaus 141 Andere Faktoren des kulturellen Lebens 142 Die Wende 1989/90 146 Friedensgebete und Demonstrationen 147 Von der SED zur PDS 148 Der Runde Tisch 149 Die Wiedervereinigung 150 Die wirtschaftliche Wende 153 Das letzte Jahrzehnt 155 Wirtschaftliche Ereignisse 159 Kunst und Wissenschaft in den 90er Jahren 161 Feiern, Feste und andere Ereignisse 165 Ausblick 167 Autorenporträt 170 Personenregister / Abkürzungen 173 Vorwort Die Residenzstadt Gotha ist mit ihrer über 1230jährigen Geschichte auch heute noch eine der bedeutendsten Städte des Freistaats Thüringen. Seit der Stadtgründung um die Mitte des 12. Jahrhunderts durch Landgraf Ludwig II. von Thüringen war Gotha immer Kanzlei- und später Immediatstadt, seit 1423 der kurfürstlichen und später der herzoglichen Kanzlei und unterstand später auch der Landesregierung unmittelbar, bis sie die Kreisfreiheit durch die erste Verwaltungsreform 1950 verlor. Mit der Stadtbefestigung und der Burg Grimmenstein, die seit 1530 zu einer der stärksten Festungen im Reich ausgebaut wurde, demonstrierten die Wettiner und seit 1485 die Ernestiner als ihr Nachfolger ihre Macht in Gotha. Das galt auch für die Gothaer Ernestiner seit Herzog Ernst dem Frommen. Sein Schloss Friedenstein war ein Herrschaftssitz, wo auch Kunst und Wissenschaft gepflegt wurden. Besonders im langen Zeitalter des Gothaer Barock (17. und 18. Jahrhundert), aber auch darüber hinaus bis ins 20. Jahrhundert war und ist auch noch heute die Residenzstadt mit ihren reichen Kunst- und Kulturschätzen ein weit über Gotha hinaus bekannt gewordenes Zentrum. Schon Goethe besuchte hier als 19jähriger Student auf der Rückreise von Leipzig nach Frankfurt 1768 die Gothaer Sammlungen im Schloss. Ein Gästebuch der Forschungsbibliothek weist unter den 1479 Besuchern der Jahre 1771 bis 1803 zahlreiche weitere berühmte Besucher aus dem In- und Ausland auf, darunter waren nicht wenige bedeutende Gelehrte und Künstler, im 19. Jahrhundert auch berühmte Komponisten hier zu Besuch, andere stammten von hier. Dazu kommt noch, dass auch im 19. und 20. Jahrhundert namhafte Männer aus Wirtschaft und Industrie den Namen der Stadt weit über Gotha hinaus getragen haben, das nie die Idylle einer kleinstaatlichen Fürstenresidenz gewesen ist, wie sie in der Literatur und der Operette vorkommen, sondern sie war eine bedeutende thüringische Residenzstadt, in der Kultur und Wissenschaft immer eine wichtige Rolle bis in unsere Zeit spielten. Eine kleine Stadtgeschichte zu schreiben wie diese ist ein Wagnis und unterliegt natürlich Beschränkungen, so dass nur eine Auswahl der wichtigsten oder auch interessantesten Ereignisse möglich war. Deshalb werden Kenner hier manches vermissen, was ihnen auch wichtig gewesen wäre oder was sie selbst miterlebt haben. Dass gelegentlich auf Ereignisse und Persönlichkeiten näher eingegangen wurde, macht die Darstellung verständlicher; die häufigen Angaben von Jahreszahlen sollen die chronologische Einordnung erleichtern. Bei der Frage der Objektivität der Darstellung wurde versucht, sachlich zu bleiben nach der Devise „sine ira et studio“ (ohne Hass und Lob) des römischen Historikers P. C. Tacitus (um 55 – um 117/120 n. Chr.). Diese Stadtgeschichte ist meist auf quellenfundierte Literatur gestützt, so dass auf Aktenstudium schon aus Zeitgründen verzichtet werden musste. Ebenso auf eine mehr oder weniger große Literaturauswahl, die den Rahmen dieses Buches gesprengt hätte. Deshalb sollen nachstehend einige Hinweise auf Literatur der Nachwendezeit folgen: H. Matthiesen für die Zeit von 1918 bis 1930 (1994), H. Best und H. Mestrup zur Geschichte der SED im Bezirk Erfurt (2003), H. Raschke, die Stadt und ihre Bürger (1992), E. Hoffmann, eine ausführliche Dokumentation über die Wende 1989/90 („Niemals Vergessen“ (2001), M. Wenzel „Wendezeiten“ (Fotodokumentation, 2009), M. Strumpf über Gothas astronomische Epoche (1998), H. Stasjulevics über Gotha als Fliegerstadt (2001), H.-J. Hinrichs ausführliche Festschrift über 120 Jahre Arnoldischule (1997), H. Erkenbrecher, E. W. Arnoldi (1995), Musikgeschichte Gothas in „Musik in Geschichte und Gegenwart“ (2. Aufl. Sachteil 3, 1995) und die kleine Festschrift von H. Münster (2001), A. Klinger, Gothaer Fürstenstaat unter Ernst dem Frommen (2002), W. Greiling, A. Klinger, Chr. Köhler (Hsg.) Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (2005). Außerdem bieten die Forschungsbibliothek Gotha, das Thüringische Staatsarchiv Gotha und das Stadtarchiv Gotha mit ihren reichen Beständen gute Möglichkeiten, auch ältere Literatur zu suchen und zu nutzen, zumal diese kaum im Internet zu finden sein wird. Zuletzt möchte ich noch meiner Frau dafür danken, dass sie meine Arbeit immer mit Interesse verfolgt und auch noch nach einem Unfall im Hause trotz ihrer Krankheit mir immer den nötigen Freiraum dafür gern gewährt hat. (Gotha im August 2011 Dr. Helmut Roob)
Aktualisiert: 2021-12-18
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Urkundliche Geschichte des Klosters Reinhardsbrunn 1089-1525

Urkundliche Geschichte des Klosters Reinhardsbrunn 1089-1525 von Möller,  Johann Heinrich, Rockstuhl,  Harald, Roob,  Helmut
Autor: Johann Heinrich Möller, Vorwort von Roob, Helmut. Verlag Rockstuhl, 4. Reprintauflage 1843/2012, Pb., 254 Seiten Über den AutorenJohann Heinrich Möller: Am 14. Februar 1792 in Fröttstädt, einem kleinen Ort zwischen Gotha und Eisenach als Sohn eines Schullehrer-Substituts geboren, hatte er seinen ersten Unterricht durch den Pfarrer seines Heimatortes erhalten, bis er 1804 das Gothaer Gymnasium besuchte, an dem damals gelehrte Schulmänner wie der Philologe FRIEDRICH JACOBS (1764-1847), der Historiker JOH. G. A. GALETTI (1750-1828), der Mathematiker FRIEDRICH KRIES (1768-1849) und F. A. UKERT (1780-1851) tätig waren. Von ihnen geistig gut ausgerüstet begann J. H. MÖLLER im denkwürdigen Jahr 1813 in Jena das Theologiestudium. Dabei besuchte er auch die Vorlesungen des Historikers HEINRICH LUDEN (1780-1847) und nahm bei dem Professor für Orientalische Sprachen G. W. LORSBACH (1752-1816) Privatunterricht in Syrisch und Arabisch. Als 1817 an der Gothaer Bibliothek auf dem Schloß Friedenstein eine Stelle frei wurde, kehrte MÖLLER, der inzwischen in Göttingen Privatunterricht im Arabischen genommen hatte, wohl auf Anregung von JACOBS, nach Gotha zurück. Schon im folgenden Jahr trat MÖLLER, der jetzt Bibliothekssekretär war und am Münzkabinett mitarbeitete, mit einer Arbeit über orientalische Münzen im Gothaer Münzkabinett an die Öffentlichkeit. 1820/21 weilte er während eines Studienaufenthaltes in Paris. Zwischen den beiden Bänden des Handwörterbuches zum "Stieler" erschien 1843 die "Urkundliche Geschichte des Klosters Reinhardsbrunn" (bei Friedrichroda), die ihm aus seiner Tätigkeit als Geheimer Archivsekretär erwachsen ist. Im Alter von 75 Jahren war der als liebenswürdig und gütig bekannte Gelehrte, der ein halbes Jahrhundert in der Gothaer Bibliothek für Geographie und Geschichte gearbeitet hatte, am 12. März 1867 in Gotha verstorben. (Dr. Helmut Roob) Einleitung, I. Stiftung des Klosters Reinhardsbrunn: Ludwig II., der Springer; Reinhardsbrunn unter den vier ersten Landgrafen; Reinhardsbrunn unter den Landgrafen aus dem wettinischen Hause; Zerstörung des Klosters 1525, Verzeichnis der zinspflichtigen Orte; Verzeichnis der ersten Beamten 1089-1525. II: Anhang: Reinhardsbrunn als Amt und Lustschloß
Aktualisiert: 2019-12-28
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Der Thüringer Wald in alter Zeit bis 1898

Der Thüringer Wald in alter Zeit bis 1898 von Hess,  Heinrich, Rockstuhl,  Harald, Roob,  Helmut
Broschur mit 82 Seiten und 3 Abbildungen, darunter eine Karte in welcher, der Rennsteig, andere Wege, Furtgsperren und Waldverhaue eingezeichnet sind. Einführung Dieser Neudruck mit den drei Aufsätzen zur älteren Geschichte des Thüringer Waldes bietet eine der besten Publikationen des Gothaer Heimatforschers Heinrich Heß (1844-1927) und ist immer noch von hohem Quellenwert. Denn der Autor hat dafür über 400 Aktenstücke bzw. -bände durchgesehen. Danach war dieser Wald im 16. und 17. Jahrhundert durchaus nicht nur das Dickicht der alten Märchen und Sagen. Im ersten Aufsatz werden die alten Wälder mit ihren Brandschäden, oft von Köhlern verursacht, sowie Wind- und Schneebrüchen dargestellt. Damals war der Wald eine wichtige und vielseitige Rohstoffquelle. Sowohl als Bauholz als auch als Holzkohle für die Eisen- und Glashütten und die vielen Schmieden wurde Holz in großem Umfang benötigt. Auch die Pech- und Harzgewinnung gehörte dazu, und Holz war auch begehrtes Arbeitsmaterial für die Herstellung von Holzwaren aller Art in Haus und Hof, nicht zu vergessen das Brennholz. Die "Waldbereiter" (berittene Aufseher) der Landesherren wurden deshalb in größeren Zeitabständen beauftragt, über den jeweiligen Zustand der Wälder schriftlich zu berichten. Denn die Waldwirtschaft war früher wenig geordnet und eine geregelte Forstwirtschaft entwickelte sich erst seit dem späten 18. Jahrhundert. Im zweiten Beitrag überliefert uns Heinrich Heß interessante Fakten über "Wild, Jagd und Jäger". Der artenreiche Wildbestand erbrachte bei den Jagden der Fürsten, die ihr alleiniges Jagdrecht mit viel Eifer und großen Treiberscharen ausübten, meist reiche Beute für die Schlossküchen. Im letzten Beitrag wird der Verlauf und Zweck einer "Sperre des Waldes in Kriegszeiten” untersucht und mit zwei kommentierten Aktenstücken (Anlage A. und B.) ergänzt. So erhalten wir ein anschauliches Bild von Wald und Waldwirtschaft in vergangener Zeit, das für den Heimatforscher in vieler Hinsicht recht aufschlussreich ist. Diese Aufsätze waren nicht die ersten Veröffentlichungen von Heinrich Heß zur Geschichte des Thüringer Waldes. Denn schon 1896 war die Untersuchung über den "Freiwald bei Georgenthal" erschienen. Darin hatte er Klarheit über den Waldbesitz einiger gothaischer Dörfer gebracht, der aus altgermanischer Markgenossenschaft stammte und immer wieder zu Streitigkeiten mit dem Georgenthaler Zisterzienserkloster geführt hat, das Anspruch auf den Wald erhob. Auch den historischen Ursprüngen des Rennsteiges ist er nachgegangen und hat über Oberhof und andere Lokalitäten im Thüringer Wald geschrieben. Noch kurz vor seinem Tod am 1. Februar 1927 war seine Einführung in die Urkundensammlung der "Reinhardsbrunner Fälschungen" des einstigen Benediktinerklosters in den "Mitteilungen des Vereins für Gothaische Geschichte und Altertumskunde" (Jg. 1926-/1927) erschienen, in denen er auch die meisten seiner 25 Aufsätze veröffentlicht hat. Die dazu in einer Beilage als Faksimile-Ausgabe veröffentlichten Urkunden gehören heute noch zum Bestand des Thüringer Staatsarchivs Gotha. Damit wurden diese Urkunden - schon 1883 von dem Historiker Albert Naudé als Fälschungen erkannt - für die landesgeschichtliche Forschung erschlossen und seitdem Motive und Datierung (um 1165) oft diskutiert. Auch andere Klöster wie Fulda und Hersfeld oder Pforte (b. Naumburg) haben im Mittelalter solche Urkunden zur Sicherung ihres Besitzes oder ihrer Rechte gegen Ansprüche mächtiger Herrscher angefertigt; sie sind nicht im Sinne einer modernen Rechtsauffassung, einfach als "frommer Betrug” zwecks Bereicherung, zu werten. Heinrich Heß hatte 1895 den Gothaer Geschichtsverein mitgegründet und mit seinen kenntnisreichen Vorträgen das Vereinsleben auf interessante Weise mitgestaltet, so dass ihn 1924 der Vereinsvorstand an seinem 80. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannte. Zwei Jahre zuvor hatte die Erfurter Gemeinnützige Akademie der Wissenschaften Heß zu ihrem Mitglied berufen. Der Sohn eines Rentamtmannes wurde am 2. September 1844 in Liebenstein bei Arnstadt geboren und besuchte nach seiner Volksschulzeit das Gymnasium Ernestinum in Gotha. Im Oktober 1862 begann er beim Rent- und Steueramt Tenneberg (Waltershausen) seine Laufbahn als Finanzbeamter. Von 1866 bis 1880 war er im Revisionsbüro des herzoglichen Staatsministeriums in Gotha tätig, seit 1885 als Rentamtmann und später als Finanzrat, bis er 1911 als Geheimer Finanzrat (seit 1907) in den Ruhestand trat. Von 1915 bis 1919 war er Senator im Gothaer Stadtrat und einige Jahre später Mitglied des Beirats des Landeskreditanstalt. Er war nicht nur ein fleißiger Archivbesucher und eifriger Heimatforscher, sondern als Kind des Thüringer Waldes bis ins hohe Alter auch ein rüstiger Wanderer. Studienrat Dr. Kurt Schmidt (1891-1972), ein ausgezeichneter Kenner der Gothaer Geschichte, hat ihm im Jahrgang 1928 der Mitteilungen des Gothaer Geschichtsvereins einen längeren Nachruf gewidmet, in dem er auch die meisten Arbeiten von Heß gewürdigt hat. Dass nun dieser Nachdruck zum 75. Todestag seines Verfassers erscheint, darf als eine besondere Würdigung seines heimatgeschichtlichen Schaffens gelten. Gotha, im Februar 2002 Dr. Helmut Roob Vorwort So bekannt der Thüringer Wald jetzt ist, so wenig bekannt ist im allgemeinen seine Vergangenheit und so irrig sind vielfach die darüber herrschenden Vorstellungen, besonders die, er sei noch vor wenig Jahrhunderten mit undurchdringlichem Urwalde bedeckt, unwegsam und verlassen von Menschen gewesen. Im Nachstenden ist daher unter Zugrundelegung von authentischem Material der Versuch gemacht worden, möglichst anschaulich zu schildern, wie in Wirklichkeit der Thüringer Wald vordem aussah, was auf ihm getrieben wurde und welchem Wilde der Jäger nachstellte. Der Hauptsache nach beschäftigt sich die Schilderung mit dem 16. Jahrhundert weiter zurück geben die Akten zu spärliche Auskunft – nur in „Wild, Jagd und Jäger“ sind auch die beiden folgenden Jahrhunderte berücksichtigt worden. Allerdings ist der Schauplatz der Handlung nur ein enger, denn er beschränkt sich meist auf den jetzt gothaischen Anteil des Gebirges, es darf aber wohl angenommen werden, daß damals auf dem Thüringer Wald im großen und ganzen gleiche Verhältnisse obwalteten, und daß daher das, was für einen Teil gilt, auch für das Ganze annähernd zutreffen wird. Was die Skizzen geben, ist weit überwiegend den Akten und Urkunden des Herzogl. Haus- und Staatsarchivs in Gotha entnommen; für die in liberalster Weise erteilte Erlaubnis zur Benutzung des Archivs verfehle ich nicht, aufrichtigen Dank auszusprechen; gleicher Dank gebührt Herrn Oberförster Brückner in Dörrberg für die gefällige Mitteilung von Jagdakten, die reiche Ausbeute ergaben. An gedruckter Litteratur sind zu Rat gezogen worden Landaus`s „Beiträge zur Geschichte der Jagd“ und Kius „Das Forstwesen in Thüringen im 16. Jahrhundert“. Andere Quellen sind am betreffenden Ort genannt. Möge die anspruchsvolle Arbeit das Interesse am Thüringer Wald noch mehr beleben und ihm neue Freunde erwerben. Gotha, im September 1898. Der Verfasser.
Aktualisiert: 2019-12-21
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Gallettiana – Ergötzlich und nachdenklich zu lesen

Gallettiana – Ergötzlich und nachdenklich zu lesen von Galletti,  Johann G, Roob,  Helmut
72 Seiten, Broschur, neu gesetzt. Inhalt: Astronomie und Physik Geschichte Geographie Statistik Naturgeschichte und Produktenkunde Mathemantik und Arithmetik Chronologie Linguistik Pädagogik Persönliches Betrachtungen Der 'zerstreute Professor' - ein bedeutender Historiker und Schulmann der Aufklärung im 18. Jahrhundert - Vorwort von Dr. Helmut Roob Einleitung von Dr. Helmut Roob: Hineingeboren in eine Zeit der europäischen Kriege des 18. und frühen 19. Jahrhunderts hat der Gothaer Historiker und Gymnasialprofessor Johann Georg August Galletti (1750–1828) in über 50 Büchern nicht nur die Geschichte seines Jahrhunderts und Thüringens, sondern auch zahlreiche Schulbücher dazu geschrieben und Neuauflagen nach dem neuesten Stand überarbeitet. Was aber damals neu war, ist längst überholt und vergessen – nicht vergessen sind jedoch seine „Kathederblüten“ genannten Versprecher vom Unterricht seiner letzten 41 Schuljahre. Sie enthalten Fakten und Daten aus seinen beiden Unter- richtsfächern Geschichte und Geographie als so einmalig zerstreute Aussagen, dass man sie als „Freudsche Fehlleistungen“ bezeichnen kann, über die man immer wieder gern lachen und schmunzeln kann. Sie haben die Gattung „Professorenwitze“ begründet, die in den Unterhaltungs- und Witzblättern des 19. Jahrhunderts und noch danach zu lesen waren. Inzwischen sind sie durch die Wissenschaft und Technik verdrängt worden, dagegen erinnern manche Versprecher von Politikern, die auch gesammelt und publiziert werden, gelegentlich noch an Gallettis „Kathederblüten“. Deren erste Publikation war ein Einblattdruck mit 217 Zitaten Gallettis, der nur all zu schnell vergriffen war. Später erschien 1866 ein Privatdruck mit dem Titel „Gallettiana 1750–1828. Ergötzlich und nachdenklich zu lesen“ mit 400 Aussprüchen des Gothaer Schulmanns, jedoch ohne Herkunftsangaben. Er fand viel Beifall, selbst bei Gelehrten, u. a. bei dem bekannten Germanisten Wilhelm Scherer, so dass ein Jahr darauf ein Nachdruck folgte. Erst 1876 erschien wieder eine neue Ausgabe, diesmal mit dem Impressum der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung und einem Vorwort mit den Initialen G. P. des damaligen Verlagsinhabers Gustav Parthey (1798–1872), die 415 „Gallettiana“, wie damals die „Kathederblüten“ genannt wurden, enthielt. Das war die Quelle für die zahlreichen späteren Ausgaben, aber auch Anreiz für manche Sammlung von Versprechern anderer Lehrer. So erschienen 1909 in Gotha unter dem Titel „Marquardtiana“ die „Geistesblitze im Gewande der Komik des. Dr. K. Marquardt“, welcher der Buchhändler Paul Hartung mit 300 Aussprüchen publiziert hat. Marquardt war von 1859–1882 Direktor des Gothaer Gymnasium Ernestinum und hatte darüber hinaus am „Handbuch der römischen Altertümer“ des berühmten Berliner Historikers Theodor Mommsen mit gearbeitet. Im gleichen Jahr hat Hartung auch eine Auswahl von „Gallettiana“ heraus gegeben. Es können hier nicht die weiteren Wege von Gallettis „Kathederblüten“ auf dem Buchmarkt verfolgt werden, aber auf einige interessante Editionen soll doch noch hingewiesen werden. So hat Arthur Hübscher in seinen beiden Ausgaben (München 1936 und 1953), letztere mit dem Titel „Dienstag ist Äquator“, die Entstehungsgeschichte der „Gallettiana“ untersucht. Besonders erfolgreich war die Münchner Ausgabe „Das größte Insekt ist der Elefant“ von Helmut Minkowski, die über 12 Auflagen erzielte. Schließlich ist noch die Edition von Horst Kunze, damals Generaldirektor der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin, zu erwähnen, die seit 1968 mehrere Auflagen erreichte, zuletzt 1989 auch eine Ausgabe im Wiener Verlag Neff, alle mit Illustrationen des bekannten Grafikers Werner Klemke. 1995 publizierte auch der Hain Verlag in Rudolstadt und Jena eine Ausgabe. Alle diese „Kathederblüten“-Sammlungen hatten meist ein praktisches Taschenbuch-Format und sind inzwischen längst vergriffen. Mögen auch an dieser Ausgabe von Johann Georg August Gallettis „Kathederblüten“ viele Leser Spaß haben.
Aktualisiert: 2019-12-29
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