Eremuk – Cantares & Sobre salvajes – Lieder & Über Wilde

Eremuk – Cantares & Sobre salvajes – Lieder & Über Wilde von Burghardt,  Juana, Burghardt,  Juana & Tobias, Burghardt,  Tobias, Pereira,  Gustavo
»Heutzutage lateinamerikanischer Dichter zu sein, ist ein Bewusstseinszustand«, lautet die Selbstbeschreibung des venezolanischen Dichters Gustavo Pereira, der 1940 auf der karibischen Isla Margarita geboren wurde, die zu den Kleinen Antillen gehört und einstmals bei den indigenen Ureinwohnern Guayquerí, den Nachfahren der Kariben und Arawak, »Paraguachoa« (»Ort der reichen Fischgründe« oder »Meeresvolk«) hieß. Das Bewusstsein des kulturellen Ursprungs und ihrer Fragmentierung wird aber auch in Sprache und Erkenntnis gewandelt, wenn der Blick auf die Vielfalt und universelle Weisheit fällt, die ihr innewohnt. Gustavo Pereira entwickelte eine ureigene Poesieform, die seine Sinne für die Sensibilität und den Rhythmus indigener Gedichte entfaltete. Er erfand dafür das Neuwort »somari«: »Mit diesem Wort wollte ich einen Gedichttypus benennen, der durch seine Kürze und zugleich durch seine Ungezwungenheit, seine Spontaneität, gekennzeichnet ist.« Sowohl Erkenntnis als auch Erleben, Imagination, Rätsel, Traum, Wissen, Liebe und Erfahrung verschmelzen darin zur poetischen Möglichkeitsform und Gestaltungsfreiheit. Auf diesem Pfad beschäftigte sich der Dichter mit den indigenen Kulturen und Sprachen Venezuelas, wobei sein Augenmerk vor allem den Pemón-Indios der Gran Sabana, einer gewaltigen Hochfläche im Südosten Venezuelas, angrenzend an Nordbrasilien und Guyana, mit klüftigen Täler, mächtigen Tafelbergen (Tepuis), riesigen Wasserfällen und weitverzweigten Höhlen gilt. Er studierte ihre gleichnamige Sprache, ihre Mythen, ihre Poesie, die meist musikalisch begleitet wird. Daraus entstand sein magischer Gedichtzyklus »Eremuk« in der Pemón-Sprache: »Das Wort ›eremuk‹ kommt von ›eren‹ und bedeutet Lied, Gesang oder Singen. Das aktive Verb ›érem-ba‹ bedeutet, jemanden ein Lied singen; ›es-erém-ká‹, reflexiv, sich ein Lied singen.« Gustavo Pereira fügte parallele spanischsprachige Versionen »Cantares« (»Lieder«) hinzu. Der zweite Teil »Sobre salvajes« (»Über Wilde«) versammelt weitere »indigene« Gedichte, die sich thematisch und sprachlich mit der Geschichte der Ureinwohner Alt-Amerikas, der indigenen Vorgeschichte Lateinamerikas, beschäftigen. Diese Gedichte entstanden zwischen 1978 und 2020. Darunter befinden sich zudem unveröffentlichte lyrische Texte aus seinem »Cuaderno Maya« (»Maya-Heft«), die zu einem zukünftigen Band mit dem Titel »La razón perdida« (»Die verlorene Vernunft«) gehören.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Somaris

Somaris von Burghardt,  Juana, Burghardt,  Juana & Tobias, Burghardt,  Tobias & Juana, Hernández-D'Jesús,  Enrique, Pereira,  Gustavo
GUSTAVO PEREIRA gehört zu den großen lateinamerikanischen Lyrikern der Gegenwart. Der venezolanische Dichter wurde im vergangenen Sommer mit der höchsten poetischen Auszeichnung der spanischsprachigen Welt geehrt, dem renommierten Internationalen Lyrikpreis Víctor Valera Mora vom Zentrum für Lateinamerika-Studien Rómulo Gallegos (Celarg), das auch den traditionellen Romanpreis Rómulo Gallegos auslobt. In der Begründung der Preisjury hieß es: 'ein Dichter wundersamer Epiphanien wie der poetischen Erfindung der Somaris – eine inspirierte und erleuchtende Gedichtform, die das vordergründig Ästhetische mit einer humanistischen Haltung, tiefer Weisheit, ironischen Tupfern und Erotik durchdringt'. Gustavo Pereira, geboren am 7. März 1940 in Punta de Piedras, Isla Margarita, wechselte in der Kindheit und Jugend mit seiner Familie mehrmals den Wohnort, mit fünf Jahren nach Puerto la Cruz, mit zwölf nach Maracaibo, wo er seine ersten Gedichte schrieb, und ein Jahr später wieder zurück nach Puerto la Cruz, wo er im nahegelegenen venezolanischen Barcelona weiter zur Schule ging, bevor er als Achtzehnjähriger in der Hauptstadt Caracas das Abitur ablegte und danach Jura und Literatur studierte. Als junger Anwalt verteidigte er in den turbulenten sechziger Jahren Arbeiter, Gewerkschaften und politische Häftlinge, veröffentlichte seine frühen Gedichtbände, für die er mehrere Lyrikpreise venezolanischer Universitäten erhielt, und wurde Mitbegründer der einflußreichen Zeitschrift 'Trópico uno'. 1970 wurde ihm der Lateinamerikanische Poesiepreis der Zeitschrift 'Imagen' zugesprochen. In jener Zeit entwickelte er poetologisch 'ein kleines, fähiges Instrument, um es mit dem Scharfsinn, den diese vielschichtige Gesellschaft verlangt, zu lesen.' Gustavo Pereira erfand dafür das Neuwort 'Somari': 'Mit diesem Wort wollte ich einen Gedichttypus benennen, der durch seine Kürze und zugleich durch seine Ungezwungenheit, seine Spontaneität gekennzeichnet ist.' Sowohl Erkenntnis als auch Erleben, Imagination, Rätsel, Traum, Wissen, Liebe und Erfahrung verschmelzen im Somari zur poetischen Möglichkeitsform und Gestaltfreiheit. 1982 promovierte er beim argentinisch-jüdischen Dichter, Essayisten und Humanisten Saúl Yurkievich an der Université Paris VIII Vincennes-Saint Denis in lateinamerikanischer Literatur und lehrte danach zwei Jahrzehnte venezolanische und hispanoamerikanische Literatur an der Universidad de Oriente in Barcelona, Anzoátegui. Sein Engagement als Dichter führte ihn 1999 als unabhängigen Kandidaten in den Nationalkongreß, der zur verfassungsgebenden Nationalversammlung wurde, in der er als Abgeordneter die kulturellen und indigenen Grundrechte in der Präambel zur neuen demokratischen Verfassung Venezuelas festschrieb. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Nationalpreis für Literatur gewürdigt. Die Literaturbiennale der Karibikinsel Margarita trägt seinen Namen. Gustavo Pereira hat inzwischen mehr als dreißig Lyrikbände veröffentlicht, darunter befinden sich leitmotivisch annähernd 500 Somaris aus über 40 Jahren, verstreut auf bislang elf Einzeltitel, aus all denen rund die Hälfte hier erstmals zum eingehenden Kennenlernen vorliegt. Der Begriff 'somari' kann als Symbiose der Wörter 'soma' (Körper), 'mar' (Meer) und 'Mari', ein Frauenname, der aus der vorchristlich baskischen Mythologie stammt, gelesen werden und verbindet gleichsam metaphorisch die Grundelemente seiner zeitgenössischen Poetik, die sowohl wortmächtig als auch wortkarg mit sanften, aber zugleich subversiven Perspektivwechseln zu überraschen weiß. Auch das französische Adjektiv 'sommaire' beschreibt jene minimalistische und lakonische Blickrichtung: einfach, schlicht, flüchtig, kurz- bzw. zusammengefaßt. Bisweilen erinnern die Somaris mit ihrer universalen Strahlkraft an fernöstliche Lyrikminiaturen, obwohl keinerlei metrische oder spezifische Merkmale übereinstimmen, an Gedichte der Tang- und Ming-Dynastien, an die indigene Poesie, an arabische, persische und afrikanische Gedichttraditionen, ebenso wie an antike Texte, etwa des lateinischen Dichters der Iberischen Halbinsel Marcus Valerius Martialis oder auch Catulls, und mancherlei ost- wie westeuropäische Klassiker der Moderne, die er neben den großen lateinamerikanischen Dichtern wie Rubén Darío, Vicente Huidobro, Pablo Neruda, César Vallejo, Nicanor Parra, Octavio Paz, Roberto Juarroz, Juan Gelman und José Emilio Pacheco mit Begeisterung las. Zu seinen Publikationen zählen zudem historische Schriften, indigene Forschungen und ein magischer Gedichtzyklus mit dem Titel 'Emeruk' (Lieder) in der Sprache der Pemón-Indios aus der Großen Savanne im Süden Venezuelas. Seine Werke wurden ins Arabische, Englische, Französische, Italienische, Portugiesische und Koreanische übersetzt. Die originäre Poesie des venezolanischen Dichters Gustavo Pereira schreibt sich in das universelle 'Konzert' der Stimmen ein: 'Sie alle schrieben das BUCH miteinander' (Gonzalo Rojas). Tobias Burghardt (Biogramm)
Aktualisiert: 2020-02-09
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