Silesia Nova. Zeitschrift für Kultur und Geschichte / Silesia Nova

Silesia Nova. Zeitschrift für Kultur und Geschichte / Silesia Nova von Bialek,  Edward, Brade,  Johanna, Gelhoit,  Heinz, Henke,  Christian, Holz,  Paul, Koning,  Henk J, Krell,  Detlef, Maruck,  Magdalena, Maruck,  Thomas, Pacholski,  Jan, Ruchniewicz,  Krzysztof, Sachs,  Rainer, Trepte,  Hans-Christian
Silesia Nova wird seit 2004 herausgegeben von deutschen und polnischen Geisteswissenschaftlern und Publizisten. Die Vierteljahresschrift befaßt sich mit Themen der schlesischen und europäischen Kulturgeschichte, der europäischen Gegenwart und der deutsch-polnischen Beziehungen. Themen dieser Ausgabe: Der Zeichner Paul Holz. Zum 80. Todestag Ausstellungen in Regensburg und Pasewalk. – Alexander Camaro. Ausstellungen in Görlitz und Breslau. – Breslauer Psalter in Görlitz, Potsdam, Breslau und Marburg. – Skizzen aus der Früh- und Nachgeschichte der Oberschlesischen Montanindustrie um Karl Godulla und die Grafenfamilie Schaffgotsch. – Karl von Holtei und das Volksstück. – Eine Bildungsreise deutscher Studenten nach Wroclaw 2018.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Kurt Heynicke (1891–1985). Ein Dichter aus Schlesien zwischen Revolte und Opportunismus

Kurt Heynicke (1891–1985). Ein Dichter aus Schlesien zwischen Revolte und Opportunismus von Maruck,  Magdalena
Die vorliegende Arbeit widmet sich einem in der niederschlesischen Industrie- und Gärtnereistadt Liegnitz (Legnica) geborenen Autor, der heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Sie stellt einen Versuch dar, die Biographie von Kurt Heynicke (1891–1985) und seine schriftstellerische Arbeit auf den Gebieten Lyrik, Drama, Schauspiel, Erzählung, Roman, Hörspiel und Essay zu analysieren und vor dem Vergessen zu bewahren. Kurt Heynicke verlebte eine kurze Kindheit in Liegnitz. Sie war geprägt durch Entbehrungen und den frühen Tod der Mutter. Seine beiden jüngeren Brüder starben noch im Säuglingsalter. Die äußerst bescheidenen Verhältnisse bewogen seinen Vater dazu, aus Schlesien über Umwege nach Berlin auszuwandern. Heynicke, der noch nicht einmal eine Mittelschule besucht hatte, befaßte sich autodidaktisch mit Literatur. Das Schlüsselerlebnis wurde für den Gedichte schreibenden Versicherungsbeamten der Erste Weltkrieg, den er als Sanitäter miterlebte. 1919, mit knapp dreißig Jahren, erhielt Heynicke den Kleist-Preis verliehen, den wichtigsten Preis für junge Literaten. Zwölf seiner Gedichte wurden von Kurt Pinthus in die expressionistische Anthologie „Menschheitsdämmerung“ aufgenommen. Sie erschien zuerst 1919 in einem Kleinverlag, 1920 dann bei Rowohlt. Als Schriftsteller erfreute Heynicke sich daraufhin großer Beliebtheit. Der Durchbruch brachte ihm Popularität. Seinen künstlerischen Tiefpunkt erreichte er in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit zwei Thingspielen folgte Heynicke den ideologischen Erwartungen des Regimes. Mitten im Zweiten Weltkrieg zog er sich nach Merzhausen bei Freiburg im Breisgau zurück. Dort lebte er sich gut ein und fristete mit den Erträgen aus belangloser Populärliteratur ein bescheidenes Dasein. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte ihm finanzielle Schwierigkeiten und zeigte die Unfähigkeit des Dichters, an seine Erfolge aus der Zeit der Weimarer Republik anzuknüpfen und eine eigene Poetik zu erarbeiten. Heynicke bewegte sich in verschiedenen literarischen Gattungen. Im hohen Alter kehrte er zur Lyrik zurück und verfaßte seine besten Gedichte. Doch mit der Insolvenz des Verlages, der die Gesamtausgabe seiner Gedichte veröffentlicht hatte, scheiterte auch Heynickes Bestreben, als Lyriker wieder ein Lesepublikum zu erreichen. Der Kleist-Preisträger wehrte sich erfolglos gegen seinen Ruf als letzter lebender Expressionist. Heynicke fühlte sich in einem „Museum namens Expressionismus“ eingeschlossen, ja bereits mumifiziert, und mußte zusehen, wie er immer mehr in Vergessenheit geriet. Otto Brües schrieb zum sechzigsten Geburtstag Heynickes über seine Lyrik: „Kaum anzunehmen, daß der innere Gehalt echter Lyrik sich jemals wandelt, es wandeln sich nur Erscheinungsformen dessen, was zur Verzückung hinreißt, und so singt Heynicke das Lob der Landschaften, der Frauen und Gottes. Zumal diese Verse gleichen blitzenden Lichtfiguren auf der Schusterkugel Jakob Böhmes.“
Aktualisiert: 2022-06-05
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Hänschen Tunichtgut

Hänschen Tunichtgut von Maruck,  Magdalena, Ury,  Else
Hanna Wallenberg ist lebensfroh und ungebärdig, fröhlich und frech; verletzlich, liebevoll und witzig. Ein ganz normales Mädchen von 14 Jahren – oder, ganz normal doch nicht, in Potsdam, gleich nach dem Ersten Weltkrieg. Ihr Temperament bringt die Erwachsenen schier um den Verstand, ihr Eigensinn, die Streiche, und ihr hellwacher Geist, der sie nicht eben in die Schule drängt, aber blitzschnell Szenarien entwerfen läßt gegen die Zumutungen des Lebens, etwa wenn sie ausgeschickt wird, knixbrav Einladungen zu Mutters Damenkränzchen zu überreichen. Der autoritäre, emotionsarme Vater, die verhuschte, kränkliche Mutter, auch sie werden aus dieser Pensionsgeschichte verändert hervorgehen; von der gestanzten Lehrerin, die dem Mädchen den Schimpfnamen „Hänschen Tunichtgut“ übergestülpt hat, ist dann keine Rede mehr. Hanna Wallenberg kehrt nach einem Jahr im „Hühnerstall“, der Mädchenpension im schlesischen Riesengebirge, gereift zurück zu ihren Eltern, reicher geworden an Erlebnissen und Erfahrungen, gebildeter, sanfter, selbstbewußter. Geläutert, nicht gebrochen. Else Ury gibt ihren jungen Leserinnen die vorbildhafte Hoffnung mit auf den Weg, daß Hänschen sich nicht damit begnügen wird, als brav duldsames „nützliches Mitglied der Gesellschaft“ ein unauffälliges Dasein zu fristen, wie es sich die Eltern und die Lehrerin anfangs vorgestellt haben. Hanna ist eine begabte Zeichnerin, damit könnte sie auch ihr Leben gestalten; und die Eltern, die eben noch in ihr bestenfalls die „wilde Hummel“ gesehen haben, werden sie brauchen, das heißt, ihr Verantwortung übertragen und ihr achtungsvoller begegnen müssen. Nicht wenige Mädchen werden sich in dieser Hanna wiedergefunden haben. Das Weltbild der Else Ury kennt keine Umbrüche, die Welt ist fest gefügt und wird durch den Alltag des Lebensglücks und überschaubare Konflikte in Bewegung gehalten. Die Schriftstellerin will die Gesellschaft nicht ändern, sondern Mut machen, insbesondere den Mädchen, sich in sie einzufügen – eben in die Gesellschaft und nicht nur in eine rundumversorgende Ehe. Alle ihre jungen Heldinnen reifen an Bildung, an Zuwendung durch Erwachsene und gleichaltrige Freunde und immer auch durch eigene Einsicht und zielstrebiges Handeln. Hanna Wallenberg wird von Else Ury ein Jahr lang begleitet. Alles bleibt offen am Schluß, nur der Leser weiß, welche Zeiten folgen werden, mit Inflation, politischer Radikalisierung und Diktatur. Else Ury wurde am 1. November 1877 in der Berliner Heilig-Geiststraße als Tochter frommer jüdischer Eltern geboren. Bereits als Schülerin schrieb sie gern Aufsätze und Verse. Nach der Schule blieb sie bei den Eltern wohnen, neben der Hausarbeit schrieb sie Geschichten für die Sonntagsbeilage der Vossischen Zeitung. 1905 erschien im Berliner Globus-Verlag ihr erster Erzählband: „Was das Sonntagskind erlauscht“. Um 1913 eröffnete sie mit „Nesthäkchen und ihre Puppen“ ihre Erfolgsreihe. Zwischen „Nesthäkchen fliegt aus dem Nest“ (1920/21) und „Nesthäkchen und ihre Küken“ (1923) erschien „Hänschen Tunichtgut“, das nun erstmals nach fast 100 Jahren in einer Neuausgabe vorliegt. Etwa zur gleichen Zeit hatte Else Ury das schlesische Riesengebirge als Reise- und Erholungsziel entdeckt,1926 konnte sie in Krummhübel (Karpacz) ein Sommerhaus erwerben. 1935 wurde Else Ury aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Enteignet und entrechtet als Jüdin, nach dem Suizid des Lieblingsbruders Hans, der Emigration von Familienangehörigen und dem Tod der Mutter blieb Else Ury allein in Deutschland zurück. Am 6. Januar 1943 wurde sie zur Deportationssammelstelle Große Hamburger Straße 26 gebracht, am 13. Januar im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Aktualisiert: 2020-03-19
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Das Rosenhäusel

Das Rosenhäusel von Maruck,  Magdalena, Ury,  Else
Else Ury (1877–1943) schrieb diese "Erzählung aus dem Riesengebirge für die reifere Jugend" im Jahr 1930. Es ist die Geschichte des musikalisch begabten Mädchens Bärbel, das in ärmlichen Verhältnissen in einem rosenumrankten Haus in Krummhübel, dem heutigen Karpacz, im Riesengebirge aufwächst und von einer Zukunft als Sängerin träumt. Sie wird von ihrem Vater und dem Dorfschullehrer gefördert, kommt nach Breslau an die Musikschule und wird eine gefeierte Opernsängerin. Doch dann trifft sie ein Schicksalsschlag. Barbara Kleinert kehrt zurück in die Heimat und findet dort neues Glück. Eine Geschichte im charakteristischen Stil der "Nesthäkchen"-Autorin, die zugleich ein einzigartiges Bild des Lebens im Riesengebirge und in Schlesien zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeichnet. Die in Berlin gebürtige Schriftstellerin Else Ury bewohnte in Krummhübel eine Ferienvilla. Mit ihrer in Millionenauflage erschienenen "Nesthäkchen"-Reihe wurde sie berühmt. Als Jüdin wurde Else Ury 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und mit Schreibverbot belegt. Am 12. Januar 1943 wurde sie in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Erzählung "Das Rosenhäusel" erscheint hier erstmals nach über acht Jahrzehnten in einer von der Breslauer Germanistin Magdalena Maruck betreuten Neuausgabe.
Aktualisiert: 2019-01-02
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