gegenwärts. Anlässe des Schreibens in der österreichischen Literatur seit 2020

gegenwärts. Anlässe des Schreibens in der österreichischen Literatur seit 2020 von Erlenbusch,  Lisa, Neuhuber,  Christian
Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie rasch literarisch auf aktuelle Ereignisse reagiert werden kann, man denke etwa an Marlene Streeruwitzʼ ‚Covid19-Roman‘ ›So ist die Welt geworden‹, Elfriede Jelineks Stück ›Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!‹ oder an zahlreiche andere anlassbezogene Veröffentlichungen. Ähnliches war in den vergangenen Jahren auch bei rezenten Themen wie Klimakrise oder Migration zu beobachten. Doch ist eine derartige Aktualität überhaupt erstrebenswert? Läuft Literatur nicht Gefahr, in der Konkurrenz mit reaktionsschnelleren, anschaulicheren und breitenwirksameren Medien hinterherzuhinken und ihre eigentlichen Stärken in ästhetischer Qualität, reflektorischer Dichte und autonomer Distanz zu vernachlässigen? Oder ist es gerade diese Gegenwärtigkeit, aus der sich ein bleibender Wert eines Werks generiert? Der dezidierte Gegenwartsbezug in österreichischen Neuerscheinungen lässt sich auf unterschiedliche Weise fassen, u. a. als – thematische Gegenwärtigkeit in der Literarisierung aktueller Ereignisse und Diskurse, – ästhetische Gegenwärtigkeit über Schreibweisen, die sich den Präsentations-, Interaktions- und Aufbewahrungsmöglichkeiten der neuen Medien verdanken, – mediale Gegenwärtigkeit durch Online-Formate und andere digitale Kommunikations- und Distributionsweisen, – opake Gegenwärtigkeit des schreibenden Ichs im Text, oder auch als – poetologische Gegenwärtigkeit durch eine Adaption des Literaturbegriffs für all diese Phänomene. Inhaltsverzeichnis Lisa Erlenbusch, Christian Neuhuber: gegenwärts. Einleitung ……… 5 Beiträge (peer-reviewed) Joanna Drynda: „Ich möchte anwesend sein, wenn der Tod kommt.“ Ein Versuch über ›Mutter. Chronik eines Abschieds‹ (2020) von Melitta Breznik ……… 13 Teresa Hartinger: Repräsentation und Gegenwärtigkeit des Alter(n)s in ›Die alte Johanna‹ von Renate Welsh ……… 31 Lisa Erlenbusch: „Manchmal muss nicht alles g’sagt werden.“ Dramenästhetische Tradition und Innovation in Lisa Wentz’ ›Adern‹ ……… 45 David J. Wimmer: Setz did it again! Zur (unverhofften) Aktualität der jüngsten Literatur von Clemens J. Setz ……… 59 Walter Fanta: Žižek in Teheran, Arslan in Bingöl und Kutzenberger in Santa María. Wohin es die österreichische Literatur verschlägt ……… 77 Günther A. Höfler: Ecce homo, id est mundus! Lebens- und Weltansichten von Köhlmeiers rhapsodisch-tintenklecksend durch die (Ideen-)Geschichte streunendem Kater Matou ……… 91 Daniela Bartens: Über Leben. Zeit(en) und (Erzähl-)Räume in Gerhard Roths monumentalem Alterswerk ›Die Imker‹ ……… 105 Robert Vellusig: Zeitlochfantasien. Heinrich Steinfests ›Amsterdamer Novelle‹ ……… 123 Stefan Maurer: Keine Dystopie, nicht jetzt – nicht schon wieder. Vom dystopischen Ton in der Gegenwartsliteratur ……… 143 Stefan Alker-Windbichler: Die Neunziger, 2001 und wir. Gegenwartsbezüge bei Barbi Marković und Angela Lehner ……… 157 Essays Agnes Altziebler: Die Corona-Tagebücher des Literaturhauses. „Ich habe mir 2020 irgendwie anders vorgestellt.“ Anlass-Literatur – Auftrags-Literatur? ……… 173 Barbara Reiter: Augenbrauen. Über die Wiedergeburt der Schlagfertigkeit aus dem Geist der Online-Kommentare ……… 207
Aktualisiert: 2023-01-31
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Vom Wiener Kärntnertortheater nach Schloss Krumau

Vom Wiener Kärntnertortheater nach Schloss Krumau von Erlenbusch,  Lisa, Ikonić,  Marko, Neuhuber,  Christian
Acht Hanswurst-Burlesken, die in den Jahren bis zum frühen Tod der Fürstin Maria Theresia 1753 auf dem schwarzenbergischen Schloss Krumau von einem höfischen Laienensemble zum Teil auch gespielt wurden, haben sich als Bühnenmanuskripte in den dortigen Sammlungen erhalten. Ein neuntes Stück fand sich in der Wienbibliothek. Bemerkenswert sind diese Spieltexte, weil in ihnen die Figurenrede aller Protagonisten vollständig ausformuliert ist. Von den Burlesk-Singspielen dieser Zeit, einer äußerst erfolgreichen Variante der ‚Teutschen Comoedie‘, die das Repertoire der institutionellen und wandernden Bühnen im deutschsprachigen Raum wesentlich mitbestimmte, sind üblicherweise nur Szenare oder Gesangseinlagen bekannt, die das Bühnengeschehen in seinen Umrissen vorstellen. Die Krumauer Handschriften dagegen erlauben Rückschlüsse auf die wichtigsten Spielkonventionen: den spezifischen Gebrauch von Sprachvarietäten, die theaterpraktische Kombination von Handlungsentwürfen, die Ausdifferenzierung traditioneller Komödienfiguren, die musikalische Akzentuierung der Darstellung. Sie geben damit einen einzigartigen Einblick in das per se Transitorische des Schauspiels und dokumentieren eine Entwicklungsstufe des süddeutsch-österreichischen Theaterspiels, die zwar in ihren Auswirkungen klar erfassbar, in ihren Ausformungen jedoch nur bedingt greifbar war. Im Zuge eines vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank geförderten Projekts, das sich die erstmalige kritische Edition des Korpus zur Aufgabe machte, konnte inhaltlich und archivalisch belegt werden, dass die Ursprünge der Krumauer Stücke am Kärntnertortheater und nicht am südböhmischen Hof zu suchen sind. Ihre Bedeutung wird dadurch keineswegs geschmälert, im Gegenteil. Denn was nach bisheriger Einschätzung noch als feudalaristokratisches Lokalphänomen abgetan werden konnte, wird unter anderen Prämissen zum gattungsgeschichtlich und -typologisch aussagekräftigen Zeugnis für eine Spielform, die im Unterhaltungstheater jahrzehntelang Maßstäbe setzte und noch im Werk Raimunds und Nestroys nachwirkt. Alle Stücke, die in den 1740er Jahren aus der Wiener Theaterlandschaft nach Krumau kamen, werden nun erstmals in dieser kritischen Edition mit nachgestelltem Kommentarteil und einer umfassenden Studie samt tschechischer Kurzfassung einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Inhalt Die besondere Eigenschafft der Liebe und Das betrogene Alter Der durch sein Unglück glücklich gewordene Hanß-wurst. Die Betrügereyen des Hanß Wursts Der Baron Wurstelsprung ein Zum Edelmann gewordener Strohschneider Die Verstelten Liebhaber Der Galante Stallmeister Der Schelmische Fasching-Streich Das Portrait Der schläffrige Valerius Anhang Pantomime das Zauber-Glöckel Die Taube Kommentarteil Editionskriterien Apparat zu den einzelnen Stücken Verwendete Wörterbücher Dann wan kein wurstl wäre so wäre die Commedie jezt aus. Zur Bedeutung der Wiener Hanswurst-Burlesken auf Schloss Krumau (Christian Neuhuber) Tschechische Übersetzung der Kurzfassung: K významu vídeňských hanswurstovských burlesek na zámku v Českém Krumlově (Christian Neuhuber, Übersetzung: Alena Jakubcová)
Aktualisiert: 2020-01-24
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ERBE_N

ERBE_N von Erlenbusch,  Lisa, Pöttler,  Burkhard
[Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie ; Sdbd.] und sind Begriffe, die schon in ihrer semantischen Vieldeutigkeit ein weites Feld aufspannen und somit für die Kulturwissenschaften, im Speziellen die Europäische Ethnologie/‌Kulturanthropologie/‌Volkskunde und benachbarte Disziplinen, von eminenter Wichtigkeit sind. Während die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik des Kulturellen Erbes seit einiger Zeit Konjunktur hat, blieb die Perspektive auf das individuelle Erbe(n) mit seinen weitreichenden gesellschaftlichen Implikationen bislang eine Marginalie. Dieser Band enthält 15 Beiträge, gegliedert in die drei Themenschwerpunkte , sowie . Die Texte präsentieren neue Forschungsergebnisse, die ein überaus facettenreiches Themenspektrum – von der Bedeutung persönlicher Erbstücke über die ‚Stiftungskultur‘ bis hin zur Rolle von Narrativen im Rahmen des Kulturellen Erbes – innerhalb dieses multidimensionalen Forschungsgebietes abdecken, in dem sich Macht, Emotion und Gedächtnis letztlich als die bestimmenden Faktoren erweisen.
Aktualisiert: 2020-03-24
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