gegenwärts. Anlässe des Schreibens in der österreichischen Literatur seit 2020

gegenwärts. Anlässe des Schreibens in der österreichischen Literatur seit 2020 von Erlenbusch,  Lisa, Neuhuber,  Christian
Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie rasch literarisch auf aktuelle Ereignisse reagiert werden kann, man denke etwa an Marlene Streeruwitzʼ ‚Covid19-Roman‘ ›So ist die Welt geworden‹, Elfriede Jelineks Stück ›Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!‹ oder an zahlreiche andere anlassbezogene Veröffentlichungen. Ähnliches war in den vergangenen Jahren auch bei rezenten Themen wie Klimakrise oder Migration zu beobachten. Doch ist eine derartige Aktualität überhaupt erstrebenswert? Läuft Literatur nicht Gefahr, in der Konkurrenz mit reaktionsschnelleren, anschaulicheren und breitenwirksameren Medien hinterherzuhinken und ihre eigentlichen Stärken in ästhetischer Qualität, reflektorischer Dichte und autonomer Distanz zu vernachlässigen? Oder ist es gerade diese Gegenwärtigkeit, aus der sich ein bleibender Wert eines Werks generiert? Der dezidierte Gegenwartsbezug in österreichischen Neuerscheinungen lässt sich auf unterschiedliche Weise fassen, u. a. als – thematische Gegenwärtigkeit in der Literarisierung aktueller Ereignisse und Diskurse, – ästhetische Gegenwärtigkeit über Schreibweisen, die sich den Präsentations-, Interaktions- und Aufbewahrungsmöglichkeiten der neuen Medien verdanken, – mediale Gegenwärtigkeit durch Online-Formate und andere digitale Kommunikations- und Distributionsweisen, – opake Gegenwärtigkeit des schreibenden Ichs im Text, oder auch als – poetologische Gegenwärtigkeit durch eine Adaption des Literaturbegriffs für all diese Phänomene. Inhaltsverzeichnis Lisa Erlenbusch, Christian Neuhuber: gegenwärts. Einleitung ……… 5 Beiträge (peer-reviewed) Joanna Drynda: „Ich möchte anwesend sein, wenn der Tod kommt.“ Ein Versuch über ›Mutter. Chronik eines Abschieds‹ (2020) von Melitta Breznik ……… 13 Teresa Hartinger: Repräsentation und Gegenwärtigkeit des Alter(n)s in ›Die alte Johanna‹ von Renate Welsh ……… 31 Lisa Erlenbusch: „Manchmal muss nicht alles g’sagt werden.“ Dramenästhetische Tradition und Innovation in Lisa Wentz’ ›Adern‹ ……… 45 David J. Wimmer: Setz did it again! Zur (unverhofften) Aktualität der jüngsten Literatur von Clemens J. Setz ……… 59 Walter Fanta: Žižek in Teheran, Arslan in Bingöl und Kutzenberger in Santa María. Wohin es die österreichische Literatur verschlägt ……… 77 Günther A. Höfler: Ecce homo, id est mundus! Lebens- und Weltansichten von Köhlmeiers rhapsodisch-tintenklecksend durch die (Ideen-)Geschichte streunendem Kater Matou ……… 91 Daniela Bartens: Über Leben. Zeit(en) und (Erzähl-)Räume in Gerhard Roths monumentalem Alterswerk ›Die Imker‹ ……… 105 Robert Vellusig: Zeitlochfantasien. Heinrich Steinfests ›Amsterdamer Novelle‹ ……… 123 Stefan Maurer: Keine Dystopie, nicht jetzt – nicht schon wieder. Vom dystopischen Ton in der Gegenwartsliteratur ……… 143 Stefan Alker-Windbichler: Die Neunziger, 2001 und wir. Gegenwartsbezüge bei Barbi Marković und Angela Lehner ……… 157 Essays Agnes Altziebler: Die Corona-Tagebücher des Literaturhauses. „Ich habe mir 2020 irgendwie anders vorgestellt.“ Anlass-Literatur – Auftrags-Literatur? ……… 173 Barbara Reiter: Augenbrauen. Über die Wiedergeburt der Schlagfertigkeit aus dem Geist der Online-Kommentare ……… 207
Aktualisiert: 2023-01-31
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Wiener Komödien

Wiener Komödien von Mitterer,  Cornelius, Schikaneder,  Emanuel
Der Theatermacher und Textdichter der Zauberflöte Emanuel Schikaneder (1751–1812) stammte aus dem niederbayerischen Straubing, wurde am Regensburger Jesuitengymnasium künstlerisch sozialisiert und streifte anschließend als Musikus durch die Länder, ehe er den für seine Zukunft entscheidenden Schritt machte und sich einer Wanderbühne anschloss. Aufgestiegen zum Direktor einer fahrenden Schauspielgruppe bereiste er weite Teile des deutschen Sprachraums und gründete in der Reichshaupt- und Residenzstadt das heute noch bestehende Theater an der Wien. Abgesehen von seinem Einfluss als Impresario zählte Schikaneder zu den produktivsten Komödiendichtern seiner Zeit, ein Umstand, der bislang wenig Beachtung fand. Seine Texte dienten der Unterhaltung eines sozial breitgefächerten Theaterpublikums und wirkten stilbildend auf nachfolgende Dichtergenerationen. Heute geben sie als aufschlussreiche Kulturdokumente Einsichten in eine Epoche der dramenästhetischen wie auch gesellschaftlichen und politischen Brüche. Die Entwicklung der Zensur in Österreich, Einflüsse des Aufklärungstheaters und das damit konkurrierende Nachwirken einer von der Commedia dell’Arte beeinflussten Wanderbühnenästhetik kulminieren in Schikaneders Texten und Inszenierungen. Die Ausgabe vereint fünf seiner erfolgreichsten Komödien und legt den Fokus auf den Schaffenshöhepunkt in Wien. Die Postknechte oder die Hochzeit ohne Braut (1792), Die Waldmänner (1793/1800), Die bürgerlichen Brüder oder Die Frau von Krems (1797) und Der Tyroler Wastel (1796/98) gehörten nicht nur in seiner eigenen Spielstätte zu den dauerhaften Kassenschlagern. Ergänzt werden die Wiener Komödien durch das ebenfalls erfolgreiche Debüt Die Lyranten oder das lustige Elend (1776) und Adolf Bäuerles (1786–1859) ironischen Bericht über den Direktor des Theaters an der Wien. Ein Kommentar zur Ausgabe zeichnet Emanuel Schikaneders Wirken in Wien nach und verortet seine Komödien im Spannungsfeld von Aufklärung und ihren Gegentendenzen.
Aktualisiert: 2022-10-31
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Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft / Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft, 3. Folge, Band 29

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft / Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft, 3. Folge, Band 29 von Pichl,  Robert, Pistorius,  Agnes, Wagner,  Margarete
Zu ihrer umfassenden Studie Der Satiriker in Grillparzer wurde Agnes Pistorius (1945–2021) von dem bedeutenden Wiener Germanisten Wendelin Schmidt-Dengler angeregt, der eine komisch-satirische Wirkung von Grillparzers tragischen Helden in deren genuinem Charakter begründet sah. Ihnen sei in ihrem Bestreben, treue Diener sein zu wollen, die eigentlich tragische Dimension abhanden gekommen. Inneres Wesen und äußerer Habitus der Helden gehen dabei Hand in Hand. Diese auf die Moderne vorausweisende Persönlichkeitsbetrachtung und ihre literarische Umsetzung sind zwar immer wieder von Literaturkritik und -wissenschaft ansatzweise wahrgenommen worden, von Agnes Pistorius werden sie nun erstmals einer umfassenden systematischen Untersuchung unterzogen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die besondere Sprachgebung von Grillparzers Dramen, die unter der Oberfläche des klassischen Blankverses einen hohen Grad an Differenzierung aufweist. Ihre für Grillparzer typischen Erscheinungsformen, beobachtbar als Spaltung der Verse, als Verstummen der Figuren oder als Pausen und Verzögerungen innerhalb des Redeflusses, kennzeichnen die Brüchigkeit einer der Tradition verpflichteten politischen Ordnung und ihrer Ästhetik. Grillparzers Sprachcharakteristik und -rhythmik finden ihre Fortsetzung in Mimik und Gestik der handelnden Personen. Ausdrucksmittel wie das Requisit als Bedeutungsträger, als „Dingsymbol“, oder das Spiel mit Verkleidung bereichern die Anschaulichkeit des Geschehens und seinen Handlungsverlauf. In Hinblick auf ihr satirisches Potenzial werden all diese Aspekte von Agnes Pistorius durch das Gesamtwerk Grillparzers verfolgt. Allen Hauptwerken (Dramen: Blanka von Kastilien, Die Jüdin von Toledo, Esther, Die Ahnfrau, Sappho, Das goldene Vließ, König Ottokars Glück und Ende, Ein treuer Diener seines Herrn, Des Meeres und der Liebe Wellen, Melusina, Der Traum ein Leben, Weh dem, der lügt!, Ein Bruderzwist in Habsburg, Libussa; Erzählungen: Das Kloster bei Sendomir, Der arme Spielmann) wird dabei ein eigenes Kapitel gewidmet, weitere Kapitel setzen sich mit kleineren Werken, biographischen Aspekten (Kindheit und Jugend, Deutschland-Reise und Begegnung mit Goethe) sowie der Positionierung Grillparzers im Spannungsfeld von Tradition und Moderne auseinander. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und ein Personenregister schließen den Band ab und erleichtern die Benützung. Als studierte Germanistin mit einer Dissertation über Johannes Urzidil und das Exil (1977) wirkte Agnes Pistorius von 1981 bis 2009 als Kuratorin im Österreichischen Theatermuseum und trat mit zahlreichen Publikationen an die Öffentlichkeit. Ihre Studie Der Satiriker in Grillparzer war nach jahrelanger Forschungsarbeit als Beitrag zum Grillparzer-Jahr 2022 geplant und erscheint nun posthum, nachdem die Autorin kurz nach Abschluss des Manuskripts 2021 völlig unerwartet verstorben ist.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Inge Konradi

Inge Konradi von Paril-Fellner,  Regina
Inge Konradi, geboren 1924 in Wien, verkörperte bereits während ihrer Schauspielausbildung 1939–41 erste Rollen am Wiener Volkstheater. Danach wurde sie von Intendant Walter Bruno Iltz an dieses Haus engagiert, wo sie elf Jahre blieb, ehe sie 1952 an das Burgtheater wechselte. Bald galt sie als eine der besten Nachwuchsschauspielerinnen ihrer Zeit und bewährte sich sowohl in komischen als auch in ernsten Rollen. Bereits in jungen Jahren reichte ihr Spektrum von Klassikern wie William Shakespeare und Gotthold Ephraim Lessing bis zu modernen Autoren wie George Bernard Shaw und Gerhart Hauptmann. Dazu kamen bald Rollen in Werken von Oscar Wilde, Arthur Schnitzler und Ödön von Horváth. Bis heute legendär sind ihre Darstellungen der Christine in Liebelei von Arthur Schnitzler und der Julie in Liliom von Franz Molnár. Einen Schwerpunkt ihrer Karriere bildeten zweifelsohne Stücke von Johann Nestroy und Ferdinand Raimund, auf die sie in der Wahrnehmung des Publikums häufig reduziert wurde. Dies geht vor allem auf zwei Rollen zurück, die sie gemeinsam mit ihrem Partner Josef Meinrad jeweils rund zwanzig Jahre lang verkörpert hatte: Christopherl in Einen Jux will er sich machen und Rosa in Der Verschwender. Der Grund für den besonderen Erfolg, den sie in Nestroy- und Raimundrollen hatte, lag einerseits in ihrem komödiantischen Talent und andererseits in ihrer Verwurzelung im Wienerischen. Ab den 1970er Jahren war sie seltener auf der Bühne des Burgtheaters zu sehen, was zum einen an der Besetzungspolitik des Hauses, zum anderen an ihrer Weigerung lag, in Inszenierungen mitzuwirken, mit denen sie sich nicht identifizieren konnte. Sie starb 2002 in Wien und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Der reich illustrierte Band dokumentiert erstmals die gesamte Bühnenlaufbahn dieser beliebten Schauspielerin in Bild und Text. REGINA PARIL-FELLNER, Mag. phil., geboren 1963, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und arbeitet als Archivarin und Assistentin der Dramaturgie am Theater in der Josefstadt.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Dankbarkeiten

Dankbarkeiten von Rossbacher,  Karlheinz
„Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“ (Jean-Baptiste Massillon) Das Leben sei an allem schuld, schrieb Robert Musil, mit ironischem Blick auf schreibende Zeitgenossen, in seinem Nachlass zu Lebzeiten. Ohne Ironie sagte Robert Walser, ebenfalls mit Blick auf die Literatur seiner Gegenwart: „Überall diese Beschwerden, diese Fülle an Entrüstetheiten“ – bei Personen, realen oder fiktiven, die meinen, im Leben zu kurz gekommen zu sein. Aber das Leben ist nicht an allem schuld. Es bietet auch Anlässe, dankbar zu sein, vielleicht einmal dem Zufall, vor allem aber Menschen, auch solchen, die nicht mehr leben. Manchmal scheint es, als hätten Dankbarkeiten eine Zerfallszeit. Aber so manche haben keine.
Aktualisiert: 2021-09-30
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Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft von Pichl,  Robert, Wagner,  Margarete
Die Beiträge dieses Bandes versuchen die schrittweise Rezeption der Dichterpersönlichkeit Franz Grillparzers und einiger seiner Werke aus den Perspektiven der Literaturwissenschaft und des Schulunterrichts darzustellen. So erkennt Leroy du Cardonnoy in subtiler Analyse der Erzähltechnik des Armen Spielmanns diesen als politischen Text, in dem der Dichter im Vergleich der Flutkatastrophe mit einem möglichen Machtgewinn des Volkes als Masse die Gefahr für das bürgerliche Individuum in einer geordneten Gemeinschaft andeutet. Der Text liefert keine ausformulierte Problemlösung, sondern soll als Warnung wirken. Ernst Seibert verfolgt die Stationen zur Kanonisierung des Armen Spielmanns als „jugendliterarischen Traditionstext“, indem er neben dem Abdruck der Novelle in Jugendschriften-Reihen ab 1914 auch spätere Ausgaben unter Verweis auf die bildungspolitischen Hintergründe vorstellt. Klaus Heydemann zeigt in seinem Beitrag die zunehmende Aufnahme von Grillparzer-Werken in Schulausgaben (Lesebücher) noch in der Monarchie mit Querverweisen auf die nach den jeweiligen Schultypen differenzierten Lehrpläne ab 1890. Daneben erschienen die einzelnen Werke auch als Reihenbändchen verschiedener Verlage. Johann Sonnleitner arbeitet vor dem Hintergrund mehrerer, seit der posthumen Veröffentlichung der Jüdin von Toledo oft negativer Rezensionen einen neuen, auf der Verbindung anthropologischer, psychologischer und realpolitischer Aspekte basierenden Interpretationsansatz heraus, der auf eine aktuelle Gültigkeit des dramatischen Konfliktgeflechts schließen lässt. Im Vergleich der von Franz Grillparzer und Ferdinand von Saar behandelten Figur der Dichterin Sappho gelingt es Margarete Wagner unter Beobachtung literarischer Vorlagen sowie biographischer Materialien neben den Inspirationsquellen auch die subtilen Anspielungen beider Autoren aufzuzeigen. (Robert Pichl namens der Herausgeber)
Aktualisiert: 2020-12-03
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Worte und Klänge

Worte und Klänge von Rossbacher,  Karlheinz
„Das Gedächtnis hat seinen eigenen Merkwillen, oft genug trifft es seine eigene Abstimmung über die Sedimente, die es speichern will.“ (Siegfried Lenz) Um über besondere Worte und Wortfolgen, Töne und Klänge zu schreiben, eignet sich ein essayistisches Erzählen in Schnipseln besser als eine fortlaufende Form. Denn es geht nicht um ein Dann-und-Dann entlang eines Fadens, sondern um jene kurvigen Pfade des Denkens und Empfindens, auf denen verdichtete sprachliche Fügungen oder musikalische Tonfolgen meist unangemeldet aufkreuzen, sich breitmachen, wieder verabschieden und im Gedächtnis verpuppen – bis zum nächsten Auftauchen. Was da wohl vorgehe, fragte sich José Saramago, portugiesischer Nobelpreisträger für Literatur: „Wie oft vergessen wir das, was wir gern behalten würden, und stattdessen überfallen uns (…) Bilder aus der Vergangenheit, einzelne Wörter, ein Flackern und Leuchten, für die wir keine Erklärung finden, die wir nicht heraufbeschworen haben und die trotzdem da sind.“ Und zu leuchtenden Wörtern hinzu auch leuchtende Musik in vielfältigen Formen, die im Gedächtnis darauf warten, sich den Eingang ins Bewusstsein zu öffnen. Karlheinz Rossbacher wurde 1940 in Waidegg in Kärnten geboren. Er studierte Germanistik und Anglistik an den Universitäten Wien, Innsbruck und Salzburg sowie – im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums – an der University of Kansas, Lawrence. 1966 begann er seine Tätigkeit an der Universität Salzburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 2008 als Professor am Fachbereich Germanistik lehrte. Er publizierte unter anderem zur Heimatkunst und Heimatliteratur, zur Kultur der Ringstraßenzeit in Wien sowie zur Wiener Jahrhundertwende. Gastprofessuren im In- und Ausland, u. a. an der Stanford University. 2010 gab er zusammen mit seiner Frau Constanze Briefe Alexander von Villers’ heraus. 2013 erschien „Lesen und Leben. Ein persönliches Alphabet“, 2015 „Zeitreisen. Essays über Bücher, Briefe und Sonstiges“, 2017 „Lesen, Schauen, Staunen. Essays über Literatur und Malerei“.
Aktualisiert: 2020-07-14
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Orpheus in der Unterwelt

Orpheus in der Unterwelt von Obermaier,  Walter
Die Premiere von Orpheus in der Unterwelt am 17. März 1860 am Carltheater war der letzte große Erfolg der Direktion Johann Nestroys und zugleich ein erster Höhepunkt der Offenbach-Pflege in Wien. Schon in vielen Kritiken wurde darauf hingewiesen, dass Nestroy bearbeitend in den deutschen Text von Ludwig Kalisch eingegriffen habe. Zwei Theaterhandschriften weisen sogar ausdrücklich auf eine Bearbeitung Nestroys „für die österreichischen Bühnen“ hin. Zudem haben sich die Zensurhandschrift sowie ein am Carltheater in Verwendung gestandenes Regie- oder Soufflierbuch erhalten. Der vorliegende Band bringt erstmals vollständig sowohl den Nestroy zugeschriebenen Text wie auch das Zensurbuch und geht auch auf Abweichungen ein, die die Handschrift des Carltheaters gegenüber dem Zensurbuch aufweist. Ein wichtiges Kapitel ist auch den (geringen) Eingriffen der Zensurbehörde gewidmet beziehungsweise den Vorsichtsmaßnahmen der anonymen Verfasser der Theatermanuskripte, um behördlichen Anstand zu vermeiden. Ausführlich werden die Vorbereitungen zur Premiere und die Aufnahme in den zeitgenössischen Kritiken referiert, wobei die Folgeaufführungen bis zu Nestroys Tod berücksichtigt werden. Gleiches gilt für ein umfangreiches Kapitel zur Besetzung der Premiere und die späteren Umbesetzungen wichtiger Partien. Nicht zuletzt wird versucht, den tatsächlichen Anteil Nestroys am Text festzustellen: er betrifft zum überwiegenden Teil seine eigene Rolle, die des Jupiters.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Vom Wiener Kärntnertortheater nach Schloss Krumau

Vom Wiener Kärntnertortheater nach Schloss Krumau von Erlenbusch,  Lisa, Ikonić,  Marko, Neuhuber,  Christian
Acht Hanswurst-Burlesken, die in den Jahren bis zum frühen Tod der Fürstin Maria Theresia 1753 auf dem schwarzenbergischen Schloss Krumau von einem höfischen Laienensemble zum Teil auch gespielt wurden, haben sich als Bühnenmanuskripte in den dortigen Sammlungen erhalten. Ein neuntes Stück fand sich in der Wienbibliothek. Bemerkenswert sind diese Spieltexte, weil in ihnen die Figurenrede aller Protagonisten vollständig ausformuliert ist. Von den Burlesk-Singspielen dieser Zeit, einer äußerst erfolgreichen Variante der ‚Teutschen Comoedie‘, die das Repertoire der institutionellen und wandernden Bühnen im deutschsprachigen Raum wesentlich mitbestimmte, sind üblicherweise nur Szenare oder Gesangseinlagen bekannt, die das Bühnengeschehen in seinen Umrissen vorstellen. Die Krumauer Handschriften dagegen erlauben Rückschlüsse auf die wichtigsten Spielkonventionen: den spezifischen Gebrauch von Sprachvarietäten, die theaterpraktische Kombination von Handlungsentwürfen, die Ausdifferenzierung traditioneller Komödienfiguren, die musikalische Akzentuierung der Darstellung. Sie geben damit einen einzigartigen Einblick in das per se Transitorische des Schauspiels und dokumentieren eine Entwicklungsstufe des süddeutsch-österreichischen Theaterspiels, die zwar in ihren Auswirkungen klar erfassbar, in ihren Ausformungen jedoch nur bedingt greifbar war. Im Zuge eines vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank geförderten Projekts, das sich die erstmalige kritische Edition des Korpus zur Aufgabe machte, konnte inhaltlich und archivalisch belegt werden, dass die Ursprünge der Krumauer Stücke am Kärntnertortheater und nicht am südböhmischen Hof zu suchen sind. Ihre Bedeutung wird dadurch keineswegs geschmälert, im Gegenteil. Denn was nach bisheriger Einschätzung noch als feudalaristokratisches Lokalphänomen abgetan werden konnte, wird unter anderen Prämissen zum gattungsgeschichtlich und -typologisch aussagekräftigen Zeugnis für eine Spielform, die im Unterhaltungstheater jahrzehntelang Maßstäbe setzte und noch im Werk Raimunds und Nestroys nachwirkt. Alle Stücke, die in den 1740er Jahren aus der Wiener Theaterlandschaft nach Krumau kamen, werden nun erstmals in dieser kritischen Edition mit nachgestelltem Kommentarteil und einer umfassenden Studie samt tschechischer Kurzfassung einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Inhalt Die besondere Eigenschafft der Liebe und Das betrogene Alter Der durch sein Unglück glücklich gewordene Hanß-wurst. Die Betrügereyen des Hanß Wursts Der Baron Wurstelsprung ein Zum Edelmann gewordener Strohschneider Die Verstelten Liebhaber Der Galante Stallmeister Der Schelmische Fasching-Streich Das Portrait Der schläffrige Valerius Anhang Pantomime das Zauber-Glöckel Die Taube Kommentarteil Editionskriterien Apparat zu den einzelnen Stücken Verwendete Wörterbücher Dann wan kein wurstl wäre so wäre die Commedie jezt aus. Zur Bedeutung der Wiener Hanswurst-Burlesken auf Schloss Krumau (Christian Neuhuber) Tschechische Übersetzung der Kurzfassung: K významu vídeňských hanswurstovských burlesek na zámku v Českém Krumlově (Christian Neuhuber, Übersetzung: Alena Jakubcová)
Aktualisiert: 2020-01-24
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Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft von Pichl,  Robert, Wagner,  Margarete
Der vorliegende Band enthält eine Reihe von für die Publikation überarbeiteten Beiträgen, die in den beiden letzten Jahren auf zwei Symposien zu Person, Werk und Rezeption Franz Grillparzers vorgetragen wurden. Zunächst veranstaltete die Grillparzer-Gesellschaft am 20. und 21. Oktober 2016 zur Erinnerung an die 225. Wiederkehr des Geburtstags des Dichters (geb. am 15. Jänner 1791) im Gebäude des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek das internationale Symposion „Franz Grillparzer – Tradition und Innovation“. Das zweite internationale Symposion fand am 21. und 22. April 2017 im Maison de la Recherche in Paris statt. Es wurde von den beiden Professoren der Sorbonne, Gérard Laudin und Gilles Darras, organisiert und geleitet und trug den Titel „De La Toison d’or à L’Or du Rhin. Mythe, drame et histoire dans le théatre allemand au XIXe siècle“. Inhaltsverzeichnis BEITRÄGE ZUM WIENER INTERNATIONALEN GRILLPARZER-SYMPOSION 2016: FRANZ GRILLPARZER – TRADITION UND INNOVATION Walter Seitter: Anmerkungen zu Grillparzers Philosophie und Ästhetik Masato Ikuta: Libussa auf der „Schwelle“. Grillparzers Geschichtsauffassung Ingrid Fuchs: Grillparzer und seine ambivalente Beziehung zur Musik Yildiz Aydin: Fremd im Orient: Franz Grillparzers Reise nach Konstantinopel Gertraud Marinelli-König: Franz Grillparzer und die böhmischen Dichter, seine Zeitgenossen. Eine Verortung Klaus Heydemann: In Salzburg, nicht zur Festspielzeit. Grillparzer-Aufführungen in den ersten Jahren des neuen Stadttheaters Robert Pichl: Die „Preisrede auf Österreich“ des Ottokar von Horneck in Elfriede Jelineks Burgtheater Brigitte Prutti: Autorschaft und Interieur. Garp und wie er Grillparzer sah Marc Lacheny: Grillparzer in Frankreich. Zur Rezeption seiner Stücke auf den französischen Bühnen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute Mingjun Lu: Franz Grillparzer – in China ein unterschätzter österreichischer Dramatiker? Über die Grillparzer-Rezeption in China BEITRÄGE ZUM PARISER INTERNATIONALEN GRILLPARZER-SYMPOSION 2016: DE LA TOISON D’OR À L’OR DU RHIN. MYTHE, DRAME ET HISTOIRE DANS LE THÉÂTRE ALLEMAND AU XIXE SIÈCLE Jean Boutan: Libussa: Von nationalem zu philosophischem Mythos, über das Märchen. Beitrag zur Gattungsdiskussion über Grillparzers Bearbeitung der tschechischen Sage Jean-François Candoni: Die Dinge des Mythos. Zur Dramaturgie der Symbole in Franz Grillparzers Goldenem Vließ und in Richard Wagners Rheingold Nina Birkner: Ban Bánk oder der „Heroismus der Pflichttreue“. Grillparzers literarische Auseinandersetzung mit Kants Pflichtethik im Trauerspiel Ein treuer Diener seines Herrn Gilles Darras: „Was ist es, das den Menschen so umnachtet und ihn entfremdet sich?“ Franz Grillparzers antike Dramen zwischen Weimarer Klassik und Wiener Moderne Albert Meier: Die Kunst ist etwas anderes als die Natur. Franz Grillparzers König Ottokar zwischen Poesie und Historie Daniel Fulda: Historismuskritik in Grillparzers Habsburgerdramen Gérard Laudin: Gewalt, Sakralität, Recht und Gerechtigkeit. Das goldene Vließ und Libussa im Licht der geschichtsphilosophischen Reflexion zwischen Spätaufklärung und frühem 19. Jahrhundert
Aktualisiert: 2020-01-24
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Erfahrungen

Erfahrungen von Lederer,  Herbert, Wildner,  Peter
Der »uralte« Herbert Lederer (Eigendefinition, S. 37) kann gar nicht alt genug sein, um sich nicht immer noch mit großer Energie zu Wort zu melden. (…) Und so haben wir einen altersweisen und beherzt zu vielen Angelegenheiten, Situationen und Haltungen Stellung nehmenden, also einen »typischen« Lederer vor uns: bunt Gemischtes der Form nach (Aphoristisches, Gereimtes, Gezeichnetes) und natürlich besonders auch inhaltlich (Kunterbuntes aus allen Lebensbereichen, ganz wenig vom Theater). Wie üblich hält Lederer mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, sondern stürzt sich mit seiner nach wie vor unermüdlichen Energie auf fast alles, was ihm in den Sinn kommt, was er anprangern will, was ihm gefällt und was ihm einfach Spaß macht. Sehr oft sind das die Bereiche des Alltags, der kleinen Begebenheiten aus Vergangenem und Gegenwärtigem – doch noch immer mit dem Blick auf das, was noch kommt (»das hat güte«). Die Leserinnen und Leser halten ein Bändchen vor sich, das sich nicht einfach von vorne nach hinten lesen lässt (das natürlich schon auch), sondern vielmehr zum Schmökern, zum Innehalten und zum Nachdenken, zum Zu- und Ablehnen, zum Schmunzeln einlädt. Wenn zum Beispiel von einem Vortragenden die Rede ist, der sich ungeheuer vorbereitet und dem dann letztlich keiner zuhört, dann spürt man die Ironie des Verfassers, die ihm nach wie vor in hohem Maße zu eigen ist. (Peter Wildner)
Aktualisiert: 2020-01-24
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Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft von Pichl,  Robert, Wagner,  Margarete
Ekkehart Krippendorff berichtet in seinem Essay über das Tagebuch seines Bekannten Nico Rost, der während seiner KZ-Haft aus der Lektüre von Grillparzer-Werken die darin vermittelte "höhere Weltordnung" als persönliches (Über-)Lebensprinzip erfahren hat. Alexander Mionskowski vergleicht in Umbruch und Beständigkeit die Infragestellung traditionaler Herrschaft durch charismatische Einzelpersönlichkeiten in Schillers Demetrius und Grillparzers Der Traum ein Leben. Robert Pichl versucht, von der Analogie der EU zum habsburgischen Vielvölkerstaat ausgehend, das soziokulturelle Paradigma der Einheit in der Vielfalt an Werken bzw. Äußerungen von Grillparzer, Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek darzustellen. Walter Seitter analysiert Grillparzers in theoretischen Äußerungen und Epigrammen dokumentierte Kritik an Hegels philosophischem Absolutheitsanspruch, der sich bis ins 20. Jahrhundert weiterverfolgen lässt. Gunhild Oberzaucher-Schüller beschreibt Grillparzer als mit der "Phantasie des Auges" begabten Kenner der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten des Balletts, die in seinen Dramen die Funktion der Körpersprache und der Gebärden als Ausdrucksmöglichkeiten des Unsagbaren erklären. Agnes Pistorius verfolgt in ihrer Rezeptionsgeschichte der Libussa von der Werkgenese bis ins 20. Jahrhundert die schon von Grillparzer als wesentlich erkannten thematischen Probleme seiner Zeit: Nationalismus, Fortschrittsideologie, Feminismus. Dagmar C. G. Lorenz erklärt die Rolle der Häuser in Grillparzers Kloster bei Sendomir und Thomas Bernhards Auslöschung als Indizien einer kulturkritischen Erzähltradition, in der beide Autoren ein subversives literarisches Verfahren praktizieren. Margarete Wagner untersucht die 1. Fassung der Ahnfrau, die als Gegenwartsstück zur Zeit Grillparzers konzipiert ist. Die Rezensionen von Andrea Heinz behandeln zwei längere Zeit vergessene Romane der Autorin Maria Lazar, Die Vergiftung und Die Eingeborenen von Maria Blut, neu herausgegeben und kommentiert von Johann Sonnleitner. Inhaltsverzeichnis Zum Geleit Ekkehart Krippendorff (John-F.-Kennedy-Institut f. Nordamerikastudien a. d. FU Berlin) Grillparzer, der Fortschrittliche. Ein Essay Alexander Mionskowski (Berlin) Umbruch und Beständigkeit. Zur charismatischen Herausforderung der Monarchen bei Schiller und Grillparzer Robert Pichl (Universität Wien) Vom Vielvölkerstaat zur Europäischen Union. Die Entwicklung eines soziokulturellen Paradigmas von Franz Grillparzer über Ingeborg Bachmann bis zu Elfriede Jelinek Walter Seitter (Wien) Grillparzer über Hegel, Heidegger, Hitler Gunhild Oberzaucher-Schüller (Salzburg/Wien) Ein Dichter, begabt mit der Phantasie des Auges? Grillparzer als Ballettkommentator Agnes Pistorius (Wien) Franz Grillparzer: Libussa. Eine Rezeptionsgeschichte Dagmar C. G. Lorenz (University of Illinois at Chicago, USA) Häuser und das ‚Haus Österreich‘ als Indizien einer kulturkritischen österreichischen Erzähltradition bei Franz Grillparzer und Thomas Bernhard Margarete Wagner (Universität Wien) "Kunde ward mir, daß in Böhmen / Eifrig man zum Kriege rüste". Die Ahnfrau – Grillparzers erstes böhmisches Stück Rezensionen In memoriam
Aktualisiert: 2020-01-24
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Lesen, Schauen, Staunen

Lesen, Schauen, Staunen von Rossbacher,  Karlheinz
Der französische Dichter Paul Valery schrieb einmal: „Der Anblick der Dinge löst ein inneres Reden aus.“ Damit meinte er auch die Kunst. Einer seiner Zeitgenossen, der junge Hugo von Hofmannsthal, sagte von sich, er sei ein Dichter, weil er „bildlich erlebe“. Das macht neugierig auf den Zusammenhang von Literatur und Malerei. Beide zählt man zwar zu verschiedenen Künsten, aber ein Gemälde zu betrachten weckt das Bedürfnis, darüber zu sprechen, und wenn Schriftsteller das tun, entstehen Gedichte oder literarische Prosa. Andererseits haben Sprachwerke immer wieder Maler dazu veranlasst, sie in Bilder zu fassen. Es gibt zahlreiche Bildgedichte, und es gibt, wenn auch nicht so häufig, Gedichtbilder. Wortkunst und Bildende Kunst rühren zwar auf verschiedene Weise an Empfinden und Denken, weil sie auf verschiedene Weise Zeitverläufe und Augenblicke darstellen. Aber da Schrift aus Bildern hervorgegangen ist, sind sie als kulturelle Phänomene verwandt geblieben. Das Lesen von Geschriebenem kann man, mit einer kleinen metaphorischen Verschiebung, auch auf das „Lesen“ von Bildern übertragen, im Sinne eines umfassenden Betrachtens, das nicht notwendigerweise ein kunsthistorisch gelehrtes sein muss. Der franzö­sische Schriftsteller Joseph Joubert brachte es in einem Aphorismus zusammen: „Zeichnen ist Sprache für die Augen, Sprache ist Malerei für das Ohr.“ Karlheinz Rossbacher ­wurde 1940 in Waidegg in Kärnten ge­boren. Er studierte Germanistik und Anglistik an den Universitäten Wien, Innsbruck und Salzburg sowie – im Rahmen eines Fulbright-Stipen­diums – an der University of ­Kansas, Lawrence. 1966 begann er seine Tätigkeit an der Universität Salzburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 2008 als Professor am Fachbereich Germanistik unter­richtete. Er ­publizierte unter anderem zur Rezeption von Coopers Lederstrumpf, zur Heimatkunst und Heimatliteratur, zur Kultur der Ring­straßenzeit in Wien sowie zur Wiener Jahrhundertwende. Zusammen mit seiner Frau Constanze gab er die Briefe Alexander von Villers’ heraus. 2015 erschien Zeitreisen. Essays über Bücher, Briefe und ­Sonstiges. Rossbacher erhielt zahl­reiche Stipendien und Auszeich­nungen.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Es hat viel Platz in 90 Jahren. Lebenserinnerungen eines Theatermannes

Es hat viel Platz in 90 Jahren. Lebenserinnerungen eines Theatermannes von Forschungs- und Dokumentationszentrum für Theaterwissenschaft und -betriebslehre – Theater in der Josefstadt und Kammerspiele, Kraus,  Heinrich, Lipp,  Barbara, Schenk,  Otto
In diesem Buch lässt Heinrich Kraus nicht nur seine berufliche Laufbahn, die 1945 mit einem Volontariat am Wiener Burgtheater begann und nur scheinbar 1987 mit der Pensionierung als Direktor des Theaters in der Josefstadt endete, Revue passieren. Seine Erinnerungen erstrecken sich bis in seine früheste Kindheit zu seinem Großvater Alois Kraus, der als Direktor des Tiergartens Schönbrunn auch ein enger Vertrauter von Kaiser Franz Joseph war. Vom Brand des Justizpalastes 1927 über die Bombardierung der Wiener Innenstadt am 12. März 1945 bis zum „Kampf um Wien“ spannt sich ein Bogen dramatischer Ereignisse, die Kraus hautnah miterlebt hat. In seinem Berufsleben stand er immer wieder an der Seite von Ernst Haeusserman: ab 1951 im Informationsservice der amerikanischen Besatzungsmacht, ab 1961 an der Spitze des Wiener Burgtheaters und ab 1977 im Theater in der Josefstadt. Dazwischen bleiben auch die Stationen als Stellvertreter von Helene Thimig am Max-Reinhardt-Seminar, als Direktor der Philharmonia Hungarica sowie als Chefdisponent an der Deutschen Oper am Rhein nicht unerwähnt. Niemals fehlte es an Herausforderungen. Besondere Höhepunkte waren die Welttournee des Burgtheaters 1966–68 und dessen 200-Jahr-Feier 1976 sowie die alleinige Führung des Theaters in der Josefstadt 1984–87. Zu den bleibenden Fixpunkten im Leben von Heinrich Kraus zählen auch sein Sommerhaus in Strobl am Wolfgangsee, die Freundschaft mit der Familie Fürstenberg, seine Aktivitäten im Rahmen der Raimund- und Nestroy-Gesellschaft, die unter seiner Präsidentschaft eine besonders erfolgreiche Tätigkeit entfalteten, sowie im Rotary Club, dem er seit 1974 angehört. Das Motto dieses Buches könnte auch lauten: „Wenn einem das Schicksal gnädig ist“, denn nur durch ein freundliches Schicksal ließ sich so manche heikle Situation heil überstehen.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Raimundalmanach / Ferdinand Raimund und Pottenstein

Raimundalmanach / Ferdinand Raimund und Pottenstein von Buczkowski,  Hans
Im Gasthaus zum Goldenen Hirschen in Pottenstein hat Ferdinand Raimund Anfang September 1836 die letzten Tage seines Lebens verbracht. Dieser Band enthält eine ausführliche Gebäudechronik des Sterbehauses, eine Beschreibung des Sterbezimmers mit den dort gezeigten Exponaten, eine Schilderung von Raimunds letzten Tagen sowie eine Geschichte der größeren Gedenkveranstaltungen in Pottenstein mit der Enthüllung des Raimund-Denkmals und den Raimund-Spielen 1936. Auch das dabei aufgeführte Volksschauspiel vom armen Ferdinand Raimund von Kurt Eigl wird vollständig wiedergegeben.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Das Wiener Künstlerhaus

Das Wiener Künstlerhaus von Bogner,  Peter, Kurdiovsky,  Richard, Stoll,  Johannes
Die Wiener Ringstraße wäre ohne das Künstlerhaus nicht zu realisieren gewesen. Alle damals führenden Architekten und Künstler waren Mitglieder dieses Hauses und haben an der Erbauung dieser Prunkstraße mitgewirkt. In den Salons des Künstlerhauses war die bedeutendste Kunst der Zeit zu sehen, durch seine Ausstellungen wurde die künstlerische Entwicklung in Mitteleuropa maßgebend mitgestaltet. Die sogenannten Gschnas-Feste waren Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens und berühmt für ihre aufwendige Dekoration. Auch nach dem Austritt der Secessionisten und dem Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie war das Haus am Karlsplatz Ort für die kulturelle Repräsentation des Landes. Über 40 Autorinnen und Autoren geben Einblick in die vielfältige Geschichte des Künstlerhauses und beleuchten in ihren Beiträgen ausgewählte Persönlichkeiten und Aspekte des Hauses bzw. des Künstlervereins, von dem es getragen wird. In der Geschichte des Künstlerhauses spiegelt sich das mitteleuropäische und österreichische Kunst- und Kulturleben der letzten 150 Jahre wider. Autoren Peter Baum, Angelica Bäumer, Peter Bogner, Alexandra Caruso, Wolfgang Drechsler, Holger Englerth, Patrick Fiska, Anette Freytag, Joachim Lothar Gartner, Astrid Göttche, Sabine Grabner, Ruth Hanisch, Christian Huemer, Michael Huey, Edelbert Köb, Peter Kodera, Marion Krammer, Markus Kristan, Richard Kurdiovsky, Rudolfine Lackner, Sophie Lillie, Tamara Loitfellner, Christian Maryška, Beppo Mauhart, Monika Mayer, Erwin Melchart, Manfred Nehrer, Sabine Plakolm-Forsthuber, Ursula Maria Probst, Oliver Rathkolb, Cornelia Reiter, Julia Rüdiger, Ilona Sármány-Parsons, Nina Schedlmayer, Monika Sommer-Sieghart, Peter Stachel, Eva Maria Stadler, Timm Starl, Gabriele Stöger-Spevak, Werner Telesko, Niko Wahl, Andrea Winklbauer, Jana Wisniewski, Luisa Ziaja
Aktualisiert: 2021-06-30
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Raimundalmanach / Die gefesselte Phantasie

Raimundalmanach / Die gefesselte Phantasie von Hein,  Jürgen, Raimund,  Ferdinand, Riedl,  Gottfried
Raimund schuf mit seiner "Gefesselten Phantasie" (1826) eine neue Art des Original-Zauberspiels. Mittels Verbindung von volkstümlich-derben über mythologische bis zu klassischen und romantischen Stilelementen wollte er sich vom bloß Lokalen lösen und den Weg zum volkstümlich-hochsprachlichen Drama einschlagen.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Sämtliche Stücke in Einzelbänden

Sämtliche Stücke in Einzelbänden von Hein,  Jürgen, Raimund,  Ferdinand
Alle acht Stücke des früh verstorbenen Ferdinand Raimund sind in dieser Kassette in acht Bänden enthalten. Die Textgestalt beruht auf der historisch-kritischen Ausgabe von Carl Glossy und August Sauer (2. Auflage 1891). Jeder Band enthält ein Nachwort von Jürgen Hein mit ausführlicher Bibliographie und Zeittafel.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Raimundalmanach / Moisasura’s Hexenspruch (1827)

Raimundalmanach / Moisasura’s Hexenspruch (1827) von Meisl,  Karl, Raimund,  Ferdinand, Riedl,  Gottfried
Karl Meisls Raimund-Parodie Moisasura’s Hexenspruch (1827) ist hier erstmals zur Gänze und mit kritischem Apparat abgedruckt. Der unprätentiöse Kommentar, der das Stück als eigenständiges künstlerisches Werk begreift, will eine Interpretation nicht aufzwingen, sondern eine objektive Annäherung erst ermöglichen.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Burlesken und Prosa

Burlesken und Prosa von Häfner,  Philipp, Sonnleitner,  Johann
Hafner trug entscheidend zur Literarisierung des von der Haupt- und Staatsaktion und der Commedia dell'Arte geprägten Wiener Stegreiftheaters bei. Dieser Band vervollständigt nach den 1999 erschienen "Komödien" die Neuedition der dramatischen Werke Hafners und enthält darüber hinaus alle seine Prosawerke. Im Anhang findet sich eine umfangreiche Dokumentation zum Wiener Volkstheater in der Zeit Hafners, u.a. mit Texten von Ernst Gottlieb von Petrasch, Joseph Heinrich Engelschall, Christian Gottlob Klemm, Joseph von Sonnenfels und Johann Friedrich Schink.
Aktualisiert: 2020-01-24
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