Der eingebildete Dritte

Der eingebildete Dritte von Barnert,  Elena
Elena Barnert behandelt den richterlichen Rekurs auf einen objektiven, verständigen oder sorgfältigen Menschen. Dieser fiktive Maßstabsträger, den der Zivilrichter etwa zur Beantwortung von Fahrlässigkeits- oder Auslegungsfragen entwirft und seiner Urteilsbegründung zugrundelegt, wird als "Dritter" bezeichnet, weil er als 'idealer' Rechtsakteur zu den Prozeßparteien hinzutritt. Er ist also ein Konstrukt, ein Produkt planmäßiger Phantasie. Die Autorin untersucht den "eingebildeten Dritten" zunächst in abstracto, u.a. unter rechtsmethodologischem, ideengeschichtlichem und sprachwissenschaftlichem Aspekt. Anschließend geht es - unter den Rubriken Handlung, Verständnis, Wille und Gefühl - darum, wann und wie der Zivilrichter mit Blick auf die besondere Materie des Rechtsfalles den spezifischen modellhaften Dritten formt und in concreto strategisch-rechtspraktisch einsetzt. Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Konzeption des jeweils maßgebenden Dritten ist Sinn und Zweck der streitrelevanten Normen: Der Dritte im Wettbewerbs- oder Kapitalmarktrecht beispielsweise ist klüger und informierter als der Dritte in originär verbraucherschutzrechtlichem Kontext, weil hier nur der Abgleich mit einer eher schlichten, dort nur die Anlehnung an eine eher kenntnisreiche Modellfigur zur Verwirklichung der (letztlich richterlich definierten) ratio legis verhelfen kann. Als typisierender Gradmesser ist der Dritte strukturell stets der gleiche; als dynamisches Kriterium mit fallentscheidender Kraft aber ist er eine Schablone für Zuschreibungen unterschiedlichster Art - je nach Kontext, normativem Umfeld und avisiertem Resultat der Urteilsfindung.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Aufklärung über Justiz

Aufklärung über Justiz von Barnert,  Elena, Ogorek,  Regina, Simon,  Dieter
Zu Teilband 2: 2. unveränderte Auflage. Bei diesem Text handelt es sich um die 1986 als erster Band der Rechtsprechung veröffentlichten Habilitationsschrift der Autorin. ie hier präsentierten Arbeiten verdanken Zusammenstellung und erneute Publikation einer nicht sehr verbreiteten Motivation. Sie wurden in der Absicht ausgesucht, ein notleidendes Vorhaben zu fördern: die rechtshistorische Aufklärung über Justiz. Denn was auch immer die Gründe gewesen sein mögen: Das Rechtssystem hat diese Studien bislang nicht hinreichend rezipiert. Sie drängen aber mit ihrer glänzenden Sprache und ihren präzisen Beobachtungen zu einem größeren Publikum. ur Recht, das den Richterstuhl passiert hat, ist lebendig geworden. Wie es aussieht und welches Leben es führen darf, sagt nicht der Gesetzgeber, sondern die Justiz. Wer sich also, wie es sich für einen praktischen und politischen Verstand ziemt, weniger für das interessiert, was Juristen geschrieben und gedacht, sondern dafür, was sie gesagt und gemacht haben, der wird sein Augenmerk auf die Justiz und ihre Produkte richten. Genau diese Perspektive hat sich Regina Ogorek systematisch und umfassend wie kein anderer Historiker des Rechts zu eigen gemacht. ass die Monographie der Aufsatzsammlung nachfolgt und ihr nicht (als historisch erste) vorausgeht, beruht, wie das ganze Unternehmen, auf didaktischen Erwägungen. Der Leser soll erst die Räume der Gegenwart betreten und sich in ihnen einrichten, bevor er zu Zwecken der Vertiefung und Erudition zu den Fundamenten hinabsteigt.
Aktualisiert: 2021-12-22
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Der eingebildete Dritte

Der eingebildete Dritte von Barnert,  Elena
Elena Barnert behandelt den richterlichen Rekurs auf einen objektiven, verständigen oder sorgfältigen Menschen. Dieser fiktive Maßstabsträger, den der Zivilrichter etwa zur Beantwortung von Fahrlässigkeits- oder Auslegungsfragen entwirft und seiner Urteilsbegründung zugrundelegt, wird als "Dritter" bezeichnet, weil er als 'idealer' Rechtsakteur zu den Prozeßparteien hinzutritt. Er ist also ein Konstrukt, ein Produkt planmäßiger Phantasie. Die Autorin untersucht den "eingebildeten Dritten" zunächst in abstracto, u.a. unter rechtsmethodologischem, ideengeschichtlichem und sprachwissenschaftlichem Aspekt. Anschließend geht es - unter den Rubriken Handlung, Verständnis, Wille und Gefühl - darum, wann und wie der Zivilrichter mit Blick auf die besondere Materie des Rechtsfalles den spezifischen modellhaften Dritten formt und in concreto strategisch-rechtspraktisch einsetzt. Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Konzeption des jeweils maßgebenden Dritten ist Sinn und Zweck der streitrelevanten Normen: Der Dritte im Wettbewerbs- oder Kapitalmarktrecht beispielsweise ist klüger und informierter als der Dritte in originär verbraucherschutzrechtlichem Kontext, weil hier nur der Abgleich mit einer eher schlichten, dort nur die Anlehnung an eine eher kenntnisreiche Modellfigur zur Verwirklichung der (letztlich richterlich definierten) ratio legis verhelfen kann. Als typisierender Gradmesser ist der Dritte strukturell stets der gleiche; als dynamisches Kriterium mit fallentscheidender Kraft aber ist er eine Schablone für Zuschreibungen unterschiedlichster Art - je nach Kontext, normativem Umfeld und avisiertem Resultat der Urteilsfindung.
Aktualisiert: 2022-12-22
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