Fremdsprachenlernen in der Schule
Alain Metry, Toni Ritz, Edmund Steiner
Sprache erwerben, (Fremd-)Sprachen lernen heisst, sich Fähigkeiten anzueignen, die weit über das hinausgehen, was üblicherweise mit Sprachkenntnissen gemeint ist. Zum einen geht
es um die Auseinandersetzung mit Inhalten, Weltbildern und Kulturen, zum andern um kognitive Fertigkeiten, soziale Integration, Identitätsbildung. Mehrsprachige Bildung ermöglicht vielfältige Kommunikation, sie bietet Chancen für ein interkulturelles Zusammenleben und -arbeiten. Wer Sprachen beherrscht, hat Vorteile, nicht erst später im Berufsleben, sondern bereits in der Ausbildung, denn letztlich ist jede Schuldisziplin ein Sprachfach. Die aktuellen Bestrebungen in der europäischen Sprachenpolitik mit (funktionaler) Mehrsprachigkeit («Plurilingualität») im Zentrum zeigen, dass das Ziel von Sprachunterricht nicht mehr im Beherrschen isoliert gelernter L1, L2, L3 besteht («Multilingualität»), sondern in der Entwicklung eines sprachlichen Repertoires, um den mehrsprachigen Alltag zu bewältigen.