Vom Wandel der Skulptur im 21. Jahrhundert

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Im nächsten Jahr ist es wieder soweit. Nach 10 Jahren findet die „Skulptur Projekte“ in Münster nun zum fünften Mal seit 1977 statt. Die großangelegte Ausstellung für zeitgenössische Skulptur möchte eine Öffentlichkeit für Kunst schaffen und wird temporäre Kunstprojekte im Stadtraum zeigen. Dem kuratorischen Team der kommenden „Skulptur Projekte“, Kaspar König, Britta Peters und Marianne Wagner, geht es vor allem um die Erfahrungen von Körper, Zeit und Raum in Zeiten zunehmender Digitalisierung. Sie werden ca. 30 künstlerische Positionen zwischen Bildhauerei und performativer Kunst präsentieren (Münster, 10.6. bis 1.10.2017, Eintritt frei). Zur letzten Ausstellung im Jahr 2007 ist unter anderem der offizielle Katalog „Skulptur projekte münster 07. Katalog“ (Walther König, 14.6.2007) erschienen. Zu weiteren Publikationen zum Thema gehören „Skulptur Projekte Münster: Die Geschichte, das Konzept und der Erfolg der Skulpturen-Ausstellung im öffentlichen Raum“ (Grin Verlag, 31. Oktober 2013) sowie ganz aktuell „Geprägt: Skulptur Projekte Münster. Berichte, Bilder und Erinnerungen“ (Coppenrath, erschienen am 1. Dezember 2016). Anlässlich der „Skulptur Projekte“ 2017 schreiben Burkhard Spinnen und Eva Pieper-Rapp-Frick mit „Geprägt“ eine Geschichte der nunmehr 40-jährigen Ausstellungsreihe in kurzen Exempeln. Mit Interviews, Protokollen und Recherchen markieren sie geistige Landmarken. So entsteht ein Bild vom Beginnen, von der Entwicklung, der Veränderung und der Bedeutung dieser Ausstellungsreihe.

Auf die „Skulptur Projekte“ im Jahr 2017 darf man besonders gespannt sein, denn der Skulpturbegriff hat sich in den letzten Jahren besonders vor dem Hintergrund des digitalen Zeitalters sehr verändert. Dr. Ursula Ströbele untersucht diesen Wandel in ihrer wissenschaftlichen Forschung und von ihr kuratierten Ausstellungen wie „Hybrid Modus“ (Sculptuur Bredelar, 2016). Sie ist Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft und Ästhetik der Universität der Künste Berlin, sowie Mitinitiatorin des Netzwerks „Theorie der Skulptur“, das sich der kunsttheoretischen Diskussion des Mediums widmet. Zu ihren Publikationen gehören der Katalog zur der von ihr mitkuratierten Ausstellung „24h Skulptur – Notes on Time Sculptures“ (DISTANZ Verlag, 1. September 2015) oder ihr Beitrag in der Publikation „Andreas Greiner: ANATOMY OF A FAIRY TALE“ (Verlag für Moderne Kunst, 10. Mai 2016) sowie „Mise en Scène – Skulptur und Narration: Untersuchungen zu Anish Kapoor“ (Schreiber, 12. Dezember 2013). Nun erscheint im Dezember „Skulptur und Zeit im 20. und 21. Jahrhundert (Studien zur Kunst)“ (Böhlau Verlag Köln, 5. Dezember 2016), herausgegeben von Ursula Ströbele und Guido Reuter, Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Kunstakademie Düsseldorf. Der Sammelband untersucht das Zeitphänomen in der Skulptur und vereint Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Zeitlichkeit in der Skulptur von Rodin bis zur jüngsten zeitgenössischen Kunst widmen. Klassische Positionen der Moderne stehen dabei ebenso im Fokus wie die Skulptur im erweiterten Feld. Mit diesem Kompendium leisten Herausgeber wie Autoren einen wichtigen Beitrag zur theoretischen Aufarbeitung und zum tieferem Verständnis von Skulptur im 20. und 21. Jahrhundert.