Anton Graf Prokesch-Osten legte eine der größten, bedeutendsten und kostbarsten Sammlungen seiner Zeit an. Dabei handelte es sich um archäologische Sammlungen, wobei seine Münzensammlung hervorragte. Seine Sammlung war fundamental für die allgemeine Geschichtsschreibung des baktrischen oder parthischen Reiches und bot bedeutendes Quellenmaterial für die Grundlagenforschung der Geschichte Persiens und Zentralasiens. Prokesch-Osten verkaufte seine Sammlung, welche 1875 zum großen Teil nach Berlin kam und mit jener von Paris oder London vergleichbar war. Zu den Prunkstücken der archäologischen Artefakte des Prokesch-Osten zählt der Kouros von Tenea. Dieser befindet sich heute in der Glyptothek in München und gilt als bekanntestes Zeugnis griechischer Großplastik aus der archaischen Zeit und als einzigartiges Beispiel früher korinthischer Bildhauerkunst. Die Skulptur schrieb als Mittler zwischen griechischer und ägyptischer Kunst Kunstgeschichte. Prokesch-Osten gilt als Sammlerpersönlichkeit von außerordentlichem Gespür, versiert, umfassend gebildet und fanatisch in seinem Wissensdrang um die sein gesamte Leben prägende Archäologie. Die Wohnsitze in Athen, Konstantinopel und Graz glichen Museen archäologischer Kunst. Lediglich ein Bruchteil des ursprünglich vorhanden gewesenen Bestandes lässt sich heute noch eruieren.
Aktualisiert: 2022-12-01
> findR *