Übertretung

Übertretung von Glenewinkel,  Claudia, Kennedy,  Louise, Oeser,  Hans-Christian
Jeden Tag, während Cushla Lavery ihrer alkoholkranken Mutter das Frühstück macht, sich im Garten mit dem Nachbarn unterhält, ihre Grundschüler unterrichtet oder in der Bar ihrer Familie aushilft, werden die Toten und die Verletzten gezählt. Es ist 1975, und in Belfast eskaliert der Bürgerkrieg. Die katholischen Laverys betreiben ihren Pub in einer überwiegend protestantischen Vorstadt. Sie müssen vorsichtig sein – ein falsches Wort, schon findet man sich auf einer Todesliste wieder. In diesem »Höllenloch« gibt es vieles, was man besser nicht tut. Sich in einen verheirateten Mann verlieben, der nicht nur ein wohlhabender, angesehener Prozessanwalt ist, sondern auch noch Protestant. Sich einmischen, wenn ein Schüler schikaniert und sein Vater fast totgeprügelt wird. Gegen jede Vernunft beginnt Cushla eine leidenschaftliche Affäre mit dem deutlich älteren Michael Agnew, gegen jede Vernunft setzt sie sich für den kleinen Davy ein – und bezahlt einen hohen Preis. Louise Kennedys international gefeierter Roman erzählt von einer tief gespaltenen Gesellschaft, von einem Konflikt, dessen Wunden bis heute nicht geheilt sind, von Menschen, die versuchen, inmitten täglich stattfindender Gewalt ein normales Leben zu führen. Ein herzzerreißendes, bittersüßes, unvergessliches Buch.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Yuba

Yuba von Ostermaier,  Albert
Yuba County, ein Bezirk im Norden Kaliforniens, ist ein Landstrich mit einer blutigen Geschichte von Rassismus, Vertreibung, sozialer Ausgrenzung. Von Dürren geplagt, dünn besiedelt und überdurchschnittlich arm, bietet die Gegend wenig Perspektiven. Die amerikanische Fotografin Maya Mercer hat einheimische Jugendliche in einem Trailer Park inszeniert und fotografiert. Ausgehend von ihrer Arbeit The Parochial Segments verdichtet Albert Ostermaier Motive und Figuren ihrer Bilder zu einem Chor aus Stimmen der Stimmlosen. Seismographisch zeichnen seine Gedichte die Spuren von Gewalt, Missbrauch, Genozid, Drogenkrise, Hoffnungslosigkeit und Widerstand auf. Ostermaiers Gedichte beschönigen nichts, zeigen schonungslos das traumatisierte Innen und zerstörte Außen. Zugleich sind sie jedoch der Versuch einer Wiedergewinnung und Verteidigung der Würde der Gezeichneten, eine Klage zur Veränderung. Die Sprache ist ein Resonanzraum, sie ist biblisch, brutal, zärtlich, verzweifelt, direkt oder Metamorphose, Erinnerung, Aufschrei – aber auch das: Hoffnung.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Storm of Memory

Storm of Memory von Dine,  Jim
Am 16. Juni 2023 wird der amerikanische Künstler Jim Dine 88 Jahre alt. Kaum vorstellbar, denn er wirkt deutlich jünger und strotzt vor kreativer Schaffenskraft. Im Alter von 16 Jahren hatte Dine sein erstes Kunstwerk geschaffen: eine Druckgrafik – eine seiner wichtigsten künstlerischen Ausdrucksformen. Er gilt als Mitbegründer der Pop Art und ist bis heute einer ihrer berühmtesten Vertreter. Dine hat es in vielen künstlerischen Bereichen zur Meisterschaft gebracht: Druckgrafik, Zeichnung, Malerei, Skulptur, Prosa und Lyrik, Performance und – für Jim Dines ebenfalls ein besonders wichtiges Medium – dem Buch. Gedruckte Bücher sind in Dines Werk nicht allein begleitende Ausstellungskataloge oder gelegentliche Nebenprodukte. Seine Bücher sind eigene Kunstwerke, Multiples, in Format, Ausstattung, Gestaltung jeweils verschieden und immer in sich besonders. Mit Storm of Memory macht Jim Dine nun sich selbst und uns allen ein solch besonderes Geschenk zu seinem 88. Geburtstag: eine Werkschau, ein spannender Einblick in alle Bereiche seines umfangreichen Schaffens, mit Begleittexten, die Aufschluss über diese einzigartige künstlerische Biographie geben. Ausstellung: 17. Juni bis 17. September 2023 im Kunsthaus Göttingen
Aktualisiert: 2023-05-25
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Photography Lies – die Lügen der Fotografie

Photography Lies – die Lügen der Fotografie von Hoffmann,  Felix
Zwischen 2020 und heute haben Pandemie und Krieg auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Bildern verändert. Ihre Funktionen sind gerade heute wieder einem starken Wandel unterworfen. Wir beobachten, wie verschiedene Gruppen die Zirkulation von Bildern zu fördern oder zu behindern versuchen. Ihre Verbreitung zielt heute darauf ab, nicht nur zur objektiven Meinungsbildung und Information beizutragen, sondern auch Haltungen auszurichten und zu steuern und Interessen zu dienen. Die »Foto Wien 2023« repräsentiert alle Partnerinstitutionen, Galerien, Projekträume, Museen etc. des Fotomonats und untersucht das Thema »Photography Lies – die Lügen der Fotografie«. Zusätzlich werden Bilddistribution und -zir-kulation anhand des Kriegsgeschehens in der Ukraine in den Blick genommen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Nüchtern betrachtet

Nüchtern betrachtet von Hechenblaikner,  Lois
Ziemlich viele Menschen suchen in ihrem Urlaub nach Orten extremer Erfahrung. Sie wollen in Zustände völliger Bewusstlosigkeit geraten, sich geradezu in Narkose versetzen. Und die Wintersaison 2022/2023 hat bewiesen: Die Erfolgsmaschine der exzessiven Unterhaltungsdosen und der standardisierten Alkoholinfusion lief nach den Corona-Jahren besser denn je. Nach Ischgl und Intensivstationen legt Lois Hechenblaikner mit Nüchtern betrachtet sein drittes Fotobuch zum Themenkomplex der alpintouristischen Berauschungsindustrie vor. Diesmal fotografierte er die Menschen der Erlebnisgesellschaft nicht nur in Ischgl, sondern auch in Obertauern, Saalbach-Hinterglemm, Kitzbühel, Zillertal, Ötztal, und besonders konzentriert in St. Anton am Arlberg. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb zu den Fotoarbeiten von Lois Hechenblaikner: »Das alles muss man sehen, um seinen Anstand nicht zu verlieren.« Nüchtern betrachtet führt uns aus nächster Nähe und mutig in die Dunkelzonen einer entrückten Alpen-Realität.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Chagall, Matisse, Miró. Made in Paris

Chagall, Matisse, Miró. Made in Paris
Schon im späten 19. Jahrhundert wurde Paris zu einem Zentrum für die Produktion von Druckgrafik: Künstler wie Henri de Toulouse-Lautrec, Jules Chéret oder Théophile-Alexandre Steinlen schufen hier Druckgrafiken und Originalplakate, die von den Zeitgenossen begeistert aufgenommen und mit Leidenschaft gesammelt wurden. Daran anknüpfend entwickelte sich Paris im 20. Jahrhundert rasch zu einem Mekka für die Produktion von Künstlerbüchern mit Originalgrafik. Pierre Bonnard, Pablo Picasso, Max Ernst, Marc Chagall, Henri Matisse, Joan Miró, Henry Moore oder Jean Dubuffet realisierten in Paris originalgrafische Werke, mit denen sie ein breiteres Publikum als mit Gemälden erreichen konnten. So entstanden Meisterwerke, die heute zu den Klassikern des Künstlerbuchs gehören. Neben Druckern wie Fernand Mourlot hatten auch Verleger wie Ambroise Vollard, Tériade oder Aimé Maeght einen wichtigen Anteil am Zustandekommen dieser Werke. Basierend auf der Sammlung des Museum Folkwang stellt der Katalog herausragende Künstlerbücher und Mappenwerke aus Paris vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart vor, darunter Jazz von Henri Matisse, die Tauromaquia von Pablo Picasso, A toute épreuve von Joan Miró oder die Radierungen Marc Chagalls zur hebräischen Bibel. Ausgewählte Beispiele beleuchten die Vorgeschichte im 19. Jahrhundert ebenso wie die jüngere und jüngste Produktion, darunter Arbeiten von Jim Dine und David Lynch, der neben seinem filmischen auch ein reiches druckgrafisches Oeuvre geschaffen hat. Ausstellung: 1. September 2023 bis 7. Januar 2024 im Museum Folkwang
Aktualisiert: 2023-05-25
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Frankfurt Bilder

Frankfurt Bilder von Klemm,  Barbara
Seit Mitte der 1960er Jahre hat Barbara Klemm das Leben in der Mainmetropole beobachtet und fotografisch dokumentiert, sie hat Geschichte geschrieben und Geschichte festgehalten – auch wenn es um bloße Zeitgenossenschaft oder ihr persönliches Umfeld ging. »Am Grund ihrer geräumigen Handtasche ist jederzeit mindestens mit ihrer kleinen Leica zu rechnen« (FAZ). Auch ihre vielen Straßen-, Stadt- und Menschenbilder aus aller Welt sind so entstanden: Wenn der Auftrag der Redaktion, der Anlass der Reise, bearbeitet war, behielt sie die Kamera in der Hand. Mit ihren Aufnahmen vom NPD-Bundestagswahlkampf im Juli 1969 wurde sie europaweit bekannt: das Bild der feisten, behelmten NPD-Ordner vor der Frankfurter Volksbühne druckte der Lokalteil der FAZ. Der Spiegel, Paris Match und Observer druckten es nach. Und die Bilder wirkten: Sie trugen dazu bei, dass die Partei an der Fünfprozenthürde scheiterte. Klemms Bilder der Frankfurter Studentenbewegung, von Adorno und Horkheimer, erlangten ebenfalls rasch nationale und internationale Bedeutung. Anders als ihre Redaktionskollegen, die unter ständigem Zeitdruck standen, interessierte sich Barbara Klemm für die Anliegen der Studierenden, blieb oft länger bei den Veranstaltungen und Debatten, erhielt so einen anderen Zugang. Barbara Klemm ist eine Bildjournalistin mit dem untrüglichen Sensorium für den richtigen Augenblick. Und sie ist persönlich und fotografisch eng mit Frankfurt verbunden. Dieser Verbindung widmet sich ihr neues Buch.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Paradise Now

Paradise Now von Middleton,  William, Wolf,  Matthias, Wulfekamp,  Ursula
Sowohl der Name als auch das Konterfei sind Legende: KL, Karl, Lagerfeld, weiß gepuderter Pferdeschwanz, schwarze Sonnenbrille. Immer im Anzug, immer von einer Entourage umgeben: Models, Assistenten, Stylistinnen, Musen, Reporterinnen, Künstler. Berühmt und berüchtigt für seinen schnellen Verstand, seine Schlagfertigkeit, seinen schier endlosen Ideenreichtum hatte Lagerfeld als Kreativchef die Modemarken CHANEL, Fendi und Chloé ins neue Jahrtausend geholt. Und war ganz nebenbei omnipräsent in der Welt der Kunst, der Fotografie, der Bücher, in den Glamour-Magazinen und stets im Rampenlicht – all das in einem Alter, in dem sich andere längst zur Ruhe setzen. »Ich habe lebenslänglich«, soll er einmal gesagt haben. Als Lagerfeld im Februar 2019 starb, war er bereits eine eigene Marke, aber mit zwei streng getrennten Leben: einem öffentlichen und einem privaten. Der amerikanische Journalist und Autor William Middleton arbeitete jahrelang in Paris für Women's Wear Daily, W, und Harper's Bazaar. Während seiner Zeit in Frankreich interviewte er Lagerfeld häufig und verbrachte viel Zeit mit ihm. Middleton lernte so neben den öffentlichen auch die privaten Seiten Lagerfelds kennen, die dieser sonst sorgsam verbarg. In seiner so unterhaltsamen wie literarischen Biographie macht er uns nun mit dem Lagerfeld bekannt, den er kennenlernen durfte, nimmt uns mit an die exklusivsten Orte der Modeindustrie, präsentiert uns den inneren Kreis der Modebranche der letzten vier Jahrzehnte. Karl Lagerfeld kommen wir dabei so nah, als wären wir mit ihm im selben Raum.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die Himmel über Berlin. Eine historisch-fiktive Spurensuche

Die Himmel über Berlin. Eine historisch-fiktive Spurensuche von Gatza,  Mathias
Tempelhof ist ein vieldeutiger Ort. Heute gehen die Leute auf dem stillgelegten Tempelhofer Feld spazieren, fahren Fahrrad, betreiben Urban Gardening oder lassen Drachen steigen. Gegründet 1923 entsteht zwischen 1936 und 1941 nach den Plänen von Ernst Sagebiel der größte Zivilflughafen Europas und das bis dahin größte Gebäude der Welt. Bis heute wurde das inzwischen größte Baudenkmal Europas nicht zu Ende gebaut. Erst Ausdruck nationalsozialistischen Größenwahns, wurde der Flughafen durch die Luftbrücke 1948/49 auch zum Symbol der Freiheit. Aber schon seit 1884 war das Tempelhofer Feld der zentrale Berliner Ort für Pionierleistungen und Weltrekorde bei der Überwindung der Schwerkraft. Die Air Force verlässt erst 1993 das Gelände und Tempelhof bleibt ein Ort ewiger Improvisation, des Unfertigen, ein Ort für Träumer und Pioniere, Entdecker und Experimentierfreudige. Mathias Gatza nähert sich in seinem Buch dem Phänomen Tempelhof in einer historischen Spurensuche. Es geht ihm dabei jedoch nicht um eine weitere »Geschichte des Fliegens« oder »des Gebäudes«. Viel eher geht es darum, die DNA des Ortes, die Typologie der Menschen, die den Ort prägten, die vergangenen Hoffnungen, Utopien und ihre Entgleisungen auf eine erzählerische Bühne zu bringen. Dabei wird viel unbekanntes, manchmal bizarres Material aus den dunkelsten Ecken von Archiven gehoben.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Leipzig 1972

Leipzig 1972 von Eskildsen,  Ute, Rautert,  Timm
1972, anlässlich eines Verwandtenbesuches in Leipzig, hatten sich zwei junge Fotografen, Ute Eskildsen und Timm Rautert, vorgenommen, diese Stadt gemeinsam zu fotografieren und, wenn möglich, die Serie dann als Buch zu veröffentlichen. Gut fünfzig Jahre hat es bis dahin gedauert. Beide hatten sich während ihres Studiums der Fotografie an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen kennengelernt. Es war noch nicht daran zu denken, welche prominente Rolle sie einmal für die Fotografie in Deutschland spielen sollten. Ute Eskildsen sollte die Fotografische Sammlung im Museum Folkwang Essen aufbauen und zu internationaler Anerkennung führen, Timm Rautert würde eine Professur für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Visual Arts in Leipzig übernehmen. Für Ute Eskildsen war es der erste Besuch in der DDR. Timm Rautert hingegen, seine Mutter war Leipzigerin, hatte schon als Kind Onkel und Tante des Öfteren dort besucht und die Stadt lieben gelernt. Während einer Woche im Herbst 1972 ist ein sehr subjektives, stilles Bild Leipzigs entstanden. Die Filme haben die beiden gleich bei ihrer Rückkehr entwickelt, erste Vergrößerungen waren zufriedenstellend. Das Projekt aber wurde zunächst einmal auf Eis gelegt und geriet dann in Vergessenheit. Nun aber ist das Buch da: Ein besonderes, historisches Dokument der analogen Fotografie.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Was übrig bleibt

Was übrig bleibt von Detering,  Heinrich, Grunert,  Hans
Bis zu seinem Tod im April 2015 lebte und arbeitete Günter Grass südlich von Lübeck im ländlichen Schleswig-Holstein. Nur wenige Schritte vom Wohnhaus entfernt befand sich seine Werkstatt: ein ehemaliges Stallgebäude mit zwei Etagen. Hier waren Bücherregale, das Stehpult, an dem er mit der Hand und mit der Reiseschreibmaschine Olivetti schrieb, die Pinnwand für Arbeitspläne und Skizzen, die Töpferscheibe, die Werkbank fürs Lithografieren und Skulpturenformen vereint. Grass arbeitete nicht im Atelier und nicht in einer Bibliothek, sondern ausdrücklich in »meiner Werkstatt«. Nach seinem Tod 2015 blieb hier alles unverändert an seinem Platz. In einer präzisen und nüchternen visuellen Bestandsaufnahme hat der Fotograf Hans Grunert eine Archäologie von Günter Grass' Arbeits-Alltag betrieben. Entstanden sind dabei Einblicke in eine Wunderkammer der kleinen Dinge, aus und mit denen Grass große Kunst machte. Dazu gehören Objekte, die er als Zeichenvorlage nutzte: eine Kochmütze, ein Schneckenhaus, Schere und Nägel, Versteinerungen und getrocknete Frösche, Pilze und Vogelfedern. Dazu gehören auch die vielen Werkzeuge, zum Schreiben und Radieren, zum Aquarellieren und Drucken, zum Töpfern. Dazwischen findet sich Alltägliches: eine Arbeitsjacke, Brillen, Feuerzeuge, ein alter Personalausweis und – wie sollte es anders sein – Tabak, Streichhölzer und Pfeife. Hans Grunerts Bilder entdecken diese Dinge neu, wie die Hinterlassenschaften einer fremden, faszinierenden Kultur.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Mit dem Pferd nach Havanna

Mit dem Pferd nach Havanna von Kaden,  Siegfried, Nolte,  Verena
»Lebens-Comic« nannte Siegfried Kaden seine gezeichnete Autobiografie, die er in hohem Alter in Havanna innerhalb weniger Wochen mit Kugelschreiber zu Papier brachte. Anfang 2007 übertrug er die 179 Zeichnungen von einem Gerüst aus auf die Westwand der Celda Contemporánea der Universidad del Claustro de Sor Juana in Mexiko-Stadt und nannte das Werk: »Entre los Padres«. Von der seitlichen Wand der großen Zelle schauten der Vater in Wehrmachtsuniform und der Großvater in Zivil, von Kaden dazu gemalt, eher teilnahmslos auf das Geschehen. Dem Nachgeborenen hatten sie Schuld und Ratlosigkeit hinterlassen. Das temporäre Wandbild wurde vier Wochen nach der Eröffnung übertüncht, die Zeichnungen blieben aber erhalten. 2020, schwerkrank nach München zurückgekehrt, hat sie der Künstler um viele Blätter ergänzt, vor allem um seine Jahre in Havanna, aber auch um den »Feuersturm«, der seine Heimatstadt Dresden 1945 zerstörte und ihn am Ende seines Lebens als traumatische Erinnerung heimsuchte. Das Pferd ist im Werk Kadens, neben anderen Tieren wie Hasen oder Krokodilen, ein immer wiederkehrendes Motiv. Als Kind von einem russischen Soldaten entführt, wurde er im Tausch gegen ein Pferd gerettet. Kadens zeichnerischer Blick fällt mit ergreifendem Ernst und absurder Komik auf sein Leben. Das Ego bekommt keinen Auftritt, auch Selbstzensur gibt es nicht. Der diesem Band beigefügte autobiografische Text, in den letzten Lebensmonaten in Krankenhausisolation aufgeschrieben, erweist sich als außerordentliches Dokument eines auch im Schreiben erfahrenen Künstlers.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Swiss Press Yearbook 23

Swiss Press Yearbook 23 von von Graffenried,  Michael
Das Swiss Press Yearbook 23 präsentiert den herausragendsten Schweizer Journalismus des Jahres 2022. Der erste Teil des Buches, »Swiss Press Award 23«, zeigt die Gewinnerinnen und Gewinner des nationalen Schweizerischen Medienpreises, der alljährlich von der Fondation Reinhardt von Graffenried vergeben wird. Diese 2009 gegründete unabhängige und gemeinnützige Stiftung fördert hochwertigen Journalismus und aussagekräftige Pressefotografie. In diesem Buch werden die preisgekrönten Beiträge in den Kategorien Swiss Press Text, Swiss Press Online, Swiss Press Audio, Swiss Press Video und Swiss Press Local in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch präsentiert. Der zweite, größere Teil des Buches, »Swiss Press Photo 23«, vereinigt die besten Schweizer Pressebilder des Jahres 2022. Die Publikation zeigt bildhaft prägende Ereignisse des vergangenen Jahres und erlaubt einen individuellen Blick aufs Geschehene. Die internationale Jury kürt die Gewinnerbilder in den sechs Kategorien Aktualität, Alltag, Schweizer Geschichten, Porträt, Sport und Ausland. Kurz gesagt, das Swiss Press Yearbook 23 präsentiert das Beste des Schweizer Journalismus. Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
Aktualisiert: 2023-05-17
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Photography Lies – die Lügen der Fotografie

Photography Lies – die Lügen der Fotografie von Hoffmann,  Felix
Zwischen 2020 und heute haben Pandemie und Krieg auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Bildern verändert. Ihre Funktionen sind gerade heute wieder einem starken Wandel unterworfen. Wir beobachten, wie verschiedene Gruppen die Zirkulation von Bildern zu fördern oder zu behindern versuchen. Ihre Verbreitung zielt heute darauf ab, nicht nur zur objektiven Meinungsbildung und Information beizutragen, sondern auch Haltungen auszurichten und zu steuern und Interessen zu dienen. Die »Foto Wien 2023« repräsentiert alle Partnerinstitutionen, Galerien, Projekträume, Museen etc. des Fotomonats und untersucht das Thema »Photography Lies – die Lügen der Fotografie«. Zusätzlich werden Bilddistribution und -zir-kulation anhand des Kriegsgeschehens in der Ukraine in den Blick genommen.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Swiss Press Yearbook 23

Swiss Press Yearbook 23 von von Graffenried,  Michael
Das Swiss Press Yearbook 23 präsentiert den herausragendsten Schweizer Journalismus des Jahres 2022. Der erste Teil des Buches, »Swiss Press Award 23«, zeigt die Gewinnerinnen und Gewinner des nationalen Schweizerischen Medienpreises, der alljährlich von der Fondation Reinhardt von Graffenried vergeben wird. Diese 2009 gegründete unabhängige und gemeinnützige Stiftung fördert hochwertigen Journalismus und aussagekräftige Pressefotografie. In diesem Buch werden die preisgekrönten Beiträge in den Kategorien Swiss Press Text, Swiss Press Online, Swiss Press Audio, Swiss Press Video und Swiss Press Local in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch präsentiert. Der zweite, größere Teil des Buches, »Swiss Press Photo 23«, vereinigt die besten Schweizer Pressebilder des Jahres 2022. Die Publikation zeigt bildhaft prägende Ereignisse des vergangenen Jahres und erlaubt einen individuellen Blick aufs Geschehene. Die internationale Jury kürt die Gewinnerbilder in den sechs Kategorien Aktualität, Alltag, Schweizer Geschichten, Porträt, Sport und Ausland. Kurz gesagt, das Swiss Press Yearbook 23 präsentiert das Beste des Schweizer Journalismus. Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
Aktualisiert: 2023-05-17
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Storm of Memory

Storm of Memory von Dine,  Jim
Am 16. Juni 2023 wird der amerikanische Künstler Jim Dine 88 Jahre alt. Kaum vorstellbar, denn er wirkt deutlich jünger und strotzt vor kreativer Schaffenskraft. Im Alter von 16 Jahren hatte Dine sein erstes Kunstwerk geschaffen: eine Druckgrafik – eine seiner wichtigsten künstlerischen Ausdrucksformen. Er gilt als Mitbegründer der Pop Art und ist bis heute einer ihrer berühmtesten Vertreter. Dine hat es in vielen künstlerischen Bereichen zur Meisterschaft gebracht: Druckgrafik, Zeichnung, Malerei, Skulptur, Prosa und Lyrik, Performance und – für Jim Dines ebenfalls ein besonders wichtiges Medium – dem Buch. Gedruckte Bücher sind in Dines Werk nicht allein begleitende Ausstellungskataloge oder gelegentliche Nebenprodukte. Seine Bücher sind eigene Kunstwerke, Multiples, in Format, Ausstattung, Gestaltung jeweils verschieden und immer in sich besonders. Mit Storm of Memory macht Jim Dine nun sich selbst und uns allen ein solch besonderes Geschenk zu seinem 88. Geburtstag: eine Werkschau, ein spannender Einblick in alle Bereiche seines umfangreichen Schaffens, mit Begleittexten, die Aufschluss über diese einzigartige künstlerische Biographie geben. Ausstellung: 17. Juni bis 17. September 2023 im Kunsthaus Göttingen
Aktualisiert: 2023-05-16
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Kuckuckslichtnelken

Kuckuckslichtnelken von Kirsch,  Sarah
Die kleine Ingrid mit dem brisanten Familiennamen Bernstein wächst in den späten 1930er Jahren in Halberstadt auf: in einem riesengroßen, geheimnisvollen Haus in einer »herrlich räudigen« Gegend. Wo mit Seeminen beladene Güterzüge vorbeirumpeln, wo alle sozialen Schichten aufeinandertreffen, wo Kastanienbäume, Rotdorn und Ligusterhecken das schüchterne Mädchen auf dem Weg in die Schule begleiten. Wenn die vorbei ist, »kann sie fliegen«, dann streift sie durch die Nachbarschaft und durch die Natur und schnappt Leben auf. Das Kind ist zehn, als die Naziherrschaft endet, und die DDR beginnt. Aber es hat einen klaren Blick: auf die Gesellschaft, in der es aufwächst, auf seine Familie, auf sich selbst. Später wird aus dem Mädchen Ingrid Bernstein die berühmte Lyrikerin Sarah Kirsch. In ihren Erinnerungen, so unmittelbar geschrieben wie eine mündliche Erzählung, fängt sie ein, was sie prägte: Pflanzen, Tiere und ihre Nomenklatur, die Freiheit in ihrem »Trümmerparadies«, Musik, Zeichnen und Literatur – und die Erkenntnis, »dass Bildung etwas ganz Fabelhaftes ist«.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Die Jahre

Die Jahre von von Mangoldt,  Renate
Fünfzig Jahre lang hat Renate von Mangoldt als Zeitzeugin ihre Kamera auf die Welt der Literatur gerichtet. Längst haben sich ihre Schwarzweiß-Aufnahmen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern dem visuellen Gedächtnis eingeschrieben. Viele dieser Menschen hat sie immer wieder fotografiert. Nun stellt sie diese Aufnahmen als Zeitsprünge vor: Ein frühes Foto steht einem späteren gegenüber. Dazwischen liegen die Jahre, die vergangen sind. Es können fünfzig, vierzig, dreißig oder nur zwanzig Jahre sein. Diese Jahre haben Spuren hinterlassen, haben den Menschen in seiner Haltung, in seiner Gestalt, in seiner Ausstrahlung geprägt. Was sich verändert hat, was bewahrt wurde, ist mit einem Blick zu erkennen. Plötzlich wird nicht nur die Zeit, die unsichtbare, sichtbar, sondern auch der Mensch in ihr. Die vergangenen Jahre springen ins Auge.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Leipzig 1972

Leipzig 1972 von Eskildsen,  Ute, Rautert,  Timm
1972, anlässlich eines Verwandtenbesuches in Leipzig, hatten sich zwei junge Fotografen, Ute Eskildsen und Timm Rautert, vorgenommen, diese Stadt gemeinsam zu fotografieren und, wenn möglich, die Serie dann als Buch zu veröffentlichen. Gut fünfzig Jahre hat es bis dahin gedauert. Beide hatten sich während ihres Studiums der Fotografie an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen kennengelernt. Es war noch nicht daran zu denken, welche prominente Rolle sie einmal für die Fotografie in Deutschland spielen sollten. Ute Eskildsen sollte die Fotografische Sammlung im Museum Folkwang Essen aufbauen und zu internationaler Anerkennung führen, Timm Rautert würde eine Professur für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Visual Arts in Leipzig übernehmen. Für Ute Eskildsen war es der erste Besuch in der DDR. Timm Rautert hingegen, seine Mutter war Leipzigerin, hatte schon als Kind Onkel und Tante des Öfteren dort besucht und die Stadt lieben gelernt. Während einer Woche im Herbst 1972 ist ein sehr subjektives, stilles Bild Leipzigs entstanden. Die Filme haben die beiden gleich bei ihrer Rückkehr entwickelt, erste Vergrößerungen waren zufriedenstellend. Das Projekt aber wurde zunächst einmal auf Eis gelegt und geriet dann in Vergessenheit. Nun aber ist das Buch da: Ein besonderes, historisches Dokument der analogen Fotografie.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Die Himmel über Berlin. Eine historisch-fiktive Spurensuche

Die Himmel über Berlin. Eine historisch-fiktive Spurensuche von Gatza,  Mathias
Tempelhof ist ein vieldeutiger Ort. Heute gehen die Leute auf dem stillgelegten Tempelhofer Feld spazieren, fahren Fahrrad, betreiben Urban Gardening oder lassen Drachen steigen. Gegründet 1923 entsteht zwischen 1936 und 1941 nach den Plänen von Ernst Sagebiel der größte Zivilflughafen Europas und das bis dahin größte Gebäude der Welt. Bis heute wurde das inzwischen größte Baudenkmal Europas nicht zu Ende gebaut. Erst Ausdruck nationalsozialistischen Größenwahns, wurde der Flughafen durch die Luftbrücke 1948/49 auch zum Symbol der Freiheit. Aber schon seit 1884 war das Tempelhofer Feld der zentrale Berliner Ort für Pionierleistungen und Weltrekorde bei der Überwindung der Schwerkraft. Die Air Force verlässt erst 1993 das Gelände und Tempelhof bleibt ein Ort ewiger Improvisation, des Unfertigen, ein Ort für Träumer und Pioniere, Entdecker und Experimentierfreudige. Mathias Gatza nähert sich in seinem Buch dem Phänomen Tempelhof in einer historischen Spurensuche. Es geht ihm dabei jedoch nicht um eine weitere »Geschichte des Fliegens« oder »des Gebäudes«. Viel eher geht es darum, die DNA des Ortes, die Typologie der Menschen, die den Ort prägten, die vergangenen Hoffnungen, Utopien und ihre Entgleisungen auf eine erzählerische Bühne zu bringen. Dabei wird viel unbekanntes, manchmal bizarres Material aus den dunkelsten Ecken von Archiven gehoben.
Aktualisiert: 2023-05-16
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