Ja, schon lang ist‘s her!

Ja, schon lang ist‘s her! von Neuhauser,  Willi, Rupprechter,  Andrä, Staa,  Herwig van
Willi Neuhauser erzählt in seinem dritten Buch ungeschminkt von seiner Großfamilie und aus seinem Leben, von unvergessenen Erlebnissen, Streichen und Späßen. Aber auch von kuriosen und dramatischen Ereignissen, Episoden und Nacherzählungen von Geschichten uriger Brandenberger Originale, die im damals noch abgeschiedenen Tal lebten. Dieses Buch ist somit ein Zeitdokument, insbesondere für die nachfolgenden Generationen, denn es berichtet von Jahrzehnten mit enormen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, aber auch mit rasanten wirtschaftlichen und vor allem technischen Entwicklungen. Von einer Zeit, in der das Alltagsleben einerseits durch große Entbehrungen, aber andererseits eben durch diese Einfachheit des damaligen Lebens außergewöhnlich reich an Originalität und von einer besonderen Einzigartigkeit geprägt war. Willi Neuhauser kam 1928 auf dem Bergbauernhof einer kinderreichen Großfamilie in Aschau im Tiroler Unterinntal zur Welt. Mit 16 Jahren erfolgte die Einberufung als Soldat im 2. Weltkrieg, anschließend die Lehre zum Berufsjäger. 1955 begann die Berufsausübung und Übersiedlung in die Erzherzog-Johann-Klause. Nach zehn Jahren in der Abgeschiedenheit zog Willi mit seiner Familie ins Eigenheim nach Aschau. Dort genießt er seit 1992 seinen Ruhestand und konnte 2009 mit Frau Lisi die Goldene Hochzeit feiern.
Aktualisiert: 2018-07-13
> findR *

Tapfer & treu bis die Granate verglühte!

Tapfer & treu bis die Granate verglühte! von Hofer,  Franz
Oberst Franz Hofer (Jahrgang 1940) trat nach 42 Dienstjahren im öffentlichen Dienst, davon 41 Jahre in der Österreichischen Bundesgendarmerie, Ende Mai 2001 in den Ruhestand. Das Tiroler „Schandi-Urgestein“ kann auf eine bewegte Gendarmerielaufbahn mit Mitwirkung an zwei Olympischen Winterspielen, einer Nordischen und einer Alpinen Schiweltmeisterschaft zurückblicken. Als Kommandant des einwohnerreichsten Bezirkes Österreichs – Innsbruck-Land – war er Einsatzleiter bei unzähligen Demonstrationen und Großeinsätzen im Zentralraum Tirols sowie unmittelbar im Geschehen des Papstbesuches in Innsbruck, dem Air & Style Contest, der Briefbombenserie, Sprengstoffanschlägen auf die Unterinntalbahn während des Irakkrieges usw. Mehr als 20 Jahre wirkte er als Fahrschullehrer für Gendarmeriekraftfahrer und riskierte als Sprengstoffexperte bei über 500 Einsätzen sein Leben. Der Autor war wegen seiner reichen Erfahrung und seiner Fach- und Sachkompetenz bei den Behörden sehr geschätzt. Wegen seiner Offen- und Geradlinigkeit war Hofer ein beliebter Interviewpartner der Medien. Höchste Auszeichnungen auf Bundes- und Landesebene sowie von zahlreichen Institutionen und Vereinen zeugen von Wertschätzung und Anerkennung seiner außergewöhnlichen Leistungen.
Aktualisiert: 2016-03-09
> findR *

Rückgrat

Rückgrat von Hackl-Neuner,  Christine
Ein hartes, aber erfülltes Leben führen die Schönbergs, auf ihrem Berggut, hoch über dem Tal von Auersperg. Sie haben sich ein eigenes Reich geschaffen. Der Glaube und das Brauchtum verleihen Gleichmut und Stärke, auch harte Schicksalsschläge zu meistern. Das Auftauchen eines Italieners bringt Verwirrung. Bald sehen sie sich auch einer anderen Gefahr ausgesetzt, Napoleon Bonaparte. Er hat von Frankreich einen Flächenbrand der Angst entfacht. Erzherzog Karl von Österreich: „Die Männer von Tirol haben ihre Berge als Schild, ihre Felsblöcke als Wurfgeschoss und ihr goldtreues Herz als Militärreglement.“ Doch reicht das gegen eine übermächtige Armee aus?
Aktualisiert: 2020-11-10
> findR *

Zwischen Weltkrieg und Staatsvertrag

Zwischen Weltkrieg und Staatsvertrag von Thonhauser,  Josef
In diesem Buch geht es nicht um Dichtung, sondern um die Rekonstruktion der als Kind erfahrenen Geschichte. Hier meldet sich ein Autor zu Wort, den seine Kindheitserlebnisse zwischen seinem vierten und zwölften Lebensjahr seit sechzig Jahren beschäftigen. Was hier aufgeschrieben wurde, ist gekennzeichnet durch das konsequente Bemühen, die Erinnerungen von späteren Überlagerungen frei zu halten und durch den Verzicht, in den Vordergrund zu rücken, was heute gern gehört und gelesen würde. Dr. Josef Thonhauser hat sich nicht von dem heute zeitgemäßen Jagdfieber anstecken lassen, auf die Charakterbilder der handelnden Personen dunkle Flecken aufzutragen oder sie in einem ungebührlich günstigen Licht erscheinen zu lassen.
Aktualisiert: 2018-07-10
> findR *

Das Zillertal auf alten Ansichtskarten

Das Zillertal auf alten Ansichtskarten von Reiter,  Martin
Postkarten und Bildpostkarten waren die SMS („Kurznachrichten“) des 19. und 20. Jahrhunderts. Nach ihrer amtlichen Einführung revolutionierten sie in Europa und aller Welt die Kommunikation als preiswerte und schnelle Möglichkeit der Korrespondenz. Mehr als 100 Jahre lang waren sie der konkurrenzlose Verkaufsschlager schlechthin. Erst die neuen multimedialen Kommunikationsformen ließen ihre Bedeutung zeitgleich zum Ausklang des 20. Jahrhunderts rasant schwinden. Heute sind Post- und Ansichtskarten sowie Ganzsachen und Bildpostkarten begehrte Sammelobjekte. Martin Reiter hat in diesem Buch eine Auswahl von fast 200 historischen „Correspondenz- und Ansichtskarten“ aller Zillertaler Gemeinden aus der Zeit von etwa 1895 bis in die 1950er Jahre zusammengestellt. Dazu finden sich zeitgenössische Zeitungsmeldeungen und Berichte. Somit können sich die Leser bildlich und textlich in die damalige Zeit zurückversetzen.
Aktualisiert: 2018-07-20
> findR *

Anekdoten nach Noten

Anekdoten nach Noten
„Musik ist Medizin und Lachen ist gesund“ ist sich Gotthilf Fischer sicher. Ja, und unter dieses Motto stellen Deutschlands berühmtester Chordirigent und sein Tiroler Autorenfreund Martin Reiter ihr neues Buch mit dem Titel „Anekdoten nach Noten. Übrigens bereits das dritte gemeinsame Buchprojekt Autor Martin Reiter: „Die Leser können sich darauf verlassen, dass im Buch für Humorvolles und Kurioses über Musiker, Komponisten, Dirigenten und Sänger, von Johann Sebastian Bach bis Carl Michael Ziehrer gesorgt ist. Ein Freund fragte zum Beispiel einmal den Komponisten Johannes Brahms „Was wird wohl einst auf der Tafel stehen, die man Ihnen zu Ehren hier oben anbringen wird?“ Trocken erwiderte Brahms: „Wohnung zu vermieten!“ Im Buch erfährt man aber auch, dass Giuseppe Verdi einst bei der Aufnahmeprüfung in die Musikhochschule von Mailand als „vollständig unmusikalisch“ zurückgewiesen wurde. Ein General machte Kaiser Joseph einmal darauf aufmerksam, dass sich Amadeus Mozart an der Hoftafel nicht so benähme, wie es die Etikette verlange. Der Kaiser erwiderte darauf: „Lasse Er mir den Mozart in Ruhe. Einen General kann ich alle Tage machen, aber einen Mozart nie wieder!“ Gotthilf Fischer rät: „Legen Sie sich Musik von den in diesem Büchlein beschriebenen Musikern, Komponisten oder Dirigenten auf und lesen Sie dazu unsere humorvollen Anekdoten, dann werden Sie selbst spüren, dass Ihnen Musik und Lachen gut tun.
Aktualisiert: 2018-07-10
> findR *

Hinaus beim Tal

Hinaus beim Tal von Leitner,  Thomas
Hauptfigur im Buch ist David Schneeberger, geb. 1841, aufgewachsen als neuntes von elf Kindern auf einem Bergbauernhof am Brandberg im Zillertal. Mit 30 wanderte er in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus und heiratete dort eine junge Frau aus Zell am Ziller. Als Witwer kehrte er im Jahr 1900 – nach fast dreißig Jahren – mit der Familie seiner ältesten Tochter Christina ins Zillertal zurück.David’s Geschichte steht, wenn man so will, stellvertretend für das Leben hunderter Zillertaler beziehungsweise Tiroler, die ab 1868 ausgewandert sind. In der Regel waren es einfache Leute, Ingehäusen und Ehehalten, welche auf der Suche nach einem besseren Leben den Weg in eine ungewisse Zukunft gegangen sind.“ Viele von ihnen fanden ein neues Daheim und blieben für immer, aber manch einer kam nach Jahr und Tag wieder zurück, etliche als „gemachte Leute“. Diese Überseewanderung zwischen 1868 und 1914 ist ein Teil der jüngeren Tiroler Geschichte. Sie scheint jedoch – wahrscheinlich bedingt durch die beiden Weltkriege und die Zwischenkriegszeit – heute weitgehend aus unserem gemeinsamen Gedächtnis verschwunden zu sein.
Aktualisiert: 2020-11-10
> findR *

1914 Europa – Europa 2014:

1914 Europa – Europa 2014: von Ausserladscheiter,  Johannes, Barroso,  José Manuel
Das heute vereinte Europa war jahrhundertelang eine Utopie, die sich seit der Zeit der Griechen und Römer, über das Mittelalter bis zur Neuzeit wie ein roter Faden durch die Ideengeschichte zog. Es war Immanuel Kant, der im 18. Jahrhundert mit seinem berühmten philosophischen Entwurf „Zum ewigen Frieden“ den Aufbau einer völkerrechtlichen Ordnung in Form eines Völkerbundes forderte. 1930 tritt ein Österreicher, Richard Coudenhove-Kalergi, mit seinem „Entwurf für einen paneuropäischen Pakt“ für einen europäischen Staatenbund ein. Allgemein bekannt ist auch die Zürcher Rede von Winston Churchill im Jahre 1946, in der er eine Art „Vereinigte Staaten von Europa“ (interessanterweise ohne Großbritannien) vorschlägt. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach dem Zusammenbruch des alten Europa durch die beiden Weltkriege wurden die Voraussetzungen für die Neugestaltung der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit in Europa und der Welt geschaffen und die Idee eines vereinten Europa zur politischen Wirklichkeit. Es entstanden die Vereinten Nationen, der Europarat, die Nato, die Europäische Union und die Westeuropäische Union, der Warschauer Pakt, Comecon, die KSZE/OSZE. Die Einigung Europas, die wir heute in vieler Hinsicht erreicht haben, war die Antwort auf Fragen, die sich heute für viele Europäer aus Ost und West gar nicht mehr stellen. Die Versöhnung zwischen Ost und West hat stattgefunden, Ost- und Westeuropa sind vereint, der Friede im gemeinsamen Haus Europa scheint gesichert. Dieses Buch beschreibt die Entwicklung Europas vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zum heutigen „Friedensprojekt EU“.
Aktualisiert: 2018-07-10
> findR *

heisss

heisss von Eder,  Josef
Josef Eder, aufgewachsen am Tiroler Weerberg, hat in seinem Leben alle Höhen und Tiefen erlebt, die man sich nur vorstellen kann. Früh den Vater verloren, musste er schon als Kind am Bauernhof seines Stiefvaters kräftig mitanpacken. Seine Lehre in einem Radgeschäft tauschte er gegen Herd und Kochlöffel. Er kochte bei Großindustriellen, in Haubenrestaurants, bei den Schauspielern Walter Sedlmayr und Iris Berben sowie am Münchner Oktoberfest und in allen möglichen Top-Restaurants sowie typischen Wirtshäusern zwischen Florenz und München. Völlig ausgebrannt und gesundheitlich auf Messers Schneide, schwor er sich, sein Leben umzustellen und wandelte sich vom ausgebrannten Promikoch zum feurigen Küchenphilosophen. In diesem Buch erzählt er ungeschminkt seine Geschichte.
Aktualisiert: 2016-03-09
> findR *

Barfußkinder

Barfußkinder von Margreiter,  Berta
Berta Margreiter zählt zu den bekanntesten Mundartdichterinnen Tirols. Sie kam 1924 als jüngstes von vier Kindern der Kleinbauernfamilie Rabl an der Gemeindegrenze von Hopfgarten/Grafenweg zu Niederau/Wildschönau zur Welt. Das musisch geprägte Elternhaus, starkes Interesse am Lesen und ein Lehrer, der weit über den Rahmen einer Dorfschule hinaus auch klassische Literatur vermittelte, waren der Keim für die spätere Liebe zur Schriftstellerei. In diesem Buch beschreibt sie die Zeit ihrer Kindheit und Jugendzeit während der Zwischenkriegsjahre in der Wildschönau.
Aktualisiert: 2020-11-10
> findR *

Für Leib und Seel’

Für Leib und Seel’ von Naupp,  P Thomas
In zahlreichen Abhandlungen hat sich der Autor Pater MMag. Thomas Naupp OSB mit Themen wie Krankheiten, Todesursachen, Pest, aber auch Heilmittel und ärztlichen Visiten rund um das benediktinische Klosterleben von St. Georgenberg-Fiecht und dar-über hinaus beschäftigt. In diesem Büchlein findet sich nun eine Zusammenfassung für Leib & Seel’ über Gesundes und Heilsames aus Klosterküche und -apotheke.
Aktualisiert: 2018-07-13
> findR *

Eine Kindheit im letzten Jahrhundert

Eine Kindheit im letzten Jahrhundert
Wie war die Kindheit damals in der „guten, alten Zeit“, als teilweise noch nicht einmal unsere Urgroßeltern geboren waren? Damals ohne Computer, Internet, Handy und Fernseher. Die meisten Kinder hatten noch viele Geschwister. Das Traurige daran: Viele von ihnen sind schon früh gestorben. Und gestorben sind auch Kinder als blutjunge Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg, in Konzentrationslagern und bei medizinischen Versuchen. Sie wurden in der NS-Zeit in HJ und BDM manipuliert, in manchen Waisenhäusern und Kinderheimen misshandelt, durch das Medikament Contergan körperlich geschädigt, aber auch in beispielloser Nächstenliebe umsorgt und in SOS-Kinderdörfern großgezogen. Spielsachen gab es kaum. Die Kinder behalfen sich mit einfachen Dingen aus der Umgebung und der Natur. Tannenzapfen dienten als Kühe, Wurzelhöhlen als Ställe. Nur in den adeligen und bürgerlichen Familien fanden sich Spielsachen, ja dort gab es teilweise sogar schon Christbäume. Darauf mussten die Kinder in Arbeiter- und Bauernfamilien vielerorts noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg warten. 529 Bilder sowie Berichte und Geschichten in diesem Buch lassen das Thema „Kind sein“ in den vergangenen 150 Jahren wieder lebendig werden. Der Schwerpunkt liegt im 20. Jahrhundert. Von besonderem Interesse sind dabei Kinderfotos von Persönlichkeiten aus aller Welt, aus Österreich und aus Tirol. Unzählige Personen und Familien haben für dieses Buch Bild- und Textmaterial zur Verfügung gestellt. Dadurch besticht dieses Werk durch Vielfalt, Merkwürdiges, Bekanntes und emotionale Momente, die über ein Jahrhundert fotografisch festgehalten wurden.
Aktualisiert: 2018-07-10
> findR *

Die Evangelischen Zillertaler in Schlesien

Die Evangelischen Zillertaler in Schlesien von Beimrohr,  Wilfried, Erharter,  Anton, Rheinwald,  Georg Friedrich Heinrich
Kaiser Ferdinand I. befahl 1837 – mitten im „Biedermeier“– für alle am Augsburger Bekenntnis festhaltenden Zillertalerdie Emigration. 427 Zillertaler mussten in vier Auswanderungstrecksihre Heimat verlassen. Die meisten wandtensich ins damals preußische Niederschlesien. König FriedrichWilhelm III. ließ ihnen Zillertaler Höfe nach einem vorab erstelltenMusterhaus erbauen. So entstanden die OrtschaftenNieder-, Mittel- und Hochzillerthal am Fuße des Riesengebirgesim Hirschberger Tal. Die Zillertaler Protestanten wurdenam 12. November 1837 in Schmiedeberg in die evangelischeLandeskirche aufgenommen. Ab 1856 wanderten54 nach Chile aus, wo heutenoch 600 ihrer Nachkommenleben. 1945 wurden die letzten Nachkommen der ZillertalerProtestanten aus Schlesien vertrieben.
Aktualisiert: 2023-03-28
> findR *

Stille Nacht! Heil’ge Nacht!

Stille Nacht! Heil’ge Nacht! von Reiter,  Martin
Stille Nacht! Heil¹ge Nacht! Von Salzburg ins Zillertal vom Zillertal in alle Welt Als der Priester Joseph Mohr im Jahr 1816 in Mariapfarr sein Gedicht mit den Worten “Stille Nacht! Heil¹ge Nacht!³ begann, konnte er nicht ahnen, dass daraus eines Tages das bekannteste Weihnachtslied der Welt werden sollte. Lehrer Franz Gruber steuerte 1818 im Salzburger Oberndorf die unverkennbare Melodie bei. Der Fügener Orgelbauer Carl Mauracher nahm es mit ins sangesfreudige Zillertal. Von dort trugen es die Rainer-Sänger und die Geschwister Strasser in die Welt, 1839 sogar erstmals nach Amerika. Ihnen ist die Bekanntheit des “Ewigen Liedes" zu verdanken, das heute in mehr als 350 Sprachen, Dialekten und Versionen gesungen wird. Martin Reiter: Von Salzburg ins Zillertal, vom Zillertal in alle Welt. 224 Seiten und 90 Bilder über die Entstehung und Verbreitung des berühmtesten Weihnachtsliedes sowie “Stille Nacht!" in über 100 Sprachen und Dialekten. Verlag Edition Tirol, ISBN 3-85361-100-1 16,50 Euro! Bestellungen: www.edition-tirol.com oder Tel./Fax 0043 (0) 5337/62453
Aktualisiert: 2020-12-14
> findR *

Vom Flößen, Überführen, Segeln und vergnüglichen Rudern am Achensee

Vom Flößen, Überführen, Segeln und vergnüglichen Rudern am Achensee von Naupp,  P Thomas
Das Achental verdankt seine Bekanntheit schon seit frühester Zeit dem See. Der Gletscher, der sich vor mehr als 12.000 Jahren über die Alpen schob und dabei von Süden nach Norden ein fjordartiges Loch ausbohrte, das dann mit Wasser gefüllt wurde, hat dem Tal besonderes Interesse gegeben. Diesen Gebirgssee mit den umliegenden Bergen, Wäldern und Feldern haben kurz vor dem Jahr 1141, in dem das Kloster St. Georgenberg mit der Seelsorge in der Pfarre Achental betraut worden war, die edlen Herren von Schlitters den Georgenberger Benediktinern übereignet. Fast 900 Jahre waren sie im Besitz des Achensees und übten dort bis zum Verkauf des Sees 1919 auch die Fischerei aus. Mitte des 15. Jahrhunderts pachtete Erzherzog Sigismund der Münzreiche den See mit dem Recht, darauf zu fischen, so oft und wann er will. Das dort schon bestehende klösterliche Fischerhaus baute er großzügig zum heute noch bestehenden „Fürstenhaus“ aus. Abt Pirmin Pockstaller, ein gebürtiger Jenbacher, erweiterte dieses Fürstenhaus zwischen 1851 und 1853 zu einem mondänen Gasthaus (Vollpension mit 140 Betten!) für „Sommerfrisch- und Seebadegäste“und stellte den Gästen nicht nur Bootsremisen und „Badehütten mit Schwimmsätteln“ zur Verfügung, sondern sorgte auch für das geistliche Wohl, indem er eine Kapelle erbauen ließ, in der täglich eine hl. Messe gelesen wurde. Sein Nachfolger als Klostervorsteher, Abt Albert Wildauer, ein gebürtiger Zillertaler, reformierte ab 1876 die desolate Fischerei in Pertisau, wobei ihm die Aufzucht der Saiblinge und die Wiederbelebung der dort kaum mehr vorkommenden Achensee-Renken gelang. Wildauer war es auch, der schon 1887 den ersten Achenseedampfer „St. Josef“ anschuf, womit er ein starkes Konfliktpontential bei den gewerbsmäßig tätigen so genannten Überführern hervorrief. Einer der Überführer (Gasthaus Baunzer) hielt dem Abt vor, dass „seine Vorfahren von alters her größtenteils von der Überfuhr gelebt“ hätten und er selber „von der Schiffahrt jährlich bei tausend Gulden Reinerträgnis“ verdient habe, bis ihm dann der „Scholastikawirt vieles von seinem Geschäft abgeluchst“ habe, wobei er aber „noch immer etwas verdiente, bis der verdammte Dampfer kam“. 1909 behauptete der Scholastikawirt dem Abt gegenüber, seit 1812 „das Recht der Güterschiffahrt auf dem Achensee für alle Güter und anderes, auch Pferd und Vieh“ zu haben und drängte nun mit Nachdruck darauf, die „Überfuhr mit Segelbooten und gegebenenfalls auch mittels durch Pferde gezogener Schiffe ausüben“ zu wollen. Wildauer ließ ihm aber durch seinen Rechtsanwalt ausrichten, dass es bei der Scholastika nur immer das Recht der Güterüberfahrt gegeben habe, in dem Sinne, dass die Güter auf einem großen Ladschiff mittels eine Pferdes, das am Ufer ging, weitergeschletzt wurden. Das ist aber nach 1850 wegen Unrentabilität aufgelassen, die Schiffe vernichtet und die Schiffshütten abgerissen worden. Schon Abt Pockstaller hielt fest, dass es bereits um 1830 (!) Schiffe mit Segeln gegeben habe, die die von Jenbach herauf über dem Kasbach beförderten Güter sicherer und rascher an das Nordufer bringen konnten, als es mittels von Pferden gezogenen Plätten auf dem gefährlichen Ostuferweg möglich gewesen wäre. Aber je heftiger sich auch die Überführer gegen die Dampfschiffe wehrten, umso schneller wurden sie zum Auslaufmodell, denn der weitblickende Klostervorsteher Albert Wildauer ließ 1889 den zweiten Dampfer „St. Benedikt“ und schließlich 1911 die „Stella Maris“ (die nach dem Verkauf des Achensees 1919 in „Stadt Innsbruck“ umbenannt wurde) vom Stapel. Auch der Bau der Zahnradbahn im Jahr 1889 fiel in seine Amtszeit, wobei er zu Recht als der Pionier des Fremdenverkehrs am Achensee ausgezeichnet wurde. Aber die touristische Dampfschifffahrt verdrängte nicht nur die Überfuhr, sondern stellte auch das vergnügliche Rudern und Segeln für lange Zeit in den Hintergrund. Freilich bewarben sich die größeren Gastronomiebetriebe schon um 1870 beim Kloster Fiecht um die Haltung von Ruderbooten und Kähnen, um vor allem die Hausgäste besser bedienen zu können. Die meisten von ihnen bekamen von Abt Wildauer das „Recht der Überfahrt“ nur mit jenen Personen, die als Sommerfrischler bei den jeweiligen Wirtsleuten einquartiert waren. Es war dies also nur eine Lizenz für „Vergnügungs-“ bzw. „Spazierfahrten“, wie es in den einschlägigen Dokumenten heißt. In einer Zeit des immer mehr aufkommenden Fremdenverkehrs am Achensee (nach 1850) war dieses „Seetaxi“ auch eine zusätzliche Einnahmequelle der Wirte. Gab es schon innerhalb der gewerbsmäßigen Überführer starke Konkurrenzkämpfe, so sah man jetzt die Hotels und Gastwirte mit Bootsbesitz als geradezu existenzgefährdend an. Die Zolleinehmer bei der Scholastika, die offenbar jeweils die Überwachung des geregelten Schiffverkehrs am Achensee innehatten, machten wiederholt beim Fiechter Abt Anzeigen, wenn sie jemanden erwischten, der ohne Erlaubnis öffentliche Personentransporte mit seinen Privatbooten durchführte. Dabei wurde auch immer die Anzahl der Schiffe überprüft, da die Stückzahl der Boote genau festgelegt war. Die Wirte, die z. T. auch Lizenzen für Badekabinen und Bootshütten hatten, kamen öfter einmal ins Visier der Seeüberwachung (Zollbeamte), denn jene verdächtigte man viel schneller als Bootsverleiher, was ja ohne Erlaubnis des Stiftes Fiecht strafbar war. Etwa ab 1880 wurden zur Erleichterung des Kahnfahrens, vor allem von adeligen Damen, auch Segel eingesetzt. Freilich war es noch kein „Sportsegeln“ mit Benützung eines Schwertes, man konnte nur mit dem Wind fahren, und mit dem „Boarwind“ fuhr man wirklich gut! Das erste mit einem Segeltuch bespannte Schiffchen, das auf einer Lithographie aus dem Jahr 1850 die Wellen des Achensees vor dem Fürstenhaus durchkämmt, war allerdings im alleinigen Besitz des Stiftes Fiecht. Erst gegen 1900 sah man dann leichtere Kielboote mit weißen Segeln. Die „Schiffln“ (= Flachboote mit oder ohne Segeltuch) sahen recht malerisch aus, weit mehr als zehn Leute hatten in ihnen Platz, wie Abt Pockstaller berichtet und weiters informiert, dass sich an der Poststraße in Pertisau das Wohnhaus des Überführers befand, der sich in „seiner Schiffshütte mehrere Schiffchen hielt, um die Ankömmlinge nach jeder Richtung zu befördern.“ In Buchau bestand „beim Rechler“ ein altes Überfuhrrecht. Am Nordende des Achensee gab es die Gasthäuser beim Baunzer (heute Fischerwirt) und Scholastika, die zahlreiche Boote für die Gäste bereit hielten. Auch beim alten Gasthaus Seespitz (um 1875) gab es Leihboote. Der Zillertaler Nationalsänger Ludwig Rainer, der 1870 den Achenseehof baute (heute steht nur mehr die Kapelle), übertrumpfte mit seinem „Schiffs-Fuhrpark“ sehr bald alle anderen Gastronome am Achensee. Ab 1895 gab es immer mehr private Bootsbesitzer, die stets beim Kloster Fiecht um Erlaubnis zur Errichtung von Bootshütten und Schiffsunterständen ansuchen mussten. Von ehemaligen Bootsbauern im Achental lassen sich aus den Quellen des Fiechter Stiftsarchiv nur einige wenige Namen ausmachen.
Aktualisiert: 2018-07-10
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Oben: Publikationen von Edition Tirol

Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien, Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei Edition Tirol was Sei suchen. Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. Edition Tirol hat vielleicht das passende Buch für Sie.

Weitere Verlage neben Edition Tirol

Im Weiteren finden Sie Publikationen auf band-findr-de auch von folgenden Verlagen und Editionen:

Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Edition Tirol

Wie die oben genannten Verlage legt auch Edition Tirol besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben